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Bremsprüftachometer
Bei den bekannten Bremsprüftachometern wird das
Zusammenwirken des Geschwindigkeits- und Bremswegzeigers bei jeder Bremsbetätigung
etwa durch den Stromschluß für das vorgeschriebene Schlúßlicht od. dgl. ausgelöst,
worauf dann aus den von den Zeigern auf ihren Geschwindigkeits- und ÄVegskalen angezeigten
Zahlen mit Hilfe besonderer Auswertemittel das Bremsergebnis festgestellt wird.
Das bedeutet aber, daß bei normaler Fahrt, besonders im Stadtverkehr, das übliche
Tachometerspiel bei jeder geringsten Bremsb etätigung durch das Festhalten des Geschwindigkeitszeigers
und das Anlaufen des Bremswelgzeigers gestört wird, während im Ernstfall das Ergebnis
der B rem swirkung erst umständlich festgestellt werden kann.
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Die Erfindung verbessert diese bekannten Bremsprüftachometer dadurch
wesentlich, daß die Einschaltvorrichtung für die Betätigung der Bremsprüfzutat so
eingestellt ist, daß diese nur bei Vollbremsung wirksam wird, wobei dann der fe!stgehaltene
Geschwindigkeitszeiger auf einer zweiten Skala anzeigt, bis auf welche Zahl der
eingekuppelte Bremswegzeiger unter Zugrunde legung einer bestimmten mittleren Verzögerung
laufen darf, wenn letztere noch eingehalten sein soll. Auf diese Weilse tritt also
einerseits die frühere dauernde Störung des Tachometerspiels nicht ein, während
andererseits nach einer Vollbremsung das Ergebnis unmittelbar abgelesen werden kann.
Die Neuerung hat aber noch den weiteren Vorteil, daß der Fahrer bei normaler Fahrt
stets vor Augen hat, mit wieviel Metern Bremsweg er rechnen muß, wenn er aus der
jeweiligen Geschwindigkeit im Falle der Gefahr eine Vollbrernsung machen muß. Er
kann also im
Interesse der Verkehrssicherheit seine Fahrgeschwindigkeit
so einrichten, daß er die als Bremsweg zu erwartende Strecke gut überstehen kann.
Ferner kommt als wichtiger Vorteil hinzu, daß infolge der nur seltenen Einschaltung
der Zutat diese und auch das Tachometer sehr geschont werden, was auch der Anzeigegenauigkeit
zugute kommt, und schließlich wird durch die Neuerung das Unterstromstehenlassen
der Einschaltvorrichtung weitgehendst vermieden, weil weder beim normalen Halten
noch beim Einfahren in Parkplatz und Garage mit Vollbremsungen gehalten wird.
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Das Anzeigebild des neuen Bremsprüftachometers wird dadurch besonders
klar herausgestellt, daß der {;eschwindigkeitszeiger nur mit in Richtung seiner
Zeigerspitze über dem dunklen, z. B. schwarzen Mittelfeld liegenden Teil hell, z.
B. weiß, und der Bremswegzeiiger über dem dunklen, z. B-. schwarzen Mittelfeld dunkel,
z. B. schwarz, und darüber hinaus bis zur Zeigerspitze buntfarbig ausgeführt ist.
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Um bei der stets durch Volllbrejmsungen durchgeführten Prüfung der
Bremswirkung eines Fahrzeugs das Ergebnis schnell und klar vor Augen zu haben, ist
ferner außerhalb der Hauptskala durch eine Marke eine bestimmte Prüfgeschwindigkeit
festgelegt und durch Marken und Zahlen die bei dieser Prüfgeschwindigkeit zulässigen
Grenzstellungen des bunten, z. -B. roten Wegmeßzeigers bei bestimmten mittleren
Verzögerungen. Der Fahrer kann sich also jederzeit sofort davon überzeugen, ob einerseits
die Bremswirkung seines Fahrzeugs noch der Vorschrift genügt und andererseits, wie
die Breniswirkung schrittweise schlechter wird, bis im Interesse der Verkehrssicherheit
und der eigenen Sicherheit die Bremsen erneuert werden müssen.
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Die Erfindung ist an Hand einer Abbildung im folgenden beschrieben.
Die Bremsprüfzutat besteht auch bei dem Bremsprüftachometer gemäß der neuen Erfindung
im wesentlichen aus den gleichen Hauptteilen. Ihre Betätigung ist aber dadurch neuartig
und besonders vorteilhaft geregelt, daß sie durch entsprechende Einstellung der
5 chaltvorrichtung erst dann erfolgt, wenn eine Vollbremsung gemacht wird.
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Bei dem abgebildeten Bremsprüftachometer zeigt die Hauptskala a eine
Teilung von o bis I20.
