DE88135C

DE88135C -

Info

Publication number: DE88135C
Application number: DENDAT88135D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

E. J. HUSSEY & CO. in NEW-YORK. Scheidenspritze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. September 1895 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vaginaspritze, welche mit geeigneten Vorrichtungen versehen ist, die den wirksamen Zuflufs und den richtigen Abflufs der zur Verwendung gelangenden Flüssigkeit sichern.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι ist ein Schaubild,

Fig. 2 ein Längsschnitt und Fig. 3 eine Vorderansicht desselben, bei welch letzterer Abbildung das Einspritzrohr im Querschnitt nach der Linie x-x der Fig. 2 dargestellt ist, und

Fig. 4 ist ein Schnitt des Einspritzrohres nach der Linie y-y der Fig. 3.

A stellt einen Schild aus Hartgummi dar, welcher, von vorn gesehen (s. Fig. 3), eiförmig gebildet ist und von der Seite als gewölbt erscheint.

Etwas über der Mitte dieses Schildes befindet sich an der inneren Fläche desselben das Einspritzrohr B, das seinem freien Ende zu etwas nach oben gerichtet ist. C ist ein an der äufseren Seite des Schildes vorgesehener Stutzen,, dessen Hohlraum eine Verlängerung desjenigen des Einspritzrohres B bildet und welcher dazu dient, die Spritze an einen geeigneten Zuleitungsschlauch anzuschliefsen.

Das äufsere Ende des Einspritzrohres B ist mit Rippen D versehen, welche durch Rillen E von einander getrennt sind und in der Längsrichtung dieses Rohres verlaufen.

An den durch die Rippen D gebildeten Winkeln sind in den Rillen E schräg nach vorn gerichtete Einspritzöffnungen F vorgesehen, wie in Fig. 4 ersichtlich ist. Die Rippen D dienen dazu, die Vaginatheile derart auszuspreizen, dafs die in die Scheide einzuspritzende Flüssigkeit frei aus den Oeffnungen F, welche dieselben nach vorn leiten, austreten kann.

Längs der Unterseite des Einspritzrohres B sind zwei Flantschen G vorhanden, welche ungefähr beim Ende der Rippen D anfangen und bis in den Schild A hineindringen, sich nach unten zu etwas von einander entfernend, wie in Fig. 3 ersichtlich ist. Zwischen diesen Flantschen ist ein Kanal H gebildet, welcher an der Innenfläche des Schildes A in· einen Auslaufstutzen I einmündet, dessen Durchmesser sich allmälig verringert bis zu einer Endwarze J, an welche "ein Abflufsschlauch angeschlossen werden kann.

Um den Schildrand ist ein Kissen bezw. Bufferring y aus hohlem Weichgummi mit daran befindlichem ringförmigen Lappen bezw. Streifen O angebracht, indem hierbei der rohrförmige Th eil des Ringes N an die Innenseite des Schildes anzuliegen kommt; an seinem unteren Theil ist aber der Schild mit einer Schneppe L versehen, die sich als eine innere Ausdehnung der unteren Wandung des Ausflufsstutzens I darstellt, und zwischen dem Rand dieser Schneppe und dem Rand des Schildes ist eine concave Kerbe M gebildet, in welcher der rohrförmige Theil des Gummiringes N am unteren gekrümmten Theil des Schildes gehalten ist. Die Spannung des Kautschuks hält den Gummiring am Schild, jedoch kann dieser Ring leicht zum Reinigen vom Schilde abgehoben werden.

Der Gummiring .ZV verhindert nicht nur das Entweichen von Flüssigkeit ringsum des Schildes,

sondern auch, dafs die eingespritzte Flüssigkeit mit einem Theil der äufseren empfindlichen Körperfläche in Berührung kommen kann. Dies gestattet der vom Apparat Gebrauchmachenden, warmes Wasser zu verwenden, ohne eine unangenehme Wärme zu fühlen.

Demnach ist die Spritze besonders zur örtlichen Behandlung von Entzündungen mit Heilmitteln verwendbar, indem beim Verschliefsen des Auslaufschlauches und beim Zusammenklemmen des Zuleitungsschlauches die Flüssigkeit in der Scheide zurückgehalten werden kann, ohne dafs ein merklicher Druck im Einspritzrohr vorhanden ist, und dafs die Flüssigkeit entweichen und mit den äufseren Körpertheilen in Berührung kommen kann.

Der Zweck der Schneppe L und der Kerbe M ist, der Flüssigkeit zu gestatten, frei in den Auslaufstutzen / zu gelangen und zu verhindern, dafs der rohrförmige Theil des Ringes N dem Abflufs der Flüssigkeit zum Stutzen / ein Hindernifs bietet.

Die zwei Flantschen G längs der Unterseite des Einspritzrohres dienen dazu, die Scheidentheile aus einander zu spreizen und zurückzuhalten, und sichern den freien Abflufs der zum Gebrauch kommenden Flüssigkeit; andernfalls könnten diese weichen Körpertheile wohl deren Abflufs verhindern.

Claims

Patent-Ansprüche:

Eine Scheidenspritze, bei welcher der wirksame Zuflufs und der richtige Abflufs der zur Verwendung gelangenden Flüssigkeit dadurch gesichert ist, dafs das Einspritzrohr (B) einerseits bei seinem vorderen Ende mit Längsrippen (D), zwischen welchen die schräg nach vorn gerichteten Einspritzöffnungen (F) angeordnet sind, und andererseits mit zwei Längsflantschen (G) an seiner Unterseite versehen ist.
Eine Scheidenspritze nach Anspruch i, bei welcher der Schildrand durch einen abhebbaren röhrenförmigen Ring (N) mit ringförmigem Lappen (O) aus Weichgummi, welcher in einer an einer Verlängerung (L) der Wandung des Abflufsstutzens (J) vorhandenen Kerbe (M) gehalten wird, eingefafst ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.