DE884037C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in einem Gas geloesten Daempfen organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in einem Gas geloesten Daempfen organischer Verbindungen

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DE884037C
DE884037C DEG6965A DEG0006965A DE884037C DE 884037 C DE884037 C DE 884037C DE G6965 A DEG6965 A DE G6965A DE G0006965 A DEG0006965 A DE G0006965A DE 884037 C DE884037 C DE 884037C
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D5/00Condensation of vapours; Recovering volatile solvents by condensation

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in einem Gas gelösten Dämpfen organischer Verbindungen Zur Gewinnung von organischen Verbindungen, die im Dampfzustand in einem Gas enthalten sind, hat man die Anwendung von Verfahren, wie das Waschen mittels Lösungsmitteln, Idie Adsorption durch Aktivkohle und die Abtrennung mittels Kälte, vorgeschlagen.
  • Bei den Verfahren der letzteren Art ist es wesentlich, daß man, um zu einem wirtschaftlichen Betrieb zu kommen, Wärmeaustauscher verwendet, die bei dem Abkühlen des zu behandelnden Gases ,durch <das behandelte, die Anlage verlassende Gas eine sehr rasche Kältegewinnung möglich machen.
  • Nun besitzen aber die üblicherweise in der Industrie verwendeten Oberflächenaustauscher den Nachteil, daß sie vor allem Idann unbedeutende Wärmeaustauschkoeffizienten aufweisen, wenn sich auf der Wand, wo das zu behandelnde Gas entlang streicht, Eiskristalle oder Kristalle Ider organischen Verbindungen absetzen. In diesem Fall muß man von Zeit zu Zeit Idie Richtung des Gasstromes umkehren oder warmes Gas durchschicken, um das die Wände der Austauscher bedeckende Eis zum Schmelzen zu bringen. Auf jeden Fall sind die Wärmleaustauschkoeffizienten während der ganzen Zeit, in der der Eisüberzug vorhanden ist, d. h. während des größeren Teils der Betriebszeit, mittelmäßig und liegen im Bereich von 10 bis 20 Kalorien je Grad, Quadratmeter und Stunde.
  • Um diesen Nachteilen abzuhelfen, ist die Verwendung von aus Wannen oderWäschern gebildeten Batterien vorgeschlagen worden, in denen eine inerte Hilfsflüssigkeit verwendet wird, die die rasche Herstellung eines Wärmegleichgewichts mit dem zu behandelnden Gas gestattet. So interessant diese Lösung auch ist, gestattet sie in ihrer gegenwärtigen Form doch nicht, das allgemeine Problem der Be handlung von Gasen zu lösen, <bei denen bei der vorangehenden Abkühlung des eintretenden Gases durch idas austretende Gas Fälle teilweiser Kondensierung auftreten. Dies ist jedoch Gas Problem, Idas gewöhnlich in der industriellen Praxis gelöst werden muß.
  • Hauptziel ,der Erfindung ist, dieses Problem zu lösen.
  • Für das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist hauptsächlich die Kombinierung folgender Phasen wesentlich: Man läßt eine erste Hilfsflüssigkeit A, die in bezug auf das Gas und die in dem Gas gelösten Dämpfe chemisch inert und unter den Arbeitsbedingungen ungefrierhar ist, einen Kreislauf durchlaufen, der aus zwei verschiedenen Wärmeaustauschzonen besteht; in jeder Zone wird die fragliche Flüssigkeit fein zerteilt, so d'aß sie eine große Austauschoberfläche aufweist. Man läßt das zu behandelnde Gas im Gegenstrom in bezug auf die Flüssigkeit A, die abgekühlt aus der zweiten Wärmeaus.tauschzone ankommt, wie später zu erkennen sein wir.d, und die dann an das Gas ihre Kälteeinheiten abgibt, durch die erste Zone strömen; dann bringt man das so abgekühlte Gas mit einer zweiten feinzerteilten Hilfsflüssigkeit B in Berührung, <die durch anhaltenden Wärmeentzug, der z. B. durch eine Kältemaschine bewirkt wird, auf der niedrigen, für ,die Kondensierung aller Dämpfe erforderlichen Temperatur gehalten wird. Dann schickt man das so der Dämpfe entledigte Gas im Gegenstrom in bezug auf die Flüssi'gkeit A, di<e hierdurch abgekühlt wird, durch <die zweite Wärmeaustauschzone. Diese Flüssigkeit A schickt man in die erste Wärmeaustauschzone zurück, wo sie eine teilweise Kondensierung der in dem zu behandelnden Ausgangsgas enthaltenden Dämpfe bewirkt, während <das so erhaltene Kondensat aus der Flüssigkeit A entfernt wird, bevor diese in die zweite Wärmeaustauschzone zurückgeschickt wird.
