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Brille mit veränderlicher Absorption Die Erfindung bezieht sich auf
eine Bauart von Brillen, Augengläsern oder optischen Filtern im allgemeinen (in
der vorliegenden Patentschrift einfachheitshalber mit Brille bezeichnet), die dazu
bestimmt ist, das Licht nach Belieben zu regeln bzw. zu filtern; diese Einrichtungen
werden verwendet, um die Gesamtmenge des zu den Augen gelangenden Lichts bis auf
einen gewissen Bruchteil zu verringern oder auch, um die Eigenschaften dieses einfallenden
Lichts zu ändern, wobei seine Intensität nur in bestimmten Zonen des Lichtspektrums
in gewissem Maß verringert wird. Es sind schon verschiedene Brillenbauarten bekannt,
bei welchen jedoch die Filtereigenschaften unveränderlich sind. Sie können deswegen
einen optischen Effekt nur bei einer bestimmten Intensität und bei einer festgelegten
Farbe des einfallenden Lichts ergeben. Bei der Benutzung einer solchen Brillenbauart
ist daher festzustellen, daß ihre Absorption oder Filterung zu groß ist, sobald
das Licht nicht sehr intensiv ist, oder daß andererseits die Filterwirkung unzureichend
ist, falls eine große Strahlungsintensität vorliegt. Dieser Mangel kann nur sehr
unzureichend dadurch behoben werden, daß man mehrere Brillen mit verschiedenen Absorptionsgraden
zur Verfügung stellt, von denen diejenige verwendet wird, die entsprechend dem einfallenden
Licht im betreffenden Fall am besten geeignet ist.
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Die Erfindung bezweckt, eine Brillenbauart vorzuschlagen, die für
sich allein den verschiedensten Bedingungen der einfallenden Strahlung angepaßt
werden kann, so nämlich, daß eine einzige Brille alle diejenigen Absorptions- oder
Filterungseigenschaften aufweist, die sonst einer unendlichen Zahl von Brillen entsprechen.
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Gemäß dieser Zielsetzung besteht die vorliegende Erfindung in einer
Brille, welche entweder mit einer gemeinsamen Linse für beide Augen oder mit
zwei
Linsen versehen ist, die aus zwei durchsichtigen Stücken oder Gliedern zusammengesetzt
sind, die sich einander nähern bzw. sich voneinander entfernen können; der zwischen
den beiden transparenten Bestandteilen befindliche Raum steht in direkter Verbindung
mit einem Vorratsraum, in welchem eine Flüssigkeit oder ein anderes Medium mit Filterungseigenschaften
aufbewahrt wird. Gleichzeitig ist die Brille mit einer Vorrichtung zur Regelung
der Filterung oder Absorption versehen, wobei der Abstand zwischen den beiden durchsichtigen
Teilen und damit die Dicke der zwischen ihnen befindlichen Flüssigkeitsschicht verändert
werden kann.
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Die Regelung der Filterung kann so vorgenommen werden, daß die imVorratsraum
befindlicheFlüssigkeit zwischen die beiden transparenten Bauteile gedrückt wird,
und zwar entgegen einer Kraft, welche diese beiden. durchsichtigen Teile so zu verschieben
sucht, daß sie sich einander bis auf eine Stellung möglichst kleinen Filtereffekts
(oder Nulleffekts) nähern; andererseits kann die Filterungsregelung auch so erfolgen,
daß die transparenten Teile zueinander bewegt werden - entgegen einer Kraft, welche
versucht, Flüssigkeit zwischen diese beiden Bauteile zu drücken, wodurch sie an
und für sich die Tendenz haben, sich voneinander bis zu einer Stellung maximaler
Filterung oder Absorption zu entfernen.
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Der Vorratsraum kann in einer solchen Form angeordnet sein, daß er
um den ganzen Umfang der transparenten Bauteile herum sich befindet, um so eine
homogene Flüssigkeitsverteilung zu erzielen.
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Falls die Flüssigkeit aus dem Vorratsraum zwischen die transparenten
Teile gedrückt wird, kann. das so geschehen, daß der Vorratsraum oder eine vergrößerte
Erweiterung desselben, die, falls es so zweckmäßiger ist, beiden Brillengläsern
gemeinsam ist, mittels eines Bandes, Drahtes oder elastischen Kranzes zusammengedrückt
wird; falls jedoch die transparenten Bauteile gegeneinandergedrückt werden, kann
man ein, Band oder einen elastischen Kranz verwenden, der mit Stiften versehen ist;
in diesem Fall werden die beiden Bänder so angeordnet, daß sie sich gleichzeitig
bewegen, oder man kann auch ein System mit Schrauben oder Spindeln verwenden.
