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Mit einem Kohlemikrophon betriebenes Schwerhörigengerät Die Erfindung
bezieht sich auf nach dem Kohlemikrophonprinzip wirkende Schwerhörigengeräte. Bei
der Entwicklung dieser Geräte haben sich infolge stark unterschiedlicher Anforderungen
an die akustische Leistungsfähigkeit, die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Gebrauchszwecke
sowie an die Bequemlichkeit und Unauffälligkeit beim Tragen mannigfache Ausführungsformen
herausgebildet. Die bisherigen Versuche, ein Gerät zu schaffen, das es. ermöglicht,
durch einfaches Schalzen und Umgruppieren der einzelnen Teile den verschiedenartigen
Anforderungen zu genügen und dadurch sowohl die Brauchbarkeit zu erhöhen als auch
die Typenzahl zu verringern, haben zu keinem befriedigenden Ergebnisgeführt. So
hat man zwar schon durch lösbare Verbindung von Mikrophon, Hörer und Batterie die
Möglichkeit geschaffen, den für den jeweiligen, Fall am besten geeigneten Empfänger
einzuschalten und .die Batterie, sei es aus ästhetischen Erwägungen. oder für besondere
CYebrauchszwecke, wahlweise unmittelbar mit dem Mikrophon zu verbinden oder sie
durch eine mehr oder weniger lange Leitung davon zu trennen; bei dieser Umschaltbarkeit
ergaben sich jedoch bisher empfindliche Mißhelligkeiten durch ungünstige Leitungsführung
und durch verkehrte Polung der Hörer infolge von Verwechselbarkeit der Leitungsanschlüsse.
Außerdem war die Verb-indung zwischen Mikrophon und Hörer nach wie vor an die einmal
gewählte Länge des Härerkabels gebunden. A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Schwerhörigengerät zu schaffen, das bei möglichst universeller Verwendbarkeit
zweckmäßig in. der Bauweise und im Gebrauch ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist das
Gerät gemäß der Erfindung so, ausgebildet, daß die Batterie oder sonstige Stromquelle
mit
Hilfe leicht lösbarer Kontaktverbindungen wahlweise in die Leitung vom Mikrophon
zum Hörer zu legen oder unmittelbar mit sonst kurzgeschlossenen Anschlußkontakten
am Mikrophon zu verbinden ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Batterie, ohne
die gute Leitungsführung zu stören, nach Bedarf vom Mikrophon zu trennen. Das Leitungsstück
vom Mikrophon zur Batteriekahn. als auswechselbares Verlängerungsstück dienen, um
z. B. bei Gebrauch als Tischtype das Mikrophon je nach Bedarf in der Nähe des Hörers
oder weiter entfernt, gegebenenfalls in einem be= nachharten Raum unterbringen zu
können. Für die lösbaren Leitungsverbindungen werden vorteilhaft Klinkensteckvorrichtungen
mit axial gegeneinander versetzten Kontakten verwendet. Diese bisher nur in Telephonzentralen
gebräuchlichen Steckvorrichtungen haben den großen Vorteil, daß sich bei Unverwechselbarkeit
ihrer Kontakte die mit den Leitungen verbundenen Stecker der Form der Leitungen
in ausgezeichneter Weise anpassen, indem sie bei geeigneter Gestaltung lediglich
als Verdickungen der Leitungen erscheinen. Außerdem können sie leicht so, ausgebildet
werden, daß die Stecker vollständig oder nahezu vollständig von der Steckvorrichtung
des Mikrophons oder sonstigen, Geräteteils aufgenommen werden., so, daß. äußerlich
der gleiche Eindruck entsteht wie bei Geräten mit fester Leitungsverbindung, da
von Steckern nichts oder kaum noch etwas zu sehen ist. Man könnte zwar auch bei
Steckern mit mehreren Steckerstiften daran denken, in. den Geräteteilen Nischen
vorzusehen, welche die Stecker aufnehmen; praktisch läßt sich das aber nicht gut
durchführen, weil man bei dieser Steckerart zur Sicherung einer @ gutem Kontaktverbindung
starke Kontäktfederkräfte anwenden muß.; infolgedessen muß der Steckerkörper zur
Handhabung benutzt werden, was aber nicht möglich wäre, wenn er in einer Gerätenische
verschwindet. Bei den Klinkensteckern hingegen kann man: weiche Kontaktfedern vorsehen;
und es ist ohne Gefahr möglich, den Stecker an seiner Leitung herauszuziehen.
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Damit ist eines der wesentlichsten Hemmnisse aus dem Wege geräumt
worden, das bisher einer weitgehenden Umschaltbarkeit zur Schaffung eines Schwerhörigengerätes
größerer Anpassungsfähigkeit und universeller Verwendbarkeit entgegengestanden hat.
