DE890018C

DE890018C - Versalbungsvorrichtung, vorzugsweise fuer Schokoladenmassen

Info

Publication number: DE890018C
Application number: DEN2055A
Authority: DE
Inventors: Johannes Ewardus Nauta
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-14
Filing date: 1950-09-28
Publication date: 1953-09-14

Description

Versalbungsvorrichtung, vorzugswelse für Schokoladenmassen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Versalben von breiigen oder dickflüssigen Massen, vorzugsweise zur Endbearbeitung (Conchieren) von Schokoladenmassen, im Kreislaufbetreib. Unter den bekannten Typen derartiger Versalbungs vorrichtungen sind seit langem Ausführungen bekannt, die einen kegelstumpfförmig sich nach oben erweiternden Massebehälter besitzen, in dem neben umlaufenden Fördermitteln zum Durchmischen und Hochtreiben der Masse an der vorzugsweise mit einem Heizmantel umgebenen Behälterwand noch außerdem, vorzugsweise an der unteren Umkehrstelle des in der Behältermitte nach unten zurückkehren den Massestroms, Einblasdüsen für ein gasförmiges Behandlungsmittel angeordnet sind. Bei dieser erwähnten Ausführung werden zahlreiche ineinandergeschachtelte Förderelemente zur Erzeugung des ständigen Massekreislaufes in dem Behälter benutzt. Dadurch wird naturgemäß die Übersichtlichkeit über den Behälterinhalt beeinträchtigt.
Um nun den Behälterinhalt von den bisher vorhandenen zahlreichen einzelnen Förderelementen zu entlasten, also an konstruktiven Mitteln auch zu sparen und vor allen Dingen bei verhältnismäßig langsam laufenden Mischern mit einfachem Aufbau eine Beschleunigung des Conchierens zu erzielen, soll gemäß der Erfindung als den Massekreislauf bewirkendes Fördermittel eine an der Behälterinnenwand parallel zum Wandverlauf aufsteigende, in Eigendrehung versetzte Förderschnecke in Verbindung mit einer relativen kreisenden Bewegung des Schneckenkörpers gegenüber der Behälterwand um die Behälterachse, vorzugsweise in Form einer absoluten kreisenden Bewegung des Schneckenkörpers, vorgesehen werden. Zweck mäßigerweise wird gemäß der Erfindung sowohl die Eigendrehung der erwähnten Schnecke als auch ihre kreisende Umlaufbewegung innerhalb des Behälters durch ein einziges Schneckengetriebe erzeugt.
Ein Ausführungsbeispiel einer Versalbungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist aus der einzigen senkrechten Schnittzeichnung in allen wesentlichen konstruktiven Einzelheiten deutlich zu erkennen.
In Anlehnung an eine für das Mischen körniger Stoffe bekannte Maschinenkonstruktion arbeitet in dem kegelstumpfförmigen Massebehälter I an dessen Innenwand annähernd parallel zum Wandverlauf eine Hub schnecke 4, die das in der Mitte zurückfließende Bearbeitungsgut an der Seitenwandung ständig hochtreibt und dadurch den bei Conchen üblichen Massekreislauf erzeugt.
Während bei der Bearbeitung körniger Mischungsbestan,dteile der Gesichtspunkt der Belüftung des zu mischenden Gutes kaum eine Bedeutung hat, spielt er bei Conchen, insbesondere für die Bearbeitung von Schokoladenmassen, zwecks zuverlässiger Entfernung aller aromaschädlichen Bestandteile neben der Reibwirkung zwischen den einzelnen Masseteilchen -die ausschlaggebende Rolle. In Anbetracht der Tatsache, daß der Behälter I, der je nach der Art des zu behandelnden Gutes mit einem Heiz- oder auch Kühlmantel 2 versehen sein kann, nur teilweise mit Masse gefüllt ist, fördert die von der Welle 5 angetriebene Schnecke 4 das Gut eine gewisse Strecke durch den Luftraum, bis es ebenfalls durch die Luft in der Mitte, unter Umständen auch unter Strudelbildung, hinunterfällt, wobei wiederum eine innige Berührung mit der Außenluft erfolgt. Das Einblasen eines zusätzlichen Behandlungsgases bzw. von Luft durch den unteren Düsenkranz I7 mit den Düsen I8 in den Massesumpf fördert auch hier in bekannter Weise das Durchlüften der zu versalbenden Masse, z. B. der Schokoladenmasse. Ein Isoliermantel 3 sorgt in bekannter Weise dafür, daß die Wärmeabstrahlung bzw. -aufnahme in die oder aus der Raumluft auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
