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Schußfühler für Webstühle Gegenstand des Patents 891 a30 ist ein Schußfühler
für Webstühle, dessen Tastergehäuse unmittelbar neben .derSchützenkasten-Vorderwand
an der Weblade gelagert ist, wobei der in diesem Gehäuse geführte Taster durch einen
am Webstuhlgestell (Brustbaum) ortsfest angeordneten federnden Anschlag gegen die
Wirkung einer den 'Taster in seiner Ruhelage zurückhaltenden Rückholfeder gegen
die Spule bzw. Hülse vorgetrieben wird.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der im Patent 891 23o beanspruchten
Erfindung und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Taster aus mehreren (vorzugsweise
zwei) gleichachsig zueinander geführten Teilen besteht, welche durch Federkraft
auseinandergetrieben werden, während der ortsfeste Anschlag des Tasters -starr ausgebildet
ist. Diese neue Ausbildung des Schußfühlers ermöglicht es, den ortsfesten Anschlag
sehr schmal zu machen und daher leichter an dem Webmaschinengestell unterzubringen,
als dies bisher mit dem federnden Anschlag möglich war, der zur Erzielung eines
weichen Anschlags eine so beträchtliche Länge haben mußte, daß sein @E.inbau manchmal
auf iSchwierigkeiten stieß. Die Erfindung betrifft ferner eine Weiterbildung des
Schußfühlers für die elektrische Abschaltung des Webstuhlantriebs und besteht darin,
daß das Schaltglied des elektrischen Schalters unmittelbar auf die mit dem Tastergehäuse
fest verbundene Drehachse des Schußfühlers aufgesetzt und das die @Schalterkontakte
umschließende Schaltergehäuse mit dem Lager dieser Drehachse -fest verbunden ist.
Durch
diese Verbindung des Schalters mit dem Schuß= fühler wird
die Abstellvorrichtung vereinfacht und die ,Sicherheit ihrer Wirkung erhöht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt Fig, i eine Draufsicht auf einen iSchußfühler
und den benachbarten Teil,des Schützenkastens, Fig. 2 eine Draufsicht auf den gestreckten
Taster dieses Schußfühlers in gröberem Maßstab, Fig. 3 eine Unteransicht des gleichen
Tasters, Fig. 4 einen senkrechten Längsschnitt durch den in der Taststellung zusammengeschobenen
Taster, Fig. 5 einen Querschnitt nachLinie V-V derFig. 2, Fig. 6 einen Querschnitt
nach Linie VI-VI der Fig. 4, Fig. 7 einen Querschnitt nach Linie VII-VII der Fig.
3, Fig. 8 einen Querschnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 3, Fig. 9 einen iQuerschnitt
nach Linie IX-IX der Fig. 2, Fig. io einen senkrechten Längsschnitt durch -den in
Fig. i gezeigten,Schußfühler und einen mit ihm verbundenen elektrischen ,Schalter,
Fig. 3 i eine Unteransicht .der in Fig. io gezeigten Teile, Fig.12 einen senkrechten
Schnitt durch den Schalter nach der Bogenlinie XII-XII der Fig. i i und Fig. 13
eine teilweis geschnittene Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des neuen
Schußfühlers.