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Offensichtlich bietet eine Brillenbauart wie die in der vorliegendenErfindung
beschriebene bei ihrer Verwendung erhebliche Vorteile als Blendungsschutzbrille,
wenn man ohne Belästigung oder Anstrengung der Augen möglichst große Kontraste oder
ein klares Bild zu erzielen wünscht, ebenso als Filterbrille, falls man einen bestimmten
Teil des Spektrums zu isolieren oder auszuschließen strebt. Die der vorliegenden
Erfindung entsprechende Brillenbauart ist gleichfalls sehr nützlich für Beobachtungen
im Felde, am Himmel usw., ferner zur Betrachtung von Metallen im Schmelzzustände,
in Schmelzöfen oder bei Gießvorgängen, für die Beobachtung von Glühfäden, leuchtenden
Punkten aller Art und ganz allgemein aller Lichtquellen, speziell solcher mit veränderlicher
Intensität. Um die Erfindung leichter verständlich zu machen, sind in den Zeichnungen
als Beispiele verschiedene Ausführungsformen einer Brille gezeigt, die der vorliegenden
Erfindung entspricht. Um die Zeichnungen jedoch nicht zu komplizieren, wurden aus
denselben solche Bauteile, wie Bügel oder andere Vorrichtungen, weggelassen, welche
dazu dienen, um die Brille in entsprechender Form dem Kopf anzupassen.
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Fig. i zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der
Erfindung; Fig. 2 ist eine ähnliche Ansieht, bei der jedoch der vordere Teil weggelassen
ist; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig.i; Fig. q.
zeigt eine vergrößerte Ansicht des. unteren Teils des in Fig. 3 gezeigten Schnitts;
Fig. 5 gibt die perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
in dieser Ansicht sind die Bauteile des Regelsystems sichtbar; Fig. 6 zeigt einen
Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 5; Fig. 7 gibt eine schematische Darstellung
der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform der Erfindung; Fig. 8 und 9 zeigen eine
perspektivische Ansicht, bei der einige Innenteile sichtbar sind, bzw. eine perspektivische
Ansicht eines aufgeschnittenenTeils und entsprechen beide einer anderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Was zunächst die Fig. i, 2, 3 und. q. angeht, so besteht jede Brillenlinse
aus zwei durchsichtigen und starren Teilen i und 2, die aus Glas, Kunststoff, synthetischem
oder beliebigem anderem' geeignetem durchsichtigem Material bestehen, das jedoch
eine sehr geringe Filterwirkung besitzt, während es andererseits genügend Steifigkeit
und Dicke aufweist, um ohne Bruch oder Deformation denmäßigenFlüssigkeitsdruck aushalten
zu können. Die Ränder der Teile i und 2 sind von dem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit
umgeben, der zwar deformierbar, aber trotzdem hermetisch dicht sein muß und der
vorzugsweise aus einem einzigen StückGummi oder anderem geeignetem elastischem,
plastischem oder synthetischem Material besteht, das einen ununterbrochenen Rahmen
um die transparenten Teile bildet und an ihnen angeklebt oder anderweit befestigt
ist.
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DieserVorratgbehältergestattet den transparenten Teilen i und 2 die
freie Bewegung, wenn sie sich nähern oder voneinander entfernen; außerdem ist eine
Reihe von Federn, Springfedern, Clips oder ähnlichen Bauteilen 17 vorgesehen, um
die Teile i und 2 einander zu nähern, wenn.,das Band i i nachläßt bzw. gespannt
wird. Eine gewisse Anzahl von Federn oder Clips 17 ist in der Zeichnung gezeigt,
die in Abständen rund um den Umfang der Linsen angeordnet sind, um die transpanentenTeile
i und 2 zu jedem Zeitpunkt und in jeder Lage praktisch parallel zu halten. Diese
Federn oder Clips können aus Gummi oder jedem anderen beliebigen elastischen Material
bestehen oder auch z. B. aus biegsamem Metall; sie können in einer ganzen Reihe
verschiedener Konstruktionsformen gebaut
werden. Ebenso kann der
Vorratsbehälter nach den verschiedenstenVerfahrenhergestellt sein, beispielsweise
durch Vulkanisieren, Ankleben, Anschmnelzen usw., entsprechend der verwendeten Bauart
und dem verwendeten Werkstoff, wobei auch der Vorratsraum selbst als Clip dienen
kann.
