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Verfahren und Vorrichtung zum Einkapseln fester oder flüssiger Stoffe
Es
ist häufig erwünscht, einen festen oder flüssigen Stoff in ein Material, wie Gelatine
od. dgl., einzuhüllen, um dadurch die Handhabung des genannten Stoffes zu erleichtern
und diesen gegen Verunreinigungen bei der Handhabung oder durch die Luft zu schützen.
Es ist auch häufig erfordersich, einen Stoff in großen Mengen einzuhüllen, um dadurch
mehrere Tausende getrennte Kapseln herzustellen. Es sind zahlreiche Verfahren, insbesondere
zum Einhüllen von Flüssigkeiten, bekannt, bei denen die Flüssigkeit zunächst eingefroren
und das auf diese Weise erhaltene Produkt in eine Lösung getaucht wird, die in der
Lage ist, eine Einkapselungshaut zu bilden. Es werden ebenfalls Kapseln in zweil
Hälften hergestellt, die nach dem Füllen mit der Flüssigkeit durch Kleben oder Schmelzen
vereinigt werden. Weitere Verfahren gestatten das Formen der Kapseln in der endgültigen
Gestalt, die dann durch Einspritzen Ider Flüssigkeit mit Hilfe einer Nadel gefüllt
werden.
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Neuerdings wurde eine Vorrichtung geschaffen, welche ,die Massenherstellung
mit einer Flüssigkeit gefüllter Kapseln gestattet und bei welcher das Einhüllungsmaterial
in flüsslilgem Zustand quer durch einen Ringspalt derart ausgestoßen wird, daß in
der von diesem Spalt gebildeten t)ffnung eine
Haut oder Blase entsteht.
Der einzuhüllende Stoff wird unmittelbar auf die Innenseite der Haut in nächster
Nähe der Öffnung gebracht. Die Haut wird sodann zwangsläufig Idurch den Druck des
einzuhüllenden Stoffes abgetrennt, und die sich daraus ergebende Kapsel mit dem
darin enthaltenen Stoff fällt in ein Härtebad. Ein Nachteil dieser Vorrichtung besteht
darin, daß der einzuhüllende Stoff flüssig sein muß.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der flüssige Stoff eine
geringe Viskosität aufweisen muß, wenn mit der Vorrichtung gute Ergebnisse erzielt
werden sollten.
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Versucht man nämlich, eine Flüssigkeit mit starker Viskosität einzukapseln,
so ist deren Oberflächenspannung ungenügend zur Herstellung kugeliger Kapseln, und
diese können Idann eine derart unregelmäßige Gestalt aufweisen, daß die Hülle Fehler
erhält.
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Es wurde gefunden, daß es möglich ist, einen Stoff dadurch einzuhüllen,
daß man kleine Teile dieses Stoffes auf eine aufgehängte aus Einhüllungsmaterial
bestehende Haut fallen läßt.
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Die Haut ist vorzugsweise quer in einer Öffnung gespannt, durch welche
Idas Einhüllungsmaterial fortlaufend ausfließt, und ein geringer Gasdruck wirkt
auf die Seite der Haut, auf welche der einzuhüllende Stoff niederfällt. Dadurch
wird der eirr zuhüllende Stoff von der H.aut so lange getragen, bis das Gewicht
und der Gasdruck das Abreißen und Niederfallen des einzuhüllenden Stoffes mit der
diesen einhüllenden M aterialhaut bewirkt, wobei Idie Hülle sich über Idem Stoff
schließt und gleichzeitig quer in der Öffnung eine neue Haut bildet, die zur Aufnahme
des folgenden Stoffes bereit ist. Es wurde gefunden, daß beim unerwünschten Reißen
Ider in wider Öffnung gespannten Haut trotzdem sofort eine neue Haut entsteht, ohne
daß dabei der Zulauf des einzuhüllenden Stoffes abgestellt werden muß.
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Es wurde ferner gefunden, daß beim Niederfallen des einzuhüllenden
Stoffes auf die zum Einhüllen dienende Haut der genannte Stoff eine starkeViskosität
aufweisen kann und sich trotzdem zur Herstellung fast kugeliger Kapseln eignet Wenn
auch dieser Stoff beim Auslaufen aus einem Behälter infolge seiner Viskosität eine
langgestreckte Gestalt annimmt, so erhält er jedoch beim Auftreffen auf die Haut
ei'ne mehr oder weniger kugelige Gestalt, und zwar schon vor dem gänzlichen Einhüllen.
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Feste und insbesondere pastenförmige Stoffe lassen sich ebenfalls
auf diese Weise einkapseln, vorausgesetzt, daß sie i.n nacheinanderfolgenden Stücken,
Idie jeweils dem Inhalt einer Kapsel entsprechen, auf die durch das Einhüllungsmaterial
gebildete Haut fallen.
