DE896719C - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen

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DE896719C
DE896719C DEP1073D DEP0001073D DE896719C DE 896719 C DE896719 C DE 896719C DE P1073 D DEP1073 D DE P1073D DE P0001073 D DEP0001073 D DE P0001073D DE 896719 C DE896719 C DE 896719C
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DE
Germany
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aliphatic
condensation
weight
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polyurethanes
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DEP1073D
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English (en)
Inventor
Helmut Dr Bock
Otto Dr Moldenhauer
Guenther Dr Trautmann
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Phrix Werke AG
Original Assignee
Phrix Werke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L75/00Compositions of polyureas or polyurethanes; Compositions of derivatives of such polymers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen Es ist bekannt, aus Superpolykondensationsprodukten mit hoher Schmelzviskosität Verformungsprodukte aller Art herzustellen, deren bekannteste Vertreter die Polyamide sind.
  • Eine andere Klasse von zur Verformung geeigneten Superpolymeren sind die Polyharnstoffe, die u. a. aus Harnstoff und Diamin oder aus Diharnstoffen und Diaminen darstellbar sind, wobei die Darstellung allerdings infolge der leichten Zersetzlichkeit des Harnstoffes Schwierigkeiten bereitet. Die erhaltenen Kondensationsprodukte haben verhältnismäßig hohe Schmelzpunkte, die sich bei der Verformung, beispielsweise nach Verspinnen, dadurch ungünstig auswirken, daß die Kondensate zur Blasenbildung neigen.
  • Dagegen wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man zu hochwertigen Polykondensationsprodukten mit ausgezeichneten Verformungseigenschaften gelangt, wenn man Dicarbamidsäureester durch Kondensation mit primären oder sekundären Diaminen in Superpolymere überführt. Es wird hierdurch ein Produkt anderer Konstitution als es nach den bekannten Verfahren aus Diharnstoffen und Diaminen entsteht, erhalten. Während nach dem bekannten Verfahren Polyharnstoffe entstehen, resultieren nach der vorliegenden Erfindung stickstoffärmere Produkte (Polyurethane) von guter Elastizität, die sich außerdem durch hohe Lösungsmittelbeständigkeit und große Festigkeit auszeichnen.
  • Man setzt z. B. ungefähr äquimolekulare Mengen Dicarbamidsäuredecamethylenglykolester mit Hexamethylendiamin im geschlossenen Gefäß bei beispielsweise 22o° um, dann kondensiert man bei gleicher Temperatur nach und erhält nach beispielsweise 4 Stunden eine glasig erstarrende Schmelze. Je nach Dauer, Reaktionstemperatür und Reaktionsbedingungen kommt man zu Produkten mit verschiedenen Eigenschaften.
  • Die Polykondensation kann sowohl in der Schmelze, als auch in geeigneten Verdünnungsmitteln, wie z. B. Phenol, Kresol, Acetophenon, durchgeführt werden. Zweckmäßigerweise arbeitet man zunächst eine Zeitlang unter Druck und kondensiert im Vakuum nach.
  • Erfindungsgemäß werden für die Polykondensation Dicarbamidsäureglykolester der allgemeinen Formel H, N 0 C 0 - R- O C 0 N H2 verwendet, in denen R ein aliphatischer, hydroaromatischer oder gemischt-aliphatisch-aromatischer Rest ist. Der die beiden Carbamidsäuregruppen verbindende Rest kann durch Heteroatome, wie Schwefel, Sauerstoff oder Iminogruppen, unterbrochen sein.
  • DieDicarbamidsäureglykolester können in bekannter Weise, z. B. durch Einwirkung von Carbamidchlorid oder Harnstoff auf Glykole, dargestellt werden.
  • Als primäre öder sekundäre Diamine können aliphatische,hydroaromatische odergemischt-aliphatischaromatische Diamine dienen, deren die beiden Aminogruppen verbindenden Reste auch durch Heteroatome, wie Schwefel, Sauerstoff oder Iminogruppen, unterbrochen sein können. Vorzugsweise werden primäre Diamine verwendet, obwohl auch sekundäre Diamine, die also nur ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom - am Stickstoff enthalten, für die Reaktion benutzt werden können.
  • Die Anwendung von Katalysatoren ist sehr vorteilhaft, wenn auch schon die Oberfläche des Reaktionsgefäßes, wie z. B. Alkali des Glases, katalytisch wirkt. Es können aber auch verwendet werden: Säuren, saure Metallsalze oder Alkali- bzw. Erdalkalihydroxyde.
  • Die Eigenschaften und das Molekulargewicht der Polyurethane lassen sich durch Arbeiten mit verschiedenen Mengen Ausgangsmaterial variieren. Arbeitet man in nahezu äquimolekularen Verhältnissen, so erhält man Produkte mit hohem Molekulargewicht, während beim Vorliegen der einen oder anderen Komponente im Überschuß ein Kondensationsprodukt mit nicht so hohem Molekulargewicht erhalten wird.
