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Ventil für gasförmige Betriebsmittel und Flüssigkeiten Das Patent
883 373 bezieht sich auf ein Ventil für gasförmige Betriebsmittel und Flüssigkeiten,
hei dem zum Abdichten bzw. Freigeben der Durchgangskanäle ein im Querschnitt kreisförmiger,
aus elastischem Werkstoff bestehender Dichtungskörper benutzt wird, der in dem Gehäuse
festgelegt ist und die Abdichtung gewährleistet, zwecks Freigabe des Durchgangs
aber langgezogen. wird, so daß er in senkrechter Richtung zur Zugrichtung eine Einschnürung
(Taillenbildung) erfährt, die so groß ist, daß sie dem freizugebenden Querschnitt
entspricht.
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Die Erfindung bezieht sich auf Weiterbildungen dieses. Ventils, durch
die in erster Linie die Verwendung für die- verschiedensten Benutzungsfälle ermöglicht
wird. Während die Ventile nach dem Patent 883 373 dazu dienen, Betriebsmittel in
einer Richtung durchzulassen bzw. abzusperren, wie dies z. B. bei den sogenannten
Fahrventilen der Fall ist, wird gemäß der Erfindung durch Benutzung zweier Dichtungskörper
die Möglichkeit geschaffen, das Ventil zum Steuern von zwei Betriebsmittelleitungen
zu benutzen, und zwar dies wiederum in der besonderen Weise, daß damit in der einen
Stellung. die eine Leitung geöffnet und die andere geschlossen wird, und umgekehrt.
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Zu diesem Zweck wird die Anordnung so getroffen, daß sich der eine
Dichtungskörper in Abschlußstellung und _ der andere Körper in nffenstellung
befindet.
Um dabei dm Ruhestand eine :bestimmte Stellung zu gewährleisten, kann das Ventil
im Sinne eines Selbstschlußventils. ausgebildet werden; es, ist auch möglich, das
Ventil so auszuführen, däß es in der einen oder anderen Endstellung selbsttätig
stehenb:leib:t. Ein, solches Ventil ist zur Steuerung eines. einseitig wirkenden
Kolbens geeignet. Durch Verdoppelung dieser Anordnung und wechselseitige Steuerung
ist auch die Steuerung von doppelt wirkenden Hubzylindern durchzuführen.
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Von den in dem Patent 883 373 niedergelegten Ventilen besitzt die
Ausführung nach Abb. 4 und; 5 insofern gegenüber der nach Abb. i bis. 3 einen. Vorzug,
als hierbei das Betriebsmittel in der Längsrichtung des Ventilgehäuses strömt, d.
h. für den Durchgang der nach der Einschnürung des Dichtungskörpers freigegebene
Ringquerschnitt als freier Querschnitt zur Verfügung steht, der in der Regel größer
sein wird als der, der bei den Ausführungen nach Abh. i bis 3 für die Durchströmung
zur Verfügung steht. Um bei den günstigeren Ausführungen nach Ab-b- 4 und 5 eine
möglichst große Dichtungsfläche zu erhalten, wird .gemäß der vorliegenden Erfindung
der Dichtungskörper in eine mit einer Anzahl verhältnismäßig kleinen- Durchtijittsöffnungen
versehene Büchse eingesetzt. Es ist dies insofern besonders wichtig, als damit der
Gummikörper in der Schlußstellung eine allseitige Stütze findet, so daß eine Ausbauchung
in den Ringsammelkanal, wie diese beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 dLs Patents
883 373 möglich ist, vermieden ist. Um dabei trotzdem einen ungedrosselten Durchfluß
des Betriebsmittels zu gewährleisten, wird gemäß der Erfindung um diese Durchtrittsöffnungen
herum ein Ringraum vorgesehen, der zum Anschlußstutzen hin einen wachsenden, Querschnitt
aufweist.
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Zur Innehaltung der zulässigen Beanspruchungen des Gummikörpers sieht
die Erfindung ferner vor, je nach der Form des Dichtungskörpers diesen in den verschiedenen.
Querschnitten. mit: unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften auszuführen.. So ist
es z. B. möglich, bell einten kegeligen Dichtungskörper, der sich unter der Zugbeanspruchung
im dünneren. Teil mehr als im dickeren Teil dehnen würde, eine gleichmäßige Dehnung
dadurch zu erzielen, daß der Gummikörper im dünneren Teil mit festerem, nm dickeren
Teil mit weicherem Werkstoff ausgeführt wird. Schließlich ist es auch möglich, zum
gleichen Zweck den Gummikörper an bestimmten Stellen, hohl auszuführen, um die Beanspruchung
zu verglechmäßigen.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf einige besonders zweckmäßige
Ausführungsformen für die verschiedensten Anwendungsfälle, die an Hand der Zeichnungen
nähen- beschrieben werden sollen. Abb. i der Zeichnung läßt im Schema ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung für die Steuerung eines doppelt wirkende. Zylinders erkennen, während
Abb.2 im Aufriß ein einfaches Durchgangsventil darstellt.
