DE881005C - Einstellbarer Sitz fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Einstellbarer Sitz für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf einen einstellharen, insbesondere als Vorder- bzw. Fahrersitz verwendbaren Sitz für Kraftfahrzeuge. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitz zu schaffen, dessen Einstellbarkeit für verschiedene Körpergrößen bei gleichbleibend guter Sicht auf die Fahrbahn und, ,#veitgehender Anpassung an den anatomischen Bau des menschlichen Körpers durch eine möglichst einfach zu hedienend@e, leicht herstellbare und' unbedingt betriebssichere Vorrichtung erzielt wird, wobei gleichzeitig die Möglichkeit vorhanden sein soll, den Sitz in Verbindung mit den hinteren Sitzen zur Schaffung einer durch wenige Handgriffe herstellbaren wirklich -ebenen Liegestatt verwenden zu können.
• Bei den bisher bekanntgewordenen Einstellvorrichtungen für Kraftfahrzeugsitze bestellt einmal der Nachteil, daß entweder -das Einstellen des Sitzes in der Längsrichtung und .in der Hölle durch getrennte, umständlich zu bedienende Vorrichtungen erfolgt, oder daß dort, wo eine gemeinsame Einstellvorrichtung für beide Richtungen vorgesehen ist, das Verstellen ohne Rücksicht auf eine natürliche Stellung der Gliedmaßen und auf gleichbleibende Sichtmöglichkeit für,d!ie Insassen erfolgt. Außerdem ergaben sich bei den bekannten Vorrichtungen häufig Schwierigkeiten bei ihrer Bedienung während der Fahrt bzw. in belastetem Zustand infolge Vellzlemmens der einzelnen gegeneinander be:@wegten Teile oder wegen des an sich bereits zu hohen Reibungswiderstandes an,den Gleitflächen dieser Teile. Die Umwandlung der Sitze in eine Liegestatt erforderte zudem bei den meisten bekannten Ausführungen umständliche Vorkehrungen und, ergab in der Regel keine ebene, sondern eine zerklüftete Liegefläche, deren Unebenheiten mit ' Zusatzkissen oder Wolldecken ausgeglichen werden mußten.
• Alle diese Mängel werden .durch die Erfindung beseitigt und darüber hinaus der weitere Vorteil erzielt, daß drer neue Sitz zu seiner Befestigung .im Wagenkasten des Kraftfahrzeuges keinen Sitzquerträger, Sitzkasten oder ähnliche Fundamente benötigt und dementsprechend leicht ein- und ausgebaut werden kann..
• Die Erfindung besteht darin, -daß das vorzugsweise im Sitzwinkel unveränderliche Sitzgestell um eine dicht oberhalb des, vertieft angeordneten Wagenkastenibodens und kurz vor der gedachten unteren Verlängerung der Vorderkante des Rücklehnenpotsters liegende Achse schwenkbar ist: Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird das Sitzkissen von zwei im wesentlichen dreieckförmigen, mit ihrer einen nach unten gerichteten Ecke an je einem Längsträger des Wagenkastens schwenkbar gelagerten, in verschiedenen Schwenklagen an den Längsträgern feststellbaren Stützen getragen, und die mit den Stützen in an sich bekannter Weise durch je einen Lenker verbundene Rückenlehne greift mittels unterer Verlängerungen in entsprechende Rasten ,der Stützen ein, so daß sie nach .dem Herausheben aus diesen Rastren und Umlegen nach hinten die genaue Verlängerung des Sitzkissens bildet. Weitere die .Erfindung vervollkommnende Einzelheiten gehen aus Jeer folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung hervor. Es zeigt Abb. i einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Sitz. in der Seitenansicht, Abb. 2 einen Schnitt nach .der Linie 2-2 der Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie 3 der Abb. 2, Abb.4 einen Teilscheitt ähnlich Abb.2 in größerem Maßstab, Abb. 5 und 6 Übersichtsskizzen zur Verdeutlichung der Sichtverhältnisse bei verschiedenen Sitzstellungen, Abb. 8 und g die Stellung des einstellbaren Sitzres im Verhältnis zu dem dahinter liegenden Sitz in der Normallage und, bei seiner Verwendung zur Herstellung einer Liegestatt.
• Das. Gestell des Sitzes, an dem das Sitzkissen io und die Rückenlehne i i befestigt sind, besteht im wesentlichen aus den beiden Stützen 12, 13, den beiden ,die Rückenlehne mit den Stützen verbindenden Lenkern 14, 15 und den beiden die Rückenlehne tragenden Schienen 16, 17.
