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Drehschalter für doppelpolige Kontaktunterbrechung Elektrische Drehschalter
für doppelpolige Kontaktunterbrechung weisen ebenso wie beispielsweise Drehkreuzschalter
vier Anschlußklemmen mit zusammen vier ortsfesten Kontaktfahnen und auf dem Rädchen
zwei Kontaktbeläge, bestehend aus je zwei kontaktgebenden Flächen und den diese
leitend verbindenden, Kontaktbrücken, auf. Während aber der Kreuzschalter lediglich
dazu bestimmt ist, eine Umpolung der Leitungeln durchzuführen, ohne daß es im Schalter
zu einer Leitungsunterbrechung käme, soll es mittels des doppelpoligen Ausschalters
möglich sein, in zwei der insgesamt möglichen vier Schalterendstellungen den Stromkreis,
und zwar doppelpolig zu unterbrechen. Dies gelingt jedoch so ohne weiteres nicht.
Wenn man beispielsweise die, kontaktgebenden Flächen der beiden Kontaktbeläge auf
der Stirnseite des Rädchens vorteilhaft zwischen diesem und dem Schaltersockel anordnet,
und zwar sämtliche, vier kontaktgebenden Flächen auf einem Kreisbogen um die! Schalterachse,
so kommt es beim Übergang aus der Einschaltstellung in die nächstfolgende Schalterendste!llung
nicht zu einer dauernden Kontaktunterbrechung, sondern bestenfalls zu einem Umpolen
der Leitungen, unter Umständen aber sogar zu einem Kurzschluß. Man könnte versuchen,
die kontaktgebenden Fläche-rn stirnseitig am Rädchen auf zwei verschiedenen, zueinander
konzentrischen Kreisbögen um die
Schalterachse anzuordnen, doch
bedeutet dies mit Rücksicht auf die erforderlichen ausreichenden Isolierabstände
eine erhebliche Vergrößerung des Durchmessers des Schalträdchens und damit des ganzen
Schalters. Ähnlich könnte man versuchen, das Umpolen oder das Entstehen eines Kurzschlusses
durch Anordnen der kontaktgebenden Flächen auf dem Umfang des Rädchens in zwei Stockwerken
zu vermeiden und dadurch tatsächlich doppelpolige Kontaktunterbrechung zu erreichen,
doch führt dies auch in diesem Fall mit Rücksicht auf die erforderlichen ausreichenden
Isolierabstände zu einer Vergrößerung der Bauhöhe des Rädchens und des ganzem Schalters.
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Es ist ein elektrischer Drehschalter mit doppelpoliger Kontaktunterbrechung
bekannt, der diese Nachteile vermeidet. Dabei sind die beiden Kontaktbeläge auf
dem Umfang des Schalträdchens angeordnet, jeder Kontaktbelag besitzt eine, auf den
Umfang des Schalträdchens angeordnete und eine auf die Stirnseite des Rädchens geführte
kontaktgebende Fläche. Bei diesem bekannten Schalter ist es jedoch erforderlich,
an zwei der insgesamt vier erforderlichem Ansehlußklemmen besonders gestaltete Kontaktfahnen
vorzusehen, die etwa über einem Winkel von 45'° um das Schalträdchen geführt sind,
so daß deren kontaktgebenden Flächen nicht auf demjenigen Durchmesser liegen, der
die zugehörigen Anschlußklemmen schneidet, sondern hierzu um 45° versetzt. Das bedeutet
nicht nur die Notwendigkeit der Verwendung besonders gestalteterkontaktgebender
Flächen, sondern diese zur Seite geführten Kontaktfahnen liegen völlig ungeschützt
neben dem Rädchen und dazu noch in unmittelbarer Nachbarschaft der Löcher zur Aufnahme
der Sockelbefestigungsschrauben. Beim Festziehen der Sockelbafestigungsschrauben
können daher diese Kontaktfahnen leicht durch das Werkzeug beschädigt werden. Nachteilig
ist es auch, daß die seitlich herausgeführten Kontaktfahnen während eines längeren.
Teiles des Schaltweges auf den Kontaktbrücken schleifen, also die Kontaktunterbrechung
in jeder Phase nicht zugleich an zwei Stellen erfolgt, was zur Folge hat, daß die,
elektrische Leistungsfähigkeit des Schalters herabgesetzt und eine der beiden Kontaktunterbrechungsstellen
einer jeden Phase übermäßig beansprucht wird.