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Auf dieser Hauptskala a zeigt der Geschwinduigkeitszeiger b bei der
Fahrt die jeweilige Geschwindigkeit in km/Std. an. Bei einer Vollbremsung wird er
durch geeignete Mittel wie bekannt in seiner Stellung festgehalten, so daß die Ausgangsgeschwindigkeit
auch nach der Brewsung noch abgelesen werden kann. Der Bremswegzeiger c steht für
gewöhnlich auf o. Er wird bei der Vollbremsung in an sich bekannter Weise mit dem
Antrieb gekuppelt, läuft dann auch im Sinn des Uhrzeigers mit und zeigt beim Fahrzeugstillstand
auf der Hauptskala a den seit Bremsbeginn abgefahrenen Bremsweg an.
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Auf dem Mittelfeld d bzw. teils an seinem Rande ist eine besondere
Skala e vorgesehen, an welcher der Geschwindigkeitszeiger b anzeigt, bis auf welche
Zahl der Hauptskala der Bremswegzeiger c bei der Bremsung unter der Zugrundelegung
einer bestimmten mittleren Verzögerung laufen darf, wenn letztere noch eingehalten
sein soll. Damit zeigt er zugleich bei normaler Fahrt an, mit welchem Bremsweg bei
einer Bremsung aus der jeweiligen Geschwindigkeit zu rechnen ist. Um diese Anzeige
möglichst klar herauszustellen, ist das Mittelfeld dunkel, z. B. schwarz, und die
Hauptskala hell, z. B. weiß, gehalten; der Teil des Geschwndigkeitszeigers b, der
über der hellen, z. B. weißen Hauptskala a liegt, sei wie üblich dunkel, z. B. schwarz,
desgleichen die über die Drehachse des Geschwindi gkei tiszeiger's b hinaus ragende
Verlängerung; dagegen sei der über dem dunklen, z. B. schwarzen Mittelfeld in Richtung
der Zeigerspitze liegende Teil des Geschwindigketitszeigers b hell, z. B. weiß,
ausgeführt, wile auch die Zahlen auf der zweiten Skala. Der Bremswegzeiger c sei,
soweit er über dem dunklen, z. B. schwarzen Mittelfeld liegt, ebenfalls dunkel,
z. B. schwarz, soweit er über der Hauptskala a spielt, jedoch buntfarbig, zweckmäßig
rot ausgeführt.
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In der Abbildung wird demnach folgendes Bremsergebiiis festgehalten,
wenn für dlie zweite Skala eine mittlere Verzögerung von 2,5 m/sec2 zugrunde gelegt
wurde: Ausgangsgeschwindigkeit laut Zeligelr b auf Skala a: 52 km/Std., Bremsweg
laut Zeiger c auf Skala a: 38 m; der weiße Teil des Zeigers b zeigt zugleich auf
die Zahl 4I der zweiten Skala c. Die Verzögerung war also; wie man sogleich ablesen
kann, besser als 2,5 m/sec2, weil der Wegmeßzeiger c vor der Zahl 41 stehenblieb.
Falls bei der Bremsung die Fahrzeugräder blockiert werden sollten, so muß die blockiert
gefahrene Strecke, die auf der Fahrbahn gut zu erkennen ist, dem angezeigten Bremsweg
hinzugerechnet werden.
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Um für die wiederholte Prüfung der Bremswirkung eines Fahrzeugs das
Ergebnis gleich mit dem Wert der mittleren Verzögerung ablesen zu können, ist eine
zweckmäßlige Prüfgeschwindigkeit durch eine Marke außerhalb der Hauptskala a festgelegt
(in der Abbildung bei 40 km/Std.). Bleibt dann derWegmeßzeiger c bei der Bremsung
z. B. vor I8 stehen, so war die mittlere Verzögerung besser als 3,5 m/sec2, läuft
er aber darüber hinaus bis 25, so war die mQittWlereVerzögerung nur noch 2,5 m/SeC2,
läuft er noch weiter bis 40, so war die mittlere Verzögerung nur noch I,5 m/sec2.
So kann man sinngemäß auch noch andere mittlere Verzögerungen außerhalb der Hauptskala
eintragen, und zwar zweckentsprechend zugleich Marken mit den Zahlen, welche die
mittlere Verzögerung angeben, und zwar möglichst in der Farbe des Bremswegzeigers
c. Bei der in der Abbildung gewählten Ausführungsform ist die zweite Skala e an
den unteren Rand des Mittelfeldes gelegt, um sowohl bei der Fahrt die zu der jeweiligen
Fahrgeschwindigkeit gehörende Bremswegzahl als auch nach der Bremsung die Vergleichszahlen
der Haupt- und Nebenskala dicht beisammen zu haben. Man könnte
die
zweite Skala auch an den oberen Rand des Mittelfeldes legen und ihre Werte von dem
über die Drehachse des Zeigers b hinausragenden Ende anzeigen lassen. Man würde
dann natürlich den ganzen über dem Mittelfeld liegenden Teil des Zeigers b hell,
z. B. weiß, ausführen.