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Es wurde weiter festgestellt, Idaß, wenn auch die auf Idiese Weise
hergestellten Kapseln nicht vollkommen kugelig sind und an der Abreißstelle einen
Schweif aufweisen, diese Kapseln Idoch annähernd kugelig werden, wenn man sie in
ein rasch härtendes Bad fallen läßt, und zwar selbst, wenn die Kapseln frei aus
einer geringen Höhe von etwa 50 mm niederfallen. Das. Bad härtet anscheinend rasch
die äußerste Schicht der Hülle, so daß die sich daraus ergebende Spannung die Kapseln
zwangsläufig in eine kugelige Gestalt bringt.
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Die in das Härtungsbad fallenden Kapseln haben nun das Bestreben,
Flüssigkeitstropfen nach oben zu verspritzen, und diese Tropfen können auch die
neue in der Öffnung gebildete Haut treffen und härten, so daß dann die gewünschte
Wirkungsweise ausfällt. Erfindungsgemäß läßt sich die schädliche Wirkung der Spritzer.
mit Hilfe eines lotrecht stehenden Schutzschirmes vermeiden, der sich im Härtungsbad
befindet und dessen oberer Rand bis unmittelbar unter die Badoberfläche an der Stelle
reicht, wo die Kapseln in das Bad fallen. D.ie hochgeschleuderten Tropfen werden
dadurch seitlich verdrängt. Über ,dem Bad kann auch ei.n zweiter Schirm vorgesehen
werden, oder es können mehrere gegeneinander versetzte Schirme angebracht werden,
welche die Tropfen aufhalten und in das Bad zurückfallen lassen.
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Es wurde weiter gefunden, daß lein sehr geeignetes Einhüllungsmaterial
aus einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Derivates der Alginsäure bestehen
kann. Eine solche Lösung kann eine starke Viskosität und eine geeignete Konzentration
aufweisen. Sie bildet leicht die gewünschte Haut quer in oder Öffnung. Man kann
die Hülle dadurch härten, daß man das Derivat der Alginsäure mit einem Stoff reagieren
läßt, der sie im Wasser unlöslich macht. Man kann die Biegsamkeit der gehärteten
Hülle dadurch verbessern, daß man sie mit einer wäßrigen Glyoerinlösung plastisch
macht.
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Diese wäßrigen Lösungen des Einhüllungsmaterials eignen sich insbesondere
zum Einkapseln von Emulsionen von der Art Ider Öl-Wasser-Emulsionen. In diesem Fall
streckt sich Ider auf die Haut fallende Emulsionstropfen auf der Innenseite des
Kapsel halses, oder während des Abreißens der Kapsel an der Öffnung entsteht. Es
ergibt sich daraus, daß -der ganze Emulsionstropfen in der hergestellten Kapsel
enthalten ist und daß kein Teil dieser Emulsion in der neugebildeten Haut verbleibt.
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Ein mindestens teilweise mit dem flüssigen Ein hüllungsmaterial mischbarer
Stoff läßt sich ebene falls in dieses Material einhüllen, ohne daß dabei ein Gemisch
lentste'ht. Zu ,diesem Zweck kann man dem einzuhüllenden Stoff einen weiteren Stoff
zusetzen, ,der in der Lage ist, mit d'em Einhüllungsmaterial derart zu reagieren,
,diaß sofort nach der Berührung zwischen dem Stoff und der Hülle eine Membran entsteht.
Auf ,diese Weise ist es möglich, selbst einen wäßrigen Stoff in ein wäßriges Material
einzuhüllen, ohne daß dabei ein Gemisch entsteht.
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Eine weitere Lösung (dieser Aufgabe besteht darin, mit Idem einzuhüllenden
Stoff einen solchen Stoff zu vermischen, ,der um die Tropfen vor ihrer Berührung
mit der Einhüllungshaut eine undurchlässige Membran bildet. Zu diesem Zweck kann
man beispielsweise dem einzuhüllenden Stoff einen der folgenden Stoffe zugeben:
Polymeracetate, Polyv-inylalkohlole, Silikonlacke, flüssige Silikone, Kunstlatex.
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Zur Herstellung des Einhüllungsmaterials löst man in der Regel einen
porösen Feststoff in einem flüssigen Lösungsmittel. Dieser Feststoff enthält in
den Poren Luft oder ein sonstiges Gas, wodurch in der her,gestellten Lösung Blasen
entstehen, und zwar um so besser als diese Lösung eine gewisse Viskosität aufweist
und aus diesem Grund die Gasblasen nicht entweichen können. Es ist nun möglich,
die Entstehung von Gasblasen dadurch zu verhüten, daß man das Gas des Feststoffes
mit Hilfe eines zweiten Gases verdrängt, das jedoch mit dem porösen Feststoff im
Lösungsmittel löslich ist. Im Einhüllungsmaterial kann dann somit keine Gasblase
entstehen, und die Hülle der Kapsel enthält keine Punkte und kein geschwächten Stellen.
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Soll der einzuhüllende Stoff eingenommen werden, so wird vorzugsweise
ein Einhüllungsmaterial benutzt, das sich von den Magensäften verbauen läßt.
