DE880210C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uranium - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uranium

Info

Publication number
DE880210C
DE880210C DEF6554A DEF0006554A DE880210C DE 880210 C DE880210 C DE 880210C DE F6554 A DEF6554 A DE F6554A DE F0006554 A DEF0006554 A DE F0006554A DE 880210 C DE880210 C DE 880210C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
crucible
uranium
container
fluoride
metal
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF6554A
Other languages
English (en)
Inventor
Claude Decroly
Jean Van Impe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Universite Libre de Bruxelles ULB
Original Assignee
Universite Libre de Bruxelles ULB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Universite Libre de Bruxelles ULB filed Critical Universite Libre de Bruxelles ULB
Application granted granted Critical
Publication of DE880210C publication Critical patent/DE880210C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B60/00Obtaining metals of atomic number 87 or higher, i.e. radioactive metals
    • C22B60/02Obtaining thorium, uranium, or other actinides
    • C22B60/0204Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium
    • C22B60/0213Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium by dry processes

Description

Die Erfindung- betrifft ein Verfahren zur Herstellung· von Uranium.
Man kann Uranium herstellen, indem man von einem Uranium-Fluorid ausgeht, mit welchem man ein reduzierendes Metall in Reaktion bringt; es bestehen jedoch große Schwierigkeiten, das Uranium wieder zu trennen.
Die Erfindung· soll diese Schwierigkeiten überwinden. Zu diesem Zweck läßt man ein Gemisch von Uranium-Fluorid und einem Halogen, mit Ausnahme von Fluor, mit mindestens einem reduzierenden Metall, beispielsweise einem Alkali- oder Erdalkalimetall, reagieren, welch letzteres in solcher Menge verwendet wird, daß. das Fliiorid in Halogenid umgewandelt wird.
Man erhält ganz besonders günstige Resultate bei Verwendung· von Calcium und Jod.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden kleine Barren von erstem Guß von für Kernreaktionen reinem Uranium erhalten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Durchführung des obigen Verfahrens. Dieser Apparat besteht aus einem Schmelztiegel, über welchem ein Behälter mit offenem Boden angeordnet ist, welcher über den offenen Rand des Schmelztiegels übergreift. Der Schmelztiegel und der über ihm angeordnete Behälter bestehen aus einem feuerbeständigen Material, welches zum mindesten an der inneren Oberfläche der Behälter ein solches ist, das sich gegenüber
Uranium, auch- bei -den -bei der- Reaktion auftretenden hoben Temperaturen, neutral verhält.
Andere weitere Einzelheiten und Besonderheiten ■der Erfindung sind aus der Beschreibung und der Zeichnung· ersichtlich. - -■
Die Zeichnung zeigt in rein scbematischer Darstellung leinen senkrechten Schnitt durch den er-' findiungsgemäßen Apparat. Die Einrichtung besteht aus einem zylindrischen Gehäuse ι aius Blech, in
ίο welchem ein Schmelztiegel 2 und ein darüber angeordneter Biehälter 3 angeordnet sind. Dieser letztere hat einen offenen Boden 'und liegt direkt auf den oberen Rändern des Schmelztiegels airf. Um den Schmelztiegel 'und den oberen Behälter herum ist eine wärmeisolierendie Füllmasse angeordnet. Mit 5 und 6 sind elektrische Heizelemente bezeichnet. Schließlich ist zwischen 'diesen. .Heizelementen. und dem Gehäuse 1 eine Magnesiafüllung 7 vorgesehen. Der Schmelztiegel 2 und der Behälter 3 bestehen aus feuerfestem Material. Darüber hinaus besteht die innere Auskleidung das Schmelztiegels und des ihm angeordneten Behälters aus einem Material, welches sich gegenüber Uranium neutral verhält und daher das erhaltene Produkt nicht verunreinigt.
Bei dem hier behandelten Beispiel besteht die Auskleidung jaus. Galcium-Fluorid...;--. .-.... - .,. . _ . Zu Beginn des Verfahrens wird der Behälter mittels der Heizelemente S und 6 beheizt, um jegliche Feuchtigkeit und !eingeschlossenen Gase auszutreiben. Ist 'diese Vorheizung beendigt, beschickt man den Behälter mit beispielsweise folgendem Gemisch: 19,8 kg Uranium-Fluorid, 6,3 kg Calcium und 2,225 kg Jod.