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Die Webladenbahn i trägt in der üblichen Weise den Schützenkasten,
von dem nur die Vorderwand 2 dargestellt ist. In :dem Schützenkasten liegt der Schützen
3, in dem die Hülse 4 der @Schußspule gelagert ist. An der Schützenkasten-Vorderwand
2 ist ein Tragwinkels befestigt, auf dessen Unterseite ein aus einem U-förmigen
'Blechprofil gefertigter Lagerwinkel 6 längs verstellbar angebracht ist. An dem
gegen den Brustbaum 7 (der in Fig. i angedeutet ist) gerichteten ;Schenkel dieses
Lagerwinkels 6 ist eine Lagerbuchse 8 befestigt, welche den nach unten ragenden
Drehzapfen 9 des Tastergehäuses in sich aufnimmt (Fig. io). Das mit dem Drehzapfen
9 fest verbundene Tastergehäuse besteht aus einem schalenförmigen Unterteil 13 mit
erhöhtem Rand 14 und einem gleichfalls schalenförmigen Oberteil 15, der nach Art
eines @Stülpdeckels auf den Unterteil aufgesetzt ist (Fig.5 bis 9). Auf dem Deckel
15 des Tastergehäuses ist eine Hülse 6o :befestigt (Fig, i und 4), in welcher der
Kugelkopf 61 eines Auslösegestänges 62 gelagert ist. Die Anordnung des Gelenkes
6o, 61 über dem Gehäusedeckel 15 ermöglicht es, die von dem Auslösegestänge 62 zu
betätigende Ausschult- bzw. Schützenwechselvorrichtung nach Belieben auf der rechten
oder linken iSeite des Webstuhles anzuordnen, ohne dadurch die Zugänglichkeit oder
Wirkungsweise des Schußfühlers zu beeinträchtigen. Außerdem aber kann das Gelenk
auf dem senkrecht zur Achse der Hülse 4 gerichteten Durchmesser des durch die Achse
9 bestimmten Tasterdrehkreises angeordnet werden, wodurch erreicht wird, daß dem
Kreisbogen, den das Gelenk,6o, 6,1 bei der Auslösebewegüng des Tasters beschreibt,
eine nahezu gleich große lineare Verschiebung -des Gestänges 62 entspricht. Vorzugsweise
soll der Gehäusedeckel r5 so ausgebildet werden, daß er sowohl in der in Fig. i
gezeigten Lage als auch in einer um i8o° verschwenkten Lage auf den Unterteil 13
des `Tastergehäuses aufgesetzt werden kann, so daß der auf das Gestänge wirkende
Hebelarm nach der entgegengesetzten Seite, d. h. gegen den .Brustbaum 7, gerichtet
ist (Fig. 4, strichpunktierte Stellung). Die beiden Stirnseiten des Tastergehäuses
sind wieder mit ,Ausschnitten versehen, welche dem Profil der in ihnen geradgeführten
Tasterteile 24 bzw. 24o entsprechen.
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,Der Taster besteht erfindungsgemäß aus zwei Teilen 24 und 24o, von
denen der dem iErustbaum 7 zugekehrte Teil 24o an seinem äußeren :Ende die vorzugsweise
aus Vulkanfiber bestehende drehbare Anschlagrolle 25, der der Spule zugekehrte andere
Tei124 den Tasterkopf 26 trägt. Der Tasterkörper 24 steht unter der Wirkung einer
Rückholfeder 29, die zwischen der dem Schützenkasten 3 zugekehrten Stirnwand des
Tastergehäuses und einem Quersteg 63 :des Tasterteils 24 eingespannt ist (iFig.
3 und 4). Das innere Ende des Tasterteils 24 bildet eine Gabel 6@4, deren 1Schenkel
je einen nach innen umgebogenen Anschlaglappen 65 tragen. Dieses innere Ende des
Tasterteils 24 ist in dem zweiten Tasterteil 2.4o gleichachsig geführt, indem die
beiden Tasterteile teleskopartig ineinandergesteckt und mit entsprechenden Führungsleisten.
versehen sind (Fig. 2 bis 9). Der Tasterteil24o ist mit nach außen gebogenen Führungsansätzen
66, :die ihn in dem Tastergehäuse geradführen, und mit nach innenumgebogenen Anschlägen
67 versehen, die mit den Anschlaglappen 65 des Tasterteils 24 zusammenwirken und
verhindern, daß die beiden 'Tasterteile sich voneinander lösen. In dem Tastertei124o
ist eine Pufferfeder 68 angeordnet, deren inneres Ende an dem Quersteg 63 des Tasterteils
24 anliegt, während ihr äußeres Ende sich an einer Querleiste 69 des Tasterteils
24o abstützt. Die inneren Enden der beiden Federn 29 und 68 werden durch eine Zunge
70 zentriert, die an ihrem Fuß mit dem Quersteg 63 des Tasterteils a4 zusammenhängt
und beim Ausstanzen der Gabel 64 stehenbleibt. Die Rückholfeder 29 ist wesentlich
schwächer als die Pufferfeder 68, derart, daß ein gegen die Anschlagrolle 25 ausgeübter
Druck zunächst beide Tasterteile bei ausgedehnter Pufferfeder 68 gegen die Hülse
4 bewegt, wobei die schwache Rückholfeder 29 zusammengepreßt wird, und daß die beiden
Tasterteile erst dann unter Zusammenpressung der stärkeren Pufferfeder 68 ineinander-geschoben
werden, nachdem der Tasterkopf 26 an der Spule bzw. Hülse 4 einen starren Widerstand
gefunden hat. Die Pufferfeder 68 Übernimmt also die stoßdämpfende Wirkung des im
Patent 891:230 vorgesehenen federnden Anschlags am Brustbaum 7, der erfindungsgemäß
durch einen starren Anschlag 330
ersetzt wird. Die Verwendung
eines starren Anschlags hat den Vorteil, daß der starre LAnschlag wesentlich kürzer
ist als ein federnder Anschlag, der zur Erzielung eines weichen Anschlags .einen
langen Federarm haben muß und daher am Brustbaum schwerer untergebracht werden kann.
