DE89363C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

¹ Die nachstehend beschriebene Kupplung soll das Anlaufen eines Motors ohne Belastung ermöglichen, indem sie die Motorwelle erst nach erreichter Leerlaufgeschwindigkeit mit ihrer Riemscheibe oder mit einer Gegenwelle verbindet.

Die Fig. 1 und 2 zeigen im Längsschnitt die Ausführung für diese beiden Fälle. 1 ist eine auf der Motorwelle 2 befestigte Scheibe mit zwei concentrischen Hohlräumen 3 und 4, welche seitlich durch eine Membran 5 mittels der drei aufgeschraubten Ringe 6 abgeschlossen sind. Die Hohlräume 3 und 4 sind mit einer geeigneten Flüssigkeit gefüllt und stehen unter einander in Verbindung durch das Loch 7 der Zwischenwand 8, dessen Querschnitt durch die Stellschraube 9 geregelt werden kann. Aufserhalb der Membran befindet sich die Druck-' platte 10, welche verschiebbar, aber nicht drehbar auf einer Nabenverlängerung der Scheibe sitzt und durch mehrere stellbare Federn 11 beständig gegen die Membran gezogen wird. Jenseits der Druckplatte, in geringem Abstande von derselben, folgt eine Reibungsscheibe 12, welche drehbar, aber unverschiebbar von der Motorwelle getragen und mit einer Riemscheibe (oder einem Zahnrad) 13 (Fig. 1) oder mit einer gewöhnlichen halben Mitnehmerkupplung (Klauenkupplung etc.) 14 (Fig. 2) verbunden ist.

Die Wirkungsweise der Kupplung ist folgende:

Bei beginnender Drehung der Motorwelle 2

bleibt die Reibungsscheibe 12 vorläufig in Ruhe, während Scheibe 1 und Druckplatte 10 sich mit der Welle drehen. In der von der Scheibe eingeschlossenen Flüssigkeit erzeugt nun die Centrifugalkraft einen nach allen Seiten wirkenden Druck, welcher bei einer gewissen Drehgeschwindigkeit die Spannung der Federn 11 überwindet; die Flüssigkeit beginnt aus dem inneren Hohlraum durch das Loch 7 in den äufseren überzutreten, die äuisere Ringfläche der Membran 5 auszuheulen und die Druckplatte 10 gegen die Reibungsscheibe 12 zu bewegen, bis ein festes Andrücken erfolgt und dadurch die Reibungsscheibe mitgenommen wird. Die Zeit, innerhalb deren die Druckplatte ihren kleinen Spielraum gegen die Reibungsscheibe durchläuft, kann durch die Stellschraube 9 so geregelt werden, dafs der Motor seine Maximalgeschwindigkeit erreicht hat, ehe die Kupplung sich schliefst, also ehe die Belastung eintritt. Der Flüssigkeitsdruck ist selbstverständlich so reichlich bemessen, dafs die Kupplung nicht von selbst losläfst, wenn der Motor nach erfolgter Belastung einige Procente seiner Tourenzahl verliert. Wird dagegen der Motor abgestellt, so löst sich die Kupplung, indem durch Einwirkung der Federn 11, der Druckplatte ι ο und der Membran 5 die Flüssigkeit auf demselben Wege von dem äufseren nach dem inneren Hohlraum zurückbefördert wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Scheiben - Reibungskupplung, bei welcher die Scheiben dadurch an einander geprefst werden, dafs die einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum abdeckende Membran (5) von der durch Centrifugalkraft nach aufsen geschleuderten Flüssigkeit durchgebogen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.