  • Zur Gewinnung der Hauptmenge des Kondensationsproduktes der von dem Ausgangsgas getragenen Dämpfe genügt es, dieses Produkt von einer Teilmenge zu isolieren, die fortwährend der zweiten Flüssigkeit entnommen und dann dem Verfahren wieder zugeführt wird.
  • Der wesentliche Vorteil des Verfahrens ergibt sich aus den folgenden Angaben: Sobald das Gas stärkster Abkühlung unterworfen worden ist und praktisch sämtliche Dämpfe, die es trug, abgegeben hat (als Kondensat oder in Form einer Lösung in der zweiten Hilfsflüssigkeit), wird es zwecks Gewinnung von Kälte mit der ersten Hilfsflüssigkeit, aus der das Kondensat entfernt wurde, das diese in der ersten Wärmeaustauschzone aufgenommen hatte, in Berührung gebracht, so daß es, indem es sich mit der ersten Flüssigkeit in der zweiten Wärmeaustauschzone erwärmt, nicht in der Lage ist, Kondensat wieder zu verdampfen, bevor es evakuiert wird. Wenn dieses Gas übrigens einen Dampf rest mitführen sollte, der der Kondensierung entgangen ist, so konnte diese beim Eintritt des Gases in die zweite Wärmeaustauschzone geschehen, da wegen des Gegenstromes an diesem Ort die zweite Hilfsflüssigkeit austritt und am kältesten ist, und das so gewonnene Kondensat würde der ersten Wärmeaustauschzone zugeführt.
  • Die nachstehende, auf die Zeichtung Bezug nehmende Beschreibung, die keine einschränkende Wirkung haben soll, gibt zu verstehen, wie die Erfindung verwirklicht werden kann, wobei die sowohl aus der Zeichnung ,als -auch die aus dem Text hervorgehenden Besonderheiten Teil der vorliegenden Erfindung sind.
  • Die Abbildung ist ein Schaltschema für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Zur Erleichterung der Erklärung wird angenommen, Idaß die Erfindung auf die Lösung eines einfachen Problems, z. B. auf die Entfernung von Benzol aus einem Gas, angewandt wird.
  • Das zu behandelnde Gas soll ein Leuchtgas sein, das pro Kubikmeter 55 g Benzol und Homologen enthält, mit einer Temperatur von 200 geliefert wird und mit Wasser gesättigt ist.
  • In der in der Zeichnung schematisch dargestellten Anlage sind die beiden Wärmeaustauschzonen durch die Plattenaustauscher C1 und C2 von einer besonderen, weiter unten dangestellten Art bezeichnet. Der für die erste Hilfsflüssigkeit vorgesehene Kreislauf besteht aus dem Austauscher C1 und den Rohren 1, 2, 3, 4, 5, die nacheinander den unteren Teil des Austauschers C1 mit einem Kondensatabscheider 6, den Abscheider 6 mit einer Zwischenwanne 7, die Wanne 7 mit dem oberen Ende des Austausehers C2, das untere Ende des Austauschers C2 mit einer Zwischenwanne 8 und die Wanne 8 mit dem oberen Ende des Austauschers C9 verbinden.
  • Eine oder mehrere Antriebsvorrichtungen sind in dem Kreislauf zwischengeschaltet, um das Kreisen der ersten Hilfsflüssigkeit zu gewährleisten; bei dem vorliegenden Beispiel sind zwei solcher Antriebsvorrichtungen schematisch dargestellt worden, und zwar als Pumpen 9 und 10, die aus jeder der Wannen 7 und 8 die Flüssigkeit herauspumpen. Bei 18 und 19 sind Abzweigungen oder Nebenanschlüsse dargestellt, die mit Hälinen zum Regeln der in die Leitung 3 bzw. 5 tatsächlich zurückgeschickten Flüssigkeitsmenge versehen sind.
