DE137588C - - Google Patents
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- DE137588C DE137588C DE1901137588D DE137588DA DE137588C DE 137588 C DE137588 C DE 137588C DE 1901137588 D DE1901137588 D DE 1901137588D DE 137588D A DE137588D A DE 137588DA DE 137588 C DE137588 C DE 137588C
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D25/00—Devices or methods for removing incrustations, e.g. slag, metal deposits, dust; Devices or methods for preventing the adherence of slag
- F27D25/001—Devices or methods for removing incrustations, e.g. slag, metal deposits, dust; Devices or methods for preventing the adherence of slag comprising breaking tools, e.g. hammers, drills, scrapers
- F27D25/003—Devices or methods for removing incrustations, e.g. slag, metal deposits, dust; Devices or methods for preventing the adherence of slag comprising breaking tools, e.g. hammers, drills, scrapers used for punching tuyeres
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K7/00—Cutting, scarfing, or desurfacing by applying flames
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist in den verschiedensten Betrieben oft von grofser Wichtigkeit, an unerwünschten
Stellen erstarrte Massen, z. B. Ofenansätze und dergl., die den Betrieb stören, schnell zu beseitigen.
Besonders hinderlich sind solche Massen, z.B. bei den Stichlöchern der Hoch-
• öfen, Martinöfen, der Cupolöfen und der Giefspfannen,
ferner bei den Schlackenformen und Blasformen u. s. w. Diese erstarrten Massen
• sind meist sehr hart, und das Durchbohren derselben mit Stahlmeifseln nimmt oft Stunden
und Tage in Anspruch und ist häufig überhaupt unmöglich.
Nachstehend beschriebenes Verfahren verringert den zur Entfernung der hinderlichen
Massen nöthigen Zeitaufwand auf wenige Minuten, indem die Ansätze und dergl. durch
Verbrennung bezw. Schmelzung durchbohrt, zertheilt oder-ganz beseitigt werden.
Obgleich die Temperatur der bekannten Knallgasflamme weit höher ist, als der Schmelzpunkt
der meisten schwer schmelzbaren Metalle, kann man doch mit ihr an schwer schmelzbaren Massen zumal bei guten Wärmeleitern,
z. B. an Eisenblöcken, die wesentlich gröfser •sind als der Flammenkörper, in absehbarer
Zeit keine Durchschmelzung zu Stande bringen. Dies liegt daran, dafs erstens die Wärmeableitung
die zugeführle Wärme zu sehr abschwächt und dafs zweitens, angenommen es
träte dennoch eine Schmelzung ein und das Loch finge an, tiefer zu werden, das geschmolzene
Eisen, wenn es aus dem Bereich der heifsen Flamme gekommen ist, wieder erstarrt
und den Eingang des Loches zusetzt, theils aber in dem Loche vor der Flamme hin und
her tanzt und so der Flamme neue Angriffspunkte zum Schmelzen verdeckt. Es ist also
nöthig, erstens die Wärmeableitung zu überwinden, um überhaupt eine Schmelzung ein-,
leiten zu können, und zweitens, das geschmolzene Material aus dem Loche herauszubefördern.
Beides wird im nachstehend beschriebenen Verfahren erreicht.
I Durch das äufsere Rohr eines nach Art des D a ni eil'sehen Hahnes construirten Brenners von etwa 20 mm Lochweite wird ein brennbares Gas geleitet und entzündet. Alsdann wird durch das innere Rohr Sauerstoff geblasen, und der durchziischmelzende Eisenblock an einer Stelle auf die Temperatur erhitzt, bei welcher das Eisen anfängt im Sauerstoffstrom zu verbrennen. Alsdann wird durch die Flamme hindurch Sauerstoff gegen die erhitzte Stelle mit wachsender sehr hoher Pressung geblasen.
