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Verfahren zur Errichtung einer Leichtbauhalle und nach diesem Verfahren
hergestellte Leichtbauhalle Die Erfindung hat ein Verfahren zur Errichtung einer
Leichtbauhalle und eine nach diesem Verfahren hergestellte Leichtbauhalle zum Gegenstand.
Sie bezweckt, z. B. Lagerhallen, Flugzeughallen, aber auch Bahnhofshallen od. dgl.
schnell und einfach aufzubauen, ohne daß schwierige Arbeiten bei der Herstellung
der einzelnen Elemente, deren Transport und der Montage oder Demontage durchgeführt
werden müssen. Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet, eine Halle mit einfachen
Mitteln und wenig Personal schnell auf- und abzubauen!. Ferner kann der Aufwand
an Werkstoff, die Anzahl der Bauelemente, die Höhe der Transportkosten und die Anzahl
der Montagegeräte auf ein. Minimum herabgedrückt werden. -. Die Erfindung wird darin
gesehen, daß. die Stahlkonstruktion zu einem wesentlichen: Teil aus Bauelementen
besteht, deren Einzelteile aus Bandstahl von nur 2 bis 3 mm Dicke hergestellt sind,
die insbesondere für die Füllstücke der Binder, die, Pfetten und die Wandkonstruktion
verwendet werden. Die erforderlichen Elemente sind dabei auf die geringstmögliche
Anzahl beschränkt, so, daß die Herstellung als Massenartikel in der Werkstatt ermöglicht
wird. und eine vielseitige Austauschbarkeit der einzelnen Stäbe beim Zusammenbau
sichergestellt ist. Alle Bauglieder verlassen die Werkstatt einzeln und werden erst
auf der Baustelle zu den Bindern für die Hallenkonstruktion, zusammengesetzt. Hierzu
werden bevorzugt Schraubenbolzen verwendet,
die zumindest für die,
Hauptkonstruktion sämtlich die gleichen Abmessungen haben und vorteilhaft aus hochwertigem
Stahl bestehen.
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Eine erfindungsgemäße Halle zeigt eine beliebige Anzahl von Rahmenhinderrn,
deren Einzelteile in solchem Umfang untereinander gleich und auswechselbar sind,
daß für einzelne Binder als Höchstzahl nur sechs verschiedene Hauptkonstruktionsteile
benötigt werden. Die aus Leichtprofilen, hergestellten Pfetten liegen auf dem Obergurt
auf, der durch Streben gegen die Knotenpunkte der Bindergurte abgestützt wird. Die
Streben erfüllen zu gleicher Zeit drei Aufgaben.: Sie sichern zunächst den Binderuntergurt
gegen Ausknicken, ersetzen ferner die Windverhände in der Weise, daß sie es ermöglichen,
den auf die Torwand einwirkenden Winddruck über die Pfetten unmittelbar auf die
hintere Giebelwand abzuleiten, und gestatten schließlich die Möntage der Pfetten
auf lern Erdboden vor dem Aufstellen; der Binder, da die Starrheit dieser Einheit
ein Hochkippen gestattet.
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Zunächst wird die windsteife hintere Giebelwand. aufgestellt, und
die Binder werden vor ihr dicht hintereinander auf dem vorbereiteten Hallengrund
flach ausgebreitet zusammengebaut. Dann werden die Pfetten mit den Streben eingesetzt
und gegebenenfalls nun auch so-fort die Dachhautteile aufgebracht, zumal dann, wenn
die Dachhaut aus Blech bestehen soll. Hierzu mag eine an sich bekannte Blechkonstruktion
Verwendung finden, die jedoch bei der hier in Rede stehenden Erfindung auch dazu
herangezogen werden kann, gleichzeitig eine etwa in Frage kommende Deckenisolierung
zu tragen. Zusätzlich würde eine solche Dachhaut die Tragfähigkeit der Pfetten:
erhöhen., wenn sie mit diesen in entsprechender Weise verbunden wird. Es könnte
aber auch eine Dachhaut aus gewellten Asbestzementplatten. verwendet werden, die,
dann erst nach dem Aufrichten der Binder aufzubringen wäre. Teile der Dachhaut können-
aus Glas bestehen.
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Sonach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Errichtung einer Lelchtbauhalle,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß zunächst eine windfeste Giebelkonstruktion oder
ein standfest gemachter Binder aufgerichtet wird, vor dieser Konstruktion die folgenden
Rahmenbinder dicht hintereinanderliegend auf deal Hallengrund zusammengebaut und
die Pfettenstücke angebracht werden, von denen z. B, jedes dritte durch Kopfstreben
gegen die Binder abgestützt und gegebenenfalls vor dem Aufrichten der Binder mit
einer Dachhaut beplankt wird, Ä,erner zwischen den B.inderfüßen: liegende Zugbänder
eingebaut werden, worauf der erste Binder durch schräge Seilzüge gegen die Köpfe
der Giebelwand bzw. denn standfesten Binder hochgekippt wird, bis sich die Pfetten
auf den oberen Riegel der vorher errichteten Konstruktion auflegen und an dieser
befestigt werden können usf. Nach einem weiteren Merkmal des. erfindungsgemäßen
Verfahrens ruhen die Binder auf Kreuzgelenken, die derart ausgebildet sind, daß
sie einerseits statisch wirksam sind und andererseits` ein Hochkippen der Binder
aus der horizontalen in die vertikale Lage gestatten.
