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Kontaktfeld für Wähler in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen
Zusatz zum Patent 8'822!53 Im Patent 882 253 ist ein Kontaktfeld für Wähler beschrieben,
bei dem streifenförmige Leiter in flachen, schraubenförmigen Windungen um Isolierstoffplatten
gewickelt und über .eine Mehrzahl von Wählern geführt sind, wobei die der Wählerachse
zugekehrten Biegekanten der Leiter die Kontaktstellen bilden.
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Für die Halterung der aus Metallbändern bestehenden Leiter sind vorzugsweise
Isolierplatten aus Kunstharzhartpapier verwendet, das sich für diesen Zweck wegen
seiner guten Isolationseigenschaften, leichten Bearbeitbark eit, Bruchsicherheit
und Elastizität besonders gut eignet. Bekanntlich bat Hartpapier jedoch den Nachteil,
daß es sich durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse in seinen Abmessungen verändert.
Durch die Dehnungen und Schrumpfungen verzieht sich die Isolierstoffplatte aus Hartpapier,
so daß es zum Schluß einzelner Leiter oder Lageveränderungen des Kontaktfeldes kommen
kann.
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Durch die Erfindung sollen nun die durch Feuchtigkeit und Temperatureinflüsse
bedingten Formänderungen der Isolierstoffplatten so gelenkt werden, daß sie das
ordnungsgemäße ,Arbeiten des Wählers nicht beeinträchtigen..
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Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß die sich über eine
Wählerteilung erstreckende Isolierstoff-platte an ihrer Kontaktseite im Wählergehäuse
durch Halterungen derart festgelegt ist, daß die durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse
hervorgerufenen Größenänderungen der Isolierstoffplatte an der Kontaktseite unterdrückt
sind
und sich nach der Verbindungsseite auswirken können. Der Erfindung liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß durch die radiale Stellung der einzelnen Isalierstoffplatten zur Wählerachse
der Ab-
stand zwischen den Isolierstoffplatten sich nach der Verbindungsseite
vergrößert, so daß an der Verbindungsseite die Dehnungen und Schrumpfungen der Isolierstoffplatte
ohne Schaden aufgenommen werden können, während an der Kontaktseite Lageänderungen
des Kontaktfeldes vermieden werden müssen. Für das Kontaktfeld ist sowohl ein Verschieben
des Kontaktfeldes in Achsrichturig des Wählers als auch in radialer Richtung schädlich.
Ferner muß der Winkelabstand der einzelnen Kontakte zueinander gewahrt bleiben.
Diese Forderungen werden nach weiteren Merkmalen der Erfindung durch eine Reihe
konstruktiver Maßnahmen erfüllt, die in ihrem Zusammenwirken zu dem gewünschten.
Ergebnis führen. Eine dieser Maßnahmen besteht darin, daß Isolierstoffplatten verwendet
werden, die aus einer Hauptplatte und ein oder mehreren Hilfsplatten bestehen, die
in das vorgeformte, aus den streifenförmigen Leitern gebildete Vielfachkabel so
eingesetzt und mit .den streifenförmigen Leitern verbunden sind, daß die streifenförmigen
Leiter an der Kontaktseite mit der Hauptplatte und an der Verbindungsseite mit den
Hilfsplatten verankert sind und die Verbindung zwischen Haupt- und Hilfsplatten
bilden. Auf diese Weise 'können sich die Haupt- und $ilfsplatten in gewissen Grenzen
gegeneinander verschieben, und es besteht keine Gefahr, daß sich hierbei die blanken,
streifenförmigen Leiter berühren. Um die Größenänderungen der Isolierstoffplatte
in Achsrichtung des Wählers und Fertigungstoleranzen nach beiden Richtungen aufzuteilen,
sieht die Erfindung ein Festlegen der Hauptplatte in der Mittelebene des Wählerkon.taktfeldes
durch eine Halterung vor, die in eine Ausnehmung an der Kontaktseite der Hauptplatte
eingreift. Die radiale ,Festlegung der Hauptplatte erfolgt durch Topfringe, die
am Wählergehäuse fixiert sind und deren Topfränder in entsprechende ,Ausschnitte
an den Stirnseiten der Hauptplatte eindringen. Diese Ausschnitte an den Stirnseiten
sind jedoch so tief ausgeschnitten, daß Dehnungen der Hauptplatte in. Richtung der
Wählerachse aufgenommen werden können. Als weitere Maßnahme zum Festlegen der Winkelabstände
der einzelnen Hauptplatten dienen mehrere Segmentkämmemitentsprechender Teilung,
die am Wählergehäuse genau lagebestimmt befestigt und vorzugsweise den. Steuerkontakten
zugeordnet sind. Um die Hauptplatten auch an der Verbindurigsseite im richtigen
Winkelabstand zu halten, ist in der Mittelebene des Wählers ein Teilungskamm vorgesehen,
der in einen Ausschnitt in der Mitte der Hauptplatte eingreift, der so ausgeformt
ist, daß Dehnungen und Schrumpfungen der Hauptplatte in radialer Richtung an der
Verbindungsseite nicht gehemmt werden.