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Zu diesem Zweck kann man eine 2%ige Lösung von. Natriumalginat mit
2 0/o weißem Bluteiweißstoff benutzen. Man kann dieser Lösung ebenfalls Zucker und
Dextrin zugeben. Der pH-Wert muß in der Nähe von 7 liegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung der genannten Produkte ast in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. I ist eine Schnittansicht der Vorrichtung und zeigt ebenfalls
deren Wirkungsweise für die Ausübung des Verfahrens; Fig. 2 und 3 zeigen zwei nacheinanderfolgende
Stufen der Herstellung der erfindungsgemäßen Kapseln; Fig. 4 ist eine Draufsicht
eines bevorzugten Ausübungsbeispiels der Erfindung für die Massenherstellung von
Kapseln; Fig. 5 ist ein Querschnitt gemäß der Linie 5-5 der Fig. 4; Fig. 6 ist ein
Querschnitt gemäß der Linie 6-6 d.r Fig. 4; Fig. 7 ist ein Schnitt in größerem Maßstab
durch einen der in Fig. 4 dargestellten Teile.
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Fig. 1 zeigt insbesondere ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
zum Einhüllen eines Stoffes nach zudem erfindungsgemäßen Verfahren. Bei dieser Vorrichtung
ist ein äußerer rohrförmiger Körper 10 konzentrisch auf einem inneren Hohlkörper
11 derart angeordnet, daß ein ringförmiger Hohlraum 12 entsteht, durch den das flüssige
Einhüllungsmaterial fließen soll. Dieses Material tritt durch einen ringförmigen
Spalt 13 aus, der durch das untere Ende des Hohlkörpers 11 und das nach innen eingebogene
Ende des Hohlkörpers 10 gebildet ist. Der Spalt 13 ist in einer weiter unten näher
beschriebenen Weise derart ausgebildet und angeordnet, daß das Einhüllungsmaterial
in der vom Ringspalt gebildeten Öffnung eine Haut 14 bildet. Ein Einlaßrohr 15 dient
zum Einführen. des Einhüllungsmaterials in den ringförmigen Hohlraum I2. In den
Hohlkörper 11 tritt axial ein Rohr 16 zum Einführen des einzuhüllenden Stoffes.
Das untere Ende dieses Rohres kann sich in einer gewissen Höhe über dem Ringspalt
I3 befinden. Der Abstand zwischen der Austrittsöffnung des Rohres I6 un!d dsr Ebene
des Ringspaltes, I3 muß genügend groß sein, damit der einzuhüllende, aus dem Rohr
austretende Stoff tropfenweise niederfallen kann und am unteren Ende des freien
Falles eine derartige lebendige Kraft aufweist, daß durch d!en. auf die Haut 14
ausgeübten Schlag der Tropfen in eine annähernd kugelige Gestalt in der Weise gebracht
wird, die weiter unten näher beschrieben wird.
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Eine Vorrichtung zum Ausüben eines Gas druckes auf die Haut 14 kann
aus einem Einlaßrohr I7 bestehen, das im oberen Teil des Hohlkörpers 11 einmündet
und in das ein Regelventil 18 eingeschaltet ist. Dieses dient zum Drosseln Ides
Gasdurchtrittes beim Reißen Ider Haut 14. Ein solches Regelventil muß vorhanden
sein, da ein zu rasches Eintreten des Gases die Neubildung der Haut verhindern würde.
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Unter dem Ringspalt 13 befindet sich ein Behälter 19, der ein Härtungsbad
für die Hülle der gefüllten, von der Vorrichtung herabfallenden Kapseln enthält.
In dem Augenblick, wo die Kapseln in das Bad fallen, verspritzen sie dieses nach
oben.
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Die Spritzer können dabei die Haut 14 erreichen und diese in der Öffnung
I3 härten, was zu Schwierigkeiten Anlaß zugeben kann. Im Behälter 19 sind deshalb
otrechte Schirme 20 seitlich uad in nächster Nähe Ides Treffpunktes der Kapseln
im Bad derart angeordnet, daß deren obere Kante bis in die nächste Nähe der Flüssigkeitsoberfläche
im Behälter 19 reicht. Die verspritzten Tropfen werden dabei etwas nach der Seite
geschleudert und treffen einen waagerechten Schirm 2I, durch dessen Öffnung 22 die
gefüllten Kapseln herabfallen können.
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Während des Arbeitens der Vorrichtung gelangt das Einhüllunigsmaterial
durch das Rohr 15 in den ringförmigen Hohlraum 12 und tritt durch den Ringspalt
I3 aus, um dort eine Blase oder Haut 14 zu bilden, die am Umfang vom Rande der Öffnung
I3 herabhängt. Der einzuhüllende Stoff tritt durch das Rohr 16 ein und durch dessen
untere Öffnung aus und bildet dabei kleine auf die Haut 14 fallende Tropfen.
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Bei einer Ausübungsart Ides Verfahrens ist der einzuhüllende Stoff
viskos oder plastisch und fällt somit aus der Öffnung des Rohres I6 in kleinen Teilen
in Gestalt eines unterbrochenen Stranges oder eines langgestreckten Tropfens 23.
