DE137588C

DE137588C -

Info

Publication number: DE137588C
Application number: DE1901137588D
Authority: DE
Priority date: 1901-05-26
Filing date: 1901-05-26
Publication date: 1902-12-01

Description

KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

Es ist in den verschiedensten Betrieben oft von grofser Wichtigkeit, an unerwünschten Stellen erstarrte Massen, z. B. Ofenansätze und dergl., die den Betrieb stören, schnell zu beseitigen. Besonders hinderlich sind solche Massen, z.B. bei den Stichlöchern der Hoch-It is often of great importance in the most varied of establishments to have undesirable effects Provide solidified masses, e.g. B. Oven approaches and the like. That disrupt the operation to quickly eliminate. Such masses are particularly obstructive, e.g. at the needle holes in the high

• öfen, Martinöfen, der Cupolöfen und der Giefspfannen, ferner bei den Schlackenformen und Blasformen u. s. w. Diese erstarrten Massen• ovens, martin ovens, cupola ovens and gief pans, also in the case of slag molds and blow molds, etc. These solidified masses

• sind meist sehr hart, und das Durchbohren derselben mit Stahlmeifseln nimmt oft Stunden und Tage in Anspruch und ist häufig überhaupt unmöglich.• are usually very hard, and piercing them with steel chisels often takes hours and days and is often impossible at all.

Nachstehend beschriebenes Verfahren verringert den zur Entfernung der hinderlichen Massen nöthigen Zeitaufwand auf wenige Minuten, indem die Ansätze und dergl. durch Verbrennung bezw. Schmelzung durchbohrt, zertheilt oder-ganz beseitigt werden.The procedure described below reduces the need to remove the obstruction Masses of time required to a few minutes by the approaches and the like Combustion or Melt can be pierced, divided, or entirely eliminated.

Obgleich die Temperatur der bekannten Knallgasflamme weit höher ist, als der Schmelzpunkt der meisten schwer schmelzbaren Metalle, kann man doch mit ihr an schwer schmelzbaren Massen zumal bei guten Wärmeleitern, z. B. an Eisenblöcken, die wesentlich gröfser •sind als der Flammenkörper, in absehbarer Zeit keine Durchschmelzung zu Stande bringen. Dies liegt daran, dafs erstens die Wärmeableitung die zugeführle Wärme zu sehr abschwächt und dafs zweitens, angenommen es träte dennoch eine Schmelzung ein und das Loch finge an, tiefer zu werden, das geschmolzene Eisen, wenn es aus dem Bereich der heifsen Flamme gekommen ist, wieder erstarrt und den Eingang des Loches zusetzt, theils aber in dem Loche vor der Flamme hin und her tanzt und so der Flamme neue Angriffspunkte zum Schmelzen verdeckt. Es ist also nöthig, erstens die Wärmeableitung zu überwinden, um überhaupt eine Schmelzung ein-, leiten zu können, und zweitens, das geschmolzene Material aus dem Loche herauszubefördern. Beides wird im nachstehend beschriebenen Verfahren erreicht.
I Durch das äufsere Rohr eines nach Art des D a ni eil'sehen Hahnes construirten Brenners von etwa 20 mm Lochweite wird ein brennbares Gas geleitet und entzündet. Alsdann wird durch das innere Rohr Sauerstoff geblasen, und der durchziischmelzende Eisenblock an einer Stelle auf die Temperatur erhitzt, bei welcher das Eisen anfängt im Sauerstoffstrom zu verbrennen. Alsdann wird durch die Flamme hindurch Sauerstoff gegen die erhitzte Stelle mit wachsender sehr hoher Pressung geblasen.Although the temperature of the well-known oxyhydrogen flame is far higher than the melting point of most difficult-to-melt metals, it can be used on difficult-to-melt materials, especially with good heat conductors, e.g. B. on iron blocks, which are much larger than the body of the flame, will not be able to melt through in the foreseeable future. This is due to the fact that, firstly, the heat dissipation weakens the supplied heat too much, and secondly, assuming a melting nevertheless occurs and the hole begins to get deeper, the molten iron, if it has come out of the area of the hot flame, solidifies again and clogs the entrance of the hole, but partly dances back and forth in the hole in front of the flame, thus covering the flame with new points of attack for melting. It is therefore necessary, first, to overcome the dissipation of heat in order to be able to initiate melting at all, and, second, to convey the molten material out of the hole. Both are achieved in the procedure described below.
A combustible gas is passed through the outer tube of a burner constructed in the manner of a Danube cock, with a hole width of about 20 mm, and ignites it. Oxygen is then blown through the inner tube, and the melting iron block is heated at a point to the temperature at which the iron begins to burn in the stream of oxygen. Then oxygen is blown through the flame against the heated area with increasing very high pressure.