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Durch die Anordnung und Ausbildung der verschiedenen Halterungen ist
erreicht, daß die Hauptplatten an der Kontaktseite so festgelegt sind, daß Dehnungen
und Schrumpfungen der Isolierstoffplatte (Hauptplatte) auf die Lage des Kontaktfeldes
nicht oder zumindest nur in zulässigen Grenzen sich auswirken und der- Winkelabstand
der einzelnen Isolierstoffplatten an der Verbindungsseite in zulässigen Grenzen
gewahrt bleibt. Da durch die Halterungen das Kontaktfeld im Wählergehäuse eindeutig
festgelegt ist, ergibt sich die richtige Stellung der Schaltarme des Wählerlaufwerkes
zum Kontaktfeld, wenn. am Wählergehäuse Passungen für das aufschraubbare Laufwerkgehäuse
vorhanden sind. Diese Passungen mittels Stift und Buchse werden in bekannter Weise
in die Mittelebene des Wählers verlegt, so daß sich die Fertigungstoleranzen des
Laufwerkes und der Kontaktbank nach beiden Seiten hin aufteilen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden beide Schenkel jedes
streifenförmigen Leiters sowohl an der die Kontaktseite bildenden Biegekante der
Hauptplatte durch Verkrammien als auch an der Verbindungsseite durch eine Verankerung
mit der Hilfsplatte in ihrer gegenseitigen,Lage festgelegt. Diese zusätzliche Sicherung
der Lage der Metallbänder auf den Isolierstoffplatten hat den weiteren Vorteil,
daß das Vielfachfeld ohne weiteres an der Verbindungsseite im Bedarfsfall aufgetrennt
werden kann, da die beiden Schenkel des streifenförmigen Leiters getrennt an der
Hilfsplatte verankert sind. Zu diesem Zweck sind die streifenförmigen, blanken Leiter
an der Verbindungsseite über die Hilfsplatte hinausgeführt und durch Zusammenfalten
entsprechend ausgeformt, so daß durch Aufschneiden und Aufbiegen der Leiterenden
eine ele!lctrische Trennung jedes einzelnen Leiters herbeigeführt werden kann. Den
mechanischen Zusammenhalt behält das Vielfachkabel trotzdem, da die freien Leiterenden
an -der Hilfsplatte, die als schmale Leiste gestaltet ist, festgelegt und in Abstand
gehalten sind. Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnungen beschrieben.