  • In den Unterteil des Austauschers C1 mündet die Zuführleitung 11 für das zu behandelnde Gas ein, und von Idem oberen Ende dieses Austauschers führt ein Gaszuführrohr in ein mit Kälte arbeitendes Kondensationsgerät I3; von dem letzteren führt ein Gasbeförd<erungsrohr 14 zu dem Unterteil des Austauschers C2.
  • Das Kältekondensationsgerät I3 enthält einen Vorrat an zweiter Hilfsflüssigkeit und ist mit einer Vorrichtung versehen, die dazu dient, das in diese Flüssigkeit eintretende Gas zu emulgieren. Außerdem ist es mit einer Vorrichtung zum Abkühlen auf tiefe Temperatur versehen. Die zweite Hilfsflüssigkeit ist vorzugsweise eine Flüssigloeit, die bei den angewandten tiefen Temperaturen ungefrierbar ist, lösende Eigenschaften in bezug auf die von dem Gas im Dampfzustand getragenen Stoffe besitzt und außerdem bei einer Temperatur siedet, die über den Siedepunkten der fraglichen Stoffe liegt. In dem besonderen, hier als Beispiel angeführten Fall des Leuchtgases kann man als zweite Hilfsflüssigkeit von seiner Benzolfraktion befreites Rohbenzol verwenden; man kann auch höhere Homologen des Benzols verwenden, namentlich Fraktionen, deren Siedepunkt über dem der Xylole liegt; z. B. Fraktionen von Solventnaphta mit Siedepunkten über 150°; außerdem können als allein oder im Gemisch verwendbare Hilfslüssigkeiten die Äthylbenzole, die Methylbenzole, para-Cymol, Tetrahydronaphthalin, Dekahydronaphthalin usw. genannt werden.
  • Die Vorrichtung, die das Emulgieren des Gases in der Flüssigkeit gestattet, kann, wie es schon schematisch bei 15 angegeben ist, ein Rührwerk sein, das mit einer Geschwindigkeit betrieben wird, die ausreicht, um die in der Abbildung gezeigte Einbuchtung des Flüssigkeitsspiegels zu erzeugen.
  • Die Kühlvorrichtung kann aus einer Vorrichtung für mittelbaren Wärmeaustausch mit einer kalten Flüssigkeit, z. B. einem äußeren Kühlmantel I6, bestehen, der an eine Kältemaschine I7 angeschlossen ist und wobei die Flüssigkeit zwischen i6 und Ij kreist; als Abänderung oder als Ergänzung hierzu kann ein Teil der Hilfsflüssigkeit fortwährend von dem Gerät 13 abgezogen, in einen Austauscher, wie z. B. einen Plattenaustauscher, geschickt und in kaltem Zustand, dem Gerät I3 wieder zugeführt werden.
  • Auf jeden Fall geschiebt ein solches (evtl. von dem vorangegangenen verschiedenes) Abziehen, um von der so entnommenen Menge das Dampfkondensat abzuscheiden und diese Menge wieder in das Gerät 13 zurückzuschicken.
  • In diesem Gerät vollzieht sich die praktisch vollständige Abscheidung der Dämpfe, die man gewinnen will, hier die Dämpfe des Benzols und seiner Homolgen des betrachteten besonderen Falles; dafür wiederun bleibt das Problem der Rückgewinnung der von dem dehydratisierten und vom Benzol befreiten Gas weggeführten Kälteeinheiten ungelöst.
  • Diese Wiedergewinnung geschieht in dem Austauscher C2, dem das kalte Gas, das in dem gewählten besonderen Fall eine Temperatur von z. B.
  • - 300 besitzt, durch das Rohr 14 zugeführt wird, das so kurz wie möglich und gut isoliert ist.
  • Die erste Hilfsflüssigkeit, die das Gas in dem Austauscher C2 antrifft, ist vorzugsweise eine Flüssigkeit, die in bezug auf die im Dampfzustand in dem zu behandelnden Gas vorhandenen Stoffe keine lösenden Eigensrbaften besitzt und bei den tiefsten Temperaturen, denen sie in dem Kreislauf unterworfen wird, ungefrierbar ist; außerdem soll diese Flüssigkeit eine große spezifische Wärme besitzen. Man verwendet vorzugsweise ungefrierbare wäßrige Lösungen mineralischer Salze (Calciumchlorid oder analoge Verbinfungen, Nitrate usw.) oder schwerflüchtige organische Verbindungen (Glykole, Glykoläther wie die niederen Monoalkyläther des Äthylenglykols und der Polyäthylenglykole usw.).