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Eine erfindungsgemäße Leichtbauhalle, hat dann z. B. folgende Kennzeichen:
Die Pfettern weisen einen nach oben offenen rinnenförmigen Querschnitt auf, der
ein Ineinanderlegen der Pfettenenden gestattet und innerhalb des Feldds durch eine
Platte abgedeckt sein kann. Ferner kennzeichnen sich die Wandflächen b@zw. die Dachhaut
der Halle dadurch, daß sie aus abgekanteten oder gewalzten Blechprofilen bestehen,
so daß säulen- bzw. rippenartige Verstärkungen der Wände und/oder des Daches entstehen.
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Alle weiterem: Einzelheiten werden an Hand der Zeichnungen beschrieben,
in denen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Es zeigt Abb.
i eine Ansicht einer fertigen Halle gegen das Tor, Abb-. 2 einen Querschnitt durch
die Halle gemäß Abb,. i, Abb@.3 eine Draufsicht auf die Halle gemäß Abh. i, Abb.
4 einen Längsschnitt nach der Linie A-B in Abb.. 2, Abb-. 5 die Seitenansicht des
Montageplatzes, Abb. 6 eine Draufsicht auf den Montageplatz gemäß Abb.. 5, Abbi.7
einen. Schnitt durch die Dachhaut mit einem Knotenpunkt am Obergurt, Abb. 8 einen
Schnitt durch die Dachhaut in größerem, Maßstab und die Befestigung einer Deckenisolierung,.
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Abb. 9 einen Schnitt nach der ,Linie C-D in Ab-b. 7, gesehen in, Richtung
der Pfeile, Abb. io einen Schnitt durch eine Pfet.te und Abh. i i das Zusammenwirken
der Enden zweier Pfetten, die gemäß Abb, io ausgebildet sind, während der Montage.
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Abb. i zeigt die Ansicht einer gemäß der Erfindung errichteten Halle.
Man erkennt bei i die Torkammern, während das Dach 2 im Beispiel aus Zweigelenkrahmenbindein
3 (Abb-. -) aufgebaut ist. An der Vorderfront ist die Halle durch ein großes Schiebefalttor
4 abgeschlossen. Aus Abh. 2 ist der Zweigelenkrahmenbinder zu ersehen, während Abb-.
3 eine Draufsicht auf die Halle, und insbeson, dere die windfeste Giebelkonstruktion
5 erkennen läßt.
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Abb-. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die Halle nach der Linie A-B
in Abb. 2. Dort sind die Kopfstrebern 6 für die Binder und eine größere Strebe 7
für die TOTführung 8 des Schiebefalttores 4 ersichtlich. An der Rückseite der Halle
sieht man die windsteife Giebelwand 5 mit den Windstreben 9. In den: Abb. 5 und
6 ist der Montageplatz für die erfindungsgemäße Leichtbauhalle in der Seitenansicht
und in der Draufsicht dargestellt. Man erkennt bei io zwei Lagerplätze für die einzelnen
Stäbe und Gurte, aus denen die Binder zusammengesetzt werden sollen. Auf dem Montageplatz
wurden. vorher sogenannte Zugbänder verlegt, die aber in der Zeichnung nicht dargestellt
sind. Auf - den
zugb ndern werden Kreuzgelenke i i im Abstand der
Binder voneinander befestigt. Diese Abstände sind etwas größer als die Traufenhöhe
der Binder, so daß sämtliche Binder horizontal hintereinander liegend auf dem Hallengrund
zusammengebaut werden können, wie aus Abb. 6 ersichtlich ist. Von links nach rechts
sieht man dort das allmähliche Entstehen der Binderkonstruktion, so, daß dann, ganz
rechts ein fertiger Binder 3 vorliegt. Die Kreuzgelenke i i, in denen :die Füße
:der Binder ruhen, dienen einem doppelten Zweck. Sie ermöglichen einmal das Hochkippen
der Binder und fördern den Ausgleich statischer Spannungen.
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Das Hochkippen der flach fertigmontierten Binder 3 geschieht dann
mit Hilfe vom Seilzügen 12 und Hand- oder Motorwinden 14, die jedoch auch durch
eine Zugmaschine oder ein sonstiges kräftiges Fahrzeug ersetzt werden können. Vorher
wurden an dem Obergurt der Binder auch die Pfetten 15 angebracht und durch die Kopfstreben
6 gegen den Binderuntergurt abgestützt.
