DE898659C - Feuerschuetzendes UEberzugsmittel - Google Patents
Feuerschuetzendes UEberzugsmittelInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B26/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
- C04B26/003—Oil-based binders, e.g. containing linseed oil
-
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- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein feuerschützendes Überzugsmittel desjenigen Typs, der ein bei Erhitzung
glasurbildendes Füllmittel enthält, welches in einem unbrennbaren oder unbrennbar gestalteten
Bindemittel aufgeschlämmt ist. Bei früher bekannten Lacken dieser Art hat man nur in geringer
Ausdehnung auf diejenigen großen Möglichkeiten Rücksicht genommen, die hinsichtlich des Anpassens
des Lackes an das fragliche Verwendungsgebiet vorliegen. Somit hat man sich in den
meisten Fällen mit einer Herstellung von Lacken zufriedengegeben, deren Füllmittel eine Glasur bei
Temperaturen bildet, die unter der Entzündungstemperatur von z. B. Holz liegen.
Das Überzugsmittel gemäß der Erfindung kennzeichnet sich in der Hauptsache dadurch, daß es
als Füllmittel ein oder mehrere schmelzbare Silicate, die in einem unbrennbaren Bindemittel aufgeschlämmt
sind, und ferner ein anderes Füllmittel niedrigeren Schmelzpunktes, wie z. B. ein leicht- ao
schmelzendes Borat enthält.
In den meisten Fällen, wo es sich um das Anstreichen
von brennbaren Oberflächen handelt, wird von der Lackschicht gefordert, daß sie innerhalb
eines sehr großen Temperaturbereichs Widerstandsfähig sein soll. Somit soll der Lack Zeit haben,
eine Glasur zu bilden, bereits ehe die Entzündungstemperatur der Unterlage erreicht worden ist;
ferner aber soll diese Glasur derart zäh sein, daß sie nicht bei höheren Temperaturen abfließt. Damit
dieser Wunsch erreicht wird, muß das glasurbildende Füllmittel mindestens zwei verschiedene
Komponenten enthalten, nämlich teils ein Füllmittel niedrigen Schmelzpunktes, welches somit eine Glasur
bereits vor dem Erreichen der Entzündungstemperatur von z. B. Holz bildet, und teils ein anderes
Füllmittel höheren Schmelzpunktes, welches den Schmelzpunkt derjenigen Glasur erhöht, die gebildet
wird, wenn letztgenanntes Bindemittel von dem leichter schmelzenden Füllmittel aufgeschlossen
wird.
Unter den schwerschmelzenden Füllmitteln hat es sich gezeigt, daß bekannte Silicate große Vorteile
bieten infolge ihrer korrosionsschützenden Eigenschaften und infolge der guten Festigkeit der gebildeten
Glasur. Ferner sind sie gute Wärmejg isolatoren, und außerdem kann das Füllmittel mit
geringem Kostenaufwand hergestellt sein. Unter den Silicaten kommen in erster Linie Silicate von
Natrium, Kalium, Calcium, Bor und Phosphor, entweder jedes für sich oder zwei oder mehrere in
Mischung, in Betracht. Als Ausgangsmaterial für das Füllmittel kann man z. B. mit Vorteil das im
Handel vorkommende Glas verwenden, welches bis auf geeignete Korngröße gemahlen oder zerkleinert
wird. Da die im Handel vorkommenden Glassorten in der Regel hinsichtlich der Erweichungs- und
Schmelztemperaturen wohlbekannt sind, kann man in einfacher Weise das für das Verwendungsgebiet
des Lackes geeignetste Glas herauswählen. Rücksicht ist dabei ebenfalls auf das Wärmeleitvermögen
des Glases zu nehmen, welches ja niedrig sein muß. Es dürfte einleuchtend sein, daß man theoretisch
gesehen einen in weiten Grenzen regelbaren Schmelzpunkt des Füllmittels erhalten kann, wobei
man für gewisse Erweichungstemperaturen sogenanntes Schaumglas, für höhere Temperaturen
o.6%iges Silicatglas und für die höchsten Erweichungs-
und Schmelztemperaturen Füllmittel aus Quarzglas verwendet. Neben dem Glasfüllmittel
der Silicatgattung enthält der Lack bekannte leichter schmelzende Füllmittel, z. B. Metaphosphatglas,
leichtschmelzende Borate, in größeren oder geringeren Mengen. Um ein Herauslösen des gegebenenfalls
wasserlöslichen, leichtschmelzenden Füllmittels zu verhindern, kann es zweckmäßig
sein, ein wasserabstoßendes Mittel, beispielsweise mit Chlor oder Phosphorsäure behandelte Oxyfettsäure,
hinzuzusetzen.
