DE881259C - Verfahren zur Herstellung von verbesserten Presspulvern der Harnstoff-Formaldehyd-Type - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von verbesserten Presspulvern der Harnstoff-Formaldehyd-TypeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Preßpulvern der Harnstoff-Formaldehyd-Type.
Solche Preßpulver bestehen im wesentlichen aus einem Kondensationsprodukt von Harnstoff und
Formaldehyd, welches durch Anwendung von Wärme und Druck in eine unschmelzbare Masse übergeführt
werden kann. Um die als Härten bekannte Wärmebehandlung zu beschleunigen, ist schon vorgeschlagen
worden, die verschiedenartigsten Stoffe hinzuzufügen, insbesondere solche Stoffe, deren saurer
Charakter beim Erhitzen gesteigert wird, z. B.
Halogen enthaltende organische Säuren, welche beim Erhitzen Halogenwasserstoff freimachen.
Gemäß der Erfindung werden verbesserte Preßpulver der Harnstoff-Formaldehyd-Type dadurch
hergestellt, daß diesen ein Trimethylphosphat einverleibt wird.
Es war bisher nicht möglich, Preßpulver aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
aufzubewahren, weil dabei eine mehr oder weniger rasch auftretende Härtung des Kondensationsproduktes
infolge der in ihm enthaltenen
üblichen Beschleuniger oder Katalysatoren einsetzte, die saurer oder potentiell saurer Natur waren und
weldhe eine allmähliche Härtung des Kondensationsproduktes bei Zimmertemperatur herbeiführten. Der
einzige Weg, diese unerwünschte Eigenschaft der Preßpulver zu vermeiden, bestand darin, das Fertigprodukt
in Gefrierräumen, aufzubewahren, wodurch naturgemäß die Kosten desEndproduktes wesentlich
vergrößert wurden. Wenn jedoch die gemäß der
ίο Erfindung vorgeschlagenen Beschleuniger angewandt
werden, so erhält das Preßpulver wesentlich bessere Lagerungseigensehaften, und dies ist von besonderer
Bedeutung in dem Fall, wenn die Formpulver in tropischen Gegenden verarbeitet werden sollen, wo
i"5 die mittleren Temperaturen ziemlich hoch liegen.
Die für tropische Gegenden bestimmten Preßpulver verdarben; früher sehr rasch, und zwar häufig schon
auf dem Seewege oder Transport, da nämlich die bekannten, in dem Pre'ßpulver enthaltenen Beschleuniger
ihre Wirkung zu früh auf das Kondensationsprodukt ausübten. Wenn jedoch die gemäß
der Erfindung vorgeschlagenen Beschleuniger Anwendung finden, so können die damit ausgestatteten
Kondensationsprodukte wesentlich langer höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Darüber hinaus
lassen sich mit diesen neuen Preßpulvern Formstücke von besserer Farbe und lichtdurchlässigen
Eigenschaften erzielen.
Die Menge des hinzuzufügenden Trimefhylphosphates hängt von der Härtungsgeschwindigkeit
ab, wobei sich Mengender Größenordnung von 0,15 bis 1,5%, bezogen auf das Gewicht des trockenen
Harzes, als befriedigend erwiesen haben. Der Beschleuniger wird vorzugsweise mit dem durch
Mischen des Kondensationsproduktes mit einem geeigneten
Füllmittel und Trocknen und Mahlen der Mischung hergestellten Produkt innig gemischt,
beispielsweise in einer Kugelmühle.
Die üblichen Stabilisatoren können gewünschtenfalls den Preßpulvern einverleibt werden, wodurch
die Lagerfähigkeit derselben verbessert wird; Hierfür
geeignete Stabilisatoren sind Ammonium-■ carbonat,. Ammoniumcarbamat und Aldehydammoniak.
Durch Hinzufügung von 1 "/»Ammoniumcarbonat
zu der gemäß Beispiel 1 hergestellten Masse läßt sich diese über 6 Monate bei Temperaturen
bis zu 35° aufbewahren, ohne daß eine Zersetzung eintritt.
In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung erläutert, worauf die
Erfindung jedoch nidvt beschränkt ist. Die Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel ι
Der durch Kondensieren von Harnstoff mit Formaldehyd in bekannter Weise hergestellte Sirup
wird mit Papiermasse gemischt, und zwar im Verhältnis von 168 Gewichtsteilen Papier masse auf
600 Teile Sirup. Diese Mischung wird dann in einer umlaufenden. Trockenvorrichtung so weit getrocknet,
daß sie noch 1 bis 20/o Feuchtigkeit enthält.
Das so hergestellte getrocknete Material wird in einer Kugelmühle unterHinzufügüng von 0,2 % Zinkstearat,
0,1 °/o Cyclohexanolstearat und 0,5% Trimethylphosphat
gema'hlen. Dieses Produkt ist ein weißes, leicht fließendes Pulver, das ohne weiteres
über Zeiträume bis zu 6 Monaten bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden kann.
Ein durch Kondensieren von Harnstoff und Formaldehyd erhaltener Sirup wird mit Papiermasse
im Verhältnis von 201 Gewichtsteilen Papiermasse zu 740 Gewichtsteilen Sirup gemischt, und
diese Mischung wird in der im Beispiel 1 angegebenem
Weise getrocknet. Das getrocknete Material wird dann in einer Kugelmühle mit 0,2%
Zinkstearat, 1,0% Trimethylphosphat und 2,0% Aldehydammoniak verma'hlen. Dieses Produkt ist ein
weißes, leicht fließendes Pulver, welches· ohne Gefahr
der Zersetzung'bis zu ö'Monaten bei 350 aufbewahrt
werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von verbesserten Preßpulvern der Harnstoff-Formaldehyd-Type,
denen Stoffe einverleibt sind, wodurch die Härtungsgeschwindigkeit
erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschleuniger Trimethylphosphat
Anwendung findet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trimethylphosphat in
einer Menge angewandt wird, die zwischen 0,15 und 1,5 Gewichtsprozent des trockenen Harzes
liegt.
Angezogene Druckschriften,: Französische Patentschrift Nr. 718 094;
britische Patentschrift Nr. 358 470.
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