DE884745C

DE884745C - Geschwindigkeitsanzeigevorrichtung an Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE884745C
Application number: DESCH7550A
Authority: DE
Inventors: Guenther Scharke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-09-19
Filing date: 1951-09-19
Publication date: 1953-07-30

Description

Geschwindigkeitsanzeigevorrichtung an Kraftfahrzeugen Es ist bekannt, an der Rückseite von Kraftfahrzeugen ein Stopplicht anzubringen, das rot aufleuchtet und anzeigt, daß durch Treten des Bremspedals die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ver:ir.-gert wird. Diese Einrichtung, die beim Bremsen den Hintermann selbsttätig warnt, ist nicht ausreichend. Denn viele Fahrer verlangsamen ihr Fahrzeug dadurch, daß sie bei eingekuppeltem Motor das Gas wegnehmen und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ohne Treten des Bremspedals ausschließlich mittels des in seiner Drehzahl absinkenden Motors verringern. Auch bei der Bergfahrt kann der Wagen zum Halten kommen, ohne daß das Stopplicht Gelegenheit hatte, aufzuleuchten.
Wenn mehrere, z. B,. drei Fahrzeuge hintereinander fahren und das letzte sich anschickt, die beiden Fahrzeuge vor ihm zu überholen, entstehen Gefahren dadurch, daß der mittlere Wagen im gleichen Augenblick seine Geschwindigkeit erhöhen und ausscheren kann, indem der letzte Wagen an ihm vorbeizufahren versucht. Der Fahrer dieses Wagens würde seine Überholungsabsicht zurückstellen, wenn er an einem außen am Fahrzeug angebrachten selbsttätig anzeigenden Signal rechtzeitig erkennen könnte, ob der Vordermann seine Geschwindigkeit erhöht. Schwere Unfälle sind dadurch entstanden, daß ein Wagen im Augenblick des Überholens bremsen oder seitlich ausweichen muß und auf der gewölbten oder regennassen Fahrbahn ins Schleudern gerät oder an ein Hindernis anstößt. Meist wird auch unterlassen, den Winker zu betätigen oder mittels des Rückspiegels die Fahrbahn auf hinterherkommende Fahrzeuge zu überprüfen. Radfahrer oder -in eine Seitenstraße einbiegende Kraftfahrer und Fußgänger würden. es in vielen Fällen begrüßen, wenn sie einem herannahenden Kraftfahrzeuge ansehen könnten, ob dieses seine Geschwindigkeit beibehält oder. verringert oder erhöht.
Kommt dem überholenden Fahrzeug ein anderes entgegen; ist es für den Überholenden nicht.. nur wichtig zu wissen, ob der zu Überholende seine Geschwindigkeit beibehält oder nach oben oder unten verändert, sondern. auch ob das entgegenkommende Fahrzeug Änderungen seiner Geschwindigkeit vornimmt.
In den letzten Jahren hat die Durchschnittsgeschwindigkeit des Kraftverkehrs außerordentlich zugenommen, ohne daß die am' Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsvorrichtungen weiterentwickelt worden wären.
Diese immer fühlbarer werdende Lücke sucht der Gegenstand der Erfindung durch eine Vorrichtung auszufüllen, die eine von der Geschwindigkeit des Wagens gesteuerte Meßgröße auf ihr Verhalten überprüft und das. Ergebnis an Signalen kenntlich macht. Dabei wird die Meßgröße an Teilen des Fahrzeugs ermittelt, die auf jede Geschwindigkeitsänderung reagieren.
Die Vorrichtung besteht darin, daß entweder die Zeigerwelle des Tachometers oder ein dem Tachometerantrieb ähnlicher Geber durch elektrische oder mechanische Reibung ein bewegliches, insbesondere als Gabel ausgebildetes Steuerglied mitnimmt, das nach zwei Richtungen ausschlagen und einschließlich seiner Mittelstellung somit drei Anzeigestellungen einnehmen kann. Der Ausschlag des Steuergliedes wird durch eine Feder begrenzt, die mit Kontakten versehen ist und Stromkreise schließen kann. Die Kraft der das Steuerglied zurückstellenden Feder ist dabei der Kraft einer das Steuerglied mitnehmenden Reibungskupplung angepaßt. Die festgestellte Geschwindigkeitsänderung wird an bildlichen Darstellungen, die an der Vorder- und Hinterseite des Wagens und am Armaturenbrett angebracht sind, sichtbar gemacht. Zur Kontrolle werden Kleinausführungen der außen am Fahrzeug angebrachten Leuchtzeichen am Armaturenbrett eingebaut.
In der Zeichnung wird der Gegenstand der Erfindung veranschaulicht. Abb. i zeigt ein Schaltschema der Anzeigevorrichtung. i stellt die Zeigerwelle des Tachometers dar, 2 das Steuerglied, 3 die Rückstellfeder, die über die Kontakte 4 das Relais 5 steuert und mittels dieses die Lampen 6 einschaltet.
Abb. 2 zeigt den Zeiger des Tachometers mit Zeigerwelle i und der Reibungskupplung 7, die das Steuerglied 2 in geringen, von der Rückstellfeder 3 begrenzten Intervallen mitnimmt. Bei j eder Verdrehung der Zeigerwelle i wird das Steuerglied 2 bis zum Anschlag der Kontakte q. mitgenommen. Erfolgt keine weitere Drehung der Zeigerwelle i, drückt die Feder 3 das Steuerglied :2 in die Ausgangsstellung zurück. Sinkt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, wiederholt sich das Spiel in umgekehrter Richtung. Auf diese Weise kann jedes Ansteigen oder Abfallen oder auch das Gleichbleiben der Geschwindigkeit des Fahrzeugs nach außen angezeigt werden. Ein gleiches Leuchtzeichen in verkleinertem Maßstab kann am Armaturenbrett angebracht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Geschwindigkeitsanzeigevorrichtung an Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Geschwindigkeit des Wagens gesteuerte Meßgröße auf ihr Verhalten überprüft und das Ergebnis an Signalen kenntlich gemacht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßgrößen an Teilen des Fahrzeugs ermittelt werden, die auf jede Geschwindigkeitsänderung reagieren.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Zeigerwelle (i) des Tachometers oder ein dem Tachometerantrieb ähnlicher Geber durch elektrisehe oder mechanische Reibung ein bewegliches, insbesondere als Gabel (2) ausgebildetes Steuerglied mitnimmt, das nach zwei Richtungen ausschlagen und einschließlich seiner Mittelstellung somit drei Schaltstellungen einnehmen kann.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschlag des Steuergliedes (2) durch eine Feder (3) begrenzt wird, die mit Kontakten versehen ist und Stromkreise schließen kann.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der das Steuerglied zurückstellenden Feder (3) der Kraft der das Steuerglied mitnehmenden Reibungskupplung angepaßt ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen z bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die festgestellte Geschwindigkeitsänderung an bildlichen Darstellungen, z. B. Skalen oder Leuchtzeichen sichtbar gemacht wird, die an der Vorder- und Hinterseite des Wagens angebracht sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Kleinausführungen der außen am Fahrzeug angebrachten Anzeigevorrichtungen zur Kontrolle am Armaturenbrett eingebaut werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 544 950, 564 281, 570 ifo, 699 075, 813 114.