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Anordnung für Sprechstellen, insbesondere in Fernsprechanlagen Die
Erfindung bezieht sich auf Sprechstellen von Übertragungsanlagen, wie z. B. auf
Fernsprechstationen oder Aufnahmestellen für Rundfunkübertragungen. An den Fernsprechstationen
wird es häufig als sehr lästig empfunden, daß sich der Sprechende in unmittelbarer
Nähe der Fernsprechstation aufhalten muß, da ihm durch die zwischen der eigentlichen
Station und dem Handapparat vorhandene Schnurverbindung nur eine geringe Bewegungsfreiheit
gegeben ist. Eine ähnliche Unannehmlichkeit tritt bei Rundfunkreportagen durch das
Herumtragen des Verbindungskabels für das Aufnahmemikrofon auf.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Sprecheinrichtung
zu schaffen, mit deren Hilfe sich der Sprechende frei im Raum oder in einem bestimmten
Gelände unabhängig von dem Standpunkt der ortsfesten Station bewegen kann. Dies
wird dadurch erreicht, daß die Sprecheinrichtung mit der an die Übertragungsleitung
angeschlossenen Station über eine drahtlose Strecke in Verbindung steht, wobei eine
von der Station ausgesandte Trägerwelle durch die Mikrofonströme der Sprecheinrichtung
moduliert und zur Station zurückgesandt wird, wo die Mikrofonströme nach Demodulation
der Übertragungsleitung zugeführt werden.
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Drahtlose Verlängerungen von Fernsprechstationen sind an sich bekannt.
Bei diesen bekannten Anordnungen ist der Fernsprechstation eine Sende- und Empfangseinrichtung
für drahtlosen Verkehr zugeordnet, die auf eine bestimmte oder unterschiedliche
Wellen
abgestimmt sind, während die Empfangseinrichtung auf die
gleichen Wellen abgestimmte Röhrensender und -empfänger enthält.
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Demgegenüber hat die Anordnung nach der Erfindung außer der Möglichkeit
einer freien Bewegung des Sprechenden im Raum den Vorteil, daß die drahtlose Sprecheinrichtung
leicht und handlich ausgebildet werden kann, da sie keine: Stromquellen und Verstärkerröhren
benötigt. Sie wird insbesondere an solchen Sprechstellen mit Vorteil Verwendung
finden können, wo der Teilnehmer, wie beispielsweise in Stellwerken, Akten- und
Karteiräumen, die Bedienung von Geräten bzw: das Heraussuchen von Karteikarten usw.
während eines Gespräches vornehmen muß.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung insoweit
schematisch dargestellt, wie sie zu deren Verständnis unbedingt erforderlich sind.
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Die Fig. i zeigt eine Übertragungsanlage mit einem Aufnahmemikrofon;
während in der Fig. 2 eine Fernsprechstation mit den für die drahtlose Übertragung
erforderlichen Einrichtungen dargestellt ist; die Fig. 3 zeigt eine Abwandlung des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 2, bei der die gleiche Trägerwelle für den Empfang
und die Aussendung von Sprechströmen seitens der drahtlosen Sprecheinrichtung Verwendung
findet.
