DE888350C - Verfahren zur Entkeimung und bzw. oder Vitaminisierung von Milch und anderen organischen Fluessigkeiten mittels Ultraviolettbestrahlung - Google Patents
Verfahren zur Entkeimung und bzw. oder Vitaminisierung von Milch und anderen organischen Fluessigkeiten mittels UltraviolettbestrahlungInfo
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Description
- Verfahren zur Entkeimung und bzw. oder Vitaminisierung von Milch und anderen organischen Flüssigkeiten mittels Ultraviolettbestrahlung Zur Entkeimung von Milch und anderen organischen Flüssigkeiten sind zwar bereits zahlreiche Einrichtungen bekannt, doch haben alle bekannten Einrichtungen,den Nachteil, daß .die Milch bei der Entkeimung in ihrer Güte beeinträchtigt wird. Insbesondere wird der Geschmack und die Aufrahmfähigkeit der Milch bei der Entkeim n gsbehandlung in unerwünschter Weise verändert. Die meisten der bekannten Entkeimwnigseinrichtungen arbeiten in der Weise, daß die Milch erhitzt wird. Die Entkeimung kann auich ohne Erhitzung (durch Zufügung chemischer Mittel erreicht werden, doch ist auch dies keine befriedigende Lösung, da die beigefügten Chemikalien einen unerwünschten Fremdstoff darstellen. Ein Entkeimungsverfahren, welches ohne Wärmeanwendung arbeitet und bei dein auch keinerlei Zusätze zur Milch erforderlich sind, ist die Entkeimung (durch Bestrahlung !der Milch mittels ultravioletter Strahlen. Doch auch dieses 'Verfahren hat den Nachteil, daß die Milch erheblich in ihrem Geschmack beeinträchtigt wird. Es isst noch keine Einrichtung zur Entkeimung durch Ultraviolebtbestrahlung bekannt, bei welcher diese Geschmacksbeeinträchtigung vermieden wird oder zum mindesten so gering ist"daß sie praktisch nicht wahrgenommen werden kann. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß die Ultraviolettstrählungsquellen, die bisher zur Bestrahlung von Millch benutzt wurden, nicht zweckentsprechend und ohne Kenntnis und Berücksichtigung der Erforde:rhisse der Milchbestrahlung gebaut und ausgewählt wurden. So hat man z. B. Strahler verwendet, die neben Ultravio-lettstrahlen einen erheblichen Teil ihrer Strahlungsleistung im sichtbaren und infraroten Gebiet (Wärmestrahlen) aussandten. Dadurch entstanden örtliche Erhitzungen der Milch, verbunden mit Geschmacksbeeinflussung. Man: versuchte, diese Erhitzung durch Kühlung des Strahlers mit Wasser od..dggl. zu vermeiden, wodurch die Einfachheit und die Wirtschaftlichkeit der Anordnung beeinträchtigt und die Kosten erhöht wurden. Aber auch Strahler, bei denen diese Erhitzung vürmieden wurde, waren nicht oihnv weiteres verwendbar. Strahlen im Bereich des Ultravio-lettgebiets größerer Wellenlänge, größer als 3000 A, bis hinein in das Gebiet des sichtbaren Lichtes, erzeugen .auch ohne merkliche Wärmewirkungen chemische Umwandelungen der Milch, insbesondere dann, wenn .die Bestrahlung in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre erfolgt. Man hat deshalb versucht, diie Milch bzw. andere zu bestrahlende organische Flüssigkeiten unter Lu.ftabschluß, beispielsweise in einer Stidlzstoffatmosphäre, zu bestrahlen. Auch dieses Verfahren ist umständlich, teuer und vermeidet die Geschmacllzsveränderung nicht mit völliger Sicherheit.