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Fig. i zeigt in perspektivischer Ansicht das Wählergehäuse mit teilweise
eingebautem Kontaktvielfachfeld; Fig. 2 ist eine Seitenansicht eines Schnittes durch
das in, Fig. i dargestellte Wählergehäuse in der durch die Wählerachse gelegten
Ebene A-B; Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die Hauptplatte
nach der Linie F-G; Fig. q. zeigt in vergrößertem Maßstab ,einen Schnitt .durch
die Hilfsplatte nach der Linie C-D. Die als Vielfachfeld dienenden streifenförmigen
Leiter i werden aus einem breiten Metallband ausgestanzt und durch entsprechende
Werkzeuge in die in Fig. 2 erkennbare Form gebracht. In dieses 1VIetallstreifengebilde,
bei dem die einzelnen. Metallbänder noch durch einen später zu entfernenden Stanzstreifen
zusammengehalten sind, werden die Isolierstoffplatten :2,:25, 25' aus Kunststoff,
Hartpapier oder einem anderen geeigneten Isolierstoff eingesetzt und dann mit den
einzelnen Metallbändern fest verbunden, so daß nach dem Festlegen der Metallbänder
an den Isolierstoffplatten der stehengebliebene
Stanzteil entfernt
werden kann.. Die für eine Wählerteilung vorgesehene Isolierstoffplatte besteht
aus einer Hauptplatte 2 und zwei Hilfsplatten 25,:25', die als schmale Leisten:
ausgebildet sind. Zur Befestigung der blanken, streifenförmigen Leiter i sind in
die Hauptplatte 2 Löcher 3 eingestanzt, in die entsprechend vorgeformte Lappen der
Metallbänder i eingeführt und durch Umbiegen (Verkrammen) festgelegt werden, so
daß beide Schenkel jedes streifenförmigen Leiters i an der Biegekante der Hauptplatte
verankert sind. Die Befestigung der Metallbänder an den Hilfsplatten 25, 25' erfolgt
durch entsprechende Lappen 26, 26' der Metallbänder, wie Fig. q. verdeutlicht. Die
sich über mehrere Wähler erstreckenden Metallbänder bilden mit den eingesetzten
Isolierstoffplatten das Vielfachkabel für diese Wähler und werden nach ihrer Befestigung
an den Isolierstoffplatten in die einzelnen Wählergehäuse eingesetzt. Durch geeignete
Halterungen am Wählergehäuse werden die Isolierstoffplatten in der richtigen Lage
gehalten. Zu diesem Zweck ist die Hauptplatte 2 mit einer Reihe entsprechend gestalteter
Ausschnitte versehen, in die die Halterungen: eingreifen. Für die Festlegung der
Isolierstoffplatten 2 in Achsrichtung des Wählers dient ein halbkreisförmiges, Bogenstück
5, das in der Mittelebene des Wählergehäuses an einem entsprechenden Knaggen 6 des
aus einem Druckgußkörper bestehenden Wählergehäuses ? befestigt ist. Die Arbeitsfläche
dieser Knaggen 6, von denen in Fi:g. i nur die Knaggen auf der einen Seite des Wählergehäuses
erkennbar sind, ist genau gearbeitet, so daß die Lage der Halterung 5 eindeutig
bestimmt ist. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, greift die Halterung 5 in den Ausschnitt
8 der Hauptplatten 2 ein. Die Tiefe des Ausschnittes 8 ist dabei so gewählt, daß
die Hauptplatte sich in radialer Richtung verschieben: kann. Die Halterung 5 dient
daher nur zur Lagebestimmung der Isolierstoffplatte 2 in Achsrichtung. Durch das
alleinige Festlegen der Isolierstoffplatte 2 in ihrer Mitte durch die Halterung
5 teilen sich die eventuell auftretenden Dehnungen und Schrumpfungen der Isolierstoffplatten
nach beiden Seiten hin gleichmäßig auf. Zum Festlegen d(es Winkelabstandes der Isolierstoffplatten
2 an der Kontaktseite des Wählers dienen die Segmentkämme 9 bis 13, die . gleichfalls
an entsprechenden Knaggen 6 befestigt sind und eine Kammteilung entsprechend der
Zahl der einzusetzenden Isolierstoffplatten.besitzen. Diese Kammsegmente 9 bis 13
greifen in entsprechende Ausschnitte 1.4 der Isolierstoffplatte 2 ein, wobei die
Ausschnitte wieder so gestaltet sind, daß eine geringe Verschiebung der Isolierstoffplatte
in Achsrichtung des Wählers möglich isst. Erwähnt sei, daß das Kammsegment i i mit
der Halterung 5 gemeinsam an den Knaggen 6 verschraubt ist. Durch die Halterungen
9 bis 13 ist. daher die Winkelstellung der Isolierstoffplatten festgelegt. Da jedoch
radiale Verschiebungen an der Kontaktseite des Wählers, deren Kontakte mit 15 bezeichnet
sind, nicht nur in Richtung auf die Wählerachse, sondern auch in entgegengesetzter
Richtung verhindert sein müssen, greifen in entsprechende Ausnehmungen 16, 16' an
.den Stirnseiten der Isolierstoffplatten 2 Topfringe 17, i7! ein. Die Festlegung
erfolgt damit durch den Topfrand 18', der sich halbkreisförmig am Topfring 17 bzw.