• Die Stützen 12, 13 sind im wesentlichen dreieckförmig gestaltet und an ihrer einen, nach unten gerichteten Ecke i$ mittels Zylindzrkopfschrauben ig, 2o an einem seitlichen Längsträger 21 und dem mittleeren Längsträger 22 .des Wagenkastens schwenkbar gelagert. Die Schrauben i9, 2o sind so angeorcdnet, .daß die Schwenkachse 2,3 ,des Sitzes dicht oberhalb ,des, vertieft nahe der Unterkante der Längsträger 21, 22 angeordneten Wagenkastenbodens 24 und kurz vor der ge'd'achten unteren Verlängerung 25 ,der Vorderkante 26 des Rücklennenpolsters ii liegt. Die aus je-zwei halbschalenförmigen Blechpreßteilen 27, 28 zusammengesetzten Stützen i2, 13 sind zur Lagerung .der Schrauben ig, 2o mit Füllstücken 29, 3o versehen. Desgleichen sind in den zur Aufhängung (der Sitze an den Längsträgern 21, 22 ,dienenden, mit Tresen durch Schweißen fest verbundenen .und ebenfalls als BlechpTeßteile ausgebildeten Sitzhaltern 31, 32 mit Muttergewinde versehene Füllstücke 33, 34 angeordnet, in welchen die Schrauben 1g, 20 mit ihrem Gewinde einen festen Halt finden.
• Die beiden Stützen 12, 13 sind in ungefähr zwei Drittel ihrer Höhe durch ein an seinen Enden mit ihnen verschweißtes Querrohr 35 .drehsteif miteinander verbunden. In dem Querrohr ist eine Stange 36 längs verschieblich gelagert. Das Verschieben der Stange 36 erfolgt durch einen an der Stütze 12 schwenkbar gelagerten und mit einem Bedienungsknopf 37 versehenen (doppelarmigen Hebel 38, der mit seinem einen. Arm 39 .durch einen Schlitz 4.0 des Rohres 35 hindurch in die Querbohrung 41 eines mit dem einen Ende der Stange 36 fest verbundenen Gleitstückes 42 eingreift. Auf das Gleitstück 42 wirkt eine Schraubenfeder 43 ein, die sich mit irrem anderen Ende gegen einen fest im Rohr 35 angeordneten Ring 44 stützt.
• Auch ,das zweite Ende der Stange 36 trägt ein fest mit ihr verbundenes Gleitstück 45. Beide Gleitstücke sind an ihren Enden mit gleichgerichteten konischen Flächen 46, 47 versehen, mit denen sie sich unter der Wirkung der Feder 43 in entsprechende Rasten 48 einlegen, die in gleichmäßigen Abständen in an den Haltern 3 i, 32 vorgesehenen Kulissenführungen 4g angeordnet sind. In der in Abb. :dargestellten Lage der Gleitstücke 42, 45 ist der Sitz in seiner jeweiligen Stellung mit den Längsträgern 21, 22 fest verriegelt. Soll der Sitz in eine andere Schwenklage eingestellt werden, so wenden durch Druck auf -den Knopf 37 die Gleitstücke 42, 45 aus den Rasten 48 herausgeschoben und ,der Sitz in die gewünschte Lage geschwenkt, worauf man den Knopf 37 wieder losläßt, so @daß die Gleitstücke unter der Wirkung-der Feder 43 in die .der neuen Sitzstellung entsprechenden Rasten einschnappen. Das Einstellen des Sitzes kann dabei mühelos von einer auf ihm sitzenden Person vorgenommen werden, ohne daß ein Ecken und Verklemmen des Sitzes in seiner Führung eintreten kann. Das Querrohr 35 .dient gleichzeitig als Fußstütze für die Insassen des Fondraumes.
• Die durch die beiden Lenker 14, 15 mit den Stützen 12, 13 verbundenen Rücklehnenschienen 16, 17 sind über ihre Anlenkungspunkte 5o; 51 hinaus nach unten verlängert. In der Normallage der Rückenlehne liegen (die Verlängerungen 52, 53 der Schienen mit ihren unteren Enden fest zwischen der Rückwand 54 der im Horizontalschnitt U-förmigen Lenker 14, 15 und je einer .an (dien Stützen 12, 13 angeondneten Anschqagnase 55, wodurch auch der Sitzwinkel zwischen Sitzkissen io und Rückenlehne ii unveränderlich festliegt. Gegebenenfalls kann (der Sitzwinkel auch zusätzlich in fiekannter Weise veränderlich gemacht werden, um dahingehenden individuellen Wünschen gerecht zu werden, beispielsweise durch Anordnung einer Stellschraube an der Anschlagnase 55. Doch ist dies an sich nicht erforderlich, .da, wie sich aus dem Folgenden ergibt, die Schwenkung des ganzen Sitzes um die Achse 23 bereits vollständig genügt, um seine Stellung den Größenverhältnissen jeder auf ihm bitzenden Person in obj elctiv richtiger Weise anzupassen.
