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Verfahren zum Lösen von an Wandungen festhaftenden Schlackenschalen,
Schlackenblöcken und Bären Bekanntlich macht das Loslösen von Schlacken-oder auch
Metallansätzen, die sich während des Betriebes z. B. am Hochofen, im Stahlwerk oder
in der Gießerei bilden, große Schwierigkeiten. So entsteht beispielsweise beim Entleeren
von Schlackenbehältern oder aber nach dem Durchlauf der flüssigen Schlacke durch
Rinnen eine Schlackenschale, die in vielen Fällen an der Rinnen- oder Behälterwand
derartig fest haftet, daß diese nur unter Verwendung besonderer mechanischer Mittel
und unter einem gewissen Zeitaufwand entfernt werden kann. Hierdurch treten Betriebsstörungen
auf, oder aber diese Schlackenwagen müssen zunächst aus dem Verkehr herausgezogen
und in der Werkstatt von festhaftenden Schlackenschalen oder -blöcken befreit werden,
wodurch sich jedoch der Wagenumlauf verringert.
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Man hat daher schon versucht, bei Schlackenpfannen von der Pfannenöffnung
her in diese Wasser einzuspritzen. Dieses Verfahren führt aber nicht immer zum tZiel,
da der Wasserstrahl in vielen Fällen nicht zwischen die dicht anliegende Schlackenschale
und die Pfannenwand eindringen kann. Auch mit Hilfe von Brecheisen, die zwischen
Behälterwand und Schlackenschale eingesetzt werden, läßt sich die Schale nicht immer
restlos entfernen.
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Zu diesem Zweck sind bereits im Boden der Schlackenpfannen Deckel
eingelassen und mit diesen verschraubt worden. ° Bei festhaftender
Schlackenschale
oder festhaftendem Schlackenblock wird dieser Deckel nach Einbringen der Pfanne
in die Werkstatt gelöst und mit Hilfe eines Stempels und z. B. eines Fallwerkes
in das Pfanneninnere eingetrieben, wodurch der Schlackenblock oder die -schale herausfällt.
Das Verfahren ist sehr umständlich und zeitraubend.
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Des weiteren sind bereits Transportgefäße für heiße Schlacke vorgeschlagen
worden, bei denen im Boden des iGefäßes ein besonderes zentrales Bodenstück eingelagert
ist, welches vermittels einer Schraubenspindel vorgeschraubt werden kann, um den
erstarrten Schlackenkuchen von den Gefäßwänden abzureißen. Dabei kann die Schraubenspindel
von Hand vermittels eines Handrades oder aber auch unter Zuhilfenahme einer besonderen
Ausdrückvorrichtung gedreht werden. An Stelle der Gewindespindel kann ein glatter
Boden verwendet werden, der über ein Zugmittel von einem besonderen. Schienenwagen
das zentrale Stück bewegt. Alle diese bekanntgewordenen mechanischen Vorrichtungen
oder Verfahren haben keineswegs zum Ziel geführt, da in den rrieisten Fällen die
Schlackenschalen, -blocke oder Bären derart fest an den Wandungen haften, daß ein
Loslösen nicht möglich ist, oder aber bei Schlackenschalen nur die Schlackenteile
an den zentralen Bolzenstücken abgedrückt werden.
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Erfindungsgemäß wird nun ein Verfahren zum Lösen von an Wandungen
festhaftenden, noch erhitzten ganzen Schlackenschalen, ganzenSchlackenblöcken oder
ganzen Bären vorgeschlagen, bei dem an geeigneten Stellen durch die Wandungen hindurch
zwischen Wandung und Schlackenschale, Schlackenblock oder Bär unter Druck stehende
kühlende Gase oder kühlende Flüssigkeiten eingeführt werden, so daß an den von den
Gasen oder Flüssigkeiten umspülten Stellen Schrumpfspannungen auftreten, die das
Lösen an den Haftstellen bewirken, wobei die nunmehr sich erhitzenden Gase oder
Flüssigkeiten expandieren -und die Schlackenschalen, Schlackenblöcke oder Bären
abheben.
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Als flüssiger Stoff kommt in erster Linie Wasser in Frage. Dieses
schreckt ab und verwandelt sich infolge der heißen Schale oder des heißen Blockes
oder Bären in Dampf, der vermittels seiner Spannung zusammen mit den auftretenden
Schrumpfspannungen die Schale von der Wandung löst und absprengt. Es können außerdem
andere flüssige oder gasförmige Stoffe, wie Luft, verwendet werden. Gleichzeitig
besteht die Möglichkeit, flüssige oder gasförmige Brennstoffgemische einzublasen,
die vermittels Selbstzündung verbrennen, expandieren und auf diese Weise das Loslösen
bewirken.