Hierdurch wird die Flamme zwar kälter, aber das nun verbrennende Eisen und gegebenenfalls seine verbrennenden Bestandteile — Phosphor, Silicium, Kohlenstoff u. s. w. — entwickeln durch ihre hohe Verbrennungswärme eine so enorme örtliche Hitze, dafs die der Verbrennungsstelle benachbarten Eisentheilchen flüssig werden. Wenn man nun diese durch sehr starken Druck schneller hinwegprefst, wie sie die Wärmeableitung im Eisen wieder zum Erstarren bringen kann, so ist die Gefahr der Wärmeableitung thatsiiehlich überwunden, und die Schmelzung schreitet fort, gleichgültig wie grofs die durchzuschmcljiende Masse ist. Dafs die Wärmeableitung hierbei thatsächlich überflügelt wird, geht experimentell daraus hervor, dafs die Eisentjlöcke führend und nach dem Durchschmelzen soThis makes the flame colder, but the now burning iron and possibly its burning constituents - phosphorus, silicon, carbon and so on - Due to their high heat of combustion develop such an enormous local heat that the the iron particles adjacent to the burn site become liquid. If you now These are pressed away faster by very strong pressure, as they prevent heat dissipation in the If iron can solidify again, there is a real danger of heat dissipation overcome, and the melting proceeds, no matter how great the one to be melted through Mass is. That the heat dissipation is actually exceeded is experimental it is evident from this that the iron venting blocks lead and so after melting through

kalt bleiben,, dafs man die Hand darauf legen kann. Wird das Loch tiefer, so riiufs man gegebenenfalls den Druck noch verstärken, damit die geschmolzenen Massen auf dem Wege zum Eingang des'Loches nicht zum Erstarren kommen können. Der bei diesem Verfahren verwendete Druck ist aufserordentlich hoch und geht praktisch'■ bis über 20 Atmosphären, wobei der Sauerstoff noch nicht kühlend wirkt. stay cold, so that one can lay one's hand on it can. If the hole gets deeper, one calls it If necessary, increase the pressure to keep the molten masses on the way can not solidify at the entrance of the'Loches. The one involved in this procedure The pressure used is extraordinarily high and practically goes up to over 20 atmospheres, whereby the oxygen does not yet have a cooling effect.

Der hohe Druck hat aber zweitens noch den' Vortheil, dafs man auch Löcher in senkrechter Richtung erblasen kann, wobei die geschmolzenen und oxydirten Massen springbrunnenartig bis über 10 m Höhe aus den sich bildenden Löchern hinausgeworfen werden. Es· ist daher klar, dafs man. so in wagerechter Richtung Löcher von fast beliebiger Länge und verhältnifsmäfsig geringem Querschnitt (z.B. etwa 70 bis 100 mm) erlangen kann. Das ist z. B. bei Versetzungen des Abstichloches bei Hochöfen von grofseni Werthe, da so bei Störungen des Oferiganges ein schnelles Entleeren des flüssigen Ofeninhaltes stattfinden kann. Praktische Erfahrungen am Hochofen selbst haben gezeigt, dafs es nach oben beschriebenem Verfahren nur wenige Minuten (oft nur 3 bis 5 Minuten) dauert, um Löcher von über 1 m Länge zu erlangen.Secondly, however, the high pressure has the advantage that holes can also be made in a vertical position Can blow in the direction, the melted and oxidized masses like a fountain be thrown out of the holes that are forming up to a height of more than 10 m. It· it is therefore clear that one. so in the horizontal direction holes of almost any length and can have a relatively small cross-section (e.g. about 70 to 100 mm). This is e.g. B. with displacements of the tapping hole in blast furnaces of grofseni Werthe, there This means that in the event of disruptions in the Oferigange, the liquid contents of the furnace are quickly emptied can. Practical experience with the blast furnace itself has shown that it only takes a few minutes after the procedure described above (often as little as 3 to 5 minutes) to get holes over 1 m in length.

In dieser Schnelligkeit liegt ein technisch sehr werthvoller Fortschritt, da einerseits, schlecht gewordenes Eisen abgezogen werden kann, bevor es erstarrt, und man nicht genöthigt ist, das Stichloch höher zu legen, und da zweitens die .Gefahr beseitigt wird, dafs das flüssige E^;sen bis zu den Blasformen emporsteigt und diese zerstört, was grofsen Materialschaden und schwere Betriebsstörung zur Folge hat.This rapidity is a technically very valuable advance, since, on the one hand, iron that has gone bad can be drawn off before it solidifies, and one is not required to make the needle hole higher, and, on the other hand, the risk of the liquid E being eliminated ^; sen rises up to the blow molds and destroys them, which results in major material damage and serious operational disruptions.

Bestehen die Ansätze und dergl: aus unverbrennbarem oder vorwiegend unverbrennbarem Material (z. B. Schlacken), so mufs man den Sauerstoffüberschufs natürlich vermeiden und zur Erzielung des hohen Druckes- die Brenngaszufuhr auch entsprechend erhöhen, damit die Flamme heifs bleibt. In diesem seltenen Falle genügt die Hitze der Flamme zum Schmelzen, da derartige Ansätze schlechte Wärmeleiter sind.Do the approaches and the like consist of incombustible or predominantly incombustible Material (e.g. slag), one must of course avoid the excess oxygen and to achieve the high pressure- also increase the fuel gas supply accordingly the flame remains hot. In this rare case, the heat from the flame is sufficient Melting, since such approaches are poor conductors of heat.