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Der Vorratsbehälter 3, der sieh längs dem oberen Rande der transparenten
Bauteile i rund 2 erstreckt, ist vergrößert oder besitzt eine größere Fassungskraft
und bildet so einet Kammer ¢, in welcher sich genügendFilterflüssigkeitaufspeichert,
um zwischen den beiden transparenten Teilen i und 2 eine filtrierende Wand oder
Schicht zu bilden, welche die gewünschte größtmögliche Stärke aufweist.
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Wird die Kammer komprimiert, so wird die in ihr befindliche Filterflüssigkeit
zwischen die beiden transparenten Teile gepreßt; die Flüssigkeit dringt auf dem
ganzen Umfang gleichzeitig zwischen sie, wobei sie durch die Teile 3 des Vorratsraums
strömt.
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DieverdrängteFlüssigkeitsmengehängt logischerweise von der Kompression
ab, welcher der Vorratsraum 4 unterworfen wird; infolgedessen bestimmt diese Kompression
die Flüssigkeitsmenge, welche sich entgegen der Wirkung der Federn oder Clips 17
zwischen die transparenten Teile i und 2 drängt. Zusammenfassend ergibt sich, daß
die Stärke der Filterwirkung von der erwähnten Kompression abhängt. Wird der Vorratsraum
wieder freigegeben, so daß er sich ausdehnen kann, dann veranlassen die Federn,
oder Clips 17 die transparenten Teile i und 2 sich einander zu nähern, wodurch die
Flüssigkeit neuerdings gezwungen wird, zum Vorratsraum zurückzuströmen. Die Menge
der zurückströmenden Flüssigkeit hängt davon ab, welcher Ausdehnungsgrad dem Vorratsraum
4 zugestanden wird.
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Diese Anordnung gestattet, den Grad der Filter-oder Absorptionswirkung
so zu regeln, daß durch Regulierung der zwischen den transparenten Teilen i und
2 befindlichen Filterflüssigkeit allen Forderungen entsprochen werden kann.
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Der Vorratsbehälter 3 und 4 ist abgedeckt und geschützt durch ein
Gehäuse oder einen Überzug, welcher aus den zwei Hälften oder Teilen 9 und io besteht,
die mit den Teilen i und 2 mittels eines Klebstoffs oder durch ein beliebiges anderes
Verfahren fest verbunden sind. Diese beiden Teile, aus denen das Gehäuse besteht,
können außer zum Schutz und zur Abdeckung des Vorratsraums dazu verwendet werden
(wenigstens einer von ihnen, z. B. Teil io), daran die Bügel oder Stützen oder andere
Vorrichtungen zu befestigen, mittels welcher die Brille am Kopf des Benutzers gehalten
oder gestützt wird. Um die im Vorratsbehälter befindliche Filterflüssigkeit zwischen
die transparenten Teile i und 2 zu drücken, ist ein Band, Draht oder elastischer
Kranz i i vorgesehen, der aus einem Material geeigneter Schmiegsamkeit besteht,
beispielsweise aus Leder, Seide, Superpolyamide oder irgendwelchem anderen geeigneten
Textilwerkstoff, plastischem Material, sehr dünnem Metall usw. Dieses Band i i befindet
sich im Innern des Gehäuses und erstreckt sich entlang einer der Oberflächen des
vergrößerten Teils oder der Kammer 4 des Vorratsbehälters 3. Ein Ende dieses Bandes
i i ist an dem Stück i2 angeklebt oder anderweit befestigt, welches seinerseits
am Teil io des Schutzgehäuses befestigt ist, während das andere Ende des Bandes
i i an dem beweglichen Stück 13 festgemacht ist, das. an der anderen Seite von Teil
io des Schutzgehäuses liegt. Das bewegliche Stück 13 wird mittels einer Schraube
14 zurückgehalten, welche quer durch das erstere hindurchgeht und sich frei drehen
kann, jedoch gegen jede Axialbewegung durch das Lagerstück 15 geschützt ist, welches,
wie man sieht, an dem Teil io des Schutzgehäuses montiert ist; ein Einstellknopf