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Um auch bei Vertauschen der Leitungsanschlüsse an dem für die Batterie
vorzusehenden Zwischenstecker die richtige Polarität des Hörers zu sichern, sind
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Klinkensteckvorrichtungen od. dgl. bzw.
an sich bekannte Steckvorrichtungen mit unverwechselbaren Kontaktpaaren vorgesehen.
Im Batteriestecker werden. hierbei je zwei ungleiche Kontakte von. Hörer- und Mikrophonstecker
miteinander bzw. mit den Batterieanschlüssen verbünden.
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Bei Bedarf kann ein Mikrophonverstärker an Stelle des Batteriesteckers
in die Leitung vom Mikrophon zum Hörer eingeschaltet werden, der mit Batterieanschlußkontakten
versehen und mit dem Mikrophon durch eine dreiadrige Leitung verbunden, ist. In
den Abbildungen ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt
Abb. i-die für das Zusammenschalten zu Schwerhörigengeräten verschiedenen Aufbaues
vorgesehenen Teile, Abb. 2 a bis 2 d drei verschiedene Zusammenstellunigen von Einzelteilen
der Abb. i, Abb. 3 a bis 3 c Schaltbilder zu Abb. 2 a bis 2 d, Abb-. 4 einen Querschnitt
durch das Mikrophon nach der Linie A-A der Abb. 5, Abb. 5 eine Draufsicht auf den
Mikrophonunterteil mit Fuß, teilweise geschnitten, Abb. 6 einen Querschnitt nach
der Linie B-B der Abb. 5, Abb. 7 einen Batteriestecker nach Abb!. 2 c und 3 b in
größerem Maßstab, mit Mikrophon in Vorderansicht.
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Von. den in Abb. i dargestellten Einzelteilen sind die für den jeweiligen
Bedarfsfall b.zw. Gehrauchszweck geeigneten auszuwählen, und zusammenzuschalten.
Abb, i zeigt als Einzelteile ein Mikrophon i mit Fuß 2, Hörer 3, 4, 5 bzw. 6 mit
Hörerkabel 7, einer oder mehreren Batterien io, je eine kurze und eine lange, zwei
bzw. dreiadrige Verbindungsleitung 11, 12 bzw. 13, 14, Steckvorrichtungen 15, 16,
einen Mikrophonverstärker 17 und ein zweites Mikrophon ia mit Anschlußleitung 18,
Steckvorrichtung i6a und Batterie ioa.
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Es sind vier verschiedene Hörer vorgesehen, und zwar ein normaler
Muschelhörer 3, ein Muschelhörer 4 mit sog. Olive zur Schallführung, mehrere Höiroliven
5 mit Nippeln ig verschiedener Größe und ein Knochenhörer 6. Im allgemeinen wird
man nicht jedes Gerät mit dem vier verschiedenen. Hörern ausrüsten, sondern den
für den Einzelfall am besten geeigneten Hörer aussuchen. Erweist sich ein Knochenhörer
als vorteilhaft für den Schwerhörigen, so, wird meist, da der Knochenhörer in erster
Linie ein Sprechen nahe am Mikrophon erfordert, zusätzlich ein Lufthörer gebraucht
werden, um eine Verständigung, wenn möglich, auch beim Tragen des Mikrophons am
Körper oder bei Aufstellen des Mikrophons auf den Tisch zu erlauben. Die Batterie
io kann. unmittelbar mit dem Mikrophon i verbunden (Abb-. 2 a und 21) oder in die
Leitung vom Mikrophon zum Hörer eingeschaltet werden (Abb. 2c und 2,d). Hierzu ist
für die- Batterie die Steckvorrichtung r5 vorgesehen, die Steckkontakte zum Abschluß
des Hörerkabels 7 und einer der beiden verschieden langen Verbindungsleitungen 11,
1a (Abb.. 2c) aufweist. Die Batteriekontakte am Mikrophon können bei Nichtgebrauch
durch den Kurzschlußstecker 16 überb-rückt werden, der gleichzeitig zur Befestigung
des Fußes 2 für das Mikrophon dient, wenn, es als Tischtype benutzt wird. Bei Verwendung
als Körper- oder Vorhaltetype wird der Fuß 2 weggelassen. Gegebenenfalls kann auch
eine zweite Batterie an Stelle des Kurzschlußsteckers 16 eingeschaltet werden, etwa
um bei Verwendung der langen Verbindungsleitung i2 (Abb. 2c) die erhöhten -Spannungsverlustes
in der Leitung auszugleichen,
oder um die Lautstärke zu erhöhen.
