DE89559C - - Google Patents
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Description
-■/'All. AJLiJiU ·!
KAISERLICHES
PATENTAMT.X^
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
RUPERT GREVILLE-WILLIAMS in HEYWOOD
/4 (Grfsch. Lancaster,,,,England). .( ■-Jcits-^fA^t-v
Vorrichtung zur jiewegung des Stichels bei Copirtelegraphen für electrische Uebertragung f
von Zeichnungen u. dgl. ,>
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. August 1895 ab. jc,t
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zur elektrischen Uebertragung
von Zeichnungen, Handschriften Skizzen und Bildern aller Art.
Mancherlei Versuche sind bereits gemacht worden, elektrische Bilderübertragungen zu ermöglichen,
aber alle die bis jetzt hierfür verwendeten Vorrichtungen haben nach Angabe des Erfinders
infolge ihrer Unvollkommenheiten noch keine praktische Bedeutung erlangen können.
Bei der vorliegenden Vorrichtung wird nicht die chemische Wirkung des Stromes zur Erzeugung
des Bildes benutzt, sondern letzteres durch die mechanische Wirkung des Stromes hervorgebracht.
Die neue Vorrichtung, welche sich an die Apparate von Bakewell, Bonelli und Case
Hi anlehnt, sich aber von diesen dennoch sehr wesentlich unterscheidet, besteht in der
Hauptsache aus einem »Sender« und »Empfänger«. Die in die Fernleitung eingeschaltete
Stromschlufsrolle - des Senders läuft auf der ebenfalls in die Fernleitung einzuschaltenden
Modellvorlage und schliefst oder öffnet, je nachdem sie leitende oder nicht leitende Stellen
dieser Modellvorlage überfährt, den Stromkreis der Fernleitung, um hierdurch auf der Empfangsstation
mit Hülfe eines Relais besondere Stromkreise zu schliefsen oder zu öffnen, deren
Elektromagnete dem Schreibstift oder Stichel des Empfängers die zur Aufzeichnung des
Bildes auf die Empfangsplatte erforderliche axiale Verschiebung geben.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die Vorrichtung in einer der praktischsten Ausführungsformen veranschaulicht.
Der in den Stromkreis der Fernleitung d3 eingeschlossene
Sender (Fig. 1 bis 3) besteht aus einer metallenen Trommel A, welche mit ihrer
Welle α in einem geeigneten Gestell λ1 α2 α3
gelagert ist und durch ein zweckmäfsiges Uhrwerk in Umdrehung versetzt wird. Auf
dieser Trommel ruht ein metallener Schreibstift B, welcher in einen Arm b b1 eingesetzt
ist und durch die Mitwirkung der durch den Fufs des Armes geführten Schraubenspindel C,
welche ihren Antrieb durch zweckmäfsige Zahnräder α4c8 erhält, langsam verschoben wird.
Die Schraubenspindel ist in geeigneten Böcken c1 c2 gelagert, die durch eine Gleitbahn δ2 verbunden
sind, auf welcher der Arm b bezw. sein Fufs bl entlang gleitet. Wenn der Schreiboder
Zeichenstift B mit seiner Rolle bh seine Spur auf der Trommel aufzeichnet, so wird
die Rolle ^5 auf der Trommel bezw. auf ihrem
Ueberzuge eine feine Schraubenlinie mit sehr eng stehenden Windungen beschreiben (siehe
Fig. 2).
Die soeben beschriebene Beziehung von Trommel und Schreibstift zu einander läfst sich
auch noch auf andere Weise erreichen; so kann man z. B. den Schreibstift feststehen lassen und
der Trommel eine Verschiebung in Richtung ihrer Achse ertheilen, oder man kann auch an
Stelle der1 Trommel eine Platte verwenden, welche unter dem Schreibstift hin- und her-
bewegt wird. Wie auch immer die Einrichtung gewählt werden mag, in allen Fällen mufs während
der gegenseitigen Verschiebung zwischen Trommel bezw. Platte und Schreibstift die Bedingung erfüllt werden, dafs jeder Theil oder
Punkt der Trommel- bezw. Plattenfläche der Reihe nach mit dem Schreibstift in Berührung
kommt.
Der Schreibstift B b5 ist mit Hülfe einer
Feder b3 elastisch in dem Arm b gelagert und wird durch eine auf die Abplattung b1 des
Schreibstiftschaftes einwirkende Stellschraube ba
gegen Verdrehen geschützt, so dafs die Rolle &5
immer normal zur Trommelachse, verbleibt, wodurch eine kratzende Einwirkung der Rolle
auf die Trommelfläche verhindert wird.
