DE886432C - Verfahren zur Herstellung von Pelzbekleidungsstuecken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pelzbekleidungsstuecken

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DE886432C
DE886432C DED8629A DED0008629A DE886432C DE 886432 C DE886432 C DE 886432C DE D8629 A DED8629 A DE D8629A DE D0008629 A DED0008629 A DE D0008629A DE 886432 C DE886432 C DE 886432C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • A41H41/00Machines or appliances for making garments from natural or artificial fur

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Details Of Garments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Pelzbekleiduncfsstücken Die,Erfindung betrifft die Herstellung von Pelzbekleidungsstücken, vornehmlich Unterbekleidung.
  • Gebrauchspelzbe`kleidungsstücke als Kälteschutzmittel in kalten Zonen, wie Pelzwesten, Pelzstiefel und Pelzkombinationen, werden aus verschiedenartigen Fellarten gefertigt, ,die nach den unterschiedlichsten Gerbverfahren hergerichtet sind. Am gebräuchlichsten sind Pelzbekleidungen aus unter Verwendung von Kochsalz und Schwefelsäure zugerichtetem oder aus weiß- oder chromgegerbtem Schaf- oder Lammfell.
  • Pelzbekleidungen dieser Art sind teils wegen der verhältnismäßig groben Fellstruktur, teils wegen der durch die Zurichtung erworbenen Eigenschaften nur als Oherbe'kleidungen brauchbar, nicht aber als unmittelbar auf der Haut zu tragende Bekleidung, z. B. Unterbekleidung nach Art von Unterwäsche. Die Fellstruktur von Schafpelzen kann z. B. nicht von jedermann auf der bloßen Haut vertragen werden; sie ruft Reizungen oder auch nur Unbehagen hervor, und aus diesem Grunde hat man bisher davon abgesehen, derartiges Pelzwerk: unmittelbar auf der Haut zu tragen. Ähnliche Unzuträglichkeiten ergeben sich durch die chemischen Einflüsse -der Gerbmitte.l bzw. -säuren. Darüber hinaus sind die bekannten Gebrawchspelzbekleidungen. nicht genügend schmiegsam, um sich den Körperformen dicht anzupassen, eine Hauptvoraussetzung für einen wirksamen Kälteschutz. Das Waschen von Pelzbekleidungen dieser Art ist meist nur auf chemischem Wege möglich, weil sonst die üblichen Stoff- oder Lederüberzüge, wie sie beispielsweise bei Pelzkombinationen bzw. Pelzstiefeln Verwendung finden, erst von der Pelzausfütterung getrennt werden m:üßten.
  • Die Erfindung bezweckt die Herstellung von Pelzunterhekleidung, die wie Stoffunterwäsche getragen, gewechselt und gewaschen werden kann, also von Unterbekleidung in- Gestalt von Pelzunterherriden, -unterhosen, =kombinationen oder -strümpfen. -Ge-mäß :der Erfindung werden Bekleidungsstücke dieser Art aus feinsten Lammfellen, sogenannten Sehmaschen, z. B. M -ontev iideolamm, gefertigt, die auf Sämisch-Handschuhlederstärke zugerichtet sind. Felle dieser Art werden den. Körpermaßen entsprechend zugeschnitten und zum gewünschten Bekleidungsstück mit der Haarseite nach .innen kürschnermäßg zusammengefügt. Zwecks Erzielung besonderer Weichheit und Elastizität, .die insbesondere .an den Verbinidungskanten- der Einzelfelle vonnöten ist, werden die Fellteile mittels Zidkzackwechselnähte-n miteinander verbunden. Zweckmäßig werden die Nähte dabei aus besonders elastischen Fäden, z. B. solchen aus vollsynthetischen Fäden,. hergestellt. Vorteilhaft ist es, die Nähte noch mit elastischen, schräg gewebten Bändern zu unterlegen, um auf diese Weise die Verbindung dauerhaft zu machen. Stellen besonderer Beanspruchung können eine Entlastung durch Einfügung von Zwickeln. od. dgl. erhalten, während die Felle auf der Haarseite noch mit feuchtigkeitsabstoßenden Mitteln, beispielsweise Siliconen imprägniert werden können, um sie haltbar und gegen Schweißabsonderungen widerstandsfähig zu machen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß gemäß der Erfindung ausgewählte, zugerichtete und verarbeitete Felle eine so weiche und schmiegsame Struktur haben, daß sie weder zu Hautreizungen. Veranlassung geben, noch den Kälteschutz oder :die Tragfähigkeit unter der Oberbekleidung durch zu große Steifheit oder Unnachgiebigkeit beeinflussen. So hergestellte Unterbekleidungen lassen sich .auch bequem waschen, weil: sie im ganzen in die Waschflüssigkeit eingebracht und darin behandelt werden können.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
  • Fig. I zeigt den Vorder- und Rückenteil eines Pelzhemdes ; Fig.2 veranschaulicht -die Herstellung eines Pelzstrumpfes; Fig. 3 zeigt den fertigen Pelzstrumpf in schaubildlicher Darstellung; Fig:4 veranschaulicht den ?Werdegang. einer Pelzkombination; Fig.5 ist die schaubildliche Darstellung einer fertigen Pelzkombination gemäß Erfindung; Fig. 6 zeigt links die Ansicht einer Verbindung von Fellteilen mittels Zickzackwechsel.naht und rechts eine ähnliche Verbindung unter Verwendung eines elastischen Verbindunggbanides; Fig. 7 ist ein Querschnitt -durch die Verbindung nach Fig. 6, rechter Teil.