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Die Erfindung betrifft einen Drehschalter für doppelpolige Kontaktunterbrechung
mit zwei auf dem Schalträdchen angebrachten Kontaktbelägen, deren jeder eine auf
die Stirnseite und eine auf den Umfang des Rädchens geführte, durch je eine Kontaktbrücke
leitend verbundene kontaktgebende Fläche aufweist. Die Erfindung schlägt vor, die
beiden Kontaktbrücken auf der einen Stirnseite des Rädchens von dessen Umfang derart
weit entfernt anzuordnen und derart mit radial nach außen geführtem kontaktgebenden
Flächen zu versehen, daß die Kontaktbrücken auch von den auf die Stirnseite des
Rädchens geführten ortsfesten Kontaktfahnen nicht erreicht werden. Ein derartiger
Drehschalter, der selbstverständlich in bekannter Weise irgendeine Einrichtung zur
Erzielung einer Augenblicksschaltung aufweisen kann, ergibt ohne Verwicklung im
Aufbau und ohne Notwendigkeit der Vergrößerung von Abmessungen Bes Rädchens und
damit des Schalters eine völlig einwandfreie doppelpolige Kontaktunterbrechung,
d. h. nicht nur eine Unterbrechung des Stromkreises in beiden Phasen, sondern in
jeder Phase eine, gleichzeitige oder nahezu gleichzeitige Stromkreisunterbrechung
an zwei Stellen. Das Schalträdchen kann daher auch bei dem Schalter nach der Erfindung
in seinen Abmessungen so gehalten werden, wie es mit Rücksicht auf die Unterbringung
beispielsweise des Federhauses oder irgendeines der Schaltwerksteile in einer Rädchenausnehmung
notwendig ist. Insbesondere gelingt es beim Erfindungsgegenstand, große Kontaktabstände
zu wahren, so daß die Bildung von Kriechwegen nicht zu befürchten und die elektrische
Leistung des Schalters besonders hoch gehalten ist. Die Kontaktbrücken sind auch
ihrerseits in ihrer Ausgestaltung sehr einfach und lassen sich durch Stanz- und
Biegevorgänge ohne weiteres herstellen.
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Diel Zeichnung läßt eine beispielsweise Ausführungsmöglichkeit des
Erfindungsgegenstandes erkennen. Abb. I stellt einen Querschnitt durch den ganzen
Schalter dar, er ist geführt nach der Linie A-B der Abb. 2, die eine Draufsicht
auf den Schaltersockel erkennen läßt, wobei der Deutlichkeit halber das Schalträdchen
gestrichelt gezeichnet ist. Abb.3 veranschaulicht eine Ansicht der unteren Stirnseite
des Rädchens, auf der die beiden Kontaktbrücken angeordnet sind.
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Auf dem Schaltersockel 2 sind je im Winkel von 9o° zueinander versetzt
vier Anschlußklemmen 3, 4, 5, 6 angeordnet, und zwar in Ausschnitten einer Sockelschutzwand
7, die auch das Schalträdchen 8 derart umschließt, daß die Unterbrechungsfunken
in einen engen Schlitz 9 zwischen der Schutzwand 7 und' ,dem Schalträdchen 8 gezogen
worden. Dieser Luftspalt 9 ist bei der tatsächlichen Ausführung enger als: in der
Zeichnung aus Grüniden der Deutlichkeit angenommen. Das Schalträdchen $ ist uni
dien von einem Drehgriff io bedienbare Achse i i drehbar und besitzt eine Ausnehmung
12, in die das Federhaus i3. eingelassen ist. Oberhalb des Rädchens 8 ist -das-
Gesperre 14 angeordnet, das vorteilhafterweise Augenblicksschaltung rechts-und linksherum
gewährleistet. Dieser Aufbau des doppelpoligen Ausschalters ist an. sich bekannt.
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Die! Anschlußiklemmen 3 und 5 sind mit Kontaktfahnen. 15, 16 versehen.,
deren kontaktgebende Flächen 17, 18 an. den Umfang des Rädchens 8 geführt
sind. Hingegen stehen die, An..schlußklemmeni 4 und 6 mit Kontaktfahnen i9, 2o in
stromleitender Verbindung, deren kontaktgebende Flächen 2r, 22 auf die untere Stirnseite
des Schalträdchens 8 geführt sind und hier unter dem Einfluß von stromnichtleitendien
Kontaktdruckfedern, 213 stehen. Ebenso, können auch auf die kontaktgebenden Flächen
17, i8 besondere, zweckmäßig Strom nicht führende Federn einwirken. Auch der Luftspalt
24 zwischen der Unterseite
des Schalträdchens e und der oberen Fläche
des Sockels 2 kann kleiner als in der Zeichnung angenommen bemessen sein.