Die Entnahme der Gase kann aus Gasbehältern oder unmittelbar aus Vergasern (z. B. Petroleumvergasern, Gasolinapparaten u. s. w.) erfolgen; am bequemsten für den Betrieb entnimmt man sie Stahlcylindern von beiläufig etwa 40 1 Inhalt, in welchen sie auf einen Druck von ungefähr 100 Atmosphären verdichtet sind, so dafs also jeder Cylinder rund 4 cbm Gas zu liefern vermag. An diesen Cylindern sitzt je ein mit Manometer versehenes Rejducirventil, welches man mittelst einer Schraube auf verschiedene Drucke einstellen kann. Druckschläuche verbinden die Reducirventile mit den beiden Rohrenden des Da η i eil 'sehen Hahnes, welcher je nach Bedarf von beliebiger Länge sein kann (bis zu mehreren Metern).The gases can be extracted from gas containers or directly from gasifiers (e.g. Petroleum gasifiers, gasoline apparatus, etc.) take place; most conveniently removed for operation they are steel cylinders of about 40 liters, in which they are placed on a Pressure of about 100 atmospheres are compressed, so that every cylinder is round 4 cbm of gas. On these cylinders there is a Rejducir valve equipped with a manometer, which can be opened by means of one Screw can adjust to different prints. Pressure hoses connect the reducing valves with the two pipe ends of the Da η i eil 'see cock, which one as required can be of any length (up to several meters).

Damit der Brenner durch die zurückprallende Flamme nicht leide, ist seine Ausströmungsöffnung durch Kühlvorrichtung oder eine Ummantelung mit schwer -schmelzbarer, schwer verbrennbarer und schwer zerbrechlicher Masse geschützt, die auch wechselnde Temperaturen vertragen mufs. (Geprefste Kohle, GraphitSo that the burner does not suffer from the rebounding flame, its outflow opening is through a cooling device or a jacket with a hard-to-melt, hard-to-burn and hard-to-break mass protected, which must also withstand changing temperatures. (Pressed carbon, graphite

Man hat (vergl. Sitzungsberichte des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleifses 1901, S. '53) bereits behauptet, dafs Versuche mittelst eines geeigneten Löthbrenners es ermöglicht hätten, das Aufschmelzen des Abstichloches in drei Minuten zu bewirken. Diese Angabe ist jedoch unrichtig, weil man mittelst eines Knallgaslöthbrenners und der hierbei bedingten reducirend wirkenden Flamme ein Aufschmelzen überhaupt nicht erreichen kann, im Uebrigen aber das Aufschmelzen selbst unter Verwendung der heifsesten Knallgasflamme nicht möglich ist, wie die Versuche der Erfinderin ■gezeigt haben. Die mit vorliegender Erfindung beabsichtigte Wirkung kann ganz allein nur dann erreicht werden, wenn die in den Ansprüchen erwähnten Kennzeichen der Erfindung benutzt werden, nämlich dafs nach dem Erglühen der fortzuschmelzenden Masse der Stichflamme ein solcher Druck verliehen wird, dafs die geschmolzenen Massen beseitigt werden, wobei die Flamme auf keinen Fall reducirend wirken darf, sondern nothwendig ist, dafs der Sauerstoff im Ueberschufs vorhanden ist, um ein Verbrennen der brennbaren Stoffe (Eisen, Silicium, Kohlenstoff, Phosphor ü. s. w.) zu bewirken.One has (cf. S. '53) has already asserted that experiments with a suitable soldering torch make it possible would have to effect the melting of the tap hole in three minutes. This indication is but incorrect, because you use an oxyhydrogen soldering torch and the reducing flame caused by this cannot achieve melting at all, otherwise but not melting even using the hottest oxyhydrogen flame is possible, as the experiments of the inventor ■ have shown. The present invention The intended effect can only be achieved entirely if that is stated in the claims mentioned characteristics of the invention are used, namely that after glowing the mass of the jet flame to be melted away is given such a pressure that the molten masses are removed, the flame in no way reducing it may act, but it is necessary that the oxygen is present in excess in order to burning of the flammable substances (iron, silicon, carbon, phosphorus, etc.) cause.

Claims

Patent-to sayings:

1. Procedure for removing furnace deposits, and the like in blast furnaces and others

* Furnaces or for melting through Licher metal mass by means of a fan, characterized in that after such a pressure was given to the glowing of the mass of the jet flame to be melted away becomes that the molten masses

■ be eliminated.

2. embodiment of the method according to claim i, characterized in that dafs an excess of oxygen causes the combustible substances to burn.