Dieser Stoff wird in der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Weise zu einer Kugel
verformt. Fig. 2 zeigt den ieinzuhüllenden Stoff in dem Augenblick, wo er beginnt,
einen von der Masse getrennten Teil zu bilden. Dieser Teil streckt sich in Ider
in Fig. 3 dargestellten Weise, bildet schließlich einen verengten Hals, trennt sich
von der Öffnung des Rohres I6 (Fig. I) und fällt herab. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Viskosität des Stoffes zu stark, und die Oberflächenspannung verhindert
deshalb eine rasche Formveränderung des gestreckten Teils 23 bis zur kugeligen Gestalt.
Fällt jedoch ein solcher Stoff aus einer Höhe von 25 bis 50 mm auf die Haut I4,
so erhält er Idurch den Schlag eine mehr kugelige Gestalt, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist.
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Das Gewicht des Kapselmaterials und des ein
zuhüllenden
Tropfens genügt zum Ausziehen des viskosen Stoffes nach unten in der in Fig. 3 dargestellten
Weise. Der Hals 24 wird somit immer dünner und die Kapsel fällt schließlich herab.
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Der Hals schließt sich im Augenblick des Abtrennens der gefüllten
Kapsel, und der darin enthaltene Stoff ist dann ganz von der Hülle umgeben. Gleichzeitig
entsteht quer in der Öffnung eine neue Haut, die zur Aufnahme des folgenden Tropfens
des einzuhüllenden Stoffes bereit ist.
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Die frei in das Härtebad fallende Kapsel unterliegt der Einwirkung
der Oberflächenspannung, durch welche sie in eine annähernd kugelige Gestalt gebracht
wird mlt einem nur kleinen Ansatz 25 auf der Oberseite (Fig. I).
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Zahlreiche Verfahren gestatten es, der Oberflächenspannung die nötige
Zeit einzuräumen, um das Verschwinden des Ansatzes zu bewirken und die kugelige
Gestalt ,der Kapsel zu verbessern. Erfindungsgemäß Iäßt man die Kapsel sofort in
das Härtebad fallen, wobei die äußerste Schicht der Hülle zuerst gehärtet und gespannt
und dadurch die Kapsel wirksam und rasch in die kugelige Gestalt gebracht wird.
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Das Härten des Einhüllungsmaterials erfolgt, solange dieses Material
genügend verformbar ist.
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Durch die Einwirkung der Oberflächenspannung verschwinden dabei Idie
Ungleichmäßigkeiten, wie z. B. der Ansatz 25, weil diese Spannung die Kapsel auf
das geringste Volumen zusammenzudrücken sucht und dadurch eine kugelige Gestalt
entsteht.
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Sodann wird die ganze Hülle gehärtet und' die Kapsel behält ihre kugelige
Gestalt bei.
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Wie aus Fig; I zu ersehen ist1 wird die Haut 14 vorzugsweise dadurch
die Einwirkung eines Druckgases oder von Druckluft auf IderOberseite, also auf der
Innenseite, mehr oder, weniger gedehnt. Der auf die Haut einwirkende Gasdruck ist
von gewissen Faktoren abhängig, wie z. B. von der Festigkeit der Haut, von ihrer
Viskosität und von ihren Abmessungen. Es genügt jedoch in wider Regel, einen solchen
Gasdruck anzuwenden, daß die Haut 14 etwas gewölbt wird (Fig. I), um zur Aufnahme
des einzuBüllend,en Tropfens eine Tasche zu bilden. Die Dehnung muß jedoch ungenügend
sein, um das Abreißen der Haut 14 unter der Einwirkung des Druckes zu veranlassen,
bevor sie den Tropfen des einzuhüll,enden. Stoffes aufgenommen hat; Benutzt man
die Einhüllungsmaterial mit den Eigenschaften einer Lösung von Natriumalginat im
Wasser, so genügt ein Gasdruck von annähernd 2,5 mm Wassersäule bei der Anwendung
einer Vorri,chtung gemäß Fig. I. In gewissen Fällen besitzt der Tropfen des einzuhüllenden
Stoffes kein genügend großes Gewicht, um die gefüllte Kapsel von der Öffnung in
der in Fig. 3 dargestellten Wleise-abzureißen. Der auf die Oberseite der Haut 14
ausgeübte Gasdruck wirkt dann zusammen mit ,dem Gewicht des einzuhülleuden Stoffes,
um die gefüllte Kapsel in der in Fig. 3 angedeuteten Weise abzureißlen. Wird somit
ein Gasdruck benutzt, so muß er genügend stark sein, nicht nur um diese Haut etwas
zu dehnen, sondern auch um zum Abreißen der gefülltenKapsel beizutragen. Jedoch
Idarf der Gasdruck nicht so stark sein, daß die Haut reißt. Ferner darf er nicht
so gering sein, daß selbst unter der zusätzlichen Einwirkung des einzuhüllendenTropfens
die Kapsel nicht abreißt und nicht herabfällt.
