DE897193C

DE897193C - Verfahren zur teilweisen Verzinnung von metallischen Gegenstaenden

Info

Publication number: DE897193C
Application number: DES24092A
Authority: DE
Inventors: Paul Dr Baur
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-07-24
Filing date: 1951-07-24
Publication date: 1953-11-19

Description

Verfahren zur teilweisen Verzinnung von metallischen Gegenständen Es ist bekannt, Metalle, z. B. Eisen, nur teilweise mit Zinnüberzügen zu versehen, indem elektrolytische Verfahren angewandt werden, die eine Metallabscheidung an bevorzugten Stellen erlauben. Auch das Metallspritzverfahren gestattet Zinn an einzelnen Stellen, die nicht abgedeckt sind, aufzubringen.
Die teilweise Verzinnung von Blechen oder anderen Metallteilen ist erwünscht, wenn z. B. Eisen nachträglich geschweißt werden soll, was bei Vorhandensein einer Zinnschicht unmöglich wird. Außerdem lassen sich durch teilweise Verzinnung besondere Effekte im Aussehen erzielen. Schließlich ist der Wunsch einer teilweisen Verzinnung bei der Herstellung von Konservendosen vorhanden, um Zinn zu sparen., denn nur die Innenwand der Konservendosen, verlangt den durch eine Verzinnung zuverlässig gewährleisteten Korrosionsschutz, während die Außenseite der Dosen durch übliche Lacke genügend geschützt werden könnte. Nach der Erfindung ist es gelungen, mit einer einzigen Lackierung nicht nur die Zinn,abscheidung an gewollten Flächen zu verhindern, sondern auch ein gutes Aussehen, vollkommene Stanzfähigkeit und die Kochfestigkeit der lackierten Fläche zu gewährleisten. Überraschenderweise zeigen sich dafür Phenol-Kresol-Harze als geeignet, die bekanntlich bei Wärmeeinwirkung härtbar sind und .damit an sich sehr spröde werden müßten.. Führt man aber die Härtung dieser Harze so durch, daß sie vordem Einbringen der Metallteile in das Bad aus geschmolzenem Zinn nur vorgehärtet, aber nicht auskondensiert sind, so kann die Endhärtung ohne Versprödung durch ,die Wärme des Zinnbades bewirkt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht also darin, daß eine Lösung von Kondensationskunstharzen, z. B. Phenol- und/oder Kresol-Resol aufgebracht und diese durch Trocknung nur so weit vorkondensiert wird, daß die Endkondensierung erst im Zinnbad erfolgt und daß die Metallteile alsdann. im Zinnbad verzinnt werden.
Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung mischt man den Lacken vorteilhaft Aluminiumpulver bei, wodurch sich eine Verzögerung der Härtung, wahrscheinlich durch Temperaturermäßigung, nämlich durch Reflexion oder Wärmeableitung, erzielen läßt. Ausführung sbeispiel Ein Eisenband wird auf einer Lackiermaschine mit einer Lösung eines Gemisches aus Phenol-und Kresol-Resol (i : z) in höheren Alkoholen mit einem Zusatz von etwa 15 1/o Aluminiumpulver einseitig lackiert und dann 3 Minuten. lang bei 2oo° C getrocknet, wodurch eine Vorkondensation bis zur Klebfreiheit erzielt ist. Dann wird das einseitig lackierte Eisenband in einem Bad aus verdünnter Salzsäure gebeizt -und anschließend durch das Zinnbad mit aufliegender Zinkchloridschmelze geführt. Anschließend werden. die Bleche mit geschmolzenem Palmkernfett behandelt und mit Bürste und Sägemehl abgerieben. Die Lackierung mit den oben angeführten Rohstoffen hält nicht nur die chemische Beanspruchung durch das Beizbad, sondern auch die thermische Beanspruchung durch das Zinnbad sowie die mechanische Beanspruchung beim nachträglichen Abreiben aus. Von diesen dürfte die thermische Beanspruchung die schwerste sein, deren Uberstehen so zu erklären ist, daß die bei der weiteren. Kondensation der härtbaren Harze abgespaltenen Gase und Dämpfe eine Schutzschicht im Sinne des Leydenfrostschen Phänomens auf der lackierten Oberfläche bilden und .daß außerdem die am Aluminiumpulver haftenden Fettspuren durch teilweise Verdampfung öder Zersetzung schutzschichtbildend wirken.
Außer Eisenbändern. können auch Tafeln oder andere Metallgegenstände derart behandelt werden; das Verfahren ist -auch auf andere Metalle als Eisen anwendbar. Nach diesem Verfahren teilweise oder einseitig verzinnteBleche können gebogen, gestanzt, gefalzt oder anders verformt werden, ohne daß der Lack beschädigt wird, abspringt oder an Haftfestigkeit verliert. An den zinnhaltigen Stellen können Lötungen mit .der Flamme vorgenommen werden, ohne daß der Lack verbrennt oder in seinem Aussehen leidet. Aus derartigenBlechen hergestellte Konservendosen können sterilisiert werden, ohne daß der Lack abplatzt, weich wird oder andere Veränderungen zeigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von teilweise verzinnten metallischen Bändern, Tafeln, Schienen, Leisten, Rohren u..dgl., insbesondere von Bändern oder Blechen zur Herstellung von Konservendosen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Metallteile an den Stellen, wo. sie nicht verzinnt werden, sollen, eine Lösung von Kondensationskunstharzen, z. B. Phenol- und/oder Kresol-Resol, aufgebracht und .diese durch Trocknung nur so weit vorkondensiert wird, daß ,die Endkondensierung erst im Zinnbad erfolgt und daß,die Metallteile alsdann im Zinnbad verzinnt werden.
2. Verfahren, nach Anspruch i, :dadurch gekennzeichnet, daß der Kunstharzläsung vor dem Aufbringen Aluminiumpulver in feinverteilter Form zugesetzt wird.