-
Verfahren und Vorrichtung zur Ubertragung einer photographischen Schicht
von einem Film auf einen anderen In der kinematographischen Technik soll 'häufig
eine photographische Schicht, wie z. B. eine gewöhnliche Gelatineschicht, von einem
Film -auf einen anderen übertragen werden. So muß beispielsweise, in der Farbphotographie,
die mit mehrschichtigen Filmen für die verschiedenen Einzelfarbenbilder arbeitet,
nach der Belichtung der verschiedenen Schichten durch die verschiedenen Einzelfarbkomponenten
der Szdne jede Bildträgerschicht außer der letzten zwecks Behandlung und Reproduktion
auf einen anderen Film übertragen werden.. Eine Ausführungsform eines solchen Films
besteht aus drei Emulsiönsschichten, die durch Zwischenschichten aus kolloidalem
Material voneinander getrennt sind, das für ein wäßriges Medium durchlässig ist.
Durch Anfeuchtung der Zwischenschichten können somit die Emulsionsschichten abgezogen
werden. Ein derartiger Film ist in der USA.-Patentschrift 2367665 beschrieben.
Bei Verwendung eines Films .der in der genannten Patentschrift beschriebenen Art
ist es zweckmäßig, den Film mit Wasser oder einer anderen wäßrigen Lösung anzufeuchten,
so daß die abzuziehende Emulsionsschicht zwar etwas erweicht, jedoch von der Zwischenschicht
nicht wesentlich gelöst wird, bevor man den Mehrschichtfilm gegen den aufnehmenden
Film drückt. Bisher erforderte diese Maßnahme eine genaue Kontrolle der Benetzungstemperatur
und der Eintauchzeit, da verhältnismäßig hohe Temperaturen
nötig
sind, um die Emulsion klebrig zu machen und dadurch ihr Anhaften auf dem neuen Trägerfilm
zusichern. Man mußte auch längere Zeitspannen für die Herstellung der neuen Verbindung
vorsehen, nachdem die Filme zusammengebracht und gegeneinander ausgerichtet wurden.
Diese Zeitspannen mußten auch ausreichen, um die zu übertragende Schicht von der
darunter befindlichen Emulsionsschicht zu lösen.
-
Bei der Übertragung einer Schicht von einem Film auf einen anderen
durch Befeuchtung des bildtragenden Films mit warmem Wasser zwecks Lösung der äußeren
Schicht von der nächsten und Überführung der äußeren Schicht in einen klebrigen
Zustand, so d'aß sie an dem neuen Film anhaftet, hat sich gezeigt, daß die Bildträgerschicht
bei einer Befeuchtungstemperatur, die hoch genug ist, um eine gute Bindung mit dem
neuen Film zu sichern, so weich wird, daß sie bei der Übertragung Beschädigungen
erfährt. Die vorherige Benetzung verursacht ein. Quellen der Emulsion. Wenn nun
die Filme in registerhaltiger Aufeinanderlegerung mit durch die Perforationslöcher
der. Filme ein= greifenden Zähnen zusammengebracht werden, so bewirkt der Eintritt
der im Register befindlichen Zähne nicht nur eine Verformung der die Perforationslöcher
umgebenden Gelatine, sondern es werden auch häufig Emulsionsteilchen abgerissen,
welche an den Filmen anhaften und auf die Bildflächen fallen; wenn die Filme voneinander
abgezogen werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist "es nun, eine bessere Bindung zwischen den
Bildträgerschichten und dem neuen Film zu sichern; eine Beschädigung der Bildträgerschichten
während der Übertragung zu vermeiden und die für die Übertragung erforderliche Zeit
zu vermindern.
-
Gemäß der Erfindung wird eine Seite der zu übertragenden Schicht genügend
klebrig gemacht, so @daß diese leicht an dem anderen Film haftet, und zwar zweckmäßig,
bevor die beiden; Filme miteinander in Berührung gebracht werden.. Die beiden Filme
werden dann kontinuierlich in registerhaltigen Kontakt gebracht, woraufhin die bildtragende
Schicht genügend erhitzt wird, so daß sie sich fest mit dem neuen Film verbindet.
Schließlich wird der neue Film mit der Schicht von dem alten Film abgezogen. Obwohl
die Schichtseite durch Anwendung von Hitze oder eines Haftmittels klebrig gemacht
werden kann; so geschieht dies doch besser durch Benetzung oder Befeuchtung der
Bildträgerschicht. Die Bildträgerschicht kann auf dem ursprünglichen Film in beliebiger
Weisse derart befestigt sein, daß sie abgezogen werden kann. Zweckmäßig wird jedoch
die vorher beschriebene Befestigung gewählt, so daß die bildtragende Fläche durch
die beschriebene vorherige Benetzung gelöst oder gelockert wird. Natürlich darf
diese Lösung oder Lockerung nicht so weit gehen, daß die Schicht sich verschiebt,
bevor sie mit dem neuen Film in registerhaltigen Kontakt gebracht ist. Obwohl man
die Filme am besten durch Registerzähne auf einem Riemen :n ' registerhaltigen Kontakt
bringt, so kann dies aucl durch Registerzähne auf einem Zahn- oder Kettenrad erfolgen.