16 ist außerhalb des Gehäuses an der Verlängerung der Schraube 14 befestigt. Beim
Drehen des Einstellknopfs 16 verschiebt sich Teil 13 einwärts oder auswärts, so
daß das Band i i entspannt oder gespannt wird. Die Anordnung des Bandes i i im Verhältnis
zur Kammer 4 und zum Teil io des Gehäuses ist so gewählt, daß beim Spannen des Bandes
(infolge Betätigung des Einstellknopfs 16) die anliegende Wand der Kammer 4 gegen
die Wand von Teil io des Schutzgehäuses gedrückt wird; dadurch wird der Vorratsbehälter
oder -die; Kammer zusammengedrückt und bewirkt, daß die darin befindliche Filterflüssigkeit
zwischen die beiden transparenten Teile i und 2 gedrückt wird, wodurch sich die
Dicke der zwischen. ihnen befindlichen Flüssigkeitsschicht erhöht. Es ist zweckmäßig,
die Anordnung dieser Teile so zu wählen, daß bei vollkommen gespanntem Band i i
die beiden Wände der Kammer 4 einander fast vollständig berühren, so daß sich auf
diese Weise die größte Menge oder Füllung in der Dicke der Filterwand ergibt.
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Wie aus Fig.4 zu ersehen ist, sind die transparenten Teile längs ihrer
Kanten an den entgegengesetzten Seiten abgeschrägt, um den Übergang der Flüssigkeit
von dem Vorratsbehälter zu erleichtern. Zwischen den Rändern der Wände des Vorratsgehäuses
3 und den Kanten der transparenten Teile i und 2 sind die Teile oder Stücke 7 und
8 zu erkennen; diese Teile dienen dazu, eine hermetische Verbindung zu bewirken,
und ihr V-Ouerschnitt entspricht den Profilen der Kanten der transparenten Teile.
Zur Erzielung eines angemessenen Drucks sind die Ringe oder starren Rahmen 6 vorgesehen,
die zu den Teilen 7 und 8 gehören und einen hermetischen Abschluß bewirken. Die
Abmessungen der Teile 6, 7, 8 .werden sorgfältig kontrolliert, um auf jeden Fall
zu vermeiden, daß sich irgendein Kontakt zwischen. den Teilen 7 und 8 einstellt,
sogar in dem Falle, daß die transparenten Teile i und 2 sich eng berühren oder,
was das gleiche ist, um zu vermeiden, daß die Abdichtungsteile 7 und 8 die Relativbewegung
der Teile i und 2 beeinträchtigen oder stören. Wie aus der Zeichnung zu ersehen
ist, sind die Teile 7 und 8 so angeordnet, daß sie die starren Halterahmen 6 überdecken,
um zu vermeiden, daß die im Raum 5, d. h. im Innern des Vorratsraums enthaltene
Flüssigkeit mit ihnen in Kontakt kommt; auf diese Weise wird jede chemische Reaktion
verhindert, welche das Material
der Rahmen 6 schädigen oder- die
Beständigkeit der Flüssigkeit verringern könnte.
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Die äußeren Ränder der beiden Teile g und io des Schutzgehäuses sind
überlagert oder überlappt, um so eine Teleskopbewegung zu ermöglichen und eine Störung
der Relativbewegung der beiden Teile i und 2 während der Regelung der Dicke der
absorbierenden oder Filterschicht -zu vermeiden.
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Betrachten wir nun die Fig. 5, 6 und 7, welche, wie gesagt, ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellen, so ist ersichtlich, daß in dieser
anderen Ausführungsform die Federre oder Clips 17 weggelassen sind, ebenso wie der
vergrößerte Oberteil q. des. Vorratsraums 3. Diese Weglassung ist durchführbar,
da bei dieser Ausführungsform der Rahmen oder das Gehäuse 18 die physikalischen
Eigenschaften einer Feder oder eines Clips besitzt und da der umgebende Vorratsraum
ig genügend Fassungskraft besitzt, um eine ausreichende Menge an Filterflüssigkeit
aufnehmen zu können, die es gestattet, zwischen den transparenten Teilen i und 2
eine Filterschicht oder -wandt zu bilden, welche die gewünschte Maximaldicke erreicht.