I Durch das äufsere Rohr eines nach Art des D a ni eil'sehen Hahnes construirten Brenners von etwa 20 mm Lochweite wird ein brennbares Gas geleitet und entzündet. Alsdann wird durch das innere Rohr Sauerstoff geblasen, und der durchziischmelzende Eisenblock an einer Stelle auf die Temperatur erhitzt, bei welcher das Eisen anfängt im Sauerstoffstrom zu verbrennen. Alsdann wird durch die Flamme hindurch Sauerstoff gegen die erhitzte Stelle mit wachsender sehr hoher Pressung geblasen.
Hierdurch wird die Flamme zwar kälter, aber das nun verbrennende Eisen und gegebenenfalls
seine verbrennenden Bestandteile — Phosphor, Silicium, Kohlenstoff u. s. w. —
entwickeln durch ihre hohe Verbrennungswärme eine so enorme örtliche Hitze, dafs die
der Verbrennungsstelle benachbarten Eisentheilchen flüssig werden. Wenn man nun
diese durch sehr starken Druck schneller hinwegprefst, wie sie die Wärmeableitung im
Eisen wieder zum Erstarren bringen kann, so ist die Gefahr der Wärmeableitung thatsiiehlich
überwunden, und die Schmelzung schreitet fort, gleichgültig wie grofs die durchzuschmcljiende
Masse ist. Dafs die Wärmeableitung hierbei thatsächlich überflügelt wird, geht experimentell
daraus hervor, dafs die Eisentjlöcke führend und nach dem Durchschmelzen so
kalt bleiben,, dafs man die Hand darauf legen
kann. Wird das Loch tiefer, so riiufs man
gegebenenfalls den Druck noch verstärken, damit die geschmolzenen Massen auf dem Wege
zum Eingang des'Loches nicht zum Erstarren kommen können. Der bei diesem Verfahren
verwendete Druck ist aufserordentlich hoch und geht praktisch'■ bis über 20 Atmosphären, wobei der Sauerstoff noch nicht kühlend wirkt.
Der hohe Druck hat aber zweitens noch den' Vortheil, dafs man auch Löcher in senkrechter
Richtung erblasen kann, wobei die geschmolzenen und oxydirten Massen springbrunnenartig
bis über 10 m Höhe aus den sich bildenden Löchern hinausgeworfen werden. Es·
ist daher klar, dafs man. so in wagerechter Richtung Löcher von fast beliebiger Länge
und verhältnifsmäfsig geringem Querschnitt (z.B. etwa 70 bis 100 mm) erlangen kann.
Das ist z. B. bei Versetzungen des Abstichloches bei Hochöfen von grofseni Werthe, da
so bei Störungen des Oferiganges ein schnelles Entleeren des flüssigen Ofeninhaltes stattfinden
kann. Praktische Erfahrungen am Hochofen selbst haben gezeigt, dafs es nach oben beschriebenem Verfahren nur wenige Minuten
(oft nur 3 bis 5 Minuten) dauert, um Löcher von über 1 m Länge zu erlangen.
In dieser Schnelligkeit liegt ein technisch sehr werthvoller Fortschritt, da einerseits,
schlecht gewordenes Eisen abgezogen werden kann, bevor es erstarrt, und man nicht genöthigt
ist, das Stichloch höher zu legen, und da zweitens die .Gefahr beseitigt wird, dafs
das flüssige E;sen bis zu den Blasformen emporsteigt und diese zerstört, was grofsen Materialschaden
und schwere Betriebsstörung zur Folge hat.
Bestehen die Ansätze und dergl: aus unverbrennbarem oder vorwiegend unverbrennbarem
Material (z. B. Schlacken), so mufs man den Sauerstoffüberschufs natürlich vermeiden und
zur Erzielung des hohen Druckes- die Brenngaszufuhr auch entsprechend erhöhen, damit
die Flamme heifs bleibt. In diesem seltenen Falle genügt die Hitze der Flamme zum
Schmelzen, da derartige Ansätze schlechte Wärmeleiter sind.
Die Entnahme der Gase kann aus Gasbehältern oder unmittelbar aus Vergasern (z. B.