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Nach Abb. i wird zur wechselseitigen Beaufschlagung eines Arbeitszylinders
io eine Ventilanordnung benutzt, die sich aus den vier Ventileinheiten 11, 12, 13
und 14 zusammensetzt. Die Steuerung der einzelnen Dichtungskörper 13' erfolgt über
ein von einem Hebel 15 betätigtes Gestänge 15' derart, daß von dem Nocken 16 die
beiden Ventile i i und 12 und von dem Nocken 17 die beiden Ventile 13 und 14 betätigt
werden, und zwar werden die Ventile i i und 13 wechselseitig zu den Ventilen 12
und 14 umgestellt. Im besonderen ist die Anordnung so getroffen, daß in der Offenstellung
des Ventils i i das Ventil 12 geschlossen ist, während umgekehrt bei der Offenstellung
des Ventils 13 das Ventil 14 geschlossen ist.
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Die Luftzuführung zum Arbeitszylinder io erfolgt aus der Frischluftleitung
18. In der wiedergegebenem. Stellung ist die vordere Kö`lbenseite des Zylinders
i o über die Leitung 19; das Ventil i i und die Leitung 2o mit Druckluft beaufschlagt,
während die Auspuffleitung 21 des vorderen Zylinderraumes durch das Ventil 12 geschlossen
ist. Der hintere Zylinderraum ist über diel Leitung 22 und das Ventil 13 mit der
Außenluft verbunden; die Zufuhrleitung 23 zum hinteren Zylinderraum ist durch das
Ventil 14 geschlossen. Beim Umlegen. des Hebels 15 steuern die Ventile in dem Sinne
um, daß nunmehr bei Abschluß der Zufuhrleitung i9, 2o durch das Ventil i i der vordere
Zylinderraum über die Leitung 21 und,das Ventil 12 entlastet und der hintere Zylinderraum
über das dann geöffnete Ventil 14 und die Leitung 23 mit Druckluft beaufschlagt
wird, wobei der Auspuff des hinteren Zylinderraumes über die Leitung 22 und das
Ventil 13 geschlossen ist.
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Ein besonderes Merkmal diesen- Ausführung besteht darin, daß diel
unten- Druck stehenden Leitungen, die abgeschlossen; sind, jeweils die untere Seite
des Gummidichtungskörpezs im Schließsinne beaufschlagen. Diel Betätigung der Einzelventile
erfolgt dabei im Sinne der Hauptanmeldung derart, daß die Ventilspindeln jeweils.
durch den zur Festlegung der Dichtungskörper in den Gehäusebohrungen dienenden.
Metallkörper hindurchgeführt werde,, d. h. Stopfbüchsen an diesen Steller, entbehrlich
wenden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 2, das der Grundanordnung nach
dem Ventil nach Ab:b. 3 und 4 des Hauptpatents entspricht, ist der Gummidichtungskörper
13' in eine in; das Gehäuse 25 eingesetzte Büchse 26 eingebaut, die auf ihrem Umfang
in einer oder mehreren, Reihen Austrittsbohrungen 27 aufweist. Um die durch diese
Bohrungen austretende Luft möglichst ohne Strömungsverlust durch den Auslaßstutzen
28 abfahren zu können, ist im Gehäuse 25 ein Sammelringkanal 29 vorgesehen, der
einen nach dem Auslaßs.tutzen 28 zu wachsenden Querschnitt besitzt. Bei diesem Ventil
ist zur besseren. Führung des Gummikörpers insofern eine Vervollkommnung vorgesehen,
als die durch die Ventilspindel 3o belastete Metallscheibe 31 des Dichtungskörpers
13 mittels eines Führungsansatzes 32 in eine im Gehäuse 25 eingebrachte Führung
33 eingreift. Die Festlegung des mit den beiden Metallscheiben 31 und 34 versehenen
Dichtungskörpers in dem Gehäuse erfolgt so, daß die
Metallscheibe
34 in eine stirnseitige Ausdrehung 35 der Büchse 26 eingesetzt ist, in der sie mit
dem Aufschrauben des Deckels 36 unter Zwischenlage einer Dichtung 37 gehalten wird.