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In Fig. i sind links die der Übertragungsleitung ZIL zugeordneten
Stationseinrichtungen und rechts die drahtlose Sprecheinrichtung dargestellt. Mit
H f ist ein an sich bekannter Trägerfrequenzerzeuger dargestellt, der eine
Trägerwelle bestimmter Frequenz über den Verstärker V i zu einer Dipolantenne A
i aussendet. Die drahtlos ausgestrahlte Trägerwelle wird von der Dipolantenne A
2 der Sprecheinrichtung empfangen und gelangt in einen aus der Spule SP und dem
Kondensator C bestehenden, auf die Trägerwelle abgestimmten Schwingungskreis. Die
in dem Mikrofon Hi erzeugten Ströme werden über die GleichriehterGi und G2 ebenfalls
dem Schwingungskreis SP/C zugeführt und modulieren die Trägerfrequent, die zu der
Station zurückgesandt und von der Dipolantenne A 3 aufgenommen wird. Diese steht
über ein auf die Trägerwelle abgestimmtes Bandpaßfilter F mit dem Verstärker V 2
in Verbindung, an den andererseits ein Demodulator bekannter Bauart angeschlossen
ist. HierwerdendiemoduliertenTrägerfrequenzeninbekannter Weise demoduliert, worauf
die Niederfrequenzströme, die im Mikrofon Mi erzeugt wurden, über den Transformator
Tr einer Übertragungsleitung ÜL oder einem Aufnahmegerät zugeführt werden. Die zur
Modulation in der transportablen Sprecheinrichtung erforderlichen Apparate können
klein ausgebildet sein und bequem in dem Handgriff des Aufnahmemikrofons untergebracht
werden. Je nach der Größe der über die Antenne A i ausgestrahlten Energie kann sich
also der Sprechende in gewissen Abständen von der ortsfesten Übertragungsstation
bewegen.
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In der Fig. 2 sind links die üblichen an eine Fernsprechleitung
FL angeschlossenen Einrichtungen einer Fernsprechstation dargestellt, denen
an Stelle des Mikrotelefons die Einrichtungen zur Erzeugung der Trägerwellen,
die Verstärker sowie die erforderlichen Filter, Modulatoren und Demodulatoren zugeordnet
sind. Rechts in Fig. 2 sind die Einrichtungen des drahtlosen Handapparates dargestellt.
Kommt über die Fernleitung FL ein Anruf an, so ertönt in bekannter Weise der Wecker
W, woraufhin der Fernsprechteaehmer seinen Hörer abnimmt und dadurch die Kontakte
HUI und HUII des Hakenumschalters schließt. Über den Kontakt HUI wird der
Niederfrequenzübertrager Ue der Station an die Leitung angeschaltet, während über
den Kontakt HUII die Einschaltung der beispielsweise aus dem Lichtnetz entnommenen,
für den Betrieb des Trägerfrequenzerzeugers HS und der Verstärker Vsi und Vs2 erforderlichen
Betriebsströme erfolgt. Der Trägerfrequenzerzeuger HS erzeugt zwei Trägerwellen
f i und f 2.
Die Trägerwelle f i wird dem Modulator M für die ankommenden
Sprechströme und die Trägerwelle f 2 dem Verstärker Vs i zugeführt. Von diesem gelangen
beide Frequenzen über das BandfilterFi/2, das die beiden Frequenzen durchläßt, zu
einer DipolantenneA q. und werden von der Antenne A5 des Handapparates aufgenommen.
Die Frequenz f 2 gelangt mit ihrem unteren Seitenband über ein BandpaßfilterF2 zu
dem Modulator Mi, während die Frequenz f i über das FüterFi dem DemodülatorDMi zugeführt
wird. Meldet sich der Teilnehmer, so werden die Mikrofonströme mit der Trägerwelle
f 2 und deren unterem Seitenband im Modulator Mt moduliert. Die modulierten Ströme
gelangen über das BandpaßfilterFu2 für das untere Seitenband des Trägers f 2 in
die Antenne A6, werden von der Antenne A7 der ortsfesten Stationseinrichtung
aufgenommen und über das Bandpaßfilter Fu für das untere Seitenband der Trägerfrequent
f 2 sowie über den Verstärker Vs 2 dem Demodulator DM zugeführt. Die demodulierten
Sprechströme gelangen dann zu der Leitungswicklung des Übertragers Ue und damit
in bekannter Weise als Niederfrequenzströme in die Fernsprechleitung FL.