  • Der Austauscher C2 ist vorzugsweise eine gut wärmeisolierte Kolonne, die an ihrem oberen Ende mit dieser Hilfsflüssigkeit beregnet wird.
  • Der Körper der Kolonne muß so gestaltet sein, daß er eine gute Dispergierung des in der sich abwärts bewegenden Flüssigkeit aufsteigenden Gases gestattet, damit die praktisch augenblickliche Herstellung eines Wärmegleichgewichts zwischen den beiden Flüssigkeiten gewährleistet wird.
  • Man erzielt z. B. einen sehr wirksamen Aufbau, indem man Platten aus fein perforiertem, z. B. gefrittetem Metall verwendet, die idas Gas zwingen, sich in eine Vielzahl von kleinen Bläschen zu zerteilen, die die auf jeder Platte vorhandene Schicht von Hilfsflüssigkeit durchqueren, wobei die Dicke dieser Schicht durch die Höhe der wie in einer gewöhnlichen Destillatio'nskolonne auf jeder Platte angeordneten Überläufe bestimmt wird. Diese Platten oder mindestens Gruppen dieser Platten sollten voneinander wärmeisoliert sein. Zu diesem Zweck kann man die zwei aufeinanderfolgende Glieder verbindenden Teile unter Verwendung fester Zwischenglieder aus wärmeisolierendem Material, z. B. Asbest, zusammenfügen.
  • Unter diesen Bedingungen fließt die am Oberende des Austauschers C2 mit etwa gewöhnlicjer Temperatur, z. B. mit etwa 20° ankommende Flüssigkeit von Platte zu Plate und trifft dabei immer kälteres Gas an. Die Herstellung des Wärmegleichgewichts geschieht unverzüglich, und wenn die Flüssigkeitsabgabe unter Berücksichtigung der spezifischen Wärme der Verfahrensteilnehmer unld der eingeführten Menge kalten Gases entsprechend geregelt wird, erhält man am unteren Teil des Austauschers C2 abgekühlte Hilfsflüssigkeit, Ideren Temperatur bei etwa - 30° liegt und die alle anfänglich in dem Gas enthaltene Käklte zuzüglich derjenigen aufgenommen hat, die von der Verdampfung einer kleinen Wassermenge stammt, welche seiner erneuten Hydratisierung entspricht.
  • Es ist klar, daß die so in der ersten Hilfsflüssigkeit angesammelten Käkteeinheiten an das zu behandelnde Ausgangsgas abgegeben werden können, wenn man in dem Austauscher Ca ebenso vorgeht. wie dies gerade für den Austauscher C2 beschrieben wurde. Dazu schickt man das zu behandelnde Gas durch das Rohr 11 zu dem UInterteil des Austauschers C1, der wie der Austauscher C2 gebaut ist, und man beregnet diesen an seinem oberen Ende mit der kalten Flüssigkeit, die aus dem Unterteil von C2 austritt. Zwischen dem Gas und der Flüssigkeit tritt infolge der Bläschenbildung auf den Platten ebenfalls ein augenblickliches Wärmegleichgewicht ein; jedoch ergibt sich in diesem Fall auf Grund der teilweisen Kondensierung der in dem Gas enthaltenen Dämpfe, hier die von Wasser und Benzol (und dessen Homolgen) des gewählten besonderen Falls eine Komplikation.
  • Diese Kondensierung geschieht auf <den oberen Platten die am kälte-sten sind, aber <da das am Unterteil des Austauschers C1 mit einer Temperatur von z. B. 200 eintretende Gas weder mit Wasser noch mit Benzol gesättigt ist, verdampft es auf den unteren Platten <des Austauschers wieder das, was sich zuerst am oberen Ende lcondensiert hatte.
  • Jedenfalls stellt sich nach einer gewissen Betriebszeit ein Gleichgewicht ein, und dann werden alle in der ersten Hilfsflpssigkeit angesammelten Kälte einheiten aufgebraucht, einerseits, um einen Teil der von dem Gas herangeführten Dämpfe (z. B. die Benzol- und Wasserdämpfe) zu kondensieren, und andererseits, um das eintretende Gas abzukühlen.
