DE881276C - Pruefgeraet fuer elektrische Zuendanlagen von Brennkraftmaschinen - Google Patents
Pruefgeraet fuer elektrische Zuendanlagen von BrennkraftmaschinenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 29. JUNI 1953
N1908 Ia146c*
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft Geräte zum Prüfen von Zündanlagen für Brennkraftmaschinen, die mit
Fremdzündung arbeiten. Zweck der Erfindung ist die Verbesserung von Vorrichtungen zum· Prüfen
der Arbeit der Zündanlage von solchen Maschinen sowie zur Feststellung von .schadhaften Zündkerzen
oder ihres Zustandes. Die Erfindung findet vorteilhaft bei Flugzeugen mit mehreren Mehrzylindermotonen
mit vollabgeschirmter Doppelzündung Verwendung. Ebenso haben gepanzerte Kampfwagen
häufig vollabgeschirmte und daher schwer zugängliche MehrzylindermaS'Chinen.
Es sind Geräte bzw. Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die vorzugsweise an die Primärwicklung des
Magnetzünders angeschlossen werden und einen Kopfhörer oder ein ähnliches Anzeigegerät geringer
Trägheit für die Anzeige der den Zündkerzen zugeleiteten Impulse verwenden. Derartige Vorrichtungen
erlauben eine leichte und schnelle Feststellung, ob irgendwelche Zündkerzen schadhaft
sind, ohne dazu eine der abgeschirmten Leitungen zu benutzen. Vorzugsweise sind Vorrichtungen, wie
z. B. ein veränderlicher .Widerstand, zum fortlaufenden Herabsetzen der den Zündkerzen zugeführten
Impulsamplituden vorgesehen, so daß es möglich ist, nicht nur anzugeben, ob eine der Kerzen schadhaft
ist, sondern sich obendrein ein Bild über den allgemeinen Zustand der Kerzen zu machen sowie
über die Möglichkeit eines späteren Versagens.
Diese Geräte zeijgen allerdings nicht an, welche bestimmte Kerze schadhaft ist oder auszufallen
droht. Die Erfindung bezweckt daher, ein Prüfgerät zu schaffen, das nicht nur allgemein anzeigt,
ob Kerzen schadhaft sind oder nicht, oder vielleicht in Kürze schadhaft werden könnten, sondern das
auch die betreffenden Kerzen genau bezeichnet.
Es ist bereits bekannt, die Arbeit der.Zündanlage
einer Brennkraftmaschine dadurch zu prüfen, ,daß
eine mit -der Motordrehzahl synchronisierte Kaiihodenstiiahlröhre an ^die - Zündanlage angjeschlossen
wird, die anzeigt, ob die einzelnen Zündimpulse riegelmäßig aufeinanderfolgen. Eine solche
Vorrichtung ist jedoch nicht imstande, über die Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit der Zündimp'ulsie
hinaus Angaben darüber au liefern, in ίο welchem Zustand sich -die .gesamte Zündanlage befindet,
ob 'eine bzw. welche der Zündkerzen zuenge
oder zu weite Elektrodenabstände besitzt, kurzgeschlossen oder verrußt ist, oder ob in Kürze der
Ausfall 'einer Kerze zu erwarten ist, ob der Unterbrecher gereinigt oder nachgestellt ■ werden muß
u. dgl, mehr.
Derartige Aussagen gestattet ein Prüfgerät nach
der Erfindung-. Es liegt auf der Hand, daß damit
sehr erhebliche Vorteile gegenüber den bisher bekanntgewordenen oder vorgeschlagenen Vorrichtungieji
verbunden sind.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Prüfgerät
für Zündanlagen von Brennkfaftmaschinieh,
das mit einem mit der Zündanlage zusammenwirkenden Oszillographen und mit Vorrichtungen
zu dessen Synchronisierung' mit 'dem Arbeitstakt der Brennkraftmaschine versehen ist. Die Erfindung*
kennzeichnet sich dadurch, daß. der Oszillographenkreis parallel zum Unterbrecher der Zündanlage
geschaltet ist und der Oszillograph in Abhängigkeit von der Spannung- .an den Unterbrecherkonfcakten
arbeitet, wobei zwischen Zündanlage und Oszillograph in den Kreis eingeschaltete Filter die
hochfrequenten Schwingungen aussieben, die in den den Zündkerzen zugieführten Impulsen enthalten
sind. Hierbei wird .die Zeitbasis des Oszillographen
ebenfalls auf geeignete Weise mit der Motordrehzahl synchronisiert. Zum Beispiel kann die Zeitbasis
des Oszillographen von 'einem ■ bestimmten
Punkt jeweils im Arbeitstakt der Maschine angestoßen werden.