Das Mikrophon i ist noch mit einem ausschwenkbaren Behelfsfuß 2o (Abb. 2b) versehen,
so, daß das Gerät schon bei unmittelbarem Anschluß von Hörer und Batterie an das
Mikrophon wahlweise als Tischtype (Abb.2b), durch Anhängen oder Einstecken des mit
der Batterie verbundenen Mikro,-phons als Körpertype (Abb. 2a) oder bei erforderlichem
nahem Sprechen am Mikrophon als Vorhaltetype (Abbl. 2 a) verwendet werden kann.
Die Einschaltung der Batterie in die Leitung vom Mik_ ro,-phon zum Hörer nach Abb-.
2 d hat den Vorzug, da.ß man nicht an die Länge des Hörerkabels 7 gebunden ist und
daß man Batterie und Mikrophon an räumlich getrennte Stellen unterbringen, z. B.
bei Verwen.dung als Tischtype durch Benutzung der längeren Verbindungsleitung 14
«-eiter entfernt vom Hörer und der Batterie aufstellen oder bei Verwendung als Körpertype
das Mikrophon über oder unter der Kleidung an, der Brust tragen, die Batterie dagegen
an anderer Stelle, z. B. in der Hosentasche, unterbringen kann. Das gleiche gilt
bei Einschaltung des Mikrophonverstärkers 17 (Abb. 2d) an Stelle der Steckvorrichtung
15; hierbei ist lediglich die zweiadrige Verbindungsleitung i i oder 12 durch die
dreiadrige Leitung «13 oder 14 zu ersetzen.
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Die kurzen Verbindungsleitungen 11, 13 sind so lang gewählt, daß sie
bei Verwendung als Körpertype gerade ausreichen, die in Schritthöhe getragene, z.
B. in die Hosentasche, gesteckte, mit der Steckvorrichtung 15 oder dem Mikrophonverstärker
17 gekuppelte Batterie 1o mit dem in Brusthöhe, z. B. in der Westentasche oder unter
dem Rockkragen getragenen Mikrophon zu verbinden. Da sich hierbei der Hörer um etwa
2o cm höher befindet a-ls das Mikrophon, ist die Hörerleitung 7 um 20 cm länger
gemacht als die Verbindungsleitungen 11, 13. Vorteilhaft macht man die Verbindungsleitungen
11, 13 8o cm und die Hörerleitung 7 zoo cm lang. Auf diese Weise erhält man beim
Tragen des Mikrophons in Brusthöhe und der Batterie in Schritthöhe eine nahezu straffe
Leitungsführung vom Hörer zur Batterie, einerseits und von der Batterie zum Mikrophon
andererseits.
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Um die Lautstärke zu erhöhen oder um an zwei Stellen sprechen. zu
können, kann das zweite Mikropho@n 1a durch die Leitung 18 und die Steckvorrichtung
16a an Stelle der Batterie 1o mit dem Mikrophon i verbunden werden. Man kann, ferner
Batteriestecker 15 und Kürzschlußstecker 16 miteinander verbinden und so@ als Kupplung
lediglich zum Verlängern .durch Einschalten der Verbindungsleitung 13 oder 14 benutzen;
In der Verstärkerschaltung (Abb. 2d) kann man Batterie 1o und Kurzschlußstecker
16 gegeneinander austauschen.
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Die Hörer erfordern wegen ihrer Vormagnetisierung eine bestimmte Polarität.
Um diese sicherzuste@llen, sind. sämtliche Steckvorrichtungen mit unverwechselbaren
Kontaktpaaren versehen: die Steckvorrichtungen für die Batterie, indem sie mit verschieden
starken Steckerstiften am Mikrophon, Batteriestecker bzw. am Mikrophonverstärker
und entsprechend verschieden weiten Steckerhülsen an der Batterie versehen sind;
die Steckvorrichtungen zum Verbinden der Hörerleitung 7 und der Verbindungsleitung
i i bis 14 mit dem Batteriestecker bzw. mit dem Mikrophon, indem sie nach Art der
Klinkenstecker mit axial gegeneinander versetzten Kontaktpaaren versehen sind. Um
nun hierbei die richtige Polarität auch dann noch zu gewährleisten, wenn die Anschlüsse
der Hörer- und Verbindungsleitungen. am Batteriestecker miteinander vertauscht werden,
sind im Batteriestecker je durch Kontakte 21 bis 24 (vgl. Abb.7) zwei ungleiche!
Kontakte von. Hörer- und Mikrophonstecker miteinander bzw. mit den Batterieanschlüssen
verbunden. Beim Mikrophonverstärker 17 ist ein Vertauschen der Anschlüsse, von Hörerkabel
und Verbindungsleitung 13 oder 14 dadurch ausgeschlossen, daß ein ordnungsgemäßes
Einführen des mit drei Kontakten versehenen Steckers der Verbindungsleitung durch
seine, größere Länge und einen Anschlag im Verstärker auf der Anschlußseite für
das Hörerkabel verhindert wird.