  • Mit einer gut wärmeisolierten Kolonne und unter den oben angeführten beispielsweisen Arbeitsbedingungen kondensiert man je Kubikmeter zu behandelnden Gases etwa 17,5 g Wasser und 3I g Benzol, während das Gas ungefähr zur gleichen Zeit auf eine Temperatur von ungefähr - 20° abgekühlt wird und die erste Hilsflüssigkeit eine Temperatur von - 30! aufweisen soll, wenn sie durch das Rohr 5 herangeführt wird. das kondensierte Wasser gelangt schließlich in die Hilfsflüssigkeit und verdünnt diese leicht; da die anderen, ursprünglich im Dampfzustand befindlichen Stoffe, z. B. das Benzol und seine Homolgen, wie vorgesehen, in dieser Flüssigkeit unlöslich sind, scheiden sie sich von dieser in einer Schicht ab, die z. B. Idie obere Schicht bildet, wenn man die Flüssigkeit ruhig stehenläßt. Zu diesem Zweck wurde die Dekantiervorrichtung 6 vorgesehen, von wo Idie obere Schicht abgezogen wird, während die untere Schicht über das Rohr 2 in die Wanne 7 gelangt.
  • Das Verfahren ist jedoch nicht auf die Verwendung einer Flüssigkeit als erste Hilfsflüssigkeit beschränkt, die durch Dekantieren ein leichtes Abscheiden Ider von Idem G.as im Dampfzustand getragenen Stoffe ermöglichen. Man muß deshalb die Dekantiervorrichtung 6 als ein besonderes Beispiel für ein Gerät oder eine Anlage zur Abscheidung der in Frage stehenden Stoffe aus einer ersten Hilfsflüssigkeit betrachten, wobei eine solche Anlage z. B. auch ein Destillationsgerät für diese Abscheidung sein kann. Die Destillation, die <das gelöste und nicht dekantierte Kondensat abtrennen soll, geschieht nur bei einer Teilmenge der im Kreislauf befindlichen Flüssigkeit, mit dem Zeil, dem Kreislauf eine solche Menge Kondensat zu entziehen die ausreicht, um seine unbeschränkte Ansammlung zu vermeiden.
  • Die den Abscheider 6 verlassende Hilfsflüssigkeit wird dann zum oberen Ende der Kolonne 2 zurückgeschickt; wenn- erforderlich, kann man sie vorher und je nach dem Fall sowohl von Zeit zu Zeit als auch andauernd konzentrieren und verdünnen, um ihr ihre Ausgangskonzentration und -zusammenstellung zurückzugeben, namentlich, damit sie ihre Eigenschaft als ungefrierbare Flüssigkeit behält.
  • In gewissen Fällen, wie in dem für das Ausgangsgas gewählten Beispiel, gibt es in dem Körper der Kolone C1 in der Hilfsflüssigkeit Benzolkristalle; da die Hilfsflüssigkeit durch das Aufsteigen der Gasbläschen bewegt wird, stellt dies keinen Nachteil dar. Man kann der ersten Hilfsfiüssigkeit übrigens eine gewisse Menge eines spezifisch schweren Lösungsmittels mit ausgezeichneten Lösungsmitteleigenschaften gegenüber Benzol zusetzen und die Kristallisation des Letzteren verhindern. In diesem Fall genügt es, eine einfache fraktionuierte Destillation der bei 6 dekantierten Schicht durchzuführen; dann trennt man tdas kondensierte Benzol ab, während man das spezifisch schwere Lösungsmittel zurückgewinnt und wieder verwendet.
  • Anstatt von der im Hinblick auf die Zeichnung oben beschriebenen Art zu sein, kann das Kältekondensiergerät eine Kolonne wie die Austauscher C1 und C2 sein. Dann mündet das Rohr 12 in den Unterteil dieser Kolonne ein, und das Rohr 14 geht von ihrem oberen Ende ab. Für die zweite Hilfsflüssigkeit wird ein besonderer Kreislauf eingerichtet, der zudem außer der dritten Kolonne einen Wärmeaustauscher und eine Kreislaufpumpe oder eine diese ersetzende Vorrichtung umfaßt, die die Flüssigkeit in feinverteilter Form dem oberen Ende der Kolonne zuführt und sie an deren uinterem Ende wieder aufnimmt. Der Wärmeaustauscher kann aus einem Raum bestehen, in den hinein an eine Kühlmaschine angeschlossene Schlangen sich erstrecken; er kann aber auch statt dessen oder zusätzlich ein Plattenaustauscher sein, d. h. ein Austauscher, in dem die Flüssigkeit viele Male in einer dünnen Schicht ausgebreitet wird und durch Austauschwände hindurch ihre Wärme an ähnliche Schichten einer Kühlflüssigkeit abgibt.