Bei 'einer zweckmäßigen Ausführungsform der
' Erfindung wird die Zeitbasis des Oszillographen
' mit .einem elektrischen Impuls synchronisiert, der
dem einer der Zündkerzen zugeführten Impuls ent"' spricht. Der Synchronisierimpuls kann· auch durch
vom Motor mechanisch betätigte Kantakte gegeben
werden, 'die bei einem Viertaktmotor einmal je zwei Umdrehungen betätigt werden. Zum Beispiel kann
.die Bewegung eines der Ventilschwinghebel dazu
benutzt werden, die' Kontakte zu öffnen und zu
schließen. ; -
Zur Erzeugung der Impulse, die -den auf die Zündkerzen gegebenen entsprechen, kann die Hochspannungs-
oder Sekundärseite. des Zündstromkreises benutzt werden, besser'aber werden sie aus
der Niederspannungs- oder Primärseite gewonnen. Im erstenen Fiall erfolgt der Anschluß auf der
Eingangsseite des Verteilers, so .daß.man eine.Folge
von impulsen erhält, die derjenigen entspricht, die . den einzelnenKerzen nacheinander zugeleitet werden,.
Zweckmäßig schaltet man .einen Gleichrichter in den. Stromkreis der.. Synchromsjerimpulse,·. durch
den gewährleistet wird, .daß der Oszillograph unabhängig von der Polarität des Zündfunkens angestoßen
wird.
Hierbei ,ist es von Vorteil, im Stromkreis des Synchronisierimpulses eine hohe Impedanz vorzusehen,
'tem die Einbuße an Zundfunikenenergie zu
verringern. Diese Impedanz kann z.B. aus einem hochohim'igien Wirkwiderstand, einem kleinen
Kondensator oder 'einer Parallelschaltung· dieser beiden Elemente bestehen.
Die Vorrichtung- nach der Erfindung kann zweckmäßig so ausgestaltet sein, daß die Zuleitung jener
Kerze, die den Synchronisierimpuls liefert, unterbrochen
und in diese Leitung eine Serienfunkenstrecke eingeschaltet wird. Damit wird erreicht,
daß auch dann ein Synchronisierimpuls zur Verfügungsteht,
wenn etwa die betreffende Kerze durch starkes Verrußen oder anderweitig* kurzgeschlossen
sein sollte.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung eines Prüfgerätes nach der Erfindung besteht in eiber
Vorrichtung- zum. fortschreitenden Vermindern der
Intensität ,dar den Kerzen zugeführten Impulse, um die Kerzen nacheinander zum Nichtzünden bringen
zu können. Eine derartige Vorrichtung kann beispielsweise aus einem Regelwiderstand bestehen,
den: stetig- oder in Stufen verstellbar ist und parallel
zur Primärwicklung der Zündspule oder des Magnetzünderrs liegt.
Nachstehend soll nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben
weiden.
Fig. ι ist das Schaltbild eines erfindungsgemäß ausgebildeten und bei einer Batteriezündanlage
zur Anwendung gelangenden Zündprüfgerätes ;
Fig·. 2 gleicht Fig. 1 ; sie zeigt die Anwendung
des Gerätes bei einer Magnetzündanlage; too
Fig·. 3 bis 16 zeigen Proben von Kurven, wie sie
sich auf dein Oszillographen bei verschiedenen Fehlenarten in einer 6-Zylinder-Batteriezündanlage
abzeichnen, und
Fig1.17 bis 30 sind Abbildungen, ähnlicher Beispiele
von Kurven in einer 12-Zylinder-Magnetzündanlage.
' Die in Fig. 1 dargestellte Zündanordnung ist so ausgebildet, .daß eine von mehreren Batteriezündankgen
geprüft werden kann, z. B. die Doppelzündungfür die verschiedenen Zylinderreihen der
Motoren eines mehrmotorigen Flugzeuges, wobei der Übersichtlichkeit wegen nur eine Anlage gezeigt -ist.
Sie besteht aus der gewöhnlichen Primärwicklung A in Serie mit einer Batterie Af- nebst Unterbracher
A2, dem ein Kondensator As parallel geschaltet
ist, ;und einer Sekundärwicklung B, -die
aim Verteiler B1 liegt, der -die Zündkerzen C speist.