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Das Mikrophon i (Abb. 4, 5, 6, 7) besteht aus einem zweiteiligen
Gehäuse 25, 26, in dem die Kontaktkammer 27 mit ihrer Membran 28 untergebracht ist.
Der vor der Membran liegende Deckelteil 25 des Gehäuses weist eine Vielzahl von
siebartig angeordneten Schallöffnungen 29 auf.
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Die Wölbung des gelochten Deckels a:5 und seine, Lochverteilung sind
der Form der normalen Telephonhörer so, angepaßt, da,ß, wie in Abb, 4. strichpunktiert
angedeutet, beim Anlegen des Mikrophons an die Hörermuschel T des Telephons diese
sich mit ihrem Rand auf den Mikrophondeckel auflegt und mit ihm einen Hohlraum H
einschließt, der sowohl mit den Öffnungen der Hörermuschel als. auch des Mikrophondeckels
verbunden. ist. Dadurch ist eine gute Schallübertragung vom Telephonhörer zum Mikrophon
gewährleistet.
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Im bzw. am Mikrophongehäuse sind ferner angebracht die Steckerstifte
30, 31 für die Batterie, die Kontaktfedern 32, 33, 34 für den Anschluß, der zwei-
oder dreiadrigen Verbindungsleitungen, sodann ein Schalter mit Schaltkontakt 3.5
und Schaltgliedern 36, 37, 38 zum Ein- und Aussckalten des Gerätes und ein Lautstärkeregler,
bestehend aus einem Widerstand 39 mit Gleitkontakt 40 und Einstellknopf 41. Der
Einstellknopf 41 liegt an der Gehäuserückseite in einer Mulde 42. Die elektrischen
Verbindungen von Kontaktkammer 27, Lautstärkeregler, Schalter und Steckkontakten
entsprechend den Schaltbildern Abb. 3 a bis 3 c werden durch un.-mittelbar an die
Kontaktfedern 32, 33, 34 35 angeformte Kontaktstreifen 32a, 33a, 34a, 35a gebildet,
derart, daß keine besonderen Leitungsverbindungen erforderlich und nur drei Lötstellen
vorhanden sind. Der Gleitkontakt 40 ist auf einem Kontaktstück 48 geführt, an das
der ruhende Kontakt 49 des Schalters angeformt ist.
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Die, Kontaktfeder 34, die für die Schaltung mit Mikrophonverstärker
vorgesehen ist, liegt am weitesten einwärts, so, daß sie nur beim Einstöpseln des
nicht gezeigten längeren Steckers der dr-eiadrigen
Verbindungsschnur
i i - oder 12 zur Wirkung kommt. Die Klinkenstecker haben. hinten einen schmalen
Bund 44 (Abb-. 5 und 7), der beim Einstöpseln gegen die Außenseite des Gehäuses
von Mikrophon, Batteriestecker und Mikrophonverstärker anschlägt und als einziger
Teil über die Außen-Seite vorsteht. Im Mikrophon wird der Klinkenstecker 43 (Abb,.
5 und 6) ferner durch eine Rastfeder 45 festgehalten, so daß man das Mikrophon ohne
Gefahr an der Leitung aufhängen oder halten kann. Die Vorrichtung für den Klinkenstecker
ist in einer den Steckerstiften 30, 31 für die Batterie benachbarten Gehäuseecke
.diagonal gerichtet untergebracht.
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Die, Kontaktkammer 27 mit der Membran sowie der Schiebewiderstand
39 und die Kontaktfeder 33 werden von einer Zwischenplatte 46 getragen, deren
Rand in einer gemeinsamen Aussparung der Gehäuseteile 25, 26 gehalten ist.
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Die druckknopfartigen Schaltglieder 37, 38 des Ein- und Ausschalters
sind rechtwinklig zueinander derart angeordnet, daß sie aus Öffnungen an den beiden
Schenkeln der dem Klinkenstecker gegenüberliegenden Gehäuseecke heraustreten. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß die Schalterstellung leicht, auch durch bloßes Abtasten,
zu erkennen ist. Auch ist das Schalten mit geringen Ansprüchen an das Tastgefühl
selbst durch die Kleidung hindurch möglich. Schließlich hat diese An-0rdnung noch
den Vorteil, daß ein Kasten zum Verpacken und Aufbewahren des Gerätes leicht so
ausgebildet werden kann, daß das Gerät betriebsbereit vom Kasten aufgenommen wird,
jedoch nur, wenn der Schaltknopf 38 hineingedrückt und damit das Gerät ausgeschaltet
ist.