Das Uraniuim-Fluorid wird vorzugsweise in Gestalt von äußerst trockenem Pulver verwendet, Calcium in Gestalt von nicht oxydierten und rächt nitrierten Stücken und Jod ebenfalls in Pulverform.
Die Reaktion wird eingeleitet mit einem Magne-
siuimband oder auch einem Bestand aus Magnesium-Chlorat oder irgendeinem anderen hierzu geeigneten Miateriial.
Die Reaktionsgleichungen sind die folgenden:
U F4 + 2 Ca = U + 2 Ca F2, J2 -J-Ga =CaJ2.
Zu beimerken ist, daß die oben angegebenen Mengen einem Galaurnüberschuß von (etwa 20 0/0 gegenüber den stöchiometrischen Mengenverhältnissen entsprechen; man kann auf diese Weise, eine maximale Ausbeute erzielen trotz der Verdampfung von Calcium auf Grund 'der hohen Temperaturen, die .sich im Innern des aufgegebenen Materials entwickeln. Die Ausbeute, erreicht 980/0, und nach.Abkühlung· in freier Atmosphäre - erhält man in dem Schmelztiegel 2 einen Uraniumbarren von etwa 15 kg, während der.: Rest des Metalls in der zurückbleibenden Schlacke in Form von Kügelchen zerstreut ist.
Die Reaktion ist sehr lebhaft und von einer Gas-
So entwicklung begleitet und wird vorzugsweise tinter einem durchlüfteten Rauchfang durchgeführt. Die Reaktion. beginnt ins oberen. Teil des Behälters 3 und pflanzt sich nach unten fort. Da die Wände des Behälters 3 nach unten konvergieren, konzentriert sich -die entwickelte Wärme immer mehr und .steigert dadurch die Temperatur; die beiden oben angegebenen Reaktionen verlaufen stark exotherm. Die Zugabe von Jod zu der Beschickungsmasse hat 'einen doppelten Zweck:
• a) Die Verbindung von Calcium-Fluorid und Oalcium-Jodid senkt den Schmelzpunkt der Schlacke beträchtlich. Dieses erlaubt, das Uranium in besserer Weise zu dekantieren und ergibt damit eine größere Ausbeute. Die gebildete Schlacke schützt das Metall vor Oxydation und Nitrifikation an der Luft während des Abkühlens. Trennt man den Schmelztiegel 2 von dem Behälter 3, so erhält man einen dichten Barren von Uranium, der die Form des Schmelztiegels angenommen hat und mit einer dünnen Schicht von Schlacke bedeckt ist.
b) Die Bildung von Calcium-Jodiid bringt eine zusätzliche Wärmeentwicklung, welche den flüssigen Zustand des Uraniums und der gebildeten Schlacke begünstigt.
Dank 'diesieni Umstand kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Erfolg auch bei sehr geringen Beschickungen verwendet werden.
Die Volumen des Schmelztiegels und des Behälters 3 sind sehr verschieden, da das. beschickte Material und das dekantierte Uranium sehr ungleiche Volumen einnehmen auf Grund der hohen Dichte von Uranium,
Die Zusiaimmensetzung der oben angegebenen Beschiekungsmengen soll nur eine beispielhafte sein. Man kann das Calcium auch durch ein anderes reduzierendes Metall ersetzen, z. B. ein Alkali- oder ein Erdalkalimetall (Magnesium, Barium od. dgl.). Man kann auch gleichzeitig mehrere dieser Metalle verwenden.
Für einige von 'diesen Metallen ist der Reduktionsprozeß von Uranium-Fluorid und die Bildung von Halogenid weniger exotherm als im Fall des Galciiums. Wenn die Schlacke nicht genügend flüssig ist, um das Metall gegen Oxydation und Nitrifikation an der Luft zu schützen, ist es zweckmäßig, sich das Metall in einer inerten Gasatmosphäre, z. B. Argon, abkühlen zu lassen.
An Stelle von Jod kann man auch gleicherweise Brom oder Chlor verwenden. Aber in diesem Fall kann man das Verfahren nicht mehr unter Atmosphärendruck durchführen, sondern wendet einen höheren Druck an, einesteils, um das Verdampfen von flüssigem Brom zu verhindern, anderenteils, um das gasförmige'Chlor nicht'entweichen zu lassen.
Die Auskleidung 8 besteht in dem angegebenen Beispiel aus Calcium-Fluorid, aber man kann auch andere Stoffe verwenden, vorausgesetzt, daß sie genügend hitzebeständig· sind und so -eine Gefahr für die Verunreinigung von Uraniuni vermieden ist. Reiner Kalk (CaO) entspricht 'diesen Bedingungen wie auch Barium und Magnesium-Fluorid und andere Stoffe.

Claims (8)