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Bei dieser Ausführungsform ist das Band, der Rahmen oder der biegsame
Draht 2o vorgesehen, um die in dem ringförmigen Vorratsbehälter ig befindliche Filterflüssigkeit
zwischen die transparenten Teilei und 2 zu drücken; dieses Band oder dieser biegsame
Draht ist :im Innern des, Cliprahmens 18 untergebracht, erstreckt sich längs des
Umfangs des Vorratsbehälters ig und liegt auf ihm auf. Die Enden des Bandes oder
Drahtes 2o sind an dem Drehstück 21 festgemacht, das in Brillenmitte liegt, umfürbeideHälftenarbeiten
zu können; so können auch, wie aus den Fig. 5 und 7 zu ersehen ist, die Enden des
Bandes oder Drahtes der anderen Brillenseite an demselben Drehstück z1 gehaltert
oder befestigt sein. Wenn dasDrehstück2i,welches, wie oben erwähnt, in der Brillenmitte
befestigt ist, sich in einer bestimmten Richtung dreht, wickeln sich die Enden des
Bandes oder Drahtes 2o darauf auf; dreht sich Teil 21 jedoch in entgegengesetzter
Richtung, so wickeln sie sich ab oder werden freigegeben.
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Dieses Drehstück 2i bildet einen Teil des Einstellknopfes oder wird
betätigt durch den Einstellknopf 22, der außerhalb seiner Arbeitsstellung gezeichnet
ist, um mit allen Einzelheiten die anderen Teile des Regelsystems erkennen zu lassen.
Auf diese Weise wird beim Drehen des Einstellknopfes 22 in der einen oder anderen
Richtung in gleicher Weise sich dasDrehstück2i drehen. Diese Drehung von Teil 21
in der einen oder anderen Richtung bewirkt ein Anspannen oder Lockern der Bänder
oder Drähte 20, welche ihrerseits den Vorratsraum ig mehr oder weniger zusammendrücken.
Die Anordnung der Bänder oder Drähte 20 im Verhältnis zu dem Vorratsbehälter ig
ist so .gewählt, daß bei Spannung des Bandes (infolge der Einwirkung des Einstellknopfs
22) der Vorratsbehälter ig zusammengedrückt wird; hierdurch wird die in ihm befindliehe
Filterflüssigkeit zwischen die transparenten Teile i und 2 gedrückt, wodurch die
Dicke der zwischen ihnen befindlichen Flüssigkeitsschicht erhöht wird.
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Der Rahmen 18 hat bei- dieser Bauweise, wie oben schon erwähnt
wurde, zwei Aufgaben: i. den Vorratsbehälter ig und das Preßband oder den Preßdraht
2o zu schützen, 2. als Druclanittel zu dienen, welches dahin wirkt, die transparenten
Teilei und .2 einander zu nähern. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann sein Querschnitt
U-förmig ausgeführt werden, und seine Federkraft oder seine Druckwirkung muß auf
dem ganzen Umfang der transparenten Teile konstant sein, um derer, Parallelität
zu gewährleisten. Dieser Rahmen (Clip) kann aus den verschiedensten Metallen und
Kunststoffen hergestellt sein und seine Ouerschnittsform gleichfalls sehr verschiedenartig
gewählt werden. Wenn die Bauweise es erfordert, kann dieser Rahmen so ausgeführt
werden, daß ein Teil desselben, z. B. der vordere, starr, der andere dagegen elastisch
ausgeführt ist, weil zurErzielung eines Drucks auf die transparenten Teile es genügt,
wenn eine der Rahmenhälften diesen Druck ausübt. Der Rahmen (Clip) 18 kann sowohl
kontinuierlich auf dem gesamten Umfang der transparenten Teile aufliegen, er kann
aber auch unterteilt oder an bestimmten Punkten seines Umfanges aufgeschnitten sein,
um den Druck jedes Teils beliebig einstellen zu können. Der Steg oder Mittelteil
der Brille kann auch aus. den verschiedensten Materialien bestehen und gelötet,
gegossen, geklebt oder durch beliebige andere Verfahren mit beiden Brillenhälften
verbunden werden, jedoch in einer solchen Form, daß die Eigenschaften des Clips
im Bereich des Rahmens 18, an dem ex befestigt wird, nicht beeinträchtigt werden.
