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Prüf- und Sortiermaschine für Büchsen, Rollen, Kugeln od. dgl. Selbsttätig
arbeitende Meß- und Sortiermaschinen sind in vielfältigen Ausführungen bekannt und
meistens als Einzelmaschinen ausgebildet. Der Einsatz solcher Automaten lohnt sich
nur in Betrieben, in denen täglich sehr große Mengen gleichgestalteter Werkstücke
anfallen. Aus diesem Grunde sind die komplizierten und daher sehr teuren Automaten
für kleinere Betriebe unwirtschaftlich.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, eine Prüf-und Sortiermaschine zu
schaffen, die auch bei geringen Stückzahlen wirtschaftlich eingesetzt werden kann,
in ihrem Aufbau einfach ist und mit wenigen Handgriffen von einer Werkstückgröße
auf eine andere umgestellt werden kann. Außerdem so1P die Maschine so ausgebildet
sein, daß sie von jeder Hilfskraft bedient werden kann. Die Erfindung betrifft eine
der bereits bekanntgewordenen Prüf- und Sortiermaschinen für Büchsen, Rollen, Kugeln
u. dgl. mit einer mit Lehren versehenen, zweckmäßig schräg gestellten Meßtischplatte
und mit über den Lehren angeordneten, auf die Prüflinge wirkenden Druckkörpern und
unter den Lehren auf und ab bewegbaren Hubstangen zum Ausheben und Weiterbewegen
hängengebliebener Prüflinge. Sie ist erfindungsgemäß zur Erreichung des vorstehend
bezeichneten Zweckes so eingerichtet, daß die Meßtischplatte mitsamt den Rachenlehren
und den Durchbrüchen für die Zufuhr der unsortierten und für das Ableiten der aussortierten
Prüflinge in einer Führung im Maschinengehäuse austauschbar gegen Meßtischplatten
mit anders bemessenen Lehren und Durchbrüchen gelagert ist. In einer weiteren
vorteilhaften
Durchbildung ist die Prüfmaschine zur Erzielung der gleichlaufenden Bewegung der
miteinander verbundenen Hubstangen und der mit dem Meßdruck belasteten Druckkörper
mit einem gemeinsamen, beispielsweise durch einen Kurbelantrieb auf und ab bewegbaren
Tragglied ausgeführt, an dessen unterem Ende die Hubstangenstarr befestigt sind,
während in dessen oberem, über die Meßtischplatte abgewinkeltem Teil die Druckkörper
so gelagert sind, daß sie mit dem steigenden Tragglied mit angehoben werden, mit
dem sinkenden Tragglied so weit mit herabsinken, bis sie beim Aufsetzen auf hängengebliebenen
Prüflingen der weiteren Senkbewegung ausweichen.
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Ein Prüf- und Sortierautomat, der die angeführten Erfindungsmerkmale
aufweist, ist einfach und übersichtlich in seinem Aufbau. Durch die Auswechselbarkeit
der Meßtischplatte mit den Rachenlehren und den Durchbrüchen für die Zufuhr und
für das Ableiten der Prüflinge ist er beim Übergang auf andere Werkstücke mit wenigen
Handgriffen umstellbar: Als Antrieb des in der vorbeschriebenen Weise aufgebauten
Automaten braucht nur ein Elektromotor vorgesehen zu wer- _ den, der über einen
Riemen-; Schnecken- und Schubstangenantrieb auf die miteinander verbundenen Hubstangen
einwirkt. Die Werkstücke werden im Takt der Maschine auf die Meßtischplatte gegeben
und rollen entweder durch die Schrägstellung der Platte von Meßstelle zu Meßstelle
oder werden diesen zwangsläufig, z. B.. durch eine umlaufende Kette, zugeführt.
Die Ausschuß- und Gutmeßstellen sind getrennt voneinander angeordnet und bestehen
aus starren Rachenlehren, die im Bedarfsfall auch durch Gewinde- oder Formrollen
ersetzt werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands
in Fig. i im Längsschnitt nach der Linie I-I der Fg. 2 und in Fig. a im Querschnitt
nach der Linie II-II der Fig. i dargestellt.
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m eine Seitenwand des Gehäuses i mündet ein auswechselbar angeordnetes
Füllrohr 2, dessen Querschnitt der Größe der darin zugeführten Werkstücke entspricht
und dessen Mündungsende nach oben zu eine dem Durchmesser der Prüflinge entsprechend
lange Öffnung 3, nach unten zu jedoch einen schmalen Schlitz 4 bildet. Unmittelbar
über der Öffnung 3 .des Füllrohres 2 befindet sich eine rechteckige Ausnehmung 5
einer Meßtischplatte 6, die im Oberteil des Gehäuses r in einer Schwalben-Schwanzführung
7 auswechselbar angeordnet ist, von deren Ende die Öffnung 5 an zum entgegengesetzten
Ende hin etwas geneigt verläuft und in :etwa gleichem Abstand voneinander mit drei
weiteren Öffnungen 8, 9., ro versehen ist. Über den beiden Öffnungen 8 und 9 sind
Rachenlehren ii und 12 derartig eingelassen, daß sie mit der Meßtischoberfläche
bündig abschließen. Die Rachenlehre i i ist auf das kleinste noch zulässige Maß
der zu prüfenden Werkstücke abgestimmt, während,die Rachenlehrei 2@dem Sol'Imaß
der Prüflinge entspricht. Unterhalb -der Öffnungen 8; 9, io ist an einer
Rückwand 13 eine durch Zwischenwände 14 unterteilte schräge Rutsche 15 befestigt,
die in drei vor dem Gehäuse aufgestellte Summelbehälter 16, 17 und 18 mündet.
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Genau mittig unter den Rachenlehrenöffnungen ist die Rutsche 15 von
je einer schmalen rechteckigen Ausnehmung i9 durchbrochen, durch die je eine vertikal
bewegliche Hubstange 2o geführt wird. Diese Hubstange 2o und eine weitere unterhalb
des Füllrohrmündüngsschlitzes 4 durch diesen führbare Hubstange 21 sind mit einer
in einer Ausnehmung der Rückwand 13 senkrecht verschiebbar gelagerten Platte 22
fest verbunden, die in dem über die Meßtischplätte 6 hinausragenden Teil mit einer
horizontalen Traverse 2.3 versehen ist. In diese Traverse 23 sind genau mittig über
den Rachenlehrenöffnungen bzw. den Hubstangen 2o zwei durch Gewichtsplatten 24 belastete
Stößel 25 und 26 senkrecht verschiebbar gelagert, deren Gewichtsbelastung dem jeweiligen
Werkstückdurchmesser angepaßt werden kann.
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Die Platte 22 wird samt den mit ihr verbundenen Hubstangen und Stößeln
von einem Elektromotor 27 über einen Schneckenantrieb 28 unter Zwischenschaltung
einer federbelasteten Rutschkupplung 29 und einer Kurbel 30 in langsame Aufundabbewegungen
versetzt: Die Werkstücke werden aus einem nicht gezeichneten Sammelbehälter bzw.
Fülltrichter .entweder von