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Die aus der Fernsprechleitung FL ankommenden Sprechströme werden
über die Sekundärwicklung des Übertragers Ue dem Modulator M zugeführt, in dem sie
die Trägerwelle f x modulieren. Die Modulationsströme werden in dem Verstärker Vs
i verstärkt und über das FilterFi/2 der Antenne Aq. zugeführt. Nach Empfang über
die Antenne A 5 gelangen sie zu dem Demodulator DMi, wo sie nach Demodulation .dem
Fernhörer FH zugeführt werden. In den Mikrofonkreis können die modulierten
ankommenden Sprechströme nicht gelangen, da das Filter F2 nur auf die Trägerwelle
f 2 abgestimmt ist. Auch bei dieser Anordnung ist es möglich, die Filter, Modülatoren
und Demodulatoren des Handapparates so klein und leicht auszubilden, daß sie in
einem durchaus handlichen Gehäuse untergebracht werden können. Als Dipolantenne
genügt die Anbringung von Metallringen oder Metallbelegungen an dem Handapparat.
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Es ist jedoch nicht erforderlich, getrennte Antennen für die Aussendung
und den Empfang der Trägerwellen vorzusehen, vielmehr kann bei geeigneter Ausbildung
der Schaltung, z. B. durch Verwendung von Gegenkopplungen usw., das Senden und Empfängen
über die gleiche Antenne erfolgen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird sowohl für die ankommenden
als auch für die abgehenden Sprechströme die gleiche Trägerwelle zwischen der
ortsfesten
Station und dem drahtlosen Handapparat verwendet. Die üblichen Einrichtungen der
Fernsprechstation sind die gleichen wie in Fig. 2, so daß sich ihre nochmalige Darstellung
erübrigt. Die von dem Trägerfrequenzerzeuger TE nach dessen Einschaltung über den
Kontakt Hu des Hakenumschalters erzeugte Trägerwelle wird dem Modulator 1T-2
zugeführt und gelangt über den Verstärker Fst i zu der Dipolantenne A B. Der Modulator
I,172 dient zur Modulation der Trägerwelle durch die ankommenden Sprechströme. Die
ausgestrahlte Energie wird über die Antenne A g des Handapparates einem auf diese
Trägerwelle abgestimmten Schwingungskreis, der in derselben Weise wie der in Fig.
i dargestellte ausgebildet ist, zugeführt. Dieser Schwingungskreis dient zusammen
mit den Gleichrichtern G3 und G q. sowohl als Demodulator für die ankommenden Sprechströme
als auch als Modulator für die abgehenden Sprechströme. Letztere modulieren die
über die Antenne A g empfangene Trägerwelle und senden die modulierten Ströme wieder
aus, welche in der Antenne A io empfangen und über das auf die Trägerwelle abgestimmte
Bandpaßfilter BF über den Verstärker T'st 2 dem Demodulator DM 2 zugeführt werden.
Nach Demodulation gelangen die 1Tikrofonströme in derselben Weise, wie oben für
Fig.2 beschrieben, in die Fernsprechleitung.
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Bei einer derartigen Anordnung wird zweckmäßig als Fernhörer und Mikrofon
das bekannte magnetische Mikrofon JIT verwendet, dessen Magnetkreis beim Empfangen
die elektrischen Ströme in akustische Schwingungen und beim Senden umgekehrt die
akustischen Schwingungen in elektrische Ströme umwandelt. Die Besprechung eines
derartigen magnetischen Mikrofons erfolgt durch einen Sprechkanal, der durch eine
den magnetischen Kreis des Systems beeinflussende Membran abgeschlossen ist. Ein
solcher Handapparat kann Sehr leicht und handlich ausgebildet sein, da er außer
dem magnetischen Mikrofon nur die Spule SP i, den Kondensator C i und die beiden
Trockengleichrichter G 3 und G .4 zu enthalten braucht. Die Dipolantennekann auch
in diesem Fall durch Aufbringung von Metallbelegen z. B. am oberen und unteren Ende
des Handapparates hergestellt werden.