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Soll die Halle durch eine Blechhaut abgedeckt werden, so kann diese
auch bereits vor dem Hochkippen. an den Pfetten. befestigt werden. Die Art einer
solchen Bleehhautabdeckung wird später beschrieben. Sind diese Vorarbeiten geschehen,
so kann das Hochkippen des Binders durchgeführt und hiernach seine Verbindung mit
der Giebelwand 5 durch die Pfetten 15 hergestellt werden. Hiernach wird der nächste
Binder 3 hochgekippt und seine Pfettenenden werden mit den rückwärtigen Pfettenenden
des ersten Binders in Eingriff gebracht. So wird Binder für Binder mit den zugehörigen
Pfetten hochgekippt und am letzten Binder 3 die Torführung 8 angehängt. Diese Torführung
8 wird dann durch die Streben 7 abgestützt (Abb. q.). Ist an Stelle des großen Faltschiebetores
eine, zweite Giebelwand zweckmäßig, so, können. die Stiele: dieser Giebelwand ebenfalls
am Untergurt des, letzten Binders enden und ihre Kräfte durch die normalen Kopfstreben
in die Windböcke der hinteren Giebelwand leiten. Handelt es sich um Hallen, die,
an beiden. Giebeln offen. sind, z. B. Bahnhofshallern, so tritt an die Stelle der
Windböcke ein anderer Windträger. Das Hochkippen des ersten Binders, der dann an
der Stelle der Giebelwand steht, erfolgt gegen provisorisch errichtete Montageböcke.
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In den Abb. 7 und 8 ist die Konstruktion der Dachhaut dargestellt.
Die Dachhaut besteht hier aus Blech und ist in bekannter Weise mit rinnenförmig
abgekanteten Rändern; 17 und mit Versteifungssicken 16 versehen. Die, Abkantungen
17 greifen übereinander und werden in -bekannter Weise miteinander und mit den Pfetten
15 verbunden. Aus Abb-.7 erkennt man auch den aus U-Pro@filen 18 zusammengesetzten
Obergurt, an, dem auch die diagonalen und vertikalen Füllstäbe ig angreifen und
z. B. durch einen Schraubenbolzen 2o befestigt sind. In besonderen Fällen wird es
erforderlich sein, unter der Dachhaut eine Wärmeisolierung 2,i anzubringen. Die
Verbindung der Dachhautbleche miteinander und auch die, Befestigung der gegebenenfalls
benötigten Isolierung 21 sind in Abb. 8 dargestellt. Die Abkantungen i7 der einzelnen
Bleche greifen übereinander und werden durch in Abständen vorgesehene Span.rnwinkel22
und Spreizstücke 23 in. an sich bekannter Weise mittels eines Schraubenbolzens 24
durch Keilwirkung verbunden:. Unter dem Kopf 25 der Schraube 24 wird vorteilhaft
eine Bleischeibe 29 zur Abdichtung vorgesehen. Der Schraubenbalzen 24 ist nach unten
so, weit verlängert, daß er durch die z. B. aus Heraklith bestehende Isolierplatte
2 1 hin.durchragt und dort mittels einer Blechleiste 26 und einer aufgezogenen Mutter
27 die Isolierung hält. Damit zwischen der Blechhaut und der Heraklithplatte zwecks
weiterer Isolierung ein Luftspalt entsteht, können z. B. hölzerne Abstandstücke'2'5
zwischengelagert sein.
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Abb-. g zeigt die Verhältnisse an einem Knotenpunk-t. Man erkennt
den Querschnitt der Pfette 15, die hier aus zwei gewalzten Bandstahlstreifen zusammengesetzt
ist. Die Zug- und Druckstreben als Füllstücke ig bestehen gleichfalls aus gekanteten
Blechen. Das diagonale Füllstück trägt dann an seinem Knotenpunktende vorteilhaft
zwei Laschen 28, die es ermöglichen, vertikale und diagonale Streben mit dem Obergurt
durch einen einzigen Bolzen 2o (Abb. 7) zu verbinden. Auf diese Weise entsteht eine
außerordentlich leichte und doch sehr tragfähige Konstruktion, die eine weitgehende
Vereinheitlichung aller Teile ermöglicht.
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In den Abb. io und i i ist eine weitere, Querschnittsform für die
Pfette 15 vorgeschlagen. Die Pfette ist hier mit 3o bezeichnet. Sie hat Binnenform,
ähnlich den Abkantungen 17 der Dachhaut, und trägt mit Ausnahme eines ihrer
Enden eine Abdeckung 3i. An diesem von der Abdeckung freien, Ende besteht dann die,
Möglichkeit, das entgegengesetzte Ende der Pfette 3o des nachfolgenden Binderfeldes
eingreifen zu lassen. An dieser Stelle wird dann durch Schraubenbolzen eine feste
Verbindung zwischen, den beiden Pferttenenden: und dem Obergurt 18 geschaffen. In.
Abb. i i erkennt man, den Montagezustand, bei dem die beiden Pfettenenden zweier
Binder gerade in gegenseitigen Eingriff kommen.
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Diese letztgenannten Pfettenprofile 3o können z. B. auch in. Größe
und Form auf die, Abkantung der Dachhaut und der Wandteile abgestimmt werden. und
auf diese Weise säulenartige Verstärkungen der Wände bzw. rippenartige Verstärkungen
der Dachhaut bilden. '