An diesem. Steg oder Mittelteil wird man vorzugsweise den Einstellmechanismus anbringen
(obwohl es auch angängig ist, ihn an irgendeinem anderenTeil zu montieren), mit
dessen Hilfe entweder gleichzeitig beide Linsen reguliert werden oder nur eine von
ihnen, falls die Bauart zwei enthält.
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Was das Band oder den Draht 2o betrifft, der bekanntlich als Druckmittel
auf denVorratsbehälter i9 einwirkt, so kann dieser Teil 2o entweder aus einem Stück
oder aus mehreren in Form von Bändern, Gurte, Drähten, Kabeln u. dgl. bestehen.
Er kann aus einer ganzen Reihe von metallischen oder nichtmetallischen Werkstoffen
hergestellt werden. Wenn Teil 2o auch aus Gründen besserer Übersichtlichkeit in
den Zeichnungen nicht dargestellt wurde, go kann er doch auf seiner Bahn durch einen
hierfür geeigneten Bauteil oder eine entsprechende Vorrichtung geführt werden, sowohl
bei der Ausführung nach den Fig. 5, 6 und 7 als auch bei der nach Fig. i, 2, 3 und
q..
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Die beiden Enden dieses Druckbandes oder -drahten 2o können an dem
beweglichen Teil befestigt sein, es kann aber auch ein Ende an einem beliebigen
anderen Teil der Brille festgemacht sein, so daß sich nur das andere Ende verschiebt.
Bei zweilinsigen Brillen kann der Druckteil 2o aus einem einzigen Stück sein, das
auf beide Brillenhälften einwirkt. Die Vorrichtung zum Spannen bzw. Lockern des
Druckbandes oder -drahten 2o
kann in den verschiedensten Formen
ausgeführt werden. So ist in den Fig. 5 und 7 als Ausführungsbeispiel ein Drehkreuzsystem
dargestellt, jedoch kann auch ein anderes Mittel bzw. ein anderer Mechanismus zum
Spannen undLockern desDruckbandes oder Druckmittels 2o verwendet werden.
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In der Anordnung, die unter Bezugnahme auf die Fig. i, 2, 3, 4, 5,
6 und 7 beschrieben wurde, werden die Teile i und 2 mittels der Federn oder Clips
17 und 18 bis zu einer Stellung kleinster Filterwirkung zusammengedrückt, und gleichzeitig
bewirkt die Einstellvorrichtung eine Verschiebung der Filterflüssigkeit mittels
Drucks auf den Vorratsbehälter oder die Kammer 4 oder ig, die dementsprechend elastisch
sein muß.
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DieFig.8 und 9 zeigen eine weitereAusführungsform der Erfindung, bei
der die Federn oder Clips 17 oder 18 fortfallen können; dessen ungeachtet ist auch
hier die Verwendung eines Vorratsbehälters 23 aus elastischem Material erforderlich.
In diesem Fall erfolgt dieRegulierung dadurch, daß dieTeile i und 2 gegeneinander
bewegt werden, so, daß die zwischen innen befindlichei Flüssigkeit zwangsweise in
den elastischenVorratsbehälter23 gedrückt wird und ihn ausdehnt. Bei dieser Ausführung
ist der Teil 24 des Schutzgehäuses mit einer gewissen Anzah: schräger Nuten 26 versehen,
in welchen die Zar fen 28 gleiten; diese Zapfen sind an einem elastischen Band oder
Streifen 29 aus metallischem oder nichtmetallischem Material befestigt, der so angeordnet
ist, daß er, zwischen Teil 24 und 25 des Schutzgehäuses gleitet. Das Band oder der
Streifen 29 wird durch die Nuten 27 zurückgehalten, welche parallel zu den Teilen
i und 2 laufen; wenn das Band oder der Streifen 29 sich verschiebt oder bewegt,
bewirken also auf diese Weise die schrägen Nuten, daß Teil 24 des Schutzgehäuses
und damit zugleich der an ihm befestigte transparente Teil i sich bewegen, wobei
sich Teil i von Teil 2 entfernt bzw. sich ihm nähert. Ist die Bewegung so, daß sich
Teil i dem Teil 2 nähert, um den Filtereffekt zu verringern, so wird die Flüssigkeit
zwischen den beiden Teilen i und 2 in den elastischen Vorratsbehälter 23 gedrückt
und dehnt ihn aus. Diese Elastizität und Ausdehnung des Vorratsbehälters 23 bewirkt,
daß die Flüssigkeit von neuem zwischen die Teile i und 2 zurückkehrt, sobald. diese
von dem auf sie ausgeübten Druck befreit sind, was durch die Bewegung der Zapfen
28 in den schrägen Nuten 26 bewirkt wird.