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Strömt das Druckgas durch das Rohr 17 mit zu großer Geschwindigkeit
ein, so stört es die Neubildung Ider Haut 14 nach dem Abreißen der Kapsel. Damit
die Neubildung mit Sicherheit erfolgen kann, wird in die Rohrleitung ein Ventil
18 eingeschaltet, durch das die Einlaßgeschwindigkeit des Gases auf einen solchen
Wert gebracht werden kann, daß die Neubildung der Haut 14 nicht gestört wird. Es
wurde gefunden, daß dieser Wert annähern gleich ist demjenigen einer Einlaßöffnung
mit einem Durchmesser von 4 mm oder weniger.
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Mai, kann die Größe der einzuhüllenden Tropfen dadurch einstellen,
daß man den inneren Durchmesser der Austrittsöffnung d;es Rohres 16 verändert oder
die Einlaufgeschwindigkeit des ein; zuhüllenden Stoffes regelt. Ein kleiner Durchmesser
der Austrittsöffnung des Rohres I6 vermindert die Größe der Tropfen des einzuhüllenden
Stoffes. Wird die Einlaufgeschwindigkeit des einzuhüllenden Stoffes vermindert,
so steht dem Tropfen zum Herabfallen von der Öffnung des Rohres I6 eine genügende
Zeitspanne zur Verfügung. Dadurch werden auch die Kapseln kleiner.
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Die Abmessungen Ides Ringspaltes I3 und der von diesem gebildeten
C Öffnung werden von Faktoren bestimmt, die von den bei der Neubildung der Haut
I4 eingreifenden Kräften abhängig sind, wenn diese Haut reißt und an der unteren
Öffnung des Hohlkörpers II ganz verschwindet.
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Der innere Durchmesser des Ringsplates 13 ist von der Geschwindigkeit
abhängig, mit welcher das Einhüllungsmaterial einlaufen muß, um die nacheinander
neu entstehenden Häute 14 zu bilden. Der Spalt muß genügend schmal sein, um das
Material trotz der entgegenwirkenden Spannungen gleichmäßig zu verteilen.
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Ferner sind diese Abmessungen bis zu einem gewissen Grade auch von
den Eigenschaften des Einhüllungsmaterials abhängig, insbesondere von der Viskosität
und ,der Oberflächenspannung. Die Abmessungen der Öffnung müssen ,derart gewählt
sein, daß die Viskosität und die Oberflächenspanuung eine rasche Neubildung Ider
Haut nach ,dem Reißen gestatten. Unter genau vorbestimmten Verhältnissen lassen
sich die Abmessungen leicht durch Versuche bestimmen.
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Die Wandstärke der Kapsel wird durch die Einlaufgeschwindigkeit des
Einhüllungsmaterials in der Ebene des Spaltes I3 bestimmt, jedoch unter der Voraussfetzung,
Idaß diese Einlaufgeschwindi'gkei t genügend groß sein muß, damit die Haut 14 stets
mit Sicherheit in der Offnung neu gebildet wird.
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Die Fig. 4 bis 7 zeigen ein Gerät, das sich insbesondere zum Einhüllen
eines Stoffes in industrieller Weise eignet. Dieses Gerät besteht aus übereinandergelagerten
Teilen, die sich leicht für die Reinigung, die Prüfung und die Ausbesserung zerlegen
lassen. Eine erste untere Platte 30 besitzt
mehrere nach unten verjüngte
Öffnungen 31 mit einem inneren Schulteransatz 32. Eine zweite obere Platte 33 besitzt
mehrere Öffnungen 34, die mit den Öffnungen 31 gleichachsig liegen, jedoch einen
kleineren Querschnitt aufweisen. Der einzuhüllende Stoff fließt durch die Öffnungen
34, um tropfenweise herabzufallen. D.as untere Ende der Öffnungen 34 ist vorzugsweise
in ,der bei 35 angedeuteten Weise erweitert und bildet eine kurze Kante34a, die
als Austrittskante dient und durch welche die Bildung Ider herabfallenden Tropfen
erleichtert werden soll, wie dies deutlicher in Fig. 7 dargestellt ist. Es kann
eine dritte Platte 36 vorgesehen sein, durch welche die Durchgänge 37 uad 38 zwischen
dieser Platte uned,den Platten 33 und 30 gebildet werden. Der einzuhüllende Stoff
fließt über die Oberseite der Platte 30 und im Durchgang 38 derart, daß eine gewisse
Flüssigkeitshöhe über den Öffnungen 3I aufrechterhalten wird. Der Durchgang 37 dient
zum Einlaß eines Druckgases, das in der beschriebenen Weise auf ,die Häute einwirken
soll. An ,die Öffnung 34 und die Einlaufkante 34a der Platte 33 ist ein nach unten
gerichtetes Rohr 39 angeschlossen, das in die Öffnung 31 der Platte 30 reicht und
mit dem unteren verjüngten Teil dieser Offnung einen Ringspalt 40 bildet. Das untere
Ende des Rohres 39 ist in der Öffnung 3I durch drei auf den äußeren Umfang verteilte
Ansätze 42 geführt, die sich gegen die Wand der oeffnung stützen. Die Abmessungen
der Öffnung 40, edleren Anordnung und Wirkungsweise zur Herstellung einer Haut 40a
sind ähnlich wie für den in Fig. I dargestellten Ringspalt I3.
