DE88042C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch die neue Röhrenbefestigung sollen die bei Hochdruck-Röhrenkesseln an den Rohrverbindungsstellen so oft auftretenden Undichtheiten vermieden werden, welche dadurch entstehen, dafs die Stahlrohre, sobald man eine starre Rohrverbindung wählt, nicht der Ausdehnung und Zusammenziehung der anderen Kesseltheile folgen können. Wählt man aber bewegliche, stopfbüchsenartig gestaltete Rohrverbindungen, so liegt die Gefahr vor, dafs die Packungen derselben verbrennen oder durch die Kesselspannung herausgedrückt werden.

Fig. ι zeigt eine schaubildliche Ansicht eines Schiffskessels mit der neuen Röhrenbefestigung, bei welcher alle Packungen beseitigt und die nöthige Nachgiebigkeit an der Dichtungsstelle dadurch erreicht ist, dafs das Rohr an seinem Ende so umgebogen ist, dafs ein hohler, ringförmiger, federnder Wulst entsteht. Dieser Wulst gelangt nun zwischen passende Dichtungsflächen zweier mit einander zu verschraubenden Kuppelungshälften, welche gegen den Wulst drücken, wenn sie einander genähert werden. Gleichzeitig preist der innere Dampfdruck den Wulst gegen seine an den Kuppelungshälften befindlichen Dich'tungsflächen und trägt so zur Erzielung einer vollkommenen Dichtung der Rohrverbindung bei. Der Wulst, sowie die Kuppelungshälften können in verschiedener Weise gestaltet sein.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Construction zur Bildung des Wulstes 8 ist die Rohrwandung zuerst nach aufsen, sodann nach innen gebogen, so dafs der Wulst im Querschnitt bogenförmig ist. Die mit dem Bolzengewinde versehene Kuppelungshälfte oder der Nippel g hat auf seiner inneren Endfläche eine Ringnuth v, in die sich der untere Rand des Wulstes einlegt. Die das Muttergewinde tragende Kuppelungshälfte 10 ist dagegen inwendig mit einem vorspringenden Rand u ausgerüstet, welcher sich von oben auf den Wulst auflegt. Schraubt man daher die Mutter 10 auf den Nippel 9, so drückt der Rand u auf den oberen Theil des Wulstes und preist seinen unteren Rand in die Ringnuth ν hinein. Zugleich ist der innere Dampfdruck bestrebt, den Wulst nach auswärts zu drücken und die äufsere Fläche desselben noch fester gegen den Rand u und in die Ringnuth ν hineinzupressen, d. h. der innere Druck trägt zur Dichthaltung der Rohrverbindung bei.

Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform der Kuppelung unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 2 nur durch ein anderes Gröfsenverhältnifs der einzelnen Theile zu einander, sonst stimmen beide Ausführungsformen überein. .

Bei der durch Fig. 4 dargestellten Rohrkuppelung wird der Wulst aus den Mantelflächen zweier mit ihren Grundflächen zusammenstofsenden abgestumpften Kegel und bei der Rohrkuppelung der Fig. 5 aus der Mantelfläche eines abgestumpften Kegels gebildet, der mit seiner Grundfläche auf der Endfläche eines rechtwinklig zur Rohrachse liegenden Flantsches ruht. Bezüglich ihrer Wirkung stimmen die beiden letzten Ausfüh-

rungsformen der Rohrkuppelung mit den beiden zuerst beschriebenen überein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Röhrenbefestigung für Hochdruck-Röhrenkessel, dadurch gekennzeichnet, dafs die Röhren an ihren Enden mit einem federnden Wulst (8) zwischen zwei mit einander verschraubbare Kuppelungshälften (9 und 10) eingebracht werden, von denen die eine (10) mittelst eines innen vorspringenden Randes (u) gegen den Wulst (8) sich legt und ihn mit seinem offenen Rande in eine auf der Endfläche der anderen Kuppelungshälfte (9) befindliche Ringnuth (v) preist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.