-
Eine beispeilsweise Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung zeigt
die Zeichnung, und zwar ist Fig. a eine schematische Darstellung einer Maschine
zur Übertragung einer Bildträgerschicht von einem Mehrschichtfilm M auf einen neuen
Trägerfilm N, Fig. 2 ein Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. i in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 ein Schnitt .durch einen mehrschichtigen Film mit drei Schichten, Fig. q.
ein gleicher Schnitt nach Abzug einer Schicht, Fig. 5 ein gleicher Schnitt nach
Abzug einer weiteren Schicht, Fig.6 ein Schnitt durch einen neuen Trägerfilm, Fig.7
ein gleicher Schnitt, nachdem eine der vorhergehenden Schichten auf den neuen Trägerfilm
aufgebracht wurde, und Fig. 8 ein gleicher Schnitt durch einen anderen neuen Trägerfilm,
auf den eine andere .der genannten Schichten übertragen wurde.
-
In der dargestellten Ausführungsform der Erfindung hat der Mehrschichtfilmdrei
Überzüge a, b und c, welche drei Bildträgerschichten bilden, welche das Blaubild,
das Grünbild und das Rotbild der Szene enthalten. Entweder vor oder nach der Entwicklung
wird der äußere Überzug a auf einen neuen Träger N übertragen, woraufhin eine Übertragung
des nächsten Überzugs b auf einen weiteren neuen Träger N' erfolgt, so daß lediglich
der Überzug c auf dem ursprünglichen Träger M verbleibt.
-
Die beiden Filme werden von Vorratsrollen i und 2 einem Band 3 zugeführt,
dass mit Registerzähnen q. besetzt ist. Das Band 3 läuft in der durch Pfeile angedeuteten
Richtung über Trommeln 5. Vor dem mit Zähnen besetzten Band 3 werden die Filme durch
ein Gefäß 6 geführt, das Wasser oder irgendeine andere Lösung enthält und Raumtemperatur
haben kann. Auf diese Weise wird die Oberfläche des Mehrschichtfilms in einen leicht
klebrigen Zustand versetzt und/oder die äußere Bildträgerschicht teilweise gelöst
oder gelockert. Es sei jedoch bemerkt, daß die Bildträgerscbicht nicht so weit gelöst
oder gelockert wird', daß sie sich verschieben 'kann, bevor sie mit dem neuen Film
registerhaltig in Berührung gebracht worden ist. Die beiden Filme M und N werden
registerhaltig ,durch ein Rollenpaar 7 zusammengepreßt und alsdann über eine gerade
Strecke gemeinsam weiter befördert, die mit einem geraden Teil des Bandes 3 fluchtet.
Der Film wird mit Hilfe eines endlosen Andruckbandes 8 auf die Zähne des Bandes
3 gedrückt. Dieses Band 8 läuft über Rollen 9, io und ii um. Alsdann laufen die
Filme in gegenseitigem Kontakt zusammen weiter, his sie genügend kräftig aneinander
haften, .so@ daß sie von dem mit Zähnen besetzten Band abgeleitet werden
können,
ohne daß eine gegenseitige Verschiebung der Fälme zu befürchten ist. Dies dauert
gewöhnlich etwa 15 bis 25 Sekunden. Gemäß Fig. i werden die beiden Filme von dem
mit Zähnen besetzten Band über die Rollen 12 abgeleitet.
-
Nachdem die Filme in gegenseitiger Berührung das mit Zähnen besetzte
Band verlassen haben, laufen sie durch einen länglichen Behälter 13, der Heizmittel
enthält. Findet ein Filmmaterial der in der vorgenannten USA.-Patentschrift beschriebenen
Art Verwendung, so besteht das Heizmittel zweckmäßig aus warmem Wasser mit einer
Temperatur von etwa 32 bis 38° C. Es können aber auch andere geeignete Heizmittel
benutzt werden, wie z. B. infrarote Strahlen. Die Filme befinden sich in dem Wasser
nur wenige Sekunden. Durch diese Wärmebehandlung wird nicht nur eine Verbindung
der Bildträgerschicht mit dem neuen Film bewirkt, sondern auch das schrittweise
Ablösen oder Lockern der Bildträgerschicht von dem Mehrschichtfilm beschleunigt.
Nachdem die Bildträgerschicht fest mit dem neuen Film verbunden ist, werden die
beiden Filme aus dem Behälter 13 über die Rolle 1q., unter der Rolle 15 über die
Rolle 16 und dann unter die Rolle 17 in den Behälter 18 geleitet, der nicht erwärmtes
Wasser enthält, welches die Filme auf oder bis unter Raumtemperatur abkühlt und
die Verbindung zwischen der Bildträgerschicht und dem Film N verstärkt. Alsdann
werden die beiden Filme in dem Behälter 18 unterhalb der Wasseroberfläche voneinander
abgezogen, was eine saubere Trennung der Bil.dträgerschicht von dein Mehrschichtfilm
ergibt. Die äußerste Schicht haftet dabei statt an dem alten Träger an dem neuen
Träger an. Die Filme M und N werden dann nach links bzw. nach rechts über eine Reihe
von Rollen und unter einer Reihe von Sprühdüsen ig hinweg weiterbefördert. Die Sprühdüsen
ig entfernen alle Reste des Klebemittels, welches ursprünglich die Bildträgerschicht
auf dem Mehrschichtfilm M festgehalten hatte. Schließlich gelangen die Filme zu
nicht dargestellten Aufwickelvorrichtungen. Nach der Übertragung der Schicht a auf
den neuen Film N wird die nächste Schicht b in ähnlicher Weise auf einen
weiteren neuen Film N' übertragen.
-
Das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel kann Abänderungen
erfahren, ohne daß damit der Rahmen ,der Erfindung verlassen wird.