DE89827C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die beiden Theile des zweitheiligen Schubkastens hängen derartig zusammen, dafs im eingeschobenen Zustande beide Theile nur den Raum eines gewöhnlichen Kastens einnehmen, dafs dagegen beim selbstthätigen Hervorspringen beide Theile stufenartig über und vor einander gelagert sind, so dafs beide Kästen gleichzeitig gebraucht werden können.

Fig. ι und 2 stellen den Schubkasten im eingeschobenen Zustande dar, und zwar Fig. 1 in Vorderansicht, Fig. 2 im Längsschnitt (bei Feder E) und · im Grundrifs. Fig. 3 und 4 zeigen denselben in hervorgezogenem Zustande in Vorderansicht, im Längsschnitt und im Grundrifs. Fig. 5 stellt den hinteren Kasten allein im Längsschnitt und in Vorderansicht, Fig. 6 den vorderen Kasten allein im Längsschnitt dar und Fig. 7 sind Aufsenansichten eines Kasteneinsatzes.

Der innere, hintere und auch zugleich schmälere der beiden Kästen hat die Seitenwände A (Fig. ι bis 5), welche durch den Boden a², sowie durch das Vorderstück α und Querstück a¹ verbunden sind. An der Unterseite des Bodens ist eine Feder a³ (passend zur Nuth c³ der Unterplatte c²) angeordnet, welche den Kasten führt und auch zugleich beim Hervorspringen den Auszug begrenzt (Fig. 4), so dafs der Kasten nicht ganz aus seinen Führungen heraustreten kann. Das Querstück a^l ist nach oben hin in der Mitte mit einem ovalen Ausschnitt a⁶ versehen, durch welchen die ovale Federleiste d tritt, wenn der Kasten eingeschoben wird.

Der vordere, breitere zweite Kasten urnfafst mit den hebelartig verlängerten Seitentheilen B (Fig. ι bis 4 und 6) den hinteren, schmäleren Kasten und ist an denselben mittels Schrauben, welche durch die Durchlochungen b³ (Fig. 6) geführt sind, hinten bei a* (Fig. 5 und 1 bis 4) befestigt, während er sich vorn frei auf- und niederbewegen kann. Die Seitentheile B dieses vorderen Kastens werden durch das Vorderstück b, das Querstück b¹ und den Boden £>² zusammengehalten.

Beide Kästen sind so geformt und zusammengelenkt, dafs sie im eingeschobenen Zustande nur den Raum eines einfachen Kastens einnehmen und zwischen Oberplatte b und Unterplatte c² des betreffenden Möbels Platz finden, wobei die .Begrenzung bezw. Führung durch die Seitenstücke c¹ (Führungsleisten) hergestellt wird, welche nach vorn (in der Vorderfront des Möbels) durch seitliche Fortsätze c (Zargen, Fig. ι bis 4) verdeckt werden.

In der Rückwand c⁴ des Möbels ist die ovale Führungsleiste d für die Spiralfeder D bei d¹ (Fig. 2 und 4) befestigt, welche einen entsprechenden ovalen Querschnitt hat und sich beim Einschieben der Kästen zwischen Querwand a¹ und Rückwand cⁱ (Fig. 2) zusammendrückt, also stetig das Bestreben hat, die beiden Kästen hinauszuschieben.

Unten, an der Bodenfläche des inneren Kastens, ist noch eine Blattfeder E (Fig. 1 bis 5) in einer entsprechenden Vertiefung des Bodens angeordnet, welche, bei e¹ befestigt, nach hinten zu mit dem Hakentheil e versehen ist und so weit eingedrückt werden kann, dafs sie nicht hindernd an dem Boden α² vorsteht (Fig. 4). Die Unterplatte c² hat nach der Rückwand c* zu eine Durchlochung c⁵ (Fig. 4), in welche

der Hakentheil e der Blattfeder E einklinken kann (Fig. 2), so dafs hierdurch beide Kästen im eingeschobenen Zustande gehalten werden. In diese Oeffnung c⁵ greift von der Unterseite der Unterplatte c'² aus ein Druckhebel F (Fig. 2 und 4) hinein, mittels welcher der Haken e hochgeschoben und die Feder E ausgeklinkt werden kann, so dafs die Spiralfeder D die Kästen hinausschiebt. Dieser Druck auf den Druckhebel F kann auch nach der Vorderkante der · Unterplatte c² durch eine Uebertragung (z. B. durch den bei f¹ scharnierartig befestigten Hebel f, Fig. 2) geleitet werden, so dafs dann von hier aus die Feder E ausgeklinkt und somit die Kästen hinausbewegt werden können. In dem inneren Kasten kann auch noch ein herausnehmbarer Kasteneinsatz G (Fig. 1 bis 5 und 7) zum bequemen Herausnehmen von hineingelegten Gegenständen eingesetzt werden.

Dieser Schubkasten wirkt in der Weise, dafs, wenn man (Fig. 2 und 1) durch directen oder indirecten (z. B. durch Hebel f) Druck auf den Druckhebel F die Feder E ausklinkt, die Spiralfeder D beide Kästen vorschiebt (Fig. 4), wobei der hintere Kasten in der Führung α³ c³ läuft und auch durch dieselbe vorn aufgehalten, wird, während gleichzeitig der vordere Kasten zuerst auf der Unterplatte c² entlang gleitet und dann sich mit dem vorderen Ende abwärts bewegt, bis die verlängerten Seitentheile B auf der Unterplatte c² ruhen und der Kastenboden b² eine waagrechte Fläche bildet.

Beim Einschieben des vorderen Kastens wird dann auch der hintere mit eingeschoben, wobei die Feder D zusammengeprefst (Fig. 2) wird, bis der hintere Kasten an die Rückwand c* stöfst und die auf der Unterplatte c² entlang gleitende Blattfeder E mit dem Hakentheil e in die Oeffnung c⁵ einklinkt und so den Kasten wieder festhält.

Der Vorderkasten BbO¹B² kann auch in Pultform umgebildet werden, indem der Boden b² dann schräg, parallel der unteren Seitentheilkante B¹ (Fig. 6), angeordnet und das Vorderstück b in Scharnieren derart daran befestigt wird, dafs es nach vorn niedergeklappf werden kann und so eine Verlängerung des Bodens £² bildet, welcher dann die Pultfläche darstellt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Ein selbsttätig aufspringender Schubkasten für Möbel und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs derselbe aus zwei selbstständigen, hinter einander liegenden Einzelkasten A und B besteht, von denen der vordere B mittels abgekröpfter seitlicher Arme B¹ an den Innenkasten A derart angelenkt ist, dafs beim Vorbewegen dieses Kastens in seine Gebrauchslage der Kasten B aus dem Möbel völlig heraustritt und sich, von seinen Tragarmen B¹ gehalten, stufenartig unter ersteren stellt.

2. Eine Ausführungsform der im Anspruch 1 gekennzeichneten Einrichtung, bei welcher das Bodenbrett des vorderen Kastens B schräg, parallel der Unterkante S¹, angeordnet und das Vorderstück mittels Scharnieren daran befestigt ist, so dafs dieses nach vorn umgeklappt werden kann und dann mit dem schrägen Bodenbrett eine Pultfläche bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.