• Abb. 5 zeigt die Sitz- und Suchtverhältnisse bei der Einstellung des Sitzes für eine besonders große Person. Bei dieser Sitzstellung befinden sich die beiden Gleitstücke 46, 47 der Einstellvorrichtung in der jeweils hintersten der Rasten 48. Die Schwenkachse 23 'des Sitzes liegt in diesem Fall etwa vor der lotrechten Projektion des Schwerpunktes S der Person. Die Schräbstellung .des Sitzes sowie sein Abstand vom Lenkraud 56 und den Fußhebeln 57 sind dabei so gewählt, daß sich beim Aufsetzen der Füße einer großen Person auf die Fußhebel eine zw.angslos.e Beinhaltung ergibt und die Oberschenkel in ihrer gianzen Länge vom Sitzkissen unterstützt werden. Dais gleiche gilt für die Haltung -der Arme beim Handhaben (des Lenkrades un=d für die Unterstützung des Oberkörpers durch die Rückenlehne. Durch die größere Schräglage des Sitzes einschließlich der Rückenlehne wird ferner erreicht, daß der Kopf einer großen Perison weit genug nach unten und nach hinten in den Bereich größerer Dachhöhe kommt. Die Augenhöhe ist trotzdem für große Personen ausreichend:, um ihnen in Richtung des Sehstrahles, 58 über die Unterkante der Windschutzscheibe hinweg eine Beobachtung der Folirbalin in ausreichend geringem Abstand vor dem Fahrzeug zu ermöglichen.
• An diesen in jeder Hinsicht vollkommenen Sitz-und Sichtverhältnissen wird, wie s,i.ch aufs Abb.6 ergibt, nichts geändert, wenn der Sitz, um ihn für Personen von ,durchschnittlicher hz:w. unterdurchschnittlicher Größe geoignet zu machen, aus der Stellung I nach vorn in die Stellung. II bz@w. . III geschwenkt wird. Das Auge 59 der auf dem Sitz befindlichen Person bleibt d:aibbei unabhängig von deren Größe stets auf 'dem gleichen Sehstrahl 58. Das Gesäß 6o wird beim Verschwenken des Sitzes nach vorn und oben verlagert, d!as Knie 6i nach vorn und unten. Der Oberkörper erhält eine mehr aufrechte Lage, wobei die Unterstützung ,der Oberschenkel durch das Sitzkissen und des Oberkörpers durch die Rückenlehne gleichmäßig erhalten bleibt. Der Abstand- der Rückenlehne vorm Lenkrad und den Fußhebeln verringert sich entsprechend der kürzeren Arm- und Beinlänge.
• Soll der Sitz in Verbindung mit den dahinterliegenden Sitzen zur Herstellung einer Liegestatt benutzt wenden (A(bib,. 8 und 9), (so wird er zunächst in iselne vorderste Stellung geschwenkt, die Rückenlehne 62 des hinteren Sitzes vorübergehend entfernt und das Sitzkiissen 63 des hinteren Sitzes durch Hochstellen der Stütze 64 in eine mehr waagerechte Lage gebracht. Dann werden gemäß Abb. 7 durch Anheben der Rückenlehne i i des vorderen Sitzas die Enden der unteren Verlängerungen 52, 53 der Rückenlehneschienen aus denAnschlagnarsen 55 herausgehoben und,die Rückenlehne nach hinten umgelegt, bis sie auf id'em vor=deren Ende des hinteren Sitzkissens 63 aufliegt. Un=mittelbar anschließend wird schließlich die Rückenlehne 62 des hinteren Sitzes auf diesen raufgelegt, so daß ihre Oberkante auf einem Absatz 65 der Wagenkastenrück wand ruht. Auf diese Weise ergibt sich ohne zusätzliche :Mittel ein ebenes Ruhebett von ausreichender Länge.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einstellbarer Sitz für Kraftfahrzeuge, dadurch ,gekennzeichnet, .daß das vorzugsweise im Sitzwinkel unveränderliche Sitzgestell um eine dicht oberhalb des vertieft angeordneten Wagenha.stenbodens und kurz vor (der unteren Verlängerung ,der Vorderkante des Rückenlehnenpolsters. liegende Achse ,schwenkbar isst.
2. 2. Sitz nach Anspruch i, (dadurch gekennzeichnet, idaß :das Sitzkissen (io) von zwei im wesentlichen dreieckförmigen, mit ihrer einen, nach unten gerichteten Ecke .an je einem Längsträger (21, 22) des Wagenkastens schwenkbar gelagerten, in verschiedenen Schwen'kl.agen an den Längsträgern (21, 22) feststellbaren Stützen (12, 13) getragen wird. und die mit den Stützen' (12, 13) in an sich bekannter Weise durch je einen Lenker (14, 15) verbundene Rückenlehne (ii) mittels unterer Verlängerungen (52, 53) in entsprechende Rasten (55) der Stützen (12, 13) eingreift, so daß sie nach (dem Herausheben aus diesen Rasten und Umlegen nach hinten die genaue Verlängerung des Sitzkissens (io) bildet.
3. 3. Sitz n(ch Anspruch 2, daidurch gekennzeichnet, daß in einem die beiden Stützen (12, 13) quer verbindenden Rohr (35) eine Stange (36) gegen die Wirkung einer Feder (43) verschiebbar gelagert .i=st und in (der Ruhelage mit ihren nach ein und derselben Richtung konisch zulaufenden Enden (46, 47) in entsprechend ausgebildete Rasten (48) eingreift, die sich in an den Längsträgern (21, 22) des Wagenkastens angeordneten Kulissenführungen (49) befinden.