17' .erstreckt. In Fig. i ist dieser Topfrand 18 abgebrochen gezeichnet. Zum leichteren
Aufschieben des drehbaren Topfringes 17, 17' ist der Topfrand angespitzt, wie Fig..i
erkennen läßt. Die Eindringtiefe des Topfrandes 18 in den Ausschnitt 16 ist jedoch
so gewählt, daß eine Verschiebung der Isolierstoffplatte in Achsrichtung des Wählers
möglich ist. Zur Wahrung .des Winkelabstandes der einzelnen Isolierstoffplatten
2 dienen nicht nur die Kammsegmente 9 bis 13:, die vorzugsweise den Steuerkonta'ktbänk
en zugeordnet sind, sondern noch ein weiterer Teilungskamm i9, der gleichfalls am
Wählergehäuse 7 in der Mittelebene des Wählers angeschraubt ist. Dieser Teilungskamm
ig dient zur Innehaltung des Winkelabstandes an der Verbindungsseite des Kontaktvielfaches.
Er greift in einen entsprechend .geformten Ausschnitt zo der Isolierstoffplatte
2 ein. Dieser Ausschnitt 2o ist wiederum so gestaltet, daß die Isolierstoffplatte
an der Verbindungsseite sich in radialer Richtung verschieben kann. Die Kammteilung
des Teilun!gskamm.es i9 entspricht der Anzahl der einzusetzenden Isolierstoffplatten
2. Da die Isolierstoffplatten 2 durch die Topfringe 17, 17' in genauer Lage zur
Wählerachse gehalten werden sollen, müssen: die Topfringe 17, 17' am Wählergehäuse
7 eindeutig festgelegt sein. Dies geschieht mit Hilfe einer Scheibe 21 bzw. 21',
durch die die Topfringe 17, 17' gleichzeitig gegen Verschiebung in Achsrichtung
des Wählers festgelegt werden. Die Scheiben 21, 217 werden mittels Schrauben: 22
mit dem Wählergehäuse 7 verschraubt. Das Wählergehäuse 7 ist mit entsprechenden
Ausnehmungen 23 versehen, in die das nicht dargestellte Laufwerk des Wählers eingeschoben
wird. Das mit dem Wählergehäuse 7 verschraubbare Laufwerkgehäuse wird durch Passungen,
von denen die Paßstifte in Fig. i erkennbar und mit 24, 24' bezeichnet sind, in
der richtigen. Lage zum Wählergehäuse gehalten. Diese Passungen sind in bekannter
Weise in der Mittelebene des Wählers angeordnet, damit Fertigungstoleranzen sich
nach beiden Seiten hin aufteilen können.
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Erwähnt sei, daß in Fig. 2 aus Gründen der Fertigung zwei Befestigungen
für die streifenförmigen Leiter i an den Isolier stoffplatten 2 dargestellt sind,
die dadurch zustande kommen, daß das Stanzwerkzeug um i8o° gedreht wurde. In welcher
Weise die Verkrammung der blanken Leiter i mit der Isolierstoffplatte erfolgt, ist
aus Fig. 3, q. ohne weiteres verständlich. Aus Fig. 4, die einen Schnitt durch die
Umkehrstelle eines streifenförmigen Leiters i an der Verbindungsseite darstellt,
ist zu entnehmen, daß die Leiter i an der Verbindungsseite nicht scharf um die Biegekante
der Hilfsplatte 25,:25' herumgeführt sind, sondern darüber hinausgeführt und dann
zusammengedrückt sind. Durch Umbiegen der beim Ausstanzen der
Metallstreifen
stehengel.assenen Lappen 26, 26' um die Hilfsplatten 25, 25' werden die Metallstreifen
i an der Verbindungsseite des Wählers festgelegt. ,Das freie, überstehende Biegeende
27 ist mit einer Lötöse 28 versehen, damit gegebenenfalls am Vielfachfeld irgendwelche
Verbindungen vorgenommen werden können. Um im Bedarfsfall" das Vielfachfeld aufzutrennen,
ist es nur notwendig, das zusammengebogene Ende des M.etallstTeifens an der Biegestelle
aufzuschneiden und die sich hierbei ergebenden zwei Enden des Metallstreifens auseinanderzubiegen.
Durch .die Isolierstoffplatte 25 bzw. 25' sind die Enden des Metallstreifens elektrisch
getrennt.