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Eine Vorrichtung ist zur Ausübung eines Gasdruckes auf ,die Haut
40a vorgesehen. Wie bereits angedeutet wurde, strömt ein Druckgas durch den Durchgang
37. In der Wand Ides Rohres 39 ist zwischen den Platten 33 und 36 ein Loch 41 vorgesehen,
um das Eintreten des Gases in das Rohr 39 zu gestatten; Zwischen den Platten 30,
33 und 36 ist ein geschlossener Raum vorgesehen. Ein Ring 45 hält die Platten 30
und 36 in einem Abstand voneinander un;d bildet mit diesen Platten eine dicht geschlossene
Kammer. Weitere Ringe 46 und 47 sind jeweils zwischen dir Platten 33, 36 und zwischen
die Platte 33 und den Deckel 48 eingesetzt. Fig. 5 zeigt, daß die Platten 36 und
33 an einem Ende der Vorrichtung ausgespart sind und daß innere Trenuwände 49 und
50 zwischen die Ränder der ausgesparten Teile eingesetzt sind. Es entsteht dadurch
eine Kammer 49a, die zur Aufnahme des einzuhüllenden Stoffes dient. Das Rohr 37
ist derart eingesetzt, daß es Idas Durchtreten des Druckgases verhindert. In den
ausgesparten Teil der Platten 33 und 36 ist eine Trennwand 51 eingesetzt, die sich
über die ganze Breite der Vorrichtung erstreckt und über welche das dadurch die
Leitung 52 einfließende Einhüllungsmaterial gleichmäßig im Durchgang 38 verteilt
wird. Der einzuhüllende Stoff fließt durch die Leitung 53 in die Kammer 49a. Das
Druckgas, z. B. Druckluft, das in den Durchgang 37 eingeleitet werden soll, kann
durch -die Rohrleitung 54, die Anschlußmuffe 55, dann umladen äußeren Schirm 56
des Abstandsringes 46 in den Durchgang 37 einströmen.
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Unter der Vorrichtung zur Herstellung der Kapseln befindet sich ein
Behälter 60, der eine Flüssigkeit enthält. In diesem Behälter sind in bestimmten
Abständen voneinander Schirme 6I augeordnet, deren obere Kante unmittelbar bis unter
die Oberfläche der Flüssigkeit des Härtebades heran reicht, wogegen die Unterkante
sich über dem Boden des Behälters in einer genügend großen Höhe befindet, damit
die Kapseln durchlaufen und sich an einem Ende des Behälters 40 anhäufen können,
wo sie herausgehoben werden. Diese Kapseln werden sodann durch Waschen von der überschüssigen
Härteflüssigkeit befreit. Schließlich werden die Kapseln in leder gewünschten Weise
nachbehandelt.
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Wie bereits erwähnt, wird die Größe der Kapseln im wesentlichen durch
die Einlaufgeschwindigkeit des einzuhüllenden Stoffes in der Öffnung 34 und an der
Kante 34a bestimmt. Zur Steuerung dieser Geschwindigkeit kann auf der Platte 33
eine weitere gelochte Platte 62 angeordnet werden, deren Öffnungen mit den Öffnungen
34 übereinstimmen.
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Diese zusätzliche Platte dient zur Begrenzung der Einlaufges chwindigkeit
des einzuhüllen,den Stoffes.
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Man kann auch ein anderes Mittel vorsehen, z. B. ein durchlässiges
Gewebe, um die Einlaufgeschwindigkeit des einzuhüllenden Stoffes zu bestimmen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß den Fig. 4 bis 7 ist ähnlich
derjenigen der durch die Fig. I bis 3 dargestellten Vorrichtung. Das Einhüllungsmaterial
tritt ,durch die Leitung 52 ein, fließt über die Oberkante der Trennwand 51 in den
Durchgang 38 und fließt dann durch die Ringspalte 40 aus. Dieses Material bildet
in den öffnungen der Ringspalte Häute 40', die durch das Druckgas etwas gedehnt
werden, das durch die Leitung 54, den Durchgang 37, die Löcher 41 und die Rohre
39 eingeleitet wird. Der einzuhüllende Stoff tritt durch die Leitung 53 ein und
fließt durch die Öffnungen, um dann tropfenweise herabzufallen, wie dies für den
aus dem Rohr I6 austretenden. Stoff (Fig. I) der Fall ist. Der einzuhüllende Stoff,
der durch den Schlag auf die Haut 40a in das Einhüllungsmaterial eingehüllt worden
ist, fällt unter der Gestalt einer Kapsel in Idas Härtebad im Behälter 60. In diesem
Härtebad wird die Hülle in eine mehr oder weniger feste Kapsel übergeführt. Diese
Kapsel läuft nach einem Enlde des Behälters 60 ab.