  • Das Pelzhemd nach Fig. z wird beispielsweise aus zwei Teilen gefertigt, nähmlich aus dem Vorderteil a und .dein Rückenteil b. Die Teile a und h setzen .sich aus verschiedenen Einzelfellen @z, 2, 3, 4, 5 bzw. t', 2'. 3', 4', 5' zusammen, die an den Stoßkanten auf der Pelznähmaschine kürschnermäßig oder, wie weiter unten beschrieben, auf besondere, die Elastizität gewährleistende Weise zusammengenäht werden oder auch in anderer Art, z. B. durch Kleben, miteinander verbunden werden können. Die zusammengefügten Einzelfelle der Teilte a und 1> werden :dann den Körpermaßen entsprechend zugeschnitten und an den Außenkanten e miteinander durch Nähen oder Kleben so vereinigt, daß die Fellseite nach innen zu liegen kommt.
  • Als Fellrohstoffe dienen sogenannte Schmachen, d. h. -Felle feinster Wollstruktur, wie sie beispielsweise bei 7#VIontev@ideolammfellen vorhanden ist, und die doppeltchromiert auf Sämisch-Handschuhlederstärke zugerichtet sind, so daß sie eine besonders weiche, nachgiebige und schmiegsame Anpassungsfähigkeit erhalten. Die Zurichtung :der Felle muß so indifferent sein, daß sich die Felle zur menschlichen Haut neutral verhalten, d. h. keine Reizung oder Schädigung derselben hervorrufen. Auch darf die Zurichtung nicht hygroskopisch wirken. Zu diesem Zwecke können sie durch feuchtigkeitsabstoßende Mittel, wie z. B. Silicont, noch besonders imprägniert werden.
  • An den Stellen besonderer Beanspruchung, etwa in den Achselhöhlen, kann die Festigkeit des Bekleidungsstückes durch geeignete Entlastungseinsätze d, Zwicke-1 od.:dgl. erhöht werden.
  • Auf ähnliche Weise lassen sich auch andere BekleMungsstücke herstellen. Fig.2 :und 3 veranschaulichen beispielsweise die Herstellung eines Pelzstrumpfes. Dieser wird zweckmäßig nach Schablonen aus drei Teilen, nähmlich den beiden Seitenteilen e und f sowie aus dem Sahlentei't g gefertigt. Die Seitenteile können dabei wiederum aus Einzelfellen gleicher Provenienz (Schmaschen in Glaceledergerbung) 6, 7 bzw. 6', 7' zusammengefügt sein. Die Verbindung der Außenkanten 1a der Seitenteile e und f miteinander und mit :der Außenkante i des Sohlenteils g erfolgt dabei wiederum in der Weise, daß die Haarseite der Felle nach innen zu liegen kommt. Der fertige Strumpf hat dann das Aussehen, wie Fig. 3 zeigt.
  • Fig. 4 und 5 zeigen :den Werdegang einer Pelzkombination. Vorder- und Rückenteil k und l werden, wie beschrieben, aus Einzelfellen zusammengefügt, auf Maß zugeschnitten, gegebenenfalls mit Verstärkungszwickeln m versehen und dann an den Rändern 7i miteinander vereinigt. Schließlich erfolgt die Konfektionierung -durch Anbringung von Knopflöchern o und Knöpfen p oder ähnlichen Verschlußmitteln, wie Reißverschlüssen.