Glas hat, wie bekannt, ein sehr niedriges Wärmeleitvermögen, weshalb das Überzugsmittel gemäß
der Erfindung als eine Wärmeisolierschicht auf der behandelten Unterlage wirkt. Dies trägt selbstverständlich
zu einer Verminderung der Gefahr einer Entzündung der Unterlage bei, wenn dieselbe
brennbar sein sollte. Da das verwendete Bindemittel, beispielsweise Chlorkautschuk oder PoIyvinylformal,
wie auch das Glas eine sehr hohe elektrische Isolierfähigkeit hat, kann der Lack, beispielsweise
bei Behandlung von Eisengegenständen, Korrosionsangriffe wirksam verhindern, welche
Erscheinung ja ehestens als eine solche elektrolytischer Art betrachtet werden kann.
Das verhältnismäßig niedrige spezifische Gewicht des Glases und insbesondere dasjenige des sogenannten
Schaum- oder Zellenglases mit mikroskopisch kleinen Gasbläschen, ist selbstverständlich
auch von Vorteil, u. a. deshalb, weil das Füllmittel ohne Schwierigkeit in Dispersion gehalten werden
kann.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß Silicat- oder Glasfüllmittel mit niedrigem Längenausdehnungskoeffizient
verwendet werden müssen, welcher zweckmäßig höchstens 100· 10—7 betragen soll. Ausgezeichnete
Ergebnisse wurden mit Glasfüllmitteln mit dem Längenausdehnungskoeffizient 51Io-7 erreicht.
Auch der Mangangehalt muß niedrig sein, weshalb ein eventueller Zusatz von MnO2 nicht
0,5% übersteigen darf. Ehe das Glas zum Füllmittel zerkleinert wird, muß es erwärmt werden,
so daß Spannungen des Glases beseitigt sind. Diese Spannungen können nämlich eine Sprengung der
Füllmittelkörner mit sich bringen, wenn ein mit dem Lack behandelter Gegenstand der Erwärmung
ausgesetzt wird, wodurch die Bindemittelhaut zerspringt oder aufgelockert wird, so daß sich der
Feuerschutz verschlechtert.
Im vorstehenden wurde vorausgesetzt, daß das Bindemittel des Lackes unbrennbar ist. Allerdings
kann es z. B. bei Anwendung von Chlorkautschuk in gewissen Fällen schwierig sein, beispielsweise
mit einem Pinsel das gewünschte Aussehen der Oberfläche zu erhalfen. Jedenfalls können die
Arbeitskosten höher werden als bei der Verwendung von gewöhnlicher Ölfarbe.
Daher kann gemäß einer weiteren Entwicklung der Erfindung das Bindemittel der Farbe auch
brennbar sein oder brennbare Komponenten enthalten, woneben im Überzugsmittel ein oder
mehrere bekannte Stoffe enthalten sind, die bei Erhitzung Gase abgeben, welche eine Verbrennung
unterdrücken. Unter Gasen kommt dabei in erster Linie Kohlensäure in Betracht. Die Absicht damit
ist, zu verhindern, daß das eigentliche Bindemittel während der ersten Periode der Erhitzung Feuer
fängt, ehe die Trockendestillation desselben beendet worden ist. Ein geeigneter Zusatz besteht aus
Salicylsäure, die ja die Eigenschaft hat, daß sie bei Erhitzung in Kohlensäure zerfällt.