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Die aus dem Behälter herausgehobenen Kapseln können durch Waschen
von der überschüssigen Härteflüssigkeit befreit werden. Zu diesem Zweck kann man
sie während einer kurzen Zeitspanne von etwa 5 bis 15 Sekunden mit Wasser berieseln.
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Erfindungsgemäß kann man für das Einhüllungsmaterial eine wäßrige
Lösung eines wasserlöslichen Derivates der Alginsäure anwenden. Vorzugsweise ist
dieses Derivat ein Alkalimetallsalz, z. B. ein Natrium-, Kalium- oder Lithiumsalz
der Alginsäure, jedoch ist es ebenfalls möglich, andere wasserlösliche Salze zu
benutzen, wie z. B. ein Ammonsiumsalz. Man löst das Derivat der Alginsäure bei gewöhnlicher
Temperatur in einer ge-
nügend großen Wassermenge, um eine Lösung
zu erhalten, deren Viskosität und Oberflächenspannung die leichte Entstehung der
Haut in der durch den Ringspalt gebildeten Öffnung zulassen.
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Eine Lösung mit 2 Gewichtsprozent Natriumalginat ist zu diesem Zweck
geeignet. Läßt sich das Natriumalginat nicht in der gewünschten Weise im Wasser
dispergieren, so muß die Lösung durch ein geeignetes Filter gedrückt werden.
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Sollen Alginatlösungen zum Einkapseln einer Emulsion von der Art
der Öi-Was'ser-Emulsionen dienen, so besteht der wäßrige Bestandteil dieser Emulsion
ebenfalls vorzugsweise aus einer Alginatlösung, z. B. aus einer Lösung mit I,5 Gewichtsprozent.
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D.as zur Herstellung der Kapsel dienende Material darf keine Gaseinschlüsse
aufweisen, weil diese schließlich in der Kapselwand Blasen bilden können, die eine
Schwächung herbeiführen. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die unlöslichen Gase
wie Luft, die sich in den Räumen zwischen den Körnern eines zur Herstellung des
Einhüllungsmaterials benutzten Pulvers befinden, durch Verdrängen mit Hilfe eines
Gases beseitigt werden können, das im Lösungsmittel des Einhüllungsmaterials löslich
ist. So wurde gefunden, daß die Luft aus den Zwischenräumen des Natriumalginates
mit Hilfe eines wasserlöslichen Gases, wie etwa Kilendioxyd, verdrängt werden kann.
Wird sodann das kohlendioxydhaltige Alginat im Wasser gelöst, so löst sich auch
das, Kohlendioxyd, und die auf diese Weise gewonnene Lösung enthält keine Gaseinschlüsse.
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Das erfindungsgemäße Härtebad kann ein beliebiges Bad sein, vorausgesetzt,
daß es in der Lage ist, das Einhüllungsmaterial in eine harte Hülle überzuführen.
Benutzt man z. B. ein wasserlösliches Derivat der Alginsäure, so benutzt man auch
vorzugsweise eine wäßrige Lösung eines Erdalkalimetallsalzes, wie Calciumchlorid,
Calciumbromid, Strontiumchlorid, Bariumchlorid od. dgl. Wenn die weichen Natriumalginatkapseln
in das Bad fallen, reagiert das Erdalkalimetallsalz mit dem Alginat und bildet mit
diesem ein wasserunlösliches Erdalkalimetallsalz unter der Gestalt einer harten
und zähen Hülle.
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Vorzugsweise enthält das Härtebad eine genügend große Menge eines
Salzes oder eines Gemisches von Erdalkalimetallsalzen, um fast gesättigt zu sein.
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Dadurch wird eine rasche Härtung im Bad erzielt.
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Die gehärteten Kapseln aus unlöslichem Derivat der Alginsäure können
plastisch gemacht werden, um biegsamer zu sein. Zu diesem Zweck kann man die Kapseln
mit einem Weichmacher behandeln, etwa mit einer wäßrigen Glycerinlösung. Man benutzt
hierzu vorzugsweise eine wäßrige Lösung mit etwa 2 bis 10 Gewichtsprozent Glycerin.
Die Anwendung eines solchen Weichmachers vermindert die Verluste an eingehülltem
Stoff durch die Kapselwände.
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Nach dem Weichmachen können die Kapseln durch geeignete Mittel beliebiger
Art getrocknet werden, z. B. in einem Lufttrockner.