Außerdem hat der starre Anschlag noch den Vorteil, daß sein Abstand von dem Taster
genau bestimmt -,verden kann und im Gegensatz zu dem nachgebenden Federanschlag
unveränderlich ;bleibt. Die Rückholfeder 29 wird zweckmäßig wie im Fall des Patents
891 230 wieder so bemessen, daß ihr Widerstand durch die der @Eintragbe7#vegung
der Weblade entgegengesetzte Massenträgheit des Tasters 24, 240 überwunden wird,
derart, daß !der Tasterkopf sich sofort nach Beginn der Eintragbewegung-der Weblade
selbsttätig an die iSchußspule bzw. Hülse 4 anlegt.
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Die elektrische Auslösevorrichtung besteht erfindungsgemäß aus einem
Schalter, dessen Gehäuse 36, 37 an dem das Tastergehäuse 13, 15 tragenden Lagerwinkel
6 starr befestigt ist, während sein Schaltarm 42 auf der Drehachse 9 des Tastergehäuses
befestigt und mit dieser auf Drehung verbunden ist (Fig. io bis iz). Das Schaltergehäuse
besteht aus zwei schalenförmigen Teilen 36 und 37, von denen der eine, 36, mit dem
unteren Ende der Lagerbuchse 8 fest vernietet ist, während der andere Gehäuseteil
37 nach Art eines .Stechdeckels in den erstgenannten eingedrückt ist. Das untere
Ende der mit dem Tastergehäuse 13, 15
starr verbundenen Drehachse 9 ragt in
das Schaltergehäuse hinein und trägt auf einem Vierkant 71 die Nabe 72 des :Scbaltarmes
42. Das freie Ende des Schaltarmes, das mit einem Kontaktblech 43 versehen ist,
greift in der Einschaltstellung zwischen die beiden Kontaktfedern 44, 45, die mit
den Anschlußklemmen 46 bzw. 47 verbunden sind. Der iSchaltarm 42 wird durch eine
iFeder 48 in seiner Ruhestellung festgehalten bzw. in diese Stellung zurückgeführt:
Diese Feder 48 ist mit ihrem als'Schraubenfeder gewundenen Teil auf der NTabe 72
des Schaltarmes 42 gelagert und liegt mit ihren beiden als Hebelarme wirkenden Enden
auf beiden Seiten des dazwischenliegenden Schaltarmes und eines mit dem Schaltergehäuseteil3,6
fest vernieteten Anschlags 73 an. Wird der iSchaltarm 42 mittels der Drehachse 9
aus seiner Ruhestellung nach irgendeiner Richtung verschwenkt, so legt sich der
eine Federarm gegen den starren Anschlag 73, während der andere Federarm von dem
Schaltarm mitgenommen wird und bestrebt ist, diesen in seine Ruhestellung zurückzuführen.
Da der Schaltarm 42 und das Tastergehäuse 13, 15 beide mit der Drehachse 9 fest
verbunden sind, dient die iSchalterfeder 48 zugleich auch zur Rückführung des Tastergehäuses
in seine Ruhelage.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Befindet sich
die Weblade i in Ruhe, so nimmt auch der Schußfühler seine Ruhelage ein (Fig. i,
ganz ausgezogene Stellung), in welcher der Taster 24, 24o durch die Rüokholfeder
29 in das Tastergehäuse zurückgezogen ist und die beiden Tasterteile durch die gestreckte
Pufferfeder 68 bis zur Berührung der Anschläge 65, 67 auseinandergeschoben sind.