Durch die Anordnung einer Rolle bb an
Stelle der üblichen Schreibstiftspitze wird aufserdem ein Aufreifsen oder Beschädigen des auf
die Trommelfläche bezw. den Ueberzug derselben aufgetragenen Bildes verhindert.
Als Ueberzug für die Trommel empfiehlt sich Piatina, Silber oder Gold, welches in
Form einer dünnen Platte umgelegt oder auf die Trommel auf elektrischem Wege niedergeschlagen
werden mag.
Das zu übertragende Bild wird mit einer geeigneten, isolirenden Tinte auf den Goldüberzug
der Sendertrommel bezw. auf die um letztere zu legende Platte (Gold, Kupfer etc.)
mit Hülfe einer gewöhnlichen Feder aufge-^ zeichnet, worauf die Platte erwärmt wird. Eine
Erhitzung bis zu ioo° C. hat gute Resultate ergeben; jedenfalls empfiehlt es sich, die Erwärmung
nicht früher vorzunehmen, als bis die Tinte angetrocknet ist, da sich sonst Blasen
bilden.
Die in die Fernleitung d3 eingeschaltete Batterie D ist mit dem einen Pol durch die
Klemmschraube d1 an den Arm b angeschlossen
und dadurch auch mit dem Schreibstift B b5 elektrisch verbunden. Um dies zu ermöglichen,
ist der Arm b durch eine Isolirschicht d'1 von
seinem Fufs b1 isolirt. Die Trommel A bezw.
ihr Ueberzug ist bei d an Erde gelegt. Die von dem anderen Pol der Batterie ausgehende
Fernleitung d3 führt zu dem Empfänger. Es leuchtet demnach ein, dafs, wenn die leitende
Verbindung zwischen Schreibrolle b5 und Trommel
bezw. Ueberzug durch die isolirende Tinte aufgehoben ist, der Stromkreis der Fernleitung
geöffnet wird, und umgekehrt, dafs letzterer geschlossen wird, sobald die Rolle bh wieder in
leitende Berührung mit dem Ueberzug kommt.
Der auf der empfangenden Station aufgestellte Empfänger (Fig. 4 bis 6) ist ganz ähnlich
eingerichtet wie der Sender der absendenden Station, nur dafs die Trommel F in Bezug
auf Länge und Durchmesser nur halb so grofs ist wie die Sendertrommel A. Man erreicht
durch diese Wahl des Flächenverhältnisses (4 : 1), dafs die übertragenen Bilder durch diese
Verkleinerung mit Bezug auf das Originalbild der Sendertrommel eine gröfsere Schärfe und
Genauigkeit in den Details erhalten.
Die Welle/ der Empfängertrommel F lagert in einem geeigneten Gestell flf^f3· Der
Schreibstift G kann sich in Führungen g eines Gleitstückes g1 in radialer Richtung zu der
Trommel F hin- und herbewegen. Das Gleitstück g1 ist wieder mit Hülfe einer durch den
Fufs g® des Gleitstückes g1 gehenden Schraubenspindel
g3 auf den Gleitbahnen g'2 verschiebbar. Die Bethätigung der Spindel g3, welche in
Lagerböcken gl gb gelagert ist, erfolgt mit
Hülfe der Zahnräder/4 g-7 von der Welle/
aus, welche wiederum durch ein geeignetes Uhrwerk in Umdrehung versetzt wird. Die
Umdrehungsgeschwindigkeiten der Trommeln des Senders und des Empfängers müssen gleich
bezw. synchron sein oder in einem ganz bestimmten Verhältnifs zu einander stehen. Sind
die Bewegungsgeschwindigkeiten und die beiden Trommeln an Gröfse einander gleich, so ist
das übertragene Bild ein Facsimile des Originalbildes , bei ungleicher Gröfse der Trommeln
dagegen wird das erzeugte Bild eine Verkleinerung bezw. eine Vergröfserung des Originals.
Bei ungleicher Geschwindigkeit der Trommeln entsteht natürlich ein entsprechend verzerrtes
Bild.