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Die erfindungsgemäß einzuhüllenden Stoffe können beliebiger Art sein,
vorausgesetzt, daß sie durch Rohre wie I6 und' 34 (Fig. I und 7) in Gestalt kleiner
Tropfen od. dgl. herabfallen können. Auf diese Weise lassen sich sowohl feste als
auch flüssige Stoffe einhüllen. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß viskose Stoffe
sich besonders zum Einhüllen mit der beschriebenen Vorrichtung eignen. So wurde
gefunden, daß eine Emulsion von Ider Art der Öl-Wasser-Emulsion, z. B. eine Emulsion
von Gasolin im Wasser mit annähernd I,5 bis 2 O/o, sich leicht in ein Material einhüllen
läßt, ,das aus einem Derivat der Alginsäure besteht. In diesem Fall wird der Meniskus
65 der Fig. 2 durch die Wand der Haut 14 verlängert, weil die durchgehende Phase
der Emulsion mit dem Lösungsmittel des Einhüllungsmaterials identisch ist. Demgemäß
hat die Oberflächenspannung des Meniskus 65 ihren größten Wert iti der Hohe des
Halses 24. Es ergibt sich daraus, ,daß die Kapsel an der Oberfläche der Emulsion
geschlossen wird. Die ganze Emulsion wird dadurch in eine Kapsel eingeschlossen
und es verbleibt kein Teil dieser Emulsion auf der Innenseibe zur Neubildung der
aus dem Einhüllungsmaterial bestehenden Haut.
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Wird eine Emulsion aus einem Kohlenwasserstoff in einer Alginatlösung
eingekapselt und werden die Kapseln dann in einem Härtbad behandelt, so werden nicht
nur diese Kapseln gehärtet, sondern auch die durchgehende Phase. Das sich daraus
ergebende Produkt ist dann eine Kapsel, Ideren Inhalt in der ganzen Masse verfestigt
ist, in welcher der Kohlenwasserstoff Idann,dispergiert ist. Der eingekapselte Stoff
hat einen Zellen aufbau und enthält den' Kohlenwasserstoff in den Zellen. Die Hülle
bindet mit ,den Zellenwänden eirn durchgehendes Material.
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Erfinidungsgemäß wurde ebenfalls gefunden, daß ein ganz oder teilweise
mit dem Einhüllungsmaterial mischbarer Stoff leicht eingehüllt werden kann, wenn
zwischen den einzuhüllenden Stoff und das Einhüllungsmaterial sofort nach oder während
der Berührung mit diesem Material eine undurchlässige Membran eingeschaltet wird
Zu diesem Zweck benutzt man eine kleine Menge eines Stoffes, der in der Lage ist,
das Einhüllungsmaterial zu härten, etwa Calciumchlorid, und den man dem einzuhüllenden
Stoff zugibt. Sobald dieser Stoff mit der Haut in Berührung gelangt, reagiert er
mit dem Einhüllungsmaterial und bildet mit diesem eine Membran. Ein weiteres Beispiel
besteht darin, ein ölartiges Insektenvertilgungsmittel, das ein Lösungs- oder Dispergierungsmittel
im Wasser enthält, in ein wäßriges Material einzuhüllen, i.ndemman einen Stoff,
wie etwa Calciumchlorid, zugibt, oder in der Lage ist, mit einem Bestandteil der
Haut, etwa mit Natriumalginat derart zu reagieren, daß zwischen dem flüssigen Insektenverteilgungsmittel
und der Hülle eine Membran entsteht.
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Handelt es sich ,darum, eine sehr flüchtige Flüssigkeit, wie Benzin
oder Pentan, einzukapseln, so ist die Kapsel Ider Gefahr des Quellens ausgesetzt.
Die Luft diffundiert ins Innere der Kapsel
und deren Teildruck vermehrt
denjenigen des Benzins. Ist dann der Gesamtdruck größer als die Summe des Atmosphärendruckes
und der Oberflächenspannung, so dehnt sich die Kapsel weiter.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils wird die Flüs.s.iglçeit vor dem Einkapseln'
entlüftet. Die Kapsel kann dann trocknen, bevor eine genügend große Luftmenge eintreten
kann, um einen übermäßigen Gasdruck im Innern zu erzeugen. Sie kann so unter den
günstigsten Verhältnissen dem Quellen wfderstehen. Das Entlüften der Flüssigkeit
hat einen doppelten Zweck: Es entsteht dadurch ein Raum zur Lösung der ersten Luftmengen,
die in das Innere der Kapsel Idiffundieren. Ferner werden kleine Blasen gelöst,
die gegebenenfalls an der Öffnung zur Herstellung der Kapsel entstehen können. Würden
diese Blasen nicht gelöst, so würden sie den Ausgangspunkt für das vorbeschriebene
Quellen bilden.
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Die erfindungsgemäß einzukapselnden Flüssigkeiten können sehr verschiedenartig
sein, und sie können auch die verschiedensten physikalischen Eigenschaften aufweisen.
Bei der Berührung mit dem Wasser muß die eiuzukapselnde Flüssigkeit eine ,dSerartige
in Dyn/cm ausgedrückte Oberflächenspannung aufw,eisen, daß das Verhältnis zu dem
Gewicht größer ist als 14: 1 und vorzugsweise größer als I7: I, wenn das Einhüllungsmaterial
im wesentlichen wäßrig ist, vorzugsweise wenn es sich um eine 2%ige. Alginatlösung
handelt.
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Selbstverständlich kann man gewisse der beschriebenen Merkmale getrennt
anwenden, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen. Ferner können zahlreiche Änderungen
getroffen werden, und die an Hand der Zeichnung beschriebenen Ausführungen sollen
nur als nicht beschränkende Beispiele dienen.