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Zum Entfernen der Schlackenschalen aus Schlackenbehältern genügt in
der Regel das Einführen von Wasser" das unter gewöhnlichem Leitungsdruck von beispielsweise
z bis 5 atü steht.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt,
und zwar handelt es sich hier um eine Schlackenpfanne- mit eingesetztem Bodendeckel
bekannter Art. Gemäß Abb. r haftet die Schlackenschale z an den Wandungen der Pfanne
z fest an. An geeigneten Stellen sind die Wandungen durchbohrt, mit Gewinde versehen,
und in den Gewindebohrungen sind Düsen 3 zum Einführen des Lösemittels eingeschraubt.
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In der Regel genügt schon eine Düse 3, die durch den schon vorhandenen
Bodendeckel q. hindurchgeführt wird. Dabei kann diese entweder in der Mitte des
Bodendeckels 4. eingeschraubt werden, oder aber es können ohne weiteres die Bohrungen
für die Befestigungsschrauben 6, die den Bodendeckel q. mit einer Gegenplatte 5
verbinden, benutzt werden, so. daß in diesem Fall die schon vorhandene Einrichtung
ohne weiteres verwendbar ist. Diese Düse 3 selbst besteht gemäß Abb. z aus dem äußeren
Düsenkörper, welcher ,in die Bodenplatte q. eingeschraubt und mit einer Bohrung
7 versehen ist, durch welche ein Dorn 8 hindurchgeht. Die Düse 3 hat an einem Ende
Querbohrungen ro und am anderen Ende eine Ü1)erwurfmutter 9, die auf ein Außengewinde
des Düsenkörpers aufgeschraubt ist. Zweckmäßig ist der Dorn 8 zu verlängern, damit
er aus der Düsenaustrittsöffnung herausragt und ein Verstopfen der Bohrung 7 verhindert.
Die Querbohrungen zo sollen auch beim Verstopfen derAuS-trittsöffnung der Düse das
Einführen des Lösungsmittels ermöglichen.
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Löst sich beim Kippen der Pfanne die Schlacke nicht von der Wandung,
so wird der Dorn 8 vermittels seiner Überwurfmutter 9 aus der Bohrung 7 der Düse
3 herausgezogen und auf dem jetzt frei gewordenen Gewinde eine Schlauchverschraubung
aufgesetzt und das Lösungsmittel eingedrückt. Die den Wandungen zugekehrten Schlackenstellen
werden zunächst abgeschreckt und schrumpfen zusammen, so. daß schon hier ein örtliches
Loslösen in der Bodenzone der Pfanne erfolgt. Durch die entstehenden Spalten dringt
das Lösungsmittel weiter ein. Inzwischen hat sich das Lösungsmittel erhitzt und
erzeugt Druckspannungen. Beim Erreichen eines bestimmten Druckes wird die ganze
Schlackenschale aus der Pfanne herausgesprengt. Wenn die Schlackenteile an den Seitenwandungen
besonders fest haften, muß das Lösungsmittel auch hier eingeführt werden. Wie aber
die Praxis ergeben hat, genügt in fast allen Fällen die Bodendüse.
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Um ein schnelleres Loslösen zu bewirken, ist es vorteilhaft, auf den
Pfannenboden vor Einlassen der flüssigen Schlacke Sand auszustreuen, da-hierdurch
das Loslösen bedeutend schneller bewirkt wird. Der Schlackensand stellt ein poröses
Mittel dar, wodurch einmal dem Lösungsmittel mehr Raum zum Expandieren zur Verfügung
steht und dieses sich zum anderen schneller erhitzt. Die Haftung der Schlacke an
diesen sandbestreuten Stellen ist schwach.
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Durch den Gegenstand der Erfindung kann ohne Betriebsunterbrechung
jede Art Schlackenschale oder jeder Schlackenblock oder Bär in kürzester Zeit gelöst
wenden. Hierdurch werden Stockungen in, der Produktion vermieden: Von besonderer
Bedeutung
ist beispielsweise das Lösen von festhaftenden Schlackenschalen
und -blöcken aus Schlackenpfannen auf der Schlackenkippe selbst, da hierdurch kein
Ausfall an Pfannen eintritt. Das Anbringen der Einführungsdüse am Boden der Pfanne
ist außerdem von Vorteil, da diese Stelle für den Werkmann geschützt und handlich
liegt. Außerdem benötigt man hierzu keine besonderen Vorrichtungen, da man bekanntlich
an der Schlackenkippe Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung hat.