  • Wie weiter oben schon gesagt wurde, ist die zweite Hilfsflüssigkeit vorzugsweise eine Flüssigkeit mit Lösungsmitteleigenschaften gegenüber den im Ausgangsgas in Dampfform enthaltenen Stoffen.
  • Jedoch kann man aber auch eine Flüssigkeit verwenden, die diese Eigenschaften nicht besitzt, insbesondere eine wäßrige, ungefrierbare Flüssigkeit wie diejenige, die vorzugsweise in den Austauschern C1 und C2 verwendet wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gewinnt an Wirksamkeit, wenn es bei einem über dem atmosphärischen liegenden Druck durchgeführt wird, denn man kann <die Gasmenge in der Anlage ,deutlich proportional Idem Drucküberschuß vergrößern, während übrigens alles andere unverändert bleibt. Das Wärmegleichgewicht zwischen den Flüssigkeiten und den Gasen tritt immer sofort ein; die Verluste durch Strahlung sind porportional weniger bedeutend.
  • Das Verfahren kann nicht nur auf die Befreiung eines Gases von Benzol oder für gleichartige Aufgaben angewendet werden, sondern auch auf die Behandlung von Gas, in dem Dämpfe von Lösungsmitteln, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und im allgemeinen beliebigen organischen Verbindungen gelöst sind. Wenn diese in der ersten Hilfsflüssigkeit, die als Trägerflüssigkeit für die Kälteeinheiten gewählt wurde, löslich sind, kann man entweder die Destillation (nur eines Teils der Hilfsflüssigkeit) zur Gewinnung der aufgelösten Stoffe verwenden und diese Flüssigkeit regenerieren oder aber ein schweres Lösungsmittel verwenden, das das Wasser und die Dämpfe löst oder aber das Wasser dekantierbar läßt und nur die Dämpfe löst.
  • In den verschiedenen Fällen bleibt der Grundsatz immer derselbe: eine Hilfsflüssigkeit (oder Gemisch von Hilfsflüssigkeiten) verwenden, um den Wärmeaustausch zwischen den Gasen durchzuführen, die gesamte Rückgewinnung ,der Kälteeinheiten zu ermöglichen und die Kondensierung der Dämpfe der abzut rennenden organischen Verbindungen zu unterstützen.
  • Das Verfahren ist somit auf die Behandlung sämtlicher Gase anwendbar, die Dämpfe von bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen organischen Verbindungen enthalten; insbesondere kann es auf die Behandlung bewegter Luft, die zur Ventilierung von Werkstätten gedient hat, in denen mit der Spritzpistole Celluloselacke und -farben aufgetragen werden, und auf die Behandlung der Leichtbenzine enthaltenden Krackgase angewendet werden; da diese Gase im allgemeinen unter einem Druck von etwa 10 kg/cm2 anfallen, gestattet das Verfahren in vorteilhafter Weise, Kohlenwasserstoffe, wie Butane und butylene, die bei dem genannten Druck flüssig sind, abzutrennen.
  • Durch die Verwendung von Kolonnen und Wäschern igendwelcher Art, wie Kolonnen mit perforierten Platten, Ströder-Wäschern usw., zur Herstellung des Kontaktes zwischen den Gasen und den als Wärmeaustauschmedien dienenden Hilfsflüssigkeiten wird der Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht verlassen.
  • Sämtliche Vorrichtungen, ,die die Herstellung des Kontaktes zwischen den beteiligten Produkten auf methodische un,d wirksame Weise gestatten, können mit Erfolg für die Anwendung des vorliegenden Verfahrens verwendet werden.