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Wie aus Fig. 8 zu ersehen ist, ist jede Linse mit ihrem eigenen Band
oder elastischen Kranz 29 versehen. Um zu ,erzeichen, daß die beiden Bänder mittels
einer einzigen Regelvorrichtung gleichzeitig bewegt werden können, kann jedes Band
mit einer Zahnstange oder einer ähnlichen Vorrichtung 30 versehen werden, und die
beiden Zahnstangen können in ein Ritzel 31 eingreifen, an dem sich ein Knopf oder
ein Regler 32 befindet, der außerhalb einer Öffnung des Gehäuses, oder des Rahmens
der Brille untergebracht ist.
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Die Biegsamkeit des Bandes 29 gestattet ihm, sich an beliebigeFormen
des Umfangs der transparenten Teile i und 2 anzupassen; sind aber die transparenten
Teile i und 2 kreisrund, so läßt sich die Annäherung oder Trennung derselben dadurch
bewirken, daß die Teile24 und 25 des Schutzgehäuses mit Schrauben- oder Spindelgan@g
in der Weise ausgeführt werden, daß einer der Teile in den anderen hineingeschraubt
wird; man kann aber auch die Vorrichtung mit einem besonderen Teil versehen, dergleichzeitig
schraubenförmig ausgebildet ist und in einem Gegengewinde in den Teilen 24 und 25
sich dreht. In diesem Fall bewirkt eine Drehbewegung dieses neuen Teils eine Annäherung
oder Entfernung der Teile 24 und 25, wodurch der Abstand zwischen den transparenten
Teilen reguliert werden kann. Bei dieser Anordnung erübrigt sich verständlicherweise
die Verwendung der Nuten 26 und 27, der Zapfen 28 und des biegsamen Bandes 29. Sie
läßt sich allerdings nur verwenden, wenn -die transparenten Teile kreisrund sind.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1, 2, 3 und 4 kann das Schutzgehäuse
auch in verschiedenen anderen Formen ausgeführt werden, obwohl es kein Element des
Mechanismus darstellt; es kann auch durch andere Schutzeinrichtungen ersetzt werden,
wobei allerdings Voraussetzung ist, daß keiner der verwendeten Ersatzteile mit der
normalen Bewegung der transparenten Teile i und 2 kollidiert. In einigen Fällen
kann dieses Schutzgehäuse überhaupt weggelassen werden.
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Die Filterflüssigkeit, mit der der Vorratsbehälter und damit auch
der Raum zwischen den Teilen i und 2 bei allen Ausführungsformen völlig gefüllt
ist, kann unter einer sehr großen Menge verschiedenartigster Substanzen ausgewählt
werden, je nach dem Gebrauchszweck, für den die Brille bestimmt ist. Auch können
gefärbte Gase verwendet werden, jedoch ist es immer vorzuziehen, optisch neutrale
Flüssigkeiten geeigneter Viskosität zu verwenden, die nicht so leicht verdampfen
und die deshalb bei den mäßigen Drücken, wie sie in der Vorrichtung verwendet werden,
keine Blasen entwickeln. Auch Wasser ist eine Flüssigkeit, die in einigen Fällen
zufriedenstellende Ergebnisse zeitigt; um jedoch die Störungen zu vermeiden, die
seine Verwendung bei niedrigen Temperaturen mit sich bringt, ist es zweckmäßiger,
andere Flüssigkeitsarten zu benutzen, wie z. B. Äthylalkohol, Glykol, Glyzerin oder
jede andere Art Alkohol bzw. eine Mischung irgendwelcher dieser Flüssigkeiten mit
Wasser. Auch Kohlenwasserstoffderivate können verwendet werden, ebenso wie viele
andere Arten von Flüssigkeiten.
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Um der Flüssigkeit die geeignete Färbung und den gewünschten Absorptionseffekt
zu verleihen, kann jeder Farbstoff verwendet werden, der sich völlig in der Flüssigkeit
auflöst oder sich in ihr im Zustand äußerst feiner Suspension befindet. Soll die
Brille zur Lichtfilterung verwendet werden, so hängt die Art des benötigten Farbstoffs
davon ab, ob man die Durchlässigkeit oder Filterung über das ganze Spektrum hinweg
ändern will oder ob man im Gegensatz hierzu nur die Durchlässigkeit oder Absorption
für einen bestimmten Teil des Spektrums
zu kontrollieren wünscht.