Eine große Bedeutung für die Beschleunigung des Versalbungsprozesses ergibt sich dadurch, daß die Schnecke 4 außer ihrer Eigendrehung auch noch eine Umlaufbewegung innerhalb des Behälters I um die BehälterachseA-A ausführt, eine Bewegung, die entweder im Sinne der Darstellung der Abbildung durch zwei verschiedene AntriebsscheibenI3, 15 über Welle in bzw. Hülse 14 und entsprechende Stirnräder- oder Kegelräderpaare I2, 10 und 7, 6 oder auch durch ein gemeinsames Schneckengetriebe erzeugt werden kann. Die Getrieberäder sind dabei in einem Getriebekasten 8 unter Inanspruchnahme einer Zwischenwelle 9 gelagert. Die Drehzahl des Getriebekastens 8 wird mit Rücksicht auf die von der Schnecke 4 bei deren Umlaufbewegung innerhalb des Behälters vor ihr hergedrückte Stauwelle verhältnismäßig klein gewählt, während die Drehzahl der Welle 5 und damit der Schnecke 4 je nach der gewünschten Geschwindigkeit der Kreislaufbewegung höher gewählt werden kann.
Nach erfolgter Beendigung des Versalbungsprozesses wird der Abschlußschieber 20 des Auslaufstutzens 19 geöffnet und der Behälter mit Hilfe des üblichen Grundrührwerkes I6 entleert.
Die Zusatzluft kann natürlich auch statt durch einen Düsenkranz I7 durch die dann als Hohlwelle auszuführende Schneckenwelle 5 eingeführt werden.
Aus der Kinematik des Planetenantriebes der Schnecke 4 ergibt sich, daß jedes Masseteilchen bei der Aufwärtsbewegung und der im Gegenstrom dazu erfolgenden Abwärtsbewegung einer zusammengesetzten Bewegung unterworfen ist, indem es bei der Aufwärtsbewegung zusätzlich zu der schraubenlinienförmigen Bewegung um die zur Behälterwand parallel bewegte Schneckenwelle 5 eine kreisende Bewegung um die Mittelachse des Behälters ausführt und dabei allmählich vom unteren Behälterteil in der äußeren Behälterzone nach oben gelangt, bis es am oberen Schneckenende nach innen ausweicht und in einer unter dem Einfluß der Schwerkraft und der kreisenden Bewegung um die senkrechte Mittelachse des Behälters resultierenden Bewegung wieder dem unteren Schneckenende zufließt. Dabei ergibt sich ein ständiges Zerreiben der Masseteilchen aneinander und auch an den Wand- und Schneckenteilen neben einer intensiven Belüftung, so daß am Ende der Bearbeitung mit einer völligen Entfernung der aromaschädigenden Teile der Ausgangsmasse bei einem hohen Versalbungsgrad gerechnet werden kann, wie er insbesondere in der Schokoladenindustrie gewünscht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Vorrichtung zum Versalzten von breiigen oder ,dickflüssigen Massen, vorzugsweise zur Endbearbeitung (zum Conchieren) von Schokoladenmasse, im Kreislaufbetrieb, mit einem kegelstumpfförmig sich nach oben erweiternden Behälter, in dem neben umlaufenden Fördermitteln zum Durchmischen und Hochtreiben der Masse an der vorzugsweise mit einem Heizmantel umgebenen Behälterwand noch außerdem, vorzugsweise an der unteren Umkehrstelle des in der Behältermitte nach unten zurücldcehrenden Massestroms, Einblasdüsen für ein gasförmiges Behandlungsmittel angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß als den Massekreislauf bewirkendes Fördermittel eine an der Behälterinnenwand parallel zum Wandverlauf aufsteigende, in Eigendrehung versetzte Förderschnecke (4) in Verbindung mit einer relativen kreisenden Bewegung des Schneckenkörpers gegenüber der Behälterwand um die Behälterachse, vorzugsweise in Form einer absoluten kreisenden Bewegung des Schneckenkörpers, vorgesehen ist.
2. Versalbungsvorrichtung nach Anspruch I, gekennzeichnet durch ein Schneckengetriebe zur Erzeugung sowohl der Eigendrehung als auch der kreisenden Umlaufbewegung der Schnecke (4).

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 70762I, 66I846, 644938, 642990