- Auch bei dem Verfahren nach der Erfindung wird die Milch durch Ultrav iolettbestrahlung entkeimt. Erfindungsgemäß werden jedoch zur Bestrahlung der Milch solche Bestrahlunigsfampen verwendet, deren Strahlung fast ausschließlich im Bereich von 2200 bis 3000A liegt. Praktische Versuche halben gezeigt, daß mit solchen Lampen be- strahlte Milch nur noch eine so geringeiGreschmacksbeeinträchtigung erfährt, daß sie praktisch kaum wahrnehmbar ist. Noch besser wird die Geschmadzsbeeinträchtigüng vermieden, wenn die Strahlung der Bestrahlungslampen zum größten Teil im Bereich von 2400- bis 28oo -A. liegt, und zwar insbesondere Lei oder zum mindesten in der Nähe von 2537 Ä liegt. Verwendet man Bestrahlungslampen, deren Strahlung- mindestens zu 80% in diesem Strahlungsbereich oder gar bei oidrr in der von 253'7 A liegt, so ist, wie praktische Versuche bestätigt haben, eine Geschmacksbeeinträchtigung nicht mehr festzustellen.
- Für die Herstellung von Bestrahlungslampen des genannten Bereiches bieten sich dem Fachmann verschiedene. Möglichkeiten. Der Fachmann ist in. der Lage, Bestrahlungslampen je nach Bedarf mit verschiedenster Strahlungszusammensetzung herzustellen. Vorteilhaft wird er Niederdruckdampflampen verwenden. Neu ist jedoch die der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, daß die GesChmaczsbeeinträchtigung der .Milch nicht etwa unabänderlich mit dem Wesen der Ultraviolettbestrahlung verbunden ist, sondern daß sie von der Zusammensetzung der angewandten Ultraviolettstrahlung abhängig ist und bei Anwendung der erfindungsgemäß genannten Zusammensetzung vermieden wind. Da die Ultraviolettbestrahlung eine sehr weitgehende Vernichtung der in der Milch enthaltenen Mikroben, also Pilze und Bakterien, ermöglicht, so ist das Verfahren nach der Erfindung allen bekannten Verfahren weit überlegen. Da jegliche Kühlung,der Strahler und der Milch entbehrlich ist und die Bestrahlung in normaler Luft durchgeführt werden kann, werden d.ie Apparaturen einfach, billig und vor allem betriebssicher, was bei einem derartig wichtigen Nahrungsmittel wie Milch bei jedem Behandlungsverfahren. gefordert werden muß.
- Eine weitere der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis besteht darin, daß der gleiche, oben angegeben ,e Strahluggsbereieh auch für die Vitaminisierung von Milch von Vorteil ist. Wenn auch bei der Vitaminisierung nicht so große Energien angewandt zu werden brauchen wie ])"ei der Sterilisierung, so ist trotzdem eine G-schmacksbeeinträcbtigungbei der Ultraviolettbestra#hlung mit irgen@deiner der bekannten Apparaturen nur sehr schwer und umständlich zu vermeiden. Werden jedoch Bestrahlungslampen mit dem oben angegebenen Strahlungsbereich verwendet, so kann eine einwandfreie Vitaminisierung ,der -Milch ohne eine Geschmacksbeeinträchtigung und ohne Beeinträchtigung sonstiger vorteilhafter Eigenschaften der Milch erreicht werden.
- In vielen Fällen wird es erwünscht sein, die Milch sowohl zu sterilisieren als auch zu vitaminisieren. Dies kann durch die Bestrahiuffg mit Lampen des genannten Strahlungsbereiches gleichzeitig erreicht werden. Die Erfindung beschränkt sich im übrigen nicht auf die Entkeimung bzw. Vitaminisierung von Milch, son denn kann auch bei allen anderen organischen Flüssigkeiten, wie z. B. Süßmost, bei denen eine Geschmacksbeeinträchtigung unerwünscht ist, mit Vorteil verwendet werden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:. i. Verfahren zur Entffzeismubg und bzw. oder V Itaminiserumg- von Milch und anderen organischen Flüssigkeiten mittels Ultraviolettbestrahlung, gekennzeichnet durch die Verwendung von Bestrahlungslampen, deren Strahlung zum größten Teil im Bereich von 22oo bis 3ooo A liegt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung der Bestrahlungslampen zum größtem Teil im Bereich von 240o bis 28oo A liegt.
- 3. Verfahren nach Anspruch #i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 8o % -der Strahlung in dem genannten Strahlungsbereich liegen.
- 4. Verfahren nach Anspruch i bi's-3, gekennzeichnet durch Verwendung von Quecksilberdampfniederdrucklampen.
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