Petroleumvergasern, Gasolinapparaten u. s. w.) erfolgen; am bequemsten für den Betrieb entnimmt
man sie Stahlcylindern von beiläufig etwa 40 1 Inhalt, in welchen sie auf einen
Druck von ungefähr 100 Atmosphären verdichtet sind, so dafs also jeder Cylinder rund
4 cbm Gas zu liefern vermag. An diesen Cylindern
sitzt je ein mit Manometer versehenes Rejducirventil, welches man mittelst einer
Schraube auf verschiedene Drucke einstellen kann. Druckschläuche verbinden die Reducirventile
mit den beiden Rohrenden des Da η i eil 'sehen Hahnes, welcher je nach Bedarf
von beliebiger Länge sein kann (bis zu mehreren Metern).
Damit der Brenner durch die zurückprallende Flamme nicht leide, ist seine Ausströmungsöffnung durch Kühlvorrichtung oder eine Ummantelung
mit schwer -schmelzbarer, schwer verbrennbarer und schwer zerbrechlicher Masse
geschützt, die auch wechselnde Temperaturen vertragen mufs. (Geprefste Kohle, Graphit
Man hat (vergl. Sitzungsberichte des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleifses 1901,
S. '53) bereits behauptet, dafs Versuche mittelst eines geeigneten Löthbrenners es ermöglicht
hätten, das Aufschmelzen des Abstichloches in drei Minuten zu bewirken. Diese Angabe ist
jedoch unrichtig, weil man mittelst eines Knallgaslöthbrenners
und der hierbei bedingten reducirend wirkenden Flamme ein Aufschmelzen überhaupt nicht erreichen kann, im Uebrigen
aber das Aufschmelzen selbst unter Verwendung der heifsesten Knallgasflamme nicht
möglich ist, wie die Versuche der Erfinderin ■gezeigt haben. Die mit vorliegender Erfindung
beabsichtigte Wirkung kann ganz allein nur dann erreicht werden, wenn die in den Ansprüchen
erwähnten Kennzeichen der Erfindung benutzt werden, nämlich dafs nach dem Erglühen
der fortzuschmelzenden Masse der Stichflamme ein solcher Druck verliehen wird, dafs
die geschmolzenen Massen beseitigt werden, wobei die Flamme auf keinen Fall reducirend
wirken darf, sondern nothwendig ist, dafs der Sauerstoff im Ueberschufs vorhanden ist, um
ein Verbrennen der brennbaren Stoffe (Eisen, Silicium, Kohlenstoff, Phosphor ü. s. w.) zu
bewirken.
Claims (2)
1. Verfahren zum Beseitigen von Ofenansätzen ,
und dergl. bei Hochöfen und anderen
* Oefen oder zum Durchschmelzen hinderi
licher Metallmassen vermittelst eines Gebläses, dadurch gekennzeichnet, dafs nach
dem Erglühen der fortzuschmelzenden Masse der Stichflamme ein solcher Druck verliehen
wird, dafs die geschmolzenen Massen
■ beseitigt werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs
durch einen Ueberschufs an Sauerstoff ein ' Verbrennen der verbrennbaren Stoffe stattfindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE137588T | 1901-05-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE137588C true DE137588C (de) | 1902-12-01 |
Family
ID=61628510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1901137588D Expired DE137588C (de) | 1901-05-26 | 1901-05-26 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE137588C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE887204C (de) * | 1943-02-21 | 1953-08-20 | Westfalenhuette Dortmund Ag | Verfahren zum Loesen von an Wandungen festhaftenden Schlacken-schalen, Schlackenbloecken und Baeren |
-
1901
- 1901-05-26 DE DE1901137588D patent/DE137588C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE887204C (de) * | 1943-02-21 | 1953-08-20 | Westfalenhuette Dortmund Ag | Verfahren zum Loesen von an Wandungen festhaftenden Schlacken-schalen, Schlackenbloecken und Baeren |
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