  • Die nach diesem Verfahren hergestellten PolykondensationsproduktekönnenalsAusgangsmaterialien für die Herstellung von Verformungsprodukten, wie beispielsweise Fäden, Filmen, Borsten, oder aber in der Lack- und Klebstoffindustrie verwendet werden. Sie können allein oder in Mischung mit anderen Polykondensationsprodukten, Harzen oder Cellulosederivaten verarbeitet werden. Beispiel x 76 Gewichtsteile Pentamethylendicarbaminat werden mit 46 Gewichtsteilen Hexamethylendiamin etwa 2 Stunden bei 225° unter Druck erhitzt. Die hierbei entstehende Masse, die rein weiß ist, wird im Vakuum von etwa 2 mm Hg 1/z Stunde bei 23o bis 24o° zu einer hochviskosen Schmelze nachkondensiert. Die erstarrte Schmelze ist sehr hart und in den meisten gebräuchlichen Lösungsmitteln unlöslich, löslich beispielsweise in Ameisensäure. Der Schmelzpunkt liegt um 23o°. Beispiel 2 27,5 Gewichtsteile p-Cyclöhexandicarbaminat werden mit 16,o Gewichtsteilen Hexamethylendiamin 3 Stunden im Druckgefäß auf 22o° erhitzt und darauf 1/2 Stunde bei 23o° im Vakuum von 5 mm Hg der Nachkondensation unterworfen. Das Produkt hat gute fadenziehende Eigenschaften. Beispiel 3 rot Gewichtsteile Hexamethylendicarbaminat werden mit 59 Gewichtsteilen Hexamethylendiamin unter Rühren in einem Dreihalskolben, welcher mit Rührer, Thermometer und Schutzgaseinleitungsrohr versehen ist, 3 Stunden in einem Salpeterbad von 27o° unter Einleiten von C 02 erhitzt. Es wird ein hochschmelzendes Harz mit guten plastischen Eigenschaften erhalten. Beispiel 4 95 Gewichtsteile Pentamethylendicarbaminat, 58 Gewichtsteile Hexamethylendiamin werden in 300 Gewichtsteilen Kresol gelöst und bei Siedetemperatur des Lösungsmittels unter Einleiten von C 02 etwa 3 Stunden kondensiert. ` Die Reaktion wird so geleitet, daß etwa io °/o des Lösungsmittels- zusammen mit dem frei werdenden Wasser abdestillieren können.
  • Die Reaktionslösung wird nach dem Erkalten in Äthanol gegossen und vom ausfallenden Kondensationsprodukt filtriert. Das Kondensat, das gute fadenziehende Eigenschaften hat, schmilzt bei Temperaturen über 2oo°. Beispiel 5 io2 Gewichtsteile Hexamethylendicarbaminat werden mit 59 Gewichtsteilen Hexamethylendiamin im Autoklav 3 Stunden bei 22o° vorkondensiert. Das Gefäß wird dann evakuiert und das Kondensationsprodukt in einem Vakuum von 5 mm Hg bei einer Temperatur von 23o° 45 Minuten nachkondensiert. Das Kondensat besitzt gute plastische Eigenschaften. Beispiel 6 26 Gewichtsteile Dekamethylendicarbaminat, das durch Erhitzen von Dekamethylenglykol mit Harnstoff gewonnen wird, werden mit 16 Gewichtsteilen Hexamethylendiamin in einem mit Stickstoff gefüllten Einschmelzrohr 3 Stunden bei 22o° erhitzt.
  • Beim Öffnen des Bombenrohres wird ein starkes Ablassen von Ammoniak beobachtet. Die so erhaltene Masse, die noch verhältnismäßig weich ist, wird glashart nach etwa 21/Zstündigem Erhitzen auf 22o° unter einem Vakuum von 5 mm Hg. Der Schmelzpunkt liegt bei 187 bis igo°. Beispiel 7 i Mol Hexamethylendicarbaminat und i Mol Hexamethylendiamin werden bei 23o° unter einem Druck bis zu 3 atü erhitzt. Nach 2 bis 21/2 Stunden wird der Druck abgelassen, und das Kondensationsgefäß evakuiert bis zu 3 mm Hg. In weiteren 2 Stunden wird hierdurch ein gut verspinnbares, weißes Kondensat erhalten, dessen Lösungsviskosität o,61 beträgt und das einen Schmelzpunkt von 22o° hat.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen, dadurch gekennzeichnet, daß man aliphatische, hydroaromatische oder gemischt-aliphatisch-aromatische Glykoldicarbamidsäureester der Formel H.N - OCO - R - O - CO - NH2, deren die beiden Carbamidgruppen verbindender Rest R auch substituiert oder durch Heteroatome, wie Schwefel, Sauerstoff oder Iminogruppen, unterbrochen sein kann, mit aliphatischen, hydroaromatischen oder gemischt-aliphatisch-aromatischen primären oder sekundären Diaminen, in -denen die Kohlenstoffkettedes die beidenAminogruppen verbindenden Restes auch durch Heteroatome unterbrochen sein kann, kondensiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in Verdünnungsmitteln durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion unter Druck einleitet und unter Vakuum bis zum gewünschten Kondensationsgrad weiterkondensiert.
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