Durch praktische Versuche hat sich nach Angabe des Erfinders herausgestellt, dafs es
sich empfiehlt, die Empfängertrommel bezw. deren Ueberzug mit einer Schutzpasta zu versehen,
aus welcher das zu übertragende Bild durch den zu einem Grabstichel ausgebildeten
Schreibstift ausgearbeitet wird. Der Grabstichel (Schreibstift) G (Fig. 7 bis 9) erhält zu diesem
Zweck in seinen Führungslagern g auch noch eine rotirende Bewegung, und zwar am besten
von einer Welle Q aus, die in geeigneten, auf das Gestell /2 aufgesetzten Armen q q1 gelagert
ist. Die Welle Q. wird durch das in das Zahnrad g7 eingreifende Triebrad q2 angetrieben.
Auf der Welle Q. befindet sich eine mit Hülfe einer Feder- und Nuthverbindung ql (Fig. 7) in
Längsrichtung der Welle Q verschiebbare Riemscheibe q3, die durch einen Riemen q1 mit der
auf dem Schaft des Schreibstichels G angeord^ neten Riemscheibe q6 in Verbindung steht. Die
seitliche Verschiebung der Riemscheibe ^8 wird
durch die an dem Gestell Mgg1 befestigten
Arme q8qs bewirkt, welche die Nabe der genannten
Riemscheibe umfassen und letztere entsprechend der seitlichen Verschiebung des Schlittens g g1 M bezw. des Schreibstichels G auf
der Welle Q nach rechts oder links verstellen.
Mit dem Empfänger ist ein- Relais (Fig. 7) verbunden, dessen Elektromagnet H in die an
Erde gelegte Fernleitung d3 eingeschaltet ist. Der von einer Feder k beeinflufste Ankerhebel /
ist bei i drehbar befestigt, so dafs er zwischen den Stromschlufsstücken / und J1 hin und.
her zu schwingen vermag.
Die in dem Rahmen M angeordneten Elektromagnetpaare K K1 sind in einen Stromkreis
derart eingeschlossen, dafs zur Zeit immer nur ein Elektromagnetpaar durch den Strom, erregt
wird. Die Magnete K sind durch Leitung j mit dem Stromschlufsstück J und die Elektromagnete
K1 durch Leitungj1 mit dem Stromschlufsstück
J1 verbunden. L ist die Erregerbatterie für diesen Stromkreis.
Die Elektromagnete K bezw. K1 beeinflussen
einen zwischen ihnen an einen Galgen O zwischen Regulirungsschrauben η aufgehängten
Ankerhebel N, dessen unteres Ende den Schaft des Schreibstiftes bezw. des bohrerartig
wirkenden Schreibstichels G zwischen zwei Bunden M1K1 umfafst, so dafs, je nach dem
Ausschlag des Ankerhebels N, der Schreibstichel G in seinen Lagern eine mehr oder
weniger grofse axiale Verschiebung in seinen Führungsstücken g erfährt.
Die isolirten Stellen der Sendertrommel bewirken also Stromunterbrechungen, und damit
ist der geometrische Charakter des zu übertragenden Bildes ins Elektrische übersetzt. Auf
der Empfangsstation werden diese elektrischen Verhältnisse wieder ins Geometrische zurück
übertragen, indem nämlich der Schreibstichel des Empfängers entsprechend den Stromverhältnissen
in der Fernleitung mit Hülfe des Relais und zweckentsprechenden Elektromagneten von der Empfängertrommel zurückgehalten
oder mit dieser in Berührung gebracht wird, um.auf diese Weise auf die Empfängertrommel
bezw. ihren Ueberzug ein ähnliches Bild aufzuzeichnen oder einzukratzen, wie es die
Sendertrommel darbietet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Copirtelegraph zur elektrischen Uebertragung von Zeichnungen, Bildern, Handschriften und dergl., gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, durch weiche der Stichel G des Empfängers aufser seiner radial gegen die Empfängertrommel F gerichteten Bewegung in seinen Führungslagern g auch noch eine drehende Bewegung erhält, bestehend aus einem auf einer Zwischenwelle verschiebbar angeordneten Getriebe (Riemscheibe q3 q6, Fig. 7 und 8), welches an der seitlichen Verschiebung des Stichelträgers bezw. Stichels G theilnimmt.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4786674A (en) * | 1984-10-30 | 1988-11-22 | International Business Machines Corp. | Diffusion isolation layer for maskless cladding process |
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US4786674A (en) * | 1984-10-30 | 1988-11-22 | International Business Machines Corp. | Diffusion isolation layer for maskless cladding process |
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