. Fig. 2 zeigt den entsprechenden Teil des Stromkreises btei Magnetzündung, bei der es natürlich
keine Biatterien gibt. -
Die Primärimpulse, die den Impulsen entsprechen, die den Kerzen mitgeteilt werden, übertragen
sich auf das Prüfgerät durch einen Reduktionsund Filtersitromkreis. Dieser besteht aus
einem WiaWschalter D zum- Wählen der jeweils zu
prüfenden Zündanlage. Parallel zur Primärwicklung der gewählten Zündspule befindet sich ein Regelwiderstand
E mit einer Anzahl von Kontaktstellen, die, nur um· ein Beispiel zu nennen, Widerständen
von 18, 22, 28, 34, 48, 67, 76, 169 und 360 Ohm und einer Stromunterbrechung entsprechen.
Durch fortgesetztes Verstellen dieses Widerstandes können auch die an die Zündkerzen abgegebenen
Impulse fortlaufend abgeschwächt werden. Gleichfalls über die Primärwicklung der
Zündspule verbunden liegt die Primärwicklung des Transformators E, dessen Sekundärwicklung durch
den Kondensator E1 von annähernd 0,05MsO1I^F
und ein Potentiometer E2 überbrückt ist, um die Amplitude der Aufzeichnung auf den Oszillographenschirm
zu verändern. Diese Teile wirken als Filterkreis zur Ausschaltung hoher Frequenzschleifen
und -spitzen, wodurch sie in starkem Maße dazu beitragen, den Fehler durch charakteristische
Kurven leicht erkennbar zu machen. Die Anzapfstelle des Potentiometers ist mit einer der vertikalen
Ablenkplatten F1 der Kathodenstrahlröhre F verbunden, deren andere vertikale Platte F- sowie
Anode F3 mit der Erde verbunden ist.
Von einer der gewählten Zündkerzen C, z. B. der Kerze C1, wird ein Auslöseimpuls abgezapft, um
die Zeitbasis des Oszillographen festzulegen. (Jm zu verhüten, daß der Funkenimpuls mehr als nötig
geschwächt wird, wird die Verbindung über eine hohe Impedanz hergestellt. Diese kann aus einem
hohen Widerstand G von ungefähr 5 Megohm, wie in Fig. ι dargestellt, bestehen. Gegebenenfalls kann
auch eine kleine Kapazität ,angewendet werden, oder zweckmäßig, wie in Fig. 2 dargestellt, eine Kapazität
G1 von 15 bis 30 pF, die mit einem Widerstand G von etwa 5 Megohm parallel geschaltet
ist. Häufig zieht man es vor, wie in Fig. 2 'gezeigt, den Stecker od. dgl., durch welchen der Auslöseimpuls
vom Zündstrom (der abgeschirmt sein kann) abgezapft wird, so einzurichten, daß er die Leitung
zur Zündkerze unterbricht und eine Reihenfunkenstrecke T vor die Zündkerze schaltet. Dies gibt
Gewähr dafür, daß ein Auslöseimpuls erzielt wird, selbst wenn die betreffende Kerze zufällig
kurzgeschlossen sein sollte. Der Auslöseimpuls wird gleichgerichtet, damit er funktionieren kann,
einerlei, ob die Funken an der betreffenden Kerze positiv oder negativ sind. Jede geeignete Form von
Gleichrichter kann verwendet werden. Der gezeigte besteht aus 'einer Duodioden-Triode H der unter
der Nr. 6 Q 7 G bekannten Type.
Der Impuls von der Zündkerze wird der Primärwicklung des Transformators H1 zugeführt, dessen
in der Mitte angezapfte Sekundärwicklung an ihren Enden entsprechend mit den Dioden-Anoden verbunden
ist, wogegen die Abzweigung in 'der Mitte mit dem Gitter und über Widerstände auch mit der
Kathode verbunden ist; dadurch gelangt der gleichgerichtete Impuls zum Gitter.
Die besondere Form des Zeitbasisstromkreises
bildet an sich keinen Teil der Erfindung; daher kann jede bekannte und dafür passende Vorrichtung
für diesen Zweck verwendet werden. Es werden aus diesem Grunde auch nur die Hauptmerkmale
der in Fig. 1 dargestellten Anordnung beschrieben.
Der verstärkte Impuls der Duodioden-Triode//
wird dem Gitter einer gittergesteuerten, mit Argon gefüllten Gasentladungsröhre / der unter den Buchstaben
G. T. I. C. bekannten Type zugeführt, wodurch diese Röhre leitend wird, vorausgesetzt, daß
der Impuls die ständige Gittervorspannung der Gasentladungsröhre hinreichend übersteigt. Parallel
zum Anodenstromkreis dieser Röhre liegt ein Kondensiator J1 von ungefähr ο, ι μ¥, der infolgedessen
entladen wird, worauf der Abfall der Anodenspannung die Röhre wieder nichtleitend macht.
Der Kondensator 71 ist durch eine Pentode K
mit dem Hochspannungsnetz verbunden. Die Spannungsschwankungen über Kondensator J1 werden
den waagerechten Ablenkplatten Fi und F5 der
Kathodenstrahlröhre zugeführt, um damit die Zeitbasis zu bilden, wobei die Spannung dies Kondensators
während des Aufladens im Verhältnis zur Zeit und zur Entladung durch die Röhre steht, die
den Funkenüberschlag liefert. Man könnte einen einfachen Widerstand statt der Pentode K verwenden;
aber in diesem Fall würde die Ablenkung in bezug auf die Zeit nicht geradlinig sein. Die
Schirmgitterspannung der Pentode K. ist mittels des Potentiometers /C1 veränderlich· gemacht, um
die Zeitbasis verändern zu können.
Das Gerät kann an jede geeignete Kraftquelle angeschlossen werden, so kann es z. B. auch als
selbständiges Aggregat od. dgl. einschließlich Batterien hergestellt werden. Bei der dargestellten Ausführung
ist indessen Netzstrom vorgesehen zur Lieferung der verschiedenen Hochspannungen und
Heizspannungen. Dieser Strom wird bei Fahrzeugen und Flugzeugen meistens, aus Batterien gelieferter
Gleichstrom von z.B. 6, 12 oder 24V sein oder aber man verwendet Wechselstrom der gewöhnlichen
Spannungen aus dem Netz. Bei Batteriestrom wird dieser auf einen Zerhacker M wirken, so daß
Wechselstrom der mittleren Anzapfung der Primärwicklung N1 eines Krafttransformators N zügeführt
wird. Die Wicklung N1 ist mit Anzapfungen versehen, die entsprechend der Batteriespannung
gewählt werden. Wird Wechselstrom benutzt, so wird dieser einer anderen Primärwicklung N2 des
Transformators, N zugeführt. Ein vierpoliger Wahlschalter P ist zur Wahl der Stromaufnahme vorgesehen.
Pol P1 ist entweder mit dem einen Pol der Wechselstromquelle verbunden oder er schließt
den Stromkreis -des Zerhackers über einen der Spannung entsprechenden Widerstand; zweiweitere
Pole P2 und P3 verbinden ,gegenüberliegende
Klemmen des Zerhackers mit den entsprechenden Enden oder Abzweig- bzw. Kontaktstellen, der
Wicklung W1, während der vierte Pol Pi in geeigneter
Stellung mit dem anderen Pol der Wechselstromquelle verbunden ist.
Ein Schalter Q ist zur Abschaltung der einen Seite der Hochspannungsquelle vorgesehen. Dieser
Schalter sowie der Zündanlagenwählschalter D sind,
wie in der Zeichnung dargestellt, mit einem Schalter R gekoppelt, der mit einer grünen und
einer roten Lampe jR1 und fö verbunden ist. Da-•
durch ist ein Warnsignal geschaffen, um das unmittelbare Anlegen der Anodenspannung an die
Gasentladungsröhre zu verhindern, bevor ihre Kathode aufgeheizt ist. Beim Einschalten leuchtet
zunächst 'die grüne Lampe auf. Dabei erhalten -die Glühfäden der Rohren Heizspannung. Darauf läßt
man mindestens 1/2 Minute vergehen, bevor man
weiterschaLtet. Es leuchtet dann 'die rote Lampe
auf, und die Anodenspann'ung wird angelegt. Diese Vorrichtung- erübrigt sich aber, wenn ein Verzögerungssichialter
in den Anodenstromkreis der Röhre eingebaut wird.
Die Fig. 3 bis 30 zeigen schematisch verschiedene Arten erzielter Kurven. Sie lassen fungefähr erkennen,
wie sich diese bei den verschiedenen Arten von Fehlern in der Zündanlage verändern. Die
Kurvenbilder 3 bis 16 beziehen sich auf eine typische ^-Volt-o-Zylinder-Batterie-Zündanlage, wogegen
die Fig. 17 bis 30 entsprechende Kurvenbilder für einen ^-Zylinder^-No'ckdn-Magnietzünder des
Ein- und Ausschalttyps sind.
Fig·. 3 zeigt den normalen Zustand bei Batteriezündung".
Alle Kurven haben gleiche Höhe, was beweist, daß der Elektrodenabstand bei allen
Kerzen richtig ist. Wenn man die einzelnen Kurven im- Apparat näher betrachtet, findet man, daß ihre
Spitzen leicht flattern, was von den Schwankungen zwischen aufeinanderfolgenden Funken kommt.
Fig. 4 zeigt gewisse Kerzensehäden,· Kerze Nr. 3 hat Stromunterbrechung, Kerze 4 'dagegen Kurz.--.
■-. schluß. Man wird erkennen, daß 'die kurzgeschlossene
Kerze eine Kurve erzeugt, die kurzer und breiter als normal ist und kein Flattern auiweist.
Die Kurve nach Fig.. 5 zeigt, daß die Kerzen
Nr. 3 und 4 verrußt sind und aussetzen. Nr. 3 ist
stärker verrußt als Nr. 4. Auf deim Oszillographen-. schirm: wird man erkennen, daß Kerzen, 'die nicht
funken, eine ruhige Kurve ergeben, wogegen die anderen eine Kurve mit leichtem Flackern an den
. ' Spitzen erzeugen.
Kurvenbildö zeigt die Wirkung schlecht eingestellter
Elektrodenabstände. Der Abstand ist bei Nr. I der Prüfkerzen richtig, bei Nr. 2 und 3 dagegen
zu weit, wenn auch weniger weit als bei -Nr; 2; Nr. 4 ist richtig; Nr. 5 ist zu weit und
Nr: 6 ist richtig. Alle Kerzen zünden.
Fig. 7 zeigt 'die Verwendung des veränderlichen
Nebenwiderstandes E an, durch welche Kerzen, die Vorher zündeten, nacheinander zum Versagen ge-..
; bracht werden könneti. Di|es gestattet die Abschätzung
der Größe der Elektrodenabstand© und der Wahrscheinlichkeit eines· Aussetzens der
Zündung.
Die Kerzen sind dieselben wie bei Fig. 6 bei Einschaltung einer Stufe des Nebenschlusses, wodurch
die Spulenspannung herabgesetzt wurde. Die Kerzen Nr. 2 'und 3 setzen jetzt aus. Man wird bemerken,
daß, da beide Kerzen 'Nr. 2 und 3 aussetzen, beide ■Kurven gleich hoch und jetzt ruhig sind und keine
, ■ vorspringenden Spitzen aufweisen. Die Basis der Kurve für jede aussetzende Kerze hat einen
doppelten Höcker, und es zeigt sich, daß Kerze
Nr. 5, die auch einen weiten Elektrodenabstand hat, noch zündet.
Bei, der Kurve nach Fig. 8 liegt es ähnlich wie bei Kurve/, jedoch ist hier die Spannung durch
Weiterschaltung des Nebenschlusses um eine weitere Stufe noch stärker herabgesetzt. Alle drei Kerzen
mit weitem Elektrodenabstand setzen jetzt aus, so daß sich die Kurven in ihrer Form gleichen.
Würden weitere Stufen des Nebenschlusses eingeschaltet, so würden 'die restlichen Kerzen, nämlich
Nr. 1, 4 und 6 schließlich auch aussetzen. Die letzte Kerze, dije aussetzt, wäre die mit dem kleinsten
Abstand.
Fig. 9 zeigt 'die Wirkung einer kurzgeschlossenen oder verbrannten Hochspannungsspule. Sie steEt
einen Fall vollständigen Versagens dar. Wäre das Aussetzen nur ein gelegentliches oder teilweises,
so würde 'die Kurve zwischen der hier gezeigten und der normalen hin und her' springen.
Fig. 10 zeigt die Wirkung 'eines Kondensators, der 'eine Stromuntefbrechung hat. Die Kerzen
zünden in diesem Fall zwar noch. Der Fehler kann dadurch diagnostiziert werden, daß man die Kurve
mit der normalen, in Fig. 3 gezeigten Kurve vergleicht. Man wird finden, daß, während die normale
Zündkurve eine dünne Linie auf der Vorderseite und 'eine 'dicke auf der Rückseite hat, die
Kurve bei dem schadhaften Kondensator eine dicke Linie auf beiden Seiten zeigt. Dies zeigt sich
auch bei der den Auslöseimpuls für- die Zeitbasis liefernden Kerze, bei. der 'das Kurvenband gespreizt
ist. Spitzen und Basislinien der Kurven sind ebenfalls verschieden, und ihre variable Höhe deutet auf
unregelmäßigös Zünden.
Fig. 11 zeigt die Wirkung eines teilweise kurzgeschlossenen
Kondensators. Alle Kerzen versagen in 'diesem Fall. Die Diagnose des Schadens hängt
von der Art der Kurvenform sowie von dem Umstand ab, daß, da alle Kerzen gleichmäßig aussetzen,
der Fehler entweder in der Spule oder im Verteiler zu suchen ist.
Fig. 12 zeigt 'die Wirkung zu niedriger Batteriespiannung.
In 'diesem Fall setzen einige der Kerzen aus,; wenn man idie Kurve auf dem Prüfgerät selbst
sehen würde, würde man erkennen, daß die Fehlzündungen
'unregelmäßig sind. Das Kurvenbüd, das eine Momentaufnahme eines Arbeitsspiels des
Motors ist, zeigt dies nicht. Die Kurven sind eng und 'die Buckel unten klein infolge der geringen
vorhandenen Energie.
Aus den Fig. 13, 14 und 15 ersieht man die
Wirkung der Einstellung des Kontaktabstandes im Unterbrecher. Der Amplitudenregler ist bei diesen
Figuren auf seinen Höchstwert eingestellt, damit die Wirkung der Kontaktöffnung im Unterbrecher
auf der Grundlinie zu. erkennen ist. Fig. 13 zeigt
die richtige Einstellung, Fig. 14 die Auswirkung eines 'engen ElektrOdeniabstandes und Fig. 15 die
eines großen Abstandes. Alle Kerzen zünden in jedem einzelnen Fall. Die Diagnose ist bei einem
direkten Vergleich der drei Bilder ziemlich 'einfach.
Man wird bei Kurve 14 bemerken, daß da, wo der
Abstand zu klein ist, die Grundspitzen in der Höhe variieren. Das liegt an einer Kleinen Unregelmäßigkeit
in der Nockenform, die nur unter diesen Verhältnissen erkennbar ist.
Fig. 16 zeigt die Wirkung einer schwachen Unterbrecherfeder.
Auch in diesem Fall wurde der Amplitudenregler auf seinen Höchstwert eingestellt.
Die Diagnose das. Fehlers kann durch einen Vergleich dieser Kurve mit der eines normalen,- richtig
ίο eingestellten Unterbrechers erfolgen, wie. sie in
Kurve 13 gezeigt ist. Das Bild flackert auch in der typischen Weise., wenn man es auf dem Prüfgerät
sieht; in der Figur ist dies jedoch nicht erkennbar.
Bei bestimmten der hier gezeigten Fehler kann die Energie, die der den Auslöseimpuls liefernden
Kerze zugeführt wird, für die Synchronisierung des Leuchtpunktes zu klein sein. Dann schrumpft die
Kurve entweder zu einer ruhigstehenden, senkrechten Linie zusammen, da der flackernde Punkt
nicht über den Schirm läuft, oder das Gerät löst sich selbst aus, was zu einem' stetigen Vorüberfluten
von Kurven über den Schirm führt. Der Fehler kann in der Regel aus den sich zeigendem
Kurven abgelesen werden, aber im Zweifelsfall sollte die Prüfkerze ausgewechselt und eine neue Prüfung
gemacht werden.
Die Fig. 17 bis 30 stellen typische Kurvenzüge
dar, die durch Fehler verschiedener Art in einer Magnetzündanlage hervorgerufen werden. In diesem
Fall sind die Funken abwechselnd positiv und negativ, und da es sich hier um einen 12-Zylindermotor
handelt, sind es deren zwölf.
Fig. 17 zeigt den normalen Zustand. Alle diese Kurven sind gleich hoch, was ein Beweis dafür ist,
daß alle Elektrodenabstände richtig eingestellt sind. Auf dem Schirm des Gerätes sieht man infolge von
Schwankungen zwischen aufeinanderfolgenden Funken die Spitzen der Kurven leicht flackern.
Fig·. 18 zeigt gewisse Kerzenschäden. Danach ist
die Kerze Nr. 4 unterbrochen, und Nr. 8 hat Kurzschluß. Man wird erkennen, daß die Kerze mit
Schluß eine Kurve abgibt, die kurzer und breiter als normal ist und nicht flackert.
In Fig. 19 sind die Kerzen Nr. 4 und 6 verrußt
und ergeben Aussetzer. Nr. 4 ist stärker verrußt als Nr. 6. Wenn man sich das Bild auf dem
Oszillographenschirm ansieht, wird einem auffallen, daß die Kerzen, die aussetzen, eine ruhige Kurve
erzeugen, wogegen die Kurve der Kerzen, die gut sind, ein leichtes Flackern in den Spitzen
aufweist.
Fig. 20 zeigt die Wirkung von schlecht eingestellten Elektrodenabständen. Der Abstand bei
Kerze Nr. 6 ist sehr groß, der von Nr. 8 ist ebenfalls reichlich groß, aber weniger als bei Nr. 6, wogegen
der von Nr. 10 sehr klein ist. Die anderen Abstände sind in Ordnung. Alle Kerzen funken
und zeigen daher das übliche leichte Flackern in der Spitze. Der sehr große Elektrodenabstand ist
kla,r erkennbar, aber der mittelgroße und der kleine ist nicht so deutlich ausgeprägt; ihr Vorhandensein
wird durch Verwendung des Nebensehlußwiderstandes deutlich gemacht, wie in der nächsteh Figur
dargestellt ist.
Fig·. 21 zeigt die Anwendung des Nebenschlußwidersfcandes
E. Die Kerzen sind dieselben wie bei Fig. 20, jedoch wurde eine Stufe des Nebenschlusses
eingeschaltet, wodurch die Zündspannung· herabgesetzt und Kerze" Nr. 6 zum1 andauernden und
Kerze Nr. 8 zum gelegentlichen Aussetzen gebracht wird. Das Bild von Nr. 6 ist nunmehr ruhig und
ohne hervorragende Spitzen. Die Kurve von Nr. 8 schwankt zwischen totalem Versagen und gelegentlichem
Aussetzen.
Fig. 22 zeigt die Anwendung einer weiteren Stufe des Nebenschlusses und sowohl Nr. 6 wie 8 setzen
nun andauernd aus. Unter diesen Umständen zeigen beide Kurven gleiche Höhe.
Biei Fig. 23 ist die Spannung noch weiter herabgesetzt,
dadurch, daß der Nebenschluß noch weitergerückt wurde. Sämtliche Kerzen ergeben jetzt Aussetzer
mit Ausnahme von Nr. 10, die sich dadurch auszeichnet. Die Tatsache, daß die Kerze Nr. 10
einen kleinen Elektrodenabstand, aber keinen Schluß hat, kann man erkennen, wenn man sich die
Kurve auf dem1 Prüfgerät selbst ansieht; bei ihr
zeigt sich ein leichtes Flackern an der Spitze.
Fig·. 24 zeigt, daß die Hochspannungsspule kurzgeschlossen
oder verbrannt ist, was vollständiges Versagen bedeutet. Wäre das Aussetzen mur ein
gelegentliches oder teilweises, so würden die Kurven zwischen den gezeigten und den 'normalen hin
und her springen.
Fig. 2 5 zeigt die Wirkung der Anwendung eines unterbrochenen Kondensators. Die Kerzen zünden
in diesem Fall noch. Der "Fehler kann ermittelt werden, wenn man die Kurve mit der normalen>,
in Fig·. 17 gezeigten, vergleicht. Man wird finden, daß, während das normale Funkenbild eine dünne
Linie auf der Vorderseite und eine dicke auf der Rückseite hat, das Bild mit dem defekten Kondensator
eine dicke Linie auf beiden Seiten zeigt. Die Spitzen und Basislinien der Kurven sind ebenfalls
verschieden, und die verschiedene Höhe der Kurven zeigt unregelmäßiges Zünden an.
Fig. 26 zeigt die Wirkung des in der Offen-Sitellung
hängengebliebenen Unterbrechers. Die deutliche Form der Kurven macht die Diagnose
dieses Fehlers leicht. Wenn der Unterbrecher nur no gelegentlich hängenbleiben würde, würde die Kurve
zwischen der gezeigten und der normalen wechseln.
Die Fig. 27, 28 und 29 zeigen die Wirkung der Einstellung des Unterbrecherabstandes. Der Amplitudenregler
ist bei diesen Figuren auf seinen Höchstwert eingestellt, damit die Wirkung des Unterbrecherabstandes auf der Basislinie zu sehen
ist. Fig. 27 zeigt die richtige Einstellung, Fig. 28 zeigt die Wirkung eines kleinen Elektrodenabstandes
und Fig. 29 'die .eines großen. Alle diese Kerzen
zünden in jedem Fall. Die Diagnose wird durch ein Vergleichen der drei Bilder gestellt.
Fig. 30 zeigt die Wirkung einer schwachen Unterbrecherfeder. Die Kurven sind durchweg unruhig;
wenn die Feder sehr schwach ist, oder wenn der Motor schneller läuft, neigen sie dazu, eine Form
abzunehmen, die bei einem in der Offenstellung·
hängengebliebenen Unterbrecher vorkommt. Umgekehrt würde (eine Drehmhlverminderung die Kurven
wieder die Form annehmen lassen, die sich den normalen· Verhältnissen, wie sie Fig. 17 zeigt,
nähert.
Bei einzelnen der oben beschriebenen Fehler kann die Energie, die der Auslöseimpuls liefernden Kerze
zugeführt wird, für die Synchronisierung des. Leuchtpunktes
zu klein sein. Dann schrumpft die Kurve entweder zu einer ruhigstehenden senkrechten Linie
zusammen, da der flackernde Punkt nicht über den Schirm läuft, oder das· Gerät löst sich selbst
aus, was zu eimern stetigen VorüberfLuten von Kurvan
über den Schirm führt. Der Fehler kann in der Riegel- direkt aus den sich zeigenden, Kurven abgelesen
werden, aber im Zweifelsfall sollte die Prüffcerze ausgewechselt und eine zweite Prüfung
gemacht werden.
Man wird verstehen, daß diese Bilder nur als Beispiel
gezeigt werden, um den überaus, großen Vorteil erkennen zu lassen, den -das Gerät beim Ermitteln
von Fehlern in Zündanlagem. bietet, trotzdem dazu nur zwei elektrische Verbindungen mit dem Stromkreis,
neben einer Erdung nötig sind. Aber wie auch immer dje Formen, der Kurvenbilder sein
mögen, so wird es. auch Ungeübten mit etwas Erfahrung und Beobachtungsgabe, möglich sein, die
mit einem bestimmten Fehler zusammenhängenden Kurven zu deuten.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Prüfgerät für Zündanlagen von Brennkraf tmasichkien, das mit leiniem mit der Zündanlage zusammenwirkenden Oszillographen und mit Vorrichtungen zu dessen Synchronisierung mit dem Arbeitstakt der Maschine versehen ist, dadurch gekennzeichnet,, daß der Oszillographenkreis parallel zum Unterbrecher der Zündanlage geschaltet ist und der Oszillograph in Abhängigkeit von der Spannung an den Unterbrecherkontakten arbeitet, wobei zwischen Zündanlage und Oszillograph in den Kreis- eingeschaltete Filter die hohen Frequenzschleifen der Wellen aussieben, 'die den den Zündkerzen zugeführten Impulsen 'entsprechen.
- 2. Prüfgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeithasis des Oszillographen durch einen elektrischen Impuls synchronisiert wird, der dem einer der Zündkerzen zugeführten Impuls 'entspricht,
- 3. Prüfgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gleichrichter im Stromkreis der Synchronisierimpulse, durch den gewährleistet wird, daß der Oszillograph unabhängig von der Polarität des Zündfunkens angestoßen wird.
- 4. Prüfgerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch leine hohe Impedanz im Stromkreis des Synchronisierimpulses zur Verringerung der Einbüße an Funkenienergie.
- 5. Prüfgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Vorrichtungen zur Unterbrechung desjenigen Kerzenstromkreises, von dem der Synchronisierimpuls ausgeht, und durch Serieneinischaltung einer Funkenstrecke in diesen Stromkreis.
- 6. Prüfgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Vorrichtungen zur fortschreitenden Verminderung der Intensität der den Kerzen zügeführten Impulse, um die Kerzen nacheinander zum Nichtzünden bringen zu können.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 731040, 645774; britische Patentschrift Nr. 536709.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen) 5226 6. S3
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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