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Feuer- oder Gefahrmeldeanlage, insbesondere für Schiffe Es sind Feuermeldeanlagen
für Schiffe bekannt, bei denen jede Meldestelle über eine Verbindungsleitung mit
in einer Zentrale zusammengefaßten Anzeigemitteln zur Kenntlichmachung der meldenden
Stelle verbunden sind. Dabei wird die Erde als zweite Verbindung ausgenutzt, und
die Abgabe von Meldungen erfolgt durch Unterbrechung der Verbindungsleitungen.
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Es ist auch eine Feuermeldeanlage mit in einer Schleifenleitung liegenden
Feuermeldern bekannter Bauart und Ruhestromschaltung mit Betrieb vom Starkstromnetz
aus vorgeschlagen worden, bei der der Ruhestrom im Ruhezustande durch eine vorgeschaltete
Lampe so niedrig gehalten wird, daß das Alarmrelais nicht anspricht, während beim
Ansprechen eines Feuermelders die volle Spannung auf das Alarmrelais gegeben wird,
dä,s beim Ansprechen einen Alarmstromkreis schließt und gleichzeitig die Feuermeldeschleife
stromlos macht.
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Durch die Erfindung wird nun die Aufgabe gelöst, bei möglichst geringem
Aufwand an Leitungen zwischen jedem Melder oder jeder Meldergruppe und der Zentrale
eine unterschiedliche Kennzeichnung von Meldungen und Drahtbrüchen zu ermöglichen
und eine besonders sichere Kontaktgabe für die Abgabe des Alarmes in der Zentrale
zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Vereinigung folgender Merkmale
a) Jeder Melder oder jede Gruppe von Meldern ist über nur eine - Leitungsader unter
Ausnutzung der
Erde als Rückleitung mit in einer Zentrale angeordneten,
den Ort der Meldungsgabe kennzeichnenden Empfangsmitteln verbunden.
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b) Die Abgabe von Meldungen erfolgt durch Stromverstärkung infolge
Kurzschließens eines am Meldeort in der Verbindungsleitung liegenden Widerstandes,
der mindestens zum Teil durch eine Lampe (Glühlampe, Glimmlampe) gebildet wird.
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c) Die Kennzeichnung von Meldungen in der Zentrale erfolgt durch ein
jeder Melderleitung zugeordnetes Differentialrelais, dessen Anker bei normal fließendem
Ruhestrom abgefallew ist.
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d) Beim Auftreten von Drahtbrüchen wird die Meldungsgabe mit Hilfe
des Differentialrelais durch Abfallen eines durch den normalen Ruhestrom erregten
Drahtbruchrelais verhindert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ist der Stromkreis des vom Differentialrelais zu schaltenden Alarmmittels über einen
Arbeitskontakt des Drahtbruchrelais geführt. An Stelle dieser Maßnahme ist es aber
auch möglich, den Stromkreis, der die zweite nicht an einen Melder angeschlossene
Wicklung des Differentialrelais speist, über einen Arbeitskontakt des Drahtbruchrelais
zu "führen.
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In der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergibt, sind oben die in der Zentrale befindlichen Schaltmittel, unten die am
Ort eines Melders oder einer Meldergruppe vorgesehenen Schaltmittel dargestellt.
Das die Anlage speisende Gleich- oder Wechselstrom führende Netz ist mit N bezeichnet.
Eine der Adern des Netzes (bei Verwendung von Gleichstrom zweckmäßig die Minusader)
ist geerdet. Die Abgabe --von Meldungen erfolgt entweder mittels durch Druckknopf
od. dgl. zu bedienender Handmelder FM oder eines oder mehrerer selbsttätiger Feuermelder
SFM oder auch beider Melderarten gemeinsam, wie in der Zeichnung dargestellt. Dabei
können die selbsttätigen Feuermelder eine beliebige bekannte Ausführung aufweisen,
z. B. als Differentialmelder, thermische Feuermelder oder Schmelzlotmelder ausgebildet
sein. Wesentlich ist nur, daß die selbsttätigen Feuermelder mit Arbeitskontakten
ausgerüstet sind, die bei Temperaturerhöhungen geschlossen werden. Alle Feuermelder
einer Gruppe sind einem Widerstand parallel geschaltet, der beim Ausführungsbeispiel
aus einem Drahtwiderstand W1 und einer Hinweislampe HW zu-
sammengesetzt ist.
Der Hinweislampe ist außerdem ein Widerstand W2 parallel geschaltet, um beim Durchbrennen
der Lampe die Abgabe einer Drahtbruchmeldung zu verhindern.
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Die genannten Widerstände sind einerseits mit Erde, andererseits über
eine einzige Verbindungsleitung mit den Schaltmitteln in der Zentrale verbunden.