  1. Patentansprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Uranium, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch - -
    von Uranium-Fluorid und einem Halogen, mit Ausnahme von Fluor, mit mindestens einem reduzierenden Metall, beispielsweise Alkali- oder Erdalkalimetall, zur Reaktion bringt, welch letzteres Metall in so großer Menge zugesetzt wird, daß die Umbildung von Fluorid in Halogenid gesichert ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als reduzierendes Metall Calcium verwendet wird und die Reaktion unter Atmosphärendruck verläuft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogen Jod verwendet wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Schmelztiegel besteht, über welchem ein Behälter mit offenem Boden auf den oberen Rändern des Schmelztiegels aufsetzend angeordnet ist, und der Schmelztiegel und der obere Behälter aus hitzebeständigem Material bestehen, welches zum mindesten an der inneren Oberfläche derart beschaffen ist, daß es sich Uranium gegenüber, auch bei den während der Reaktion auftretenden hohen Temperaturen, neutral verhält.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Auskleidung das Fluorid des betreffenden reduzierenden Metalls verwendet wird.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des oberen Behälters sich nach unten hin verjüngt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztiegel und der auf diesem aufsitzende Behälter in einem beheizten Gehäuse angeordnet sind.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Gesamtvolumens von Schmelztiegel und oberem Behälter zu demjenigen des Schmelztiegels allein etwa dem Verhältnis des Volumens der Charge zu dem des daraus gebildeten Uraniums entspricht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    © 5204 6.
DEF6554A 1951-01-11 1951-06-19 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uranium Expired DE880210C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE292861X 1951-01-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE880210C true DE880210C (de) 1953-06-18

Family

ID=3867290

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF6554A Expired DE880210C (de) 1951-01-11 1951-06-19 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uranium

Country Status (5)

Country Link
BE (1) BE500558A (de)
CH (1) CH292861A (de)
DE (1) DE880210C (de)
FR (1) FR1038497A (de)
NL (1) NL78234C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1081674B (de) * 1957-10-29 1960-05-12 Atomic Energy Commission Verfahren zur Herstellung von metallischem Uran
DE1114328B (de) * 1957-08-16 1961-09-28 Atomic Energy Commission Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uran-Rohbloecken
DE1118465B (de) * 1957-06-19 1961-11-30 C I S E Ct Informazioni Studi Verfahren zur Gewinnung von Uran oder seinen Legierungen
US3227433A (en) * 1958-03-24 1966-01-04 Commissariat Energie Atomique Metallurgical furnaces for very high temperatures

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1118465B (de) * 1957-06-19 1961-11-30 C I S E Ct Informazioni Studi Verfahren zur Gewinnung von Uran oder seinen Legierungen
DE1114328B (de) * 1957-08-16 1961-09-28 Atomic Energy Commission Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uran-Rohbloecken
DE1081674B (de) * 1957-10-29 1960-05-12 Atomic Energy Commission Verfahren zur Herstellung von metallischem Uran
US3227433A (en) * 1958-03-24 1966-01-04 Commissariat Energie Atomique Metallurgical furnaces for very high temperatures

Also Published As

Publication number Publication date
FR1038497A (fr) 1953-09-29
CH292861A (fr) 1953-08-31
BE500558A (de)
NL78234C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2034385C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von schwerschmelzbaren Metallen in kompakter Form aus deren Oxiden
DE880210C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uranium
DE976920C (de) Verfahren zur stufenweisen Reduktion von Titandioxyd oder Zirkoniumdioxyd
DE3531100A1 (de) Verfahren zum betrieb eines kupferkonverters
DE3064428D1 (en) Process for the preparation of aluminium alloys
DE1508109B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Ferromangan mit bis zu 1,5% Silizium und bis zu 3% Kohlenstoff
DE1533474C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumenthaltendem Ferrosilizium
DE1114328B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Uran-Rohbloecken
EP0028315B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumphosphid
DE2547085B2 (de) Magnesiumhaltige Formlinge und Verfahren zur Gewinnung von metallischem Magnesium unter Verwendung dieser Formlinge
DE2543431C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Blei und Antimonoxid aus antimonhaltigem Blei
DE2304757A1 (de) Verstueckte mangan enthaltende stoffgemische fuer die behandlung von metallischem aluminium
US2854314A (en) Preparation of crystalline antimony sulfide
DE3330597C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Legierungszusatzes für Aluminium-Leichtbauteile und dessen Verwendung
DE975293C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Natriumaluminium-fluoriden und Silicium-Aluminium-Legierungen
DE1039752B (de) Verringerung der Gehalte an Aluminium und Calcium in Silizium oder Silizium enthaltenden Legierungen
DE1139982B (de) Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal bzw. ihrer Legierungen
DE1464974A1 (de) Verbesserungen bei Brennmaterialien fuer Kernreaktoren
AT167104B (de) Halogenide des Zirkons und weiterer Metalle enthaltende Substanz zur Einführung von Zirkon in Magnesium oder in Legierungen auf Magnesiumbasis.
DE138808C (de)
DE3630881A1 (de) Prozess zur erzeugung von eisen-bor-legierungen
DE1098211B (de) Verfahren zur Herstellung einer Urandioxyd-Wismut-Aufschlaemmung, insbesondere fuer Kernreaktorbrennstoff
CH420632A (de) Verfahren zur Gewinnung der Metalle Niob und Tantal
DE1270289B (de) Verfahren zur Herstellung von Vorlegierungen fuer das Erschmelzen nickelhaltiger Weissgoldlegierungen
DE2252567A1 (de) Verfahren zur herstellung eines durch aluminium aus seinem halogenid verdraengbaren metalls in elementarer form