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Auf dem Schalträdchen 8 sind zwei Kontaktbeläge 25, 26 angeordnet,
die je aus einer Kontaktbrücke 27 bzw. 28 (Abb. 3) bestehen, die mit radialen Ansätzen
29, 3o versehen sind. Die Ansätze 29 stellen die stirnseitigen kontaktgebenden Flächen
der Kontaktbeläge 26 bzw. 27 dar, sie besitzen rechtwinklig abgebogene Ansätze 3I
(Abb. I), die durch enge Schlitze 32 (Abb. 3) des Rädchens 8 geführt und an ihren
freien Enden 33 zwecks Befestigung am Rädchen 8 abgebogen sind. Die Ansätze 3o der
beiden Kontaktbeläge 25, 26 gehen in rechtwinklige, auf den Umfang des Rädchens
8 geführte Abbiegungen 34, 35 über, die hier die kontaktgebenden Flächen bilden.
Das äußerste Ende 36 der kontaktgebenden Flächen 34, 35 ist in seitliche Ausnehmungen
37 des Rädchens 8 eingebogen und hierdurch gleichfalls die Befestigung der Kontaktbeläge
25, 26 an dem Schalträdchen 8 gesichert. Wie insbesondere Abb. 2 und 3 erkennen
lassen, liegen die Kontaktbrücken 27, 28 der, beiden Kontaktbeläge 25, 26 möglichst
weit vom Umfang des Rädchens 8 entfernt, und zwar derart weit, daß sie von den kontaktgebenden
Flächen 2I, 22 der stirnseitig am Rädchen 8 anliegenden Fahnen I9, 2o niemals erreicht
werden können. Zur Sicherung eines ausreichenden Isolierabstandes können zwischen
den Kontaktbrücken 27, 28 und dem äußeren Umfang des Rädchens 8 noch mit diesem
aus einem Stück bestehende Isolierschutzränder 38 vorgesehen sein.
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In der aus Abb. 2 ersichtlichen Stellung ist der Stromkreis doppelpolig
geschlossen, und zwar einerseits zwischen den Anschlußklemmen 3 und d4, andererseits
zwischen den Anschlußklemmen 5 und 6. Beim Drehen des Griffes Io und damit der Schalterachse
I I erfolgt in bekannter Weise, zweckmäßig mit Augenblicksschaltung, ein Drehen
des Rädchens 8 um 9o°, angenommen im Sinne des Uhrzeigers. Es gelangt dadurch der
Seitenkontakt 34 unter Loslösung von der kontaktgebenden Fläche I7 der Kontaktfahne
I5 in eine Stellung, in der er der Klemme 4 gegenübersteht, ohne diese oder die
Kontaktfahne 2o zu berühren; es gelangt ferner die stirnseitige Kontaktfläche 29
des Kontaktbelages 27 unter Lösen von der kontaktgebenden Fläche 2a der Kontaktfahne
2o in eine Stellung gegenüber der Anschlußklemme 5. In gleicher Weise dreht sich
auch der Kontaktbelag 28 um 9o° aus der gezeichneten Stellung heraus, so daß auch
zwischen den Klemmen 5 und 6 eine Kontakttrennung erfolgt, die Seitenkontaktfläche
35 der Klemme 6, die Stirnkontaktfläche 29 des Belages 27 der Klemme 3 berührungslos
gegenüberstehen.
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Der Stromkreis ist also doppelpolig unterbrochen. Es macht nichts
aus, daß die Stirnflächen 2I, 22 der Kontaktfahnen I9, 2o in dieser Ausschaltstellung
mit den radialen Ansätzen 3o der Kontaktbeläge 27, 28 in stromschlüssiger Berührung
stehen, da hierdurch keinerlei Stromkreis geschlossen wird. Ferner ergibt insbesondere
Abb. 2, daß beim Übergang aus der gezeichneten Einschaltstellung in die Ausschaltstellung
die Kontaktunterbrechung tatsächlich gleichzeitig in jeder Phase an zwei Stellen
erfolgt.
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Ein Überspringen von Unterbrechungsfunken von den stirnseitigen kontaktgebenden
Flächen 2I, 22 auf die Kontaktbrücken 27, 28 ist an sich schon nicht zu befürchten,
überdies aber durch die Isolierstege 38 ausgeschlossen. Bei keiner Stellung oder
Bewegung des Schalträdchens kommt ein. Schleifen der kontaktgebenden. Stirnflächen
2I, 22 auf den Kontaktbrücken 27, 28 in Frage, da die letzteren so weitab vom Umfang
des Rädchens 8 angeordnet sind, daß sie von den kontaktgebenden Stirnflächen 2I,
22 niemals erreicht werden: können.