  • Außer den dargestellten Bekleidungsstücken lassen sich natürlich auch andere Modelle, wie Unterjacken oder lange Unterhosen, Damenschlüpfer, Hemden mit langen Ärmeln, auf die erfindunsgemäße Weise herstellen.
  • Von besonderer Bedeutung ist die Ausbildung der zur Vereinigung der einzelnen Fellteile dienenden Nähte. Da die Belcleidungsstüclee sich wie Unterwäsche aus textilen Stoffen eng an den Körper anschmiegen und dessen Bewegungen elastisch folgen müssen, sind die in der Kürschnerei iiblichen Nähte nicht immer zweckmäßig. Bei diesen liegen nämlich die Stichreihen parallel zu .den Stoßkanten der zu vereinigenden Fellteile, und es hat sich gezeigt, daß derartige Nähte wechselnder Dauerbeanspfuchung nicht in ausreichendem .Maße gewachsen sind. Die Stichreihen können dabei aufreißen wie Papierperforationen. Um dem zu begegnen und die Naht in sich elastisch zu machen, bedient man sich zweckmäßig einer Zickzackwechselnaht, wie sie Fig. 6 veranschaulicht. Es ist ersichtlich, daß bei einer solchen Naht die Stichlängen und die Stichbreiten unter sich gleich sind, nur legen die Einstichlöcher von je drei aufeinanderfolgenden Einstichen jeweils in verschiedenem Abstande u, v, w von der Stoßlinie z der Fellteile, d. h. die Naht wandert in einer Art Zickzack- oder Wellenlinie (punktiert angedeutet) um die Stoßlinie z, so daß ein Ausreißen der Einstichl6cher wegen des zwischen ,den auf gleicher Höhe liegenden Löchern größeren Zwischenraumes praktisch unmöglich wird. Der wellenförmige Verlauf der Naht als Ganzes sichert dabei die Elastizität.
  • Zwecks weiterer Verfestigung der Nahtstellen kann .der Naht ein Bandstreifen 8 unterlegt werden. Um auch durch einen solchen Streifen die Elastizität der Verbindung nicht beinträchtigen zu lassen, ist die Webart des Streifens 8 so gewählt, daß die Ketten- und Schußfäden desselben diagonal zur Nahtlinie verlaufen, so daß eine Verzerrung des Streifens sowohl in Richtung dieser Linie als auch senkrecht .dazu ohne weiteres möglich ist.
  • Wählt man sowohl für die Nähfäden g als auch für das Material des Bandes 8 vollsynthetische Fäden, beispielsweise Polyamidfäden, die besonders reißfest und elastisch sind, so wird @damit eine Widerstandsfähigkeit und Nachgiebigkeit der Verbindungen erreicht, wie sie den Eigenschaften der Fellteile entspricht. Infolgedessen wird die Lebensdauer der Bekleidungsstücke nicht dadurch beeinträchtigt, daß die Nähte eher reißen als die durch sie verbundenen Fellteile.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von mit der Haarseite auf der Haut zu tragenden Pelzbekleidungsstücken, vornehmlich als Unterhekl,eidung, dadurch gekennzeichnet, daß Felle feinster Haarstruktur auf Sämisch-Handschuhlederstärke zugerichtet, miteinander vereinigt, auf Maß zugeschnitten und mit der Haarseite nach innen zum fertigen Bekleidungsstück zusammengefügt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet .durch die Verwendung von Schmaschen, z. B. Montevideolamm, als Einzelfelle. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß die Fellteile mittels wellenförmig um die Stoßlinie verlaufender Zickzackwechselnähte elastisch miteinander verbunden wenden. a.. Verfahren nach einem der Ansprüche- i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte aus elastischen Fäden, z. B. vollsynthetischen Fäden, hergestellt werden. Verfahren nach einem der Ansprüche -i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte mit elastischen, schräg gewebten Bändern unterlegt werden. 6. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Stellen stärkerer Beanspruchung durch. Entlastungszuschnitte, Zwickel od. dgl. verstärkt werden. 7. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis ,6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haarseiten mit feuchtigkeitsabstoßenden Mitteln, beispielsweise Siliconen, imprägniert werden.
DED8629A 1951-04-10 1951-04-10 Verfahren zur Herstellung von Pelzbekleidungsstuecken Expired DE886432C (de)

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