Der gasabgebende Stoff soll zweckmäßig in der Farbe gelöst sein. Hierbei können sowohl organische
als auch unorganische Lösungsmittel, z. B. Wasser, in Betracht kommen; in letzterem Fall
erhält die Farbe nach dem Auftragen und der Trocknung eine matte Oberfläche. Der Gehalt des
gasabgebenden Stoffes schwankt nach der Natur und dem Preis des Stoffes. Es hat sich somit gezeigt,
daß gute Ergebnisse mit einem Gehalt von etwa 5 °/o Salicylsäure erreicht werden, aber man
kann eine augenfällige Wirkung auch mit niedrigeren Gehalten, beispielsweise 2%, erreichen. Die
obere Grenze kann aus wirtschaftlichen Gründen auf etwa 12% gesetzt werden, indem eine wesentlich
verbesserte Wirkung kaum mit höheren Gehalten zu erhalten ist.
Eine erfindungsgemäß ausgeführte Farbe mit brennbarem Bindemittel kann beispielsweise 5%
Salicylsäure, 24 bis 33% brennbare Bindemittel,
ζ. B. Leinöl, gegebenenfalls in Mischung mit Lack, io°/o Füllmittel mit verhältnismäßig niedrigem
Schmelzpunkt, z. B. Natriummetaborat, Borsäureanhydrid oder Natriummetaphosphat, sowie 5%
Füllmittel mit höherem Schmelzpunkt in Form eines Silicates von Natrium, Kalium, Calcium oder Bor
enthalten. Ferner kann ein Zusatz von beispielsweise 8°/» Asbest zweckdienlich sein, wozu gewöhnliche
Füllmittel, wie z. B. Zinkweiß, kommen.
Wenn erwünscht, kann auch ein wasserabstoßendes Mittel hinzugefügt werden.
Die Erfindung kann in ihren Einzelheiten abgeändert werden, ohne daß der Rahmen der folgenden
Patentansprüche überschritten wird. Die genannten Füllmittel sind lediglich als Beispiele verwendbarer
Silicate zu betrachten, woneben auch andere bekannte unbrennbare Bindemittel als die
beiden genannten in Betracht kommen können. Die Silicate können durch Hinzufügung von Metallverbindungen
gefärbt werden, welche von der Glasherstellung an sich bekannt sind. Unter gasabgebenden
Stoffen können nicht nur solche in Betracht kommen, die bei Erhitzung Kohlensäure
abgeben, weshalb die Erfindung nicht auf die Anwendung von Salicylsäure zur Erzeugung von
feuererstickendem Gas beschränkt ist, auch wenn es sich gezeigt hat, daß dieser Stoff besonders vorteilhaft
ist. Es ist im Gegenteil denkbar, als gasabgebenden Zusatz beispielsweise Ammoniumnitrit
oder irgendwelchen anderen bekannten Stoff zu verwenden, der bei Erhitzung Stickstoff oder anderes
feuererstickendes Gas abgibt.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Feuerschützendes Überzugsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllmittel ein oder mehrere schmelzbare Silicate, die in einem unbrennbaren Bindemittel aufgeschlämmt sind, _ und ferner ein anderes Füllmittel mit niedrigerem Schmelzpunkt, z. B. ein leichtschmelzendes Borat enthält.
- 2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Silicatfüllmittel Natrium- und/oder Kalium- und/oder Calcium- und/oder Bor- und/oder Phosphorsilicat enthält.
- 3. Überzugsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllmittel fein zerkleinertes Glas enthält.
- 4. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als unbrennbares Bindemittel Chlorkautschuk und/oder Polyvinylformal enthält.
- 5. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Längenausdehnungskoeffizient des in ihm enthaltenen Silicatfüllmittels höchstens 100· 10—7 beträgt.
- 6. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des in ihm enthaltenen Silicatfüllmittels an Manganoxyd höchstens 0,5°/» beträgt.
- 7. Überzugsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein wasserabstoßendes Mittel, z. B. mit Chlor oder Phosphorsäure behandelte Oxyfettsäure enthält.
- 8. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in ihm enthaltene, an sich brennbare oder brennbare Komponenten enthaltende Bindemittel ein oder mehrere Stoffe, z. B. 2 bis 12% Salicylsäure enthält, die bei Erhitzung Gase, ζ. Β. Kohlensäure, abgeben.
- 9. Überzugsmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gasabgebende Stoff in dem Mittel gelöst ist.I 5606 11.53
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