Bei Beginn der gegen den Brustbaum gerichteten Eintragbewegungder Weblade überwindet
dann die Massenträgheit des Tasters rasch den Widerstand der schwachen Rückholfeder
29, und der Taster bewegt sich unter Zusammenpressung der Rückholfeder gegen die
Schußspule bzw. Hülse 4, bis der Tasterkopf 26 an dieser anliegt (Fig. i, punktierte
Stellung). Trifft nun die Anschlagrolle 25 .gegen den starren Anschlag
330
am Brustbaum, so wird bei genügend mit Faden belegter Schußspule nur der
Tasterteil24o unter Zusammenpressung der Pufferfeder 68 geradlinig gegen den Tastertei124
verschoben, also nur die Gesamtlänge des ;Tasters 24, 240 verkürzt. Beim Rückgang
der Weblade dehnt sich zuerst die starke Pufferfeder 68 wieder aus und führt den
Tasterteil 24o in seine ausgestreckte Lage zurück. Dann erst kann die schwache Rückholfeder
29 sich wieder ausdehnen und den Taster 24., 24o von der Spule weg in das Tastergehäuse
zurückholen. Während dieser ganzen Tastbewegung führt der Tasterkopf 26 nur eine
einzige, radial zur iSpule 4 gerichtete Bewegung, dagegen keine tangential zur Spule
gerichtete Bewegung aus, wie sie bei den üblicherweise am Brustbaum befestigten
@Schußfühlern unvermeidlich ist und zum Durchscheuern des ISchußfadens führt. Ist
die Hülse 4 jedoch leer, dann gleitet der Tasterkopf 26 in bekannter Weise an der
glatten Hülse seitlich ab, und der Gegendruck des starren Anschlags 330 verschwenkt
das Tastergehäuse 13, 15 in .die Auslösestellung (Fig. i, strichpunktierte
Stellung). Bei mechanischer Auslösung wird dabei das Gestänge 62 in bekannter Weise
mitgenommen. Bei Verwendung des vorstehend schon beschriebenen elektrischen iSchalters
(Fig. io bis 12) verschwenkt die Drehachse 9 des Tastergehäuses den mit ihr verbundenen
.Schaltarm 42, der nun einen in bekannter Weise auf den Antrieb der Webmaschine
oder eine Schützenwechselvorrichtung wirkenden Steuerstromkreis schließt. Hört der
Druck des starren Anschlags 330
gegen den Taster auf, so dreht die Schalterfeder
48 den iSchaltarm 42 und das Tastergehäuse 13, 15 in ihre Ruhelage zurück,
während die beiden Federn 68 und 29 in schon beschriebener ;Arbeitsfolge den Taster
in seine ausgestreckte Ruhelage zurückführen.
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Die in Fig. 13 gezeigte Ausführungsform des neuen iSchußfühlers
unterscheidet sich von der schon beschriebenen dadurch, daß die den Taster in seinem
Gehäuse zurückhaltende Rückholfeder 29 sich nicht mehr gegen den Tasterteil 24,
sondern gegen den dem Brustbaum 7 zugekehrten zweiten Tasterteil 24o abstützt. Sie
ist daher auch nicht mehr innerhalb, sondern außerhalb des Tasterteils 24 angeordnet.
Die Rückholfeder könnte an sich gleichachsig zu dem '.Taster angeordnet werden,
doch würde der dann erforderliche große Federdurchmesser die Abmessungen des Tastergehäuses
unnötig vergrößern. Die Rückholfeder wurde daher in zwei gleiche Stränge aufgeteilt,
die symmetrisch
zu beiden- Seiten des Tasters angeordnet sind und
sich mit ihrem einen Ende gegen die Innenseite des Tastergehäuses, mit ihrem anderen
Ende gegen die im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform schon beschriebenen
seitlichen Führungsansätze 66 des Tasterteils 240 abstützen, die zu diesem Zweck
mit angebogenen Widerlagern 74 versehen sind. Diese Ausführungsform ist dann zu
bevorzugen, wenn es darauf ankommt, den Druck des Tasterkopfes 26 gegen den iSchußfaden
möglichst klein zu halten, z. B. weil der Schußfaden sehr empfindlich ist. Bei dieser
Anordnung der Rückholfeder 29 wirkt diese nämlich nicht mehr der Pufferfeder 68
entgegen wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, so daß die Pufferfeder 68 ebenfalls
weich gewählt werden kann. Der von dem Anschlag 33 auf den Tastertei124o ausgeübte
Gegendruck, der auf den Tasterteil 24 nur durch die Pufferfeder 68 übertragen wird,
ist daher auch nur gering und hängt lediglich von der Bemessung der Pufferfeder
68 ab. Die Wirkungsweise des Schußfühlers bleibt im übrigen die gleiche, wie sie
schon beschrieben wurde.