DE890979C

DE890979C - Elektrisches Kabel oder Leitung mit pulverfoermiger, mineralischer oder keramischer Isolierung

Info

Publication number: DE890979C
Application number: DES10613D
Authority: DE
Inventors: Hans Wassmansdorff
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-03-06
Filing date: 1943-03-07
Publication date: 1953-09-24

Description

Elektrisches Kabel oder Leitung mit pulverförmiger, mineralischer oder keramischer Isolierung Es sind elektrische Leitungen und Kabel bekannt, deren Leiterisolierung aus verdichteten pulverförmigen, mineralischen oder keramischen Isolierstoffen besteht. Solche Leitungen werden beispielsweise auf die Weise erzeugt, daß in ein äußeres Mantelrohr die Leiter eingeschoben werden, auf die der mineralische oder keramische Isolierstoff in Form vorverdichteter Rohrstücke aufgezogen wurde und der so gebildete Rohling dann 'einer querschnittvermindernden Streckbehandlung, z. B. durch Ziehen, Walzen, Hämmern od. dgl., unterworfen wird; hierbei werden die Isolierstoffvorpreßlinge zertrümmert und dann der Isolierstoff durch Pressen verfestigt. Derartige Kabel zeichnen sich neben ihrer Veuerfestigkeit durch eine gute Wärmeleitfähigkeit und damit höhere Belastbarkeit gegenüber anderen Kabeln aus. Es wurde nun gefunden, daß die Spannungsfestigkeit solcher Kabel zwar verhältnismäßig hoch liegt, jedoch unterhalb der des Isolierstoffes in gebrannter Form bleibt. Es wurde weiterhin beobachtet, daß nach einem erfolgten Spannungsdurchschlag sich die Spannung bei mehrfacher Wiederholung bis auf den erstmaligen Durchschlagwert steigern läßt. Dies läßt darauf schließen, daß die Spannung ihren Weg durch innerhalb der pulvrigen Isoliermasse noch verbleibende Hohlräume findet. Gemäß der Erfindung wird daher der pulverförmige Isolierstoff solcher Kabel oder Leitungen mit einer .elektrisch hochwertigen zähflüssigen bzw. festen, aber verflüssigbaren, -z B. wachsartigen Masse getränkt. Auf diese Weise wird die Spannungsfestigkeit der Isolierung erheblich gesteigert und damit die Spannungsbelastbarkeit der Leitung erhöht. Durch die Ausfüllung der feinen Hohlräume wird weiterhin die Wärmeleitung der Isolierung erhöht, woraus sich eine erhöhte Strombelastbarkeit des: Kabels ergibt. Derartige Leitungen gemäß der Erfindung sind daher insbesondere zur Übertragung von Hochspannung oder größerer Hochfrequenzenergie besonders geeignet.
Obzwar nun die Erfindung auf der Beobachtung beruht, daß sich bei den Kabeln trotz der Verdichtung der Isoliermasse durch die Streckbehandlung noch Hohlräume befinden, sind diese doch nicht so groß, daß die Masse eine gute Saugfähigkeit besitzen würde. Das Tränken der fertigen. Leitung wäre daher auch bei Anwendung von bei Raum- oder erhöhter Temperatur sehr dünnflüssigen Tränkstoffen mit Schwierigkeiten, verbunden. Gemäß weiterer Erfindung werden daher die aus dem Isolierstoff hergestellten Vorpreß-linge vor ihrem Einführen in das Mantelrohr mit dem Tränkmittel getränkt. Es ist dann nur erforderlich, die Tränkstoffe in der Weise auszuwählen, daß ,ihr Verdampfangspunkt mit Rücksicht auf die Behandlungs:temp.eratur der Leitung genügend hoch liegt. Es ist nämlich bei der Herstellung der Leitung unter Umständen erforderlich, um eine genügende Streckung durchführen zu können, Zwischenglühungen vorzunehmen. - Bei Verwendung von Aluminium als Leiter- oder Mantelwerkstoff für die Leitung ist beispielsweise ein Zwischenglühen bei etwa 25o° erforderlich. Für eine derartige Leitung kämen also Tränkstoffe mit einem Veardampfungspunkt von Zoo bis 25o° oder höher in Betracht. Als Tränkstoffe eignen sich insbesondere natürliche oder künstliche Kohlenwasserstoffverbindungen, wie beispielsweise Mineralöle, oder wachsartige Stoffe, wie Paraffin, Polyvinylverbindungen, Vaseline oder Äthylenpolymerisate, die auch gute elektrische Eigenschaften haben..
Die Herstellung eines Kabels oder einer Leitung gemäß der Erfindung erfolgt beispiels -weisse auf folgende Weise: Zunächst werden die Vorpreßlinge aus der pulverförmigen Isoliermasse in üblicher Weise hergestellt und, nötigenfalls unter Vakuum, getrocknet. Anschließend werden sie mit der Tränkmasse behandelt und dann auf dem oder die Leiter aufgereiht und mit diesen zusammen in das äußere Mantelrohr eingeführt. Hierauf werden die. Enden der Leitung z. B. durch Verschweißen verschlossen und gegebenenfalls kurze Teillängen zu längeren Rohlingen verbunden. Es kann natürlich auch das äußere Mantelrohr im Strangpreßverfahren über dem isolierten Leiter aufgebracht werden. Zweckmäßig erfolgt vorher noch ein. Evakuieren der Mantelrohre, um Luft und eventuelle Gase aus der Leitung zu entfernen. Hierauf wird dann in üblicher Weise die Leitung auf den gewünschten Enddurchmesser gestreckt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer elektrischen Leitung gemäß der Erfindung dargestellt. Der Leiter i ist mit der aus pulverförmigere mineralischen oder keramischen Isolierstoffen bestehenden Isolierung 2 umgeben und in dem äußeren metallischen Schutzmantel 3 eingeschlossen. Gemäß der Erfindung ist die Iisolierung 2 mit einer zähflüssigen Masse, z. B. einem natürlichen, oder künstlichen Paraffin, getränkt.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann, die Leitung z. B. mehradrig sein; derLeiter kann auch inFoirm einer Wendel angeordnet sein, und an Stelle von Paraffinkaren aucheineandereMasse zurTränkung des keramischen Isolierpulvers Verwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: . i. Elektrisches Kabel oder elektrische Leitung mit einer .Isolierung aus verdichteten pulverförmigen, mineralischen oder keramischen Isolierstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige Isolierstoff mit einer zähflüssigen bzw. festen verflüssigbaren Masse, wie z. B. Mineralöl, Paraffin oder Vaseline oder synthetischen Ko lenwassersto:fffen, getränkt ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Kabels oder einer Leitung nach Anspruch i, wobei der Leiter und der in Form kurzer Zylinder vorgepreßte Isolierstoff in ein Rohrstück eingebracht bzw. mit einem Rohrstück umgeben und der so aufgebaute Rohling einer querschnittvermindernden Streckbehandlung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Isoliorstoffvorpreßlinge vor dem Einbringen in das Mantelrohr getränkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Tränkung Massen mit höherem Verdampfungspunkt gewählt werden.