Blauschwarzes Anilin und andere Sorten Anilin sind für viele Anwendungen sehr geeignet.
Es ist ferner im allgemeinen erforderlich, der Filterflüssigkeit einen sterilisierenden
Stoff hinzuzufügen, um die Bildung organischer Stoffe zu verhindern., welche die
Klarheit des Filters beeinträchtigen könnten. In vielen Fällen, wo der Farbstoff
an und für sich oder irgendwelche Bestandteile der Flüssigkeit nicht die erforderliche
sterilisierendeWirkung besitzen, kann man der Flüssigkeit eine kleine Menge Phenol
beimischen.
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Ein Beispiel für eine Filterflüssigkeit, die in Linsen oder Brillen
entsprechend der Erfindung gute Ergebnisse gezeitigt hat, besteht aus einer Mischung
von :250/0 Wasser, 25'/Q Äthylalkohol, 50% Glykol sowie der nötigen Menge: von blauschwarzem
Anilin, um der Flüssigkeit die nötige Farbkonzentration zu verleihen.
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Brillen mit veränderlicher Transparenz bzw. Absorption, welche der
Erfindung entsprechen, können für die verschiedensten Anwendungen zur LichtfilteTung
benutzt werden. Sie können dauernd Verwendung finden für Flugzeugführer Schiffsbesatzungen
und ebenso fü.rdieFührex jeder anderen Art von Fahrzeugen. Man kann vorteilhaft
jede Brillenbauart, die zum Augenschutz oder als veränderliches Lichtfilter für
Spezialanwendungen verwendet wird, hierdurch ersetzen, wie z. B. solche für die
Beobachtung von physikalischen oder elektrischen Phänomenen, von Brennöfen, leuchtenden
oder glühenden Materialien, von Schweißungen aller Art, von astronomischen Vorgängen
usw. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die
Filterung von sichtbarem Licht; falls man geeignete absorbierende Medien sowie geeignetes
Material für die transparenten Bestandteile oder Linsen verwendet, kann diese Erfindung
auch zur Filterung von Wärmestrahlen sowie infraroten und ultravioletten Strahlen
verwendet werden, sowohl im sichtbaren Spektrum wie auch bei Röntgenstrahlen, Gammastrahlen
usw.
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Es muß ferner darauf hingewiesen werden, daß die Formen der Brillen,
welche der Erfindung entsprechen in weitem Umfang je nach den Erfordernissen oder
den Wünschen variiert werden können und daß somit die Formen der in den Figuren
gezeigten Brillenrahmen lediglich als Beispiele zu betrachten sind. Anstatt einen
elastischen Vorratsbehälter zu verwenden, wie er unter Bezugnahme auf die Fig. 8
und 9 beschrieben worden ist, kann man auch gleichfalls ein elastisches Druckmittel
verwenden, welches normalerweise den aus biegsamem Werkstoff bestehenden Vorratsbehälter
zusammendrückt; die, tränsparenten Teile werden auch in diesem -Fall gleichfalls
zueinander bewegt, und zwar entgegen dem Druck der Flüssigkeit, die unter demEinfluß
der elastischen Druckmittel steht. Auch sind bei den in den Zeichnungen gezeigten
Anordnungen jeweils Brillen mit zwei Gläsern vorgesehen. Es ist jedoch logisch,
daß die Erfindung gleichfalls bei solchen Brillen verwendet werden kann, welche
nur ein gemeinsames Glas für beide Augen besitzen. Daher kann der Mechanismus und
derAufbuu der Brille sehr erheblich von der grundsätzlichen Idee der Erfindung abweichen,
die sich ebensogut in anderen Formen und Größen realisieren läßt. Infolgedessen
ist ihre Anwendung- nicht allein auf die Ausführung von Brillen beschränkt, sondern
im Gegenteil kann dieses System unbegrenzt variierbarer Filter auch in der Fotografie,
in der Kinematografie, bei Beobachtungs- oder Meßgeräten, in der allgemeinen Optik
usw. gleichermaßen gemäß den allgemeinen Prinzipien der Erfindung Anwendung finden.