  • Abschließend muß festgestellt werden, daß die Zeichnung auf schematische Weise eine von den möglichen Verwirklichungsformen einer für die Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung darstellt. Ohne ,den Rahmen. der vorliegenden Erfindung zu verlassen, kann man eine andere Anordnung der Bestandteile der Anlage vornehmen, z. B. um die Länge der Transportrohre für die kalten flüssikeiten zu verringern; wenn hier eine Mehrzahl von Kolonnen beschrieben und dargestellt worden ist, so muß ebenfalls berücksichtigt werden, daßdamit nur auf die Selbständigkeit der entsprechenden Behandlungszonen angespielt worden ist und daß man z. B. zwei solcher Zonen in ein und derselben Kolonne unterbringen kann.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von in einem Gas gelösten und durch Kälte bei einer Temperatur kondensierbaren Dämpfen, bei der das Gas nicht kondensiert, dadurch gekennzeichnet, daß man eine erste Hilfsflüssigkeit (,4), die in bezug auf das Gas und die in dem Gas gelösten Dämpfe chemisch inert und unter den Betriebsbedingungen ungefrierbar ist, einen Kreislauf durch laufen läßt, der aus zwei verschiedenen Wärmeaustauschzonen be.steht, in jeder Zone die genannte Flüssigloeit fein zerteilt, <das zu behandelnde Gas im Gegenstrom in bezug auf die Flüssigkeit (A) durch eine dieser Zonen strömen läßt und es dann mit einer feinzerteilten zweiten Hilfsflüssigkeit (B) in Berührung bringt, die durch anhaltenden Wärmeentzug auf der niedri gen, für die Kondensierung aller Dämpfe erforderlichen Temperatur gehalten wird, und man das so von Dämpfen befreite und abgekühlte Gas im Gegenstrom in bezug auf die Flüssigkeit (A), durch die zweite Wärmeaustauschzine schickt und von der Hilfsflüssigkeit (A) das Kondensat der Dämpfe isoliert, die von dieser Flüssigkeit in der ersten Wärmeaustauschzone, bevor sie in die zweite Wärmeaustauschzone geschickt wurde, aufgenommen wurden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Berührung mit dem Gas eine Teilmenge minidestens ,der zweiten Hilfsflüssigkeit entzieht, davon das Kondensat der Dämpfe abtrennt und diese Flüssigkeitsteilmenge mit dem mit Dämpfen beladenen Gas in Berührung bringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der zweiten Hilfsflüssigkeit so in Bewegung hält, daß der Flüssigkeitsspiegel eine Einbuchtung zeigt, und das Gas mit diesem Teil in Berührung bringt und es s,o emulgiert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas in den Wärmeaustauschzonen oder in der Zone der Berührung des Gases mit der zweiten Hilfsflüssigkeit oder in allen diesen Zonen in sehr kleinen Bläschen durch eine Reihe von Schichten aus Hilfsflüssigkeit schickt.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hilfsflüssigkeiten bei den Betriebstemperaturen ungefrierbare Flüssigkeiten verwendet, die außerdem die Eigenschaften besitzen, die zu gewinnenden Stoffe zu lösen.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wärmeaustauschvorrichtung aus einer Kolonne mit fein perforierten Platten besteht, vorzugsweise Platten von gefrittetem Material, daß diese Kolonne wärmeisoliert ist und vorzugsweise aus übereinandergestapelten Gliedern besteht, wobei sich zwischen zwei Gliedern oder Gruppen von aufeinanderfolgenden Gliedern ein wärmeisolierendes Bindeglied befindet.
  7. 7. Vorrichtung nach. Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, <daß <di'e Zone, in dier <das Gas mit der zweiten Hilfsflüssigkeit in Berührung gebracht wird, der Innenraum einer Wanne ist, in der eine Rührvorrichtung den Flüssigkeitsspiegel in einem eingebuchteten Zustand zu halten vermag.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zone, in der das Gas mit der zweiten Hilfsflüssigkeit in Berührung ge- bracht wird, eine Kolonne von der in Anspruch 6 beschriebenen Art ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät zur Herstellung der Berührung zwischen ,dem Gas und der zweiten Hllfsflüssigkeit durch Eintritts- und Austrittsleitungen mit einer Pumpe zum Kreisenlassen der Flüssigkeit und einem Wärmeaustauscher, vorzugsweise einem Plattenaustauscher, verhunden ist.
DEG6965A 1950-09-18 1951-09-16 Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von in einem Gas geloesten Daempfen organischer Verbindungen Expired DE884037C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1051247B (de) * 1953-12-05 1959-02-26 Bayer Ag Verfahren zur Rueckgewinnung von fluechtigen Stoffen aus feuchten Traegergasen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1051247B (de) * 1953-12-05 1959-02-26 Bayer Ag Verfahren zur Rueckgewinnung von fluechtigen Stoffen aus feuchten Traegergasen

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