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Schlauchtauchergerät Die bekannten Sdhlauchtauchergeräte bestehen
im wesentlichen aus einem aus wasserdichtem Stoff hergestellten Taucheranzug und
einem daran befestigten starren Helm, der etwa bis zur Schulter herabreicht. Die
zur Atmung notwendige Luft wird durch einen Luftschlauch von .der Wasseroberfläche
in den Helm hineingedrückt und entweicht durch ein am Helm befindliches Überdruckventil
ins Freie. Die Atemluft sammelt sich beim Tauchen im Helm und im oberen Anzugteil
an. Die Größe des Luftvolumens, im allgemeinen Luftblase genannt, wird so gewählt,
daß .die Unterkante der Luftblase etwa ungefähr in der Höhe des Zwerchfelles liegt,
so daß die Atmung ohne Schwierigkeiten möglich ist. Durch :die Größe der Luftblase
wird der Auftrieb bestimmt, der beim Tauchen durch ihm entsprechende Gewichte kompensiert
werden muß. Diese Gewichte behindern den Taucher beim Arbeiten, so .daß man bestrebt
ist, die Gewichte zu vermindern. Hierbei ist man jedoch an den durch ,die Gestaltung
des Taucheranzuges bedingten Auftrieb gebunden. Das Volumen der Luftblase ist zunächst
abhängig von der Größe des Anzuges, der durch die eingeschlossene Luft mehr oder
minder prall aufgefüllt ist. Wenn auch für :die Atmung eine Luftblase von ungefähr
51 Volumen ausreichen würde, so ist doch eine derartig geringe Luftblase praktisch
nicht zu erreichen. Der Anzug muß von Menschen verschiedener Körpermaße getragen
werden können und ,darf .demzufolge ein Mindestmaß nicht unterschreiten. Außerdem
erfordert das Anziehen .des Anzuges einen größeren Anzugumfang als dem geringen
und geforderten Mindestvolumen der Luftblase entspricht. Sodann
ist
es notwendig, die Luftblase bei diesen bekannten Helmtauchergeräten überzudimensionieren,
damit der Taucher bei einem schnellen Tiefergehen; beispielsweise bei einem Sturz,
eine genügende Luftreserve besitzt, um die bei ,der Kompression der Luft im .Anzug
erfolgende Volumenverkleinerung zu decken, ohne daß dem Taucher das Atmen erschwert
bzw. die Luft abgeschnitten wird. Auch ist bei ,diesen Taüchergeräten eine genaue
Kompensation des Auftriebs nicht möglich, weil infolge der verschiedenen Körpergrößen
der Taucher bei gleicher Einstellung des Überdruckventils idie Luftblase verschieden
groß ist, nämlich gleich der Differenz zwischen Anzuginhalt und Körpergröße des
Tauchers im Bereich der Luftblase.
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Es :sind weiterhin leichte Tauchergeräte bekannt, die nicht aus einem
Taucheranzug und einem mit ihm gasdicht verbundenen Helm bestehen und die auch ihre
Atmungsluft nicht durch einen -Sehlauch von der Wasseroberfläche zugeführt bekommen,
bei denen vielmehr die Atemluft aus einem mitgeführten Druckgasbehälter, vornehmlich
einem Sauerstoffbehälter, entnommen wird. Die Geräte können als Kreislaufgeräte
ausgebildet sein, bei denen die Kohlensäure der Ausatemluft durch bestimmte Chemikalien
gebunden wird. Derartige Geräte werden z. B. als Rettungsgeräte für TI-Boote verwendet.
Diese Geräte haben wegen ihrer leichteren Bauart den Vorteil; ,daß bei ihnen bereits
mit verhältnismäßig geringen Zusatzgewichten, z. B. in Form von aus Metall bestehenden
Schuhen, schon der genügende Untertrieb gebildet werden kann, damit sich der Taucher
fest und sicher am Grunde des Wasser bewegen kann. Für längere Tauchzeiten sind
:derartige Geräte jedoch nicht zu verwenden, da der Sauerstoffvorrat und die Chemikalmenge
nur eine begrenzte Atmungsdauer zulassen. Wollte man den Sauerstoffvorrat und die
Chemikalmenge für eine längere Zeit bemessen, dann wären die Geräte.zu schwer und
umständlich im Aufbau, so daß der Taucher mit ihnen nicht arbeiten kann.
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Die Erfindung, die die Nachteile .der bekannten Geräte beseitigt,
betrifft nun ein Schlauchtauchergerät, bei dem also wie bei den bekannten, aus Taucheranzügen
und Helmen bestehenden Geräten die Luft von der Wasseroberfläche durch einen Schlauch
dem Taucher zugeführt wird. Die Erfindung besteht in einem ,getrennt vom Anzuginnern
gebildeten, vorzugsweise in Brusthöhe angeordneten Luftsack für die Luftblase .der
Atmungsluft. Wesentlich ist für,das neue Gerät, -daß :der Taucheranzug nicht gleichzeitig
die Luftblase aufnimmt, so :däß vielmehr der Taucheranzug lediglich zum Einhüllen
.des Körpers als Schutz gegen das Wasser dient. Der Anzug liegt dem Körper völlig
glatt an, so -daß praktisch kein Luftzwischenraum verbleibt. Dabei kann der die
Luftblase ,aufnehmende Luftsack in die Anzugwand eingearbeitet sein.. Bei der erfin.dungsgemäßen
Ausbildung des Gerätes kann das Volumen der für die Atmung benötigten Luftblase
auf das geforderte Mindestmaß beschränkt werden.. So wird -dem Luftsack etwa ein
Inhalt von 5l.-gegeben. -Dieser Luftsack steht über eine Verbindungsleitung mit
dem Mund bzw. der Nase des Tauchers in Verbindung. Für den Kopf des Tauchers ist
nicht mehr ein starrer Helm erforderlich, sondern eine Kopfhaube aus Stoff, wobei
sich diese unter der Wirkung des Wasserdruckes dem Kopf fest anlegt. Dabei kann
eine in der Haube des Anzuges befindliche Gesichtsmaske durch einen vorzugsweise
in die Anzugwand eingearbeiteten Atemschlauch mit dem Luftsack verbunden sein. Der
Luftzuführungsschlauch wird zweckmäßig ebenfalls mit dem Luftsack verbunden. Die
Luft gelangt dann durch diesen Schlauch zunächst zum Luftsack, von da durch den
Atemschlauch zu der in der Haube des Anzuges befindlichen Gesichtsmaske und von
dort in die Lunge des Tauchers. Die ausgeatmete Luft kann durch ein Überdruckventil
entweichen, das zweckmäßig in die Maskenwand eingebaut ist.
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Bei dem neuen Schläuchtauchergerät, dessen Luftblasengröße unabhängig
vom Anzug ist, genügen zum Kompensieren des verhältnismäßig geringen Volumens der
Luftblase und Gesichtsmaske auch bereits verhältnismäßig geringe Gewichte, so däß
das Gesamtgewicht der Ausrüstung gegenüber demjenigen der bisherigen Schlauchtauchergeräte
sehr gering ist und die Arbeit des Tauchers erleichtert wird. Weiterhin hat die
erfindungsgemäße Aüsbildüng den Vorteil, ,daß die Größe des Auftriebs der Luftblase
genau kompensiert werden kann, da die Luftblase ihrer Größe nach genau. bekannt
ist. Dies war bei den bisherigen Schlauchtauchergeräten nicht möglich.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des neuen Geräts im angelegten
Zustand schematisch dargestellt. Auf dem Taucheranzug i, der dem Körper des Tauchers
anliegt, ist in Brusthöhe der Luftsack 2 angeordnet, der die Atemluft aufnimmt.
Der Luftsack kann entweder ,als besonderer, z. B. als Gürtel ausgebildeter Körper
angelegt werden. Er kann aber auch in die Anzugwand eingearbeitet sein. Die Haube
3 mit der eingebauten Gesichtsmaske q. wird durch entsprechende Verschnürungen von
vornherein der Kopfform angepaßt. Das Auslaßventil 5 an der Haube 3 sorgt dafür,
daß beim Einsteigen in das Was"ser die noch im Anzug vorhandene Luft entweichen
kann, ohne daß von außen Wasser in den Anzug eindringt. Der Anzug kann sich .dem
Körper also glatt anlegen. Die Atmungsluft wird von der Wasseroberfläche durch den
Schlauch 6 .dem Luftsack 2 zugeführt und gelangt von da durch die Verbindungsleitung
7, die ebenfalls in den Taucheranzug eingearbeitet sein kann, zur Gesichtsmaske
q.. Die ausgeatmete Luft tritt .durch das Überdruckventil 8 aus. Der Auftrieb des
Luftsackes z wird durch Gewichte g und io ausgeglichen, die auf der Brust und auf
dem Rücken mit Riemen befestigt sind. Der für die Standfestigkeit erforderliche
Untertrieb wird durch schwere Metallschuhe ii erreicht.
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Damit die in der Gesichtsmaske q. unter einem Überdruck gegenüber
dem in der gleichen Höhe befindlichen Wasserdruck stehende Atemluft nicht
in
:den Anzug hinein entweichen kann, ist die Gesichtsmaske mit einem gut abgedichteten
Dichtrahmen versehen. Im Interesse der Sicherheit kann die Verbindunsleitung 7 innerhalb
der Gesichtsmaske in ein' Mundstück einmünden, das der Taucher in den Mund nimmt.