DE88860C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die unter Nr. 60101 patentirte »Einrichtung an Ziegelpressen zur Führung der Prefswelle« hat den unangenehmen Uebelstand, dafs der an seinem Umfange aus dem Prefsraume heraustretende Messerring an dieser Stelle eine verticale Trennung des Prefscylinders erfordert, wodurch zu beiden Seiten des Messerringes gröfsere Zwischenräume zwischen Ring und Prefscylinder entstehen. Diese Anordnung hat zunächst ein höchst lästiges Herausschieben des Prefsgutes während des Arbeitens der Presse an den beiden Trennungsstellen zur Folge, welches wiederum einen grofsen Einflufs auf den Verschleifs der hier arbeitenden Theile ausübt. . .

Bei einer sorgfältigen Beaufsichtigung der arbeitenden Presse hätte ja dieser Uebelstand an und für sich nicht viel zu bedeuten, aber leider= wird in den meisten Ziegeleien den arbeitenden maschinellen Theilen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, so dafs die Folgen solcher Vernachlässigung sich dann sehr bald in einer höchst unangenehmen Weise fühlbar machen.

Erfinder glaubt nun, in der vorliegenden Construction eine Einrichtung geschaffen zuhaben, die unter allen Umständen, auch selbst bei einer äufserst nachlässigen Beaufsichtigung, ihren Zweck voll und ganz erfüllen dürfte.

Fig. ι der Zeichnung deutet den Längsschnitt der Ziegelpresse, Fig. 2 den Grundrifs der letzteren an.

Die Prefswelle α (Fig. 1) ist aus einem Stück, und zwar hohl angefertigt; zur Aufnahme und Führung derselben ist dann eine Achse b so angeordnet, dafs das eine Ende derselben in den beiden Auflagen c und d gut befestigt ist, während das andere freitragende Ende zur Aufnahme der Prefswelle dient und um welches dann die letztere zugleich auch rotirt.

Um die Reibung der arbeitenden Prefswelle α gegen die feste Achse b auf ein Minimum zu reduciren, ist an der Berührungsstelle eine Spurplatte e von Stahl vorgesehen, deren Arbeitsfläche abgerundet ist und die nun gegen die ebenfalls abgerundete Stirnfläche der Achse b drückt. Um einem Verschleifse möglichst vorzubeugen, sind die beiden vorher erwähnten abgerundeten Arbeitsflächen gehärtet.

Fig. 4 zeigt den Querschnitt von Prefswelle und Führungsachse an der Berührungsstelle in einem etwas gröfseren Mafsstabe.

Damit die Spurplatte fest liegt bezw. sich nicht verdrehen kann, ist dieselbe mit einem quadratischen Ansätze f versehen, der in die quadratische Oeffnung des vorderen Theiles der Prefswelle pafst. Der hohle Raum der Prefswelle besteht aus zwei Abtheilungen, aus der ersten runden. Abtheilung, die um die Achse b rotirt und an deren äufserem Umfange sich die mit angegossenen Transportschnecken befinden, und aus, der zweiten rechtwinkligen Abtheilung, deren äufserer Umfang quadratisch angeordnet ist und auf den die Arbeitsmesser g (Fig. 5, 6 und 7) gesteckt werden.

Fig. 3 zeigt die Stirnansicht des vorderen quadratischen Theiles der Prefswelle. Um einem Hineintreten des Prefsgutes in diesen vorderen Hohlraum vorzubeugen, wird derselbe an der Mündung mit einem Pfropfen verschlossen.

Claims (2)

1. Die Arbeitsmesser g selbst müssen, um eine Leistung damit zu erzielen, in einer zweckentsprechenden Weise auf die Prefswelle gesteckt werden können und sind zu diesem Zwecke in zweierlei Anordnungen vorgesehen (Fig. 5 und 7).

   In Fig. 5 steht die quadratische Oeffnung des Messers parallel mit den Flügeln, während in Fig. 7 die quadratische Oeffnung um 90° gedreht ist.

   Bei richtigem Aufstecken dieser Messer g, und zwar in der Reihenfolge abwechselnd, müssen die Flügel der Messer zwei fortlaufende Spiralen bilden, die wiederum eine grofse Arbeitsleistung der Presse bedingen. Um aber auch zugleich eine gute Durcharbeitung des Prefsgutes mit zu erzielen, sind die beiden Flügel eines jeden einzelnen Messers g derart versetzt, dafs die durch die Messerflügel gebildeten beiden Spiralen keine vollständig geschlossenen Arbeitsflächen bilden, sondern zwischen den einzelnen Gliedern einer jeden Spirale entsprechende Zwischenräume bleiben, so dafs dadurch das Prefsgut nicht hinausgepflügt, sondern gut durchgearbeitet hinausgedrückt wird. Dieses hat zur Folge, dafs in dem hergestellten Fabrikate keine Structur vorhanden ist, die Arbeit der Prefswelle also keinen Nachtheil zurücklä'fst.

   Pa tent-Ansρrüche:

   ι . Einrichtung an Ziegelpressen zur Führung der Prefswelle, dadurch gekennzeichnet, dafs eine hohle Prefswelle um eine festliegende Achse b rotirt.
2. 2. Bei der in Anspruch 1 bezeichneten Einrichtung die hohle Prefswelle a, aus einem Stück gefertigt, deren Hohlraum von quadratischem Querschnitt zur Befestigung einer Spurplatte e dient, während die äufsere quadratische Form der Wandung zur Aufnahme der Arbeitsmesser g bestimmt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.