Diese Schaltmittel bestehen aus einem als Differentialrelais ausgebildeten Signalrelais
SR mit den Wicklungen I und II und einem Drahtbruchrelais DR, die in Reihe geschaltet
sind. Die Wicklung II des Signalrelais SR wird unmittelbar vom Netz N gespeist und
ist so bemessen, daß sie die Wirkung des. durch die Wicklung I fließenden normalen
Ruhestromes gerade aufhebt. Der Kontakt sy des Signalrelais SR befindet sich also
sowohl in dem der Zeichnung zugrunde gelegten stromlosen Zustande als auch bei normal
fließendem Ruhestrom in der gezeichneten Stellung.
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Dagegen wird das Drahtbruchrelais DR durch den normalen Ruhestrom
erregt gehalten, so daß der Kontakt dy gewöhnlich aus der dargestellten Lage umgelegt
ist. In der Arbeitsstellung des Signalrelais wird, vorausgesetzt, daß das Drahtbruchrelais
DR nicht abgefallen ist, der Stromkreis eines Alarmmittels geschlossen, das in der
Zeichnung als Signallampe SL wiedergegeben ist. Der Kontakt dy des Drahtbruchrelais
DR schließt in seiner Ruhestellung den Stromkreis eines anderen Anzeigemittels,
z. B. einer Drahtbruchlampe DL.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Nach Inbetriebnahme
der Anlage fließt dauernd ein schwacher Ruhestrom vom Netz N über die Wicklung I
des Signalrelais SR und die Wicklung des Drahtbruchrelais DR, die Verbindungsleitung
L, den Widerstand W1, die Hinweislampe HW und den zu ihr parallel geschalteten Widerstand
WZ und über Erde zurück zum Netz N. Unter der Wirkung dieses Ruhestromes zieht das
Drahtbruchrelais DR seinen Anker an und legt den Kontakt dy um. Der vom Netz über
die Wicklung II des Signalrelais SR fließende Strom kompensiert die Wirkung des
Ruhestromes, so daß der Kontakt sy in der dargestellten Lage verbleibt. Die Signallampe
SZ und die Drahtbruchlampe DL
sind infolgedessen stromlos.
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Wird jetzt durch Umlegen des Kontaktes FM oder durch Kontaktschluß
an einem der selbsttätigen Feuermelder SFM eine Meldung gegeben, so erfolgt durch
Kurzschließen der Widerstände W1, HW und Wz eine Verstärkung des in der Leitung
L fließenden Stromes. Am Schaltzustand des Drahtbruchrelais DR ändert sich hierdurch
nichts. Dagegen wird der Gleichgewichtszustand des in beiden Wicklungen des Differentialrelais
SR fließenden Stromes gestört und der Kontakt sy umgelegt. Es kommt ein Stromkreis
zustande von der unteren Ader des Netzes N über die Relaiskontakte dy und sy, die
Signallampe SZ, zurück nach der oberen Ader des Netzes N. Durch Aufleuchten der
Lampe SZ, gegebenenfalls auch durch hierzu parallel geschaltete akustische Signalmittel
(Hupen, Wecker od. dgl.) erfolgt die Alarmierung und die Kennzeichnung der meldenden
Stelle.
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Tritt in der über den Melder (oder die Meldergruppe) führenden Leitung
ein Drahtbruch auf, so werden das Drahtbruchrelais DR und die Wicklung I des Signalrelais
SR stromlos. Der Kontakt dy wird umgelegt und schließt den Stromkreis einer Drahtbruchlampe
DL, während das infolge Ausfalles der Wicklung I ansprechende Signalrelais
SR wirkungslos bleibt, weil die Stromzuleitung seines Kontaktes sy durch Umlegen
des Kontaktes dy unterbrochen ist.
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Obwohl in der Zeichnung nur die Schaltmittel für eine Meldergruppe
dargestellt sind, lassen sich beliebig viele Meldergruppen und die zugehörigen Schaltmittel
der Zentrale zu einer Anlage zusammenfassen. Die Verwendung eines Differentialrelais
zur Meldungskennzeichnung in der Zentrale ermöglicht es, trotz verhältnismäßig geringer
Änderung des in der
Leitung L fließenden Stromes eine sichere Meldungsgabe
und einen höheren Kontaktdruck am Kontakt sy zu erreichen, als dies bei Verwendung
eines normalen Relais mit einer Wicklung möglich wäre.
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An Stelle der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführung, bei der
der Stromkreis für das Signalmittel SZ über einen Arbeitskontakt des DrahtbruchrelaisDR
geführt ist, kann auch der die Wicklung II des Signalrelais SR speisende Stromkreis
über einen Arbeitskontakt des Drahtbruchrelais DR geführt werden.