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Federboden für Sitz- oder Liegemöbel Viele Federböden bestehen aus
einem Ketten-oder Drahtgeflecht, .dessen Enden in der Langs-und Querrichtung am
Federbodenrahmen durch Zwischenschaltung von Zugfedern nachgiebig verspannt sind.
Um die bei Belastung des Federbodens auftretenden, oft erheblichen Kräfte besser
aufzufangen und die Quer- oder Längsfedern zu entlasten, sind unterhalb des Ketten-
oder Drahtgeflechts senkrecht stehende Keggelfedern angeordnet, deren eines Ende
mit dem Geflecht verbunden ist, während sich ihr unteres Ende auf unterhalb des
Federrahmenbodens angeordnete Quer- oder Längsholme abstützt. Diese Anordnung bedingt
einen unverhältnismäßig großen Materialaufwand; :das Gewicht solcher Federbaden
ist meist so hoch, daß sie von einer Person nicht zu handhaben sind. Außerdem wird
die Federung nicht gleichmäßig belastet, da die untergebauten Kegelfedern,die Gesamtfläche
des Federbodens in einzelne Felder unterteilen, die mehr oder weniger stark unabhängig
voneinander federn und dadurch :den Ausgleich :der Belastung und die gleichmäßige
Verteilung der Last über die Gesamtfläche verhindern.
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Man hat :diese Nachteile dadurch zu verhindern gesucht, daß man: unter
Weglassung :der Kegelfedern in das Ketten- oder Drahtgeflecht in der Längs- und/oder
Querrichtung wirkende zusätzliche Zugfedern einschaltete, und zwar bei gleichzeitiger
Verstärkung der einzelnen Ketten- oder Drahtglieder. Es wurde damit zwar eine gleichmäßigere
Verteilung der Last über :die Gesamtfläche erreicht, jedoch neigenrdiese Federböden.
zu schneller Ermüdung und damit zu einem Durchhängen der Oberfläche, insbesondere
an den laufend. am stärksten belasteten Stellen.
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Zur Behebung .dieses Nachteils werden bei einem bekanntgewordenen
Federboden :die Längszüge .des Geflechts durch als Druckfedern wirkende und in
Form
-von Spreizhebeln ausgebildete Querglieder in. gleichmäßigem Abstand voneinander
gehalten, wobei bei einer weiteren bekannten Ausführung diese als Spreizhebel ausgebildeten
Querglieder untereinander gelenkig und scherenartig miteinander- verbünden sind.
Auch bei @dies-en bekannten Ausführungen ist der Materialaufwand hoch, und der -Federboden
verteuert sich durch die schwierige Herstellungsweise.
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Zur Verkleinerung des Materialaufwandes., und um eine möglichst gleichmäßige
Verteilung der auf dem Federboden ruhenden Last über die Gesamtfläche zu erzielen,
ist auch bereits eine Ausführung bekanntgewonden, bei der als Federboden breite
Federstahlbiänder angeordnet sind, dieren. Enden nach unten zurückgebogen. und so
an dem Federbodenrahmen befestigt sind: Es wird mit dieser Ausführung zwar eine
verhältnismäßig gleichmäßige Verteilung der Last erzielt, jedoch erreicht diese
Federung bereits bei verhältnismäßig scli,wacher Belastung ihren Totpunkt und wirkt
dann hart.
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Alle diese Nachteile sind bei dem- Federboden nach der Erfindung vermieden.
Die Erfindung besteht darin, daß quer zu den an einem öder an beiden Enden federnd
ausmündenden, im Federboden angeordneten Bändern oder Ketten eine oder mehrere mit
verhältnismäßig großem Durchmesser und großer Steigung gewickelte Schraubenfedern
ain Federbodenrahmen befestigt und in bezug auf die-Bänder oder Ketten derart angeordnet
sind, daß jeweils aufeinan@derfolgende Bänder oder Ketten abwechselnd, über oder
urfiter den Querfedern verlaufen, wobei Bänder _ oder Ketten und Querschraubenfedern
an den Kreuzungsstellen fest miteinander verbunden sind.
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An Hand der Zeichnung, deren Abb. i eine Draufsicht, Abb. 2 eine Seitenansicht,
. -Abb. 3 bis 5 Teilstücke der Abb. i und 2 eines Federbodens gemäß der Erfindung
darstellen, ist der Erfindungsgedanke beschrieben.
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Mit r ist der Federbodenrahmen bezeichnet' in dessen Längsrichtung
Bänder oder Ketten b1, b2 verspannt sind, die @an-beiden.Enden in Zugfedern z ausmünden.
Quer zu diesen Längsbändern b1, b2 sind mehrere, mit verhältnismäßig ;großem Durchmesser
und großer Steigung gewickelte Schraubenfedern w am Federbodenrahmen
r verspannt,. die in, bezug auf die Längsbänder-bl, b2. derart angeordnet
sind, daß jeweils aufeinanderfolgende Längsbänder b1 oder b2 abwechselnd über oder
unter den Qüerschraübeniedern w verlaufen. Längsbänder bi, b2 und Querschräubenfedern
w sind an den Kreuzurigsstellen 5 miteinander; beispielsweise durch Schellen oder
Laschen, fest verbunden. Es entsteht so ein in .der Längsrichtung sowohl, nach oben
wie nach unten. gewölbter Federboden (Abb. 2) von hervorragender Federung und Dauerhaftigkeit
bei wesentlich geringerem Aufwand an Material und Arbeit"als bei den bisher bekannten
Federböden.
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Die ' S.teigu.ng der Querschraubenfedern w muß dem Abstand der Längsbänder
bl,.b2 angepaßt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel, in dem die Längsbänder
bi, b2 in gleichmäßigem Abstand -voneinander angeordnet sind, beträgt die Steigung
dei Querschraubenfedern w das Doppelte des Abstandes der Längsbänder b1, b2 voneinander.
Die Längsbänder können aber auch in ungleichmäßigen Abständen voneinander, z. B.
an den beiden Längskanten des Federbodens enger zueinander, liegen. Die Querschraubenfedern
w müssen dann mit ungleicherSteigung, die den ungleichenBandabständen angepaßt ist,
gewickelt werden., @d. h. also im vorliegenden Falle mit von der Mitte nach den
Enden hin abnehmender Steigung.
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Unter Umständen kann auch eine Wölbung des Federbodens quer zu seiner
Längsachse erwünscht sein. Dies wird nach einem weiteren Gedanken der Erfindung
dadurch erreicht, @daß sich der Durchmesser der OQuerschraubenfedern w von .der
Mitte nach beiden Federenden hin verringert, so daß sich die Querschraubenfedern
von der Mitte nach den Enden hin konisch verjüngen (Abb. 3).
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Insbesondere bei geringem Abstand,der äußeren Längsbänder b1, b2 von
den Längsholmen des Federbodenrahmens r besteht die Gefahr, daß die kurzen, gestreckten
Enden. der Querschraubenfederni w sich bei übermäßiger Belastung des Federbodens
verbiegen. Um dem vorzubeugen, können, die Enden, der Querschraubenfedern w entsprechend
einem weiteren Gedanken der Erfindung dadurch auf die erforderliche Länge gebracht
werden, daß einige dicht nebeneinanderliegende Windungen f (Abb. q.) zu. einer Schraubenfeder
geringer Steigung und kleinen Durchmessers ausgebildet sind. Das gleiche Ziel kann
auch dadurch, erreicht werden, daß die Enden der Querschraubenfedern w gemäß Abb.
5 zu wenigen Windungen m mit geringer Steigung in Preßlage gebogen sind.
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Die Wirkungsweise des Federbodens nach der Erfindung bei Belastung
ist folgende: Gemäß Abb.2 bilden die Querschraubenfedern w mit den gespannten Längsbändern
bi; b2 einen in Längsrichtung nach oben und unten gewölbten Federboden. Bei Belastung
des Federbodens unter Benutzung einer Matratzenauflage geben die Feder z der unteren
Bänder b2 federnd nach, wobei die w, die in Abb. 2 in entlastetem Zustand und damit
kreisförmig dargestellt sind; etwas oval werden. Bei weiterer Belastung (bei sehr
schwerer Last) geben schließlich die Federn z der oberen Bänder b-, federnd nach.
Es kommt somit auch bei sehr schwerer- Belastung nicht zu einem harten Widerstand.
(Totpunkt) .der Federung, sondern die federnde Gegenkraft wächst stetig mit der
Belastung.
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Die Querschraubenfedern w beben dem Federboden überdies den erforderlichen
Zusammenhalt quer zu den Bändern und helfen im Zusammenwirken mit ,der Matratzenauflage,
die unmittelbar weniger beanspruchten Nachbarbänder zur Aufnähme eines Teiles des
Lastdruckes heranzuziehen.
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Bei dem Federboden nach der Erfindung "genügt eine nur.wenige Zentimeter
dicke, einfache Matratzenauflage ohne Federkern;. um ein bequemes,
den
Körperformen und :den Körperbewegungen sich anpassendes Lager zu erhalten.
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Es ist selbstverständlich möglich, ohne Beeinträchtigung des Wesens
der Erfindung, :die Längsbänder b1, b2 nur an einem Ende in Zugfedern z ausmünden
zu lassen, ebenso wie eine oder mehrere der im Ausführungsbeispiel dargestellten
Querschraubenfedern w ohne Beeinträchtigung der durch dien dargestellten Federboden
erzielten Federwirkung weggelassen werden können. Auch können die im Ausführungsbeispiel
dargestellten Längsbänder b1, b2 .durch Ketten od. dgl. ersetzt werden; ebenso ist
die Verwendung :der Zugfedern z nur als ein Ausführungsbeispiel gedacht; diese können
ohne Beeinträchtigung des Erfindungsgedankens durch ähnliche federnde Elemente ersetzt
werden, z. B. durch bogenförmig gestaltete Federglieder.
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Im Vergleich zu den bisher fast immer üblichen Ketten- oder Drahtgeflechten
ist :der Federboden nach der Erfindung zufolge der geringen Zahl von miteinander
in reibender enger Verbindung stehenden Einzelteilen. bereits weitgehend von den
üblichen Geräuschen befreit. Bei Verwendung von Längsbändern werden diese zweckmäßig
aus einem Eunststoff genügend höher Zug- und Biegefähigkeit hergestellt, während
die Querschraubenfedern aus Stahldraht hergestellt werden können, so :daß an den
Kreuzungsstellen Werkstoffe zusammentreffen, die kaum hörbar aufeinander gleiten.
Es können aber auch alle, Teile :des Federbodens in bekannter Weise mit einer biegefähigen
und reibfesten Masse derart überzogen werden, daß aufeinander gleitende oder aneinander
reibende Teile geräuschlos zusammnenarbeiten. Hierzu sind insbesondere die als Markenartikel
im Handel befindlichen Kunststoffe besonders geeignet, die außerdem noch den Vorteil
haben, daß alle Teile dann mit einem feuchtigkeitsbeständigen und gegen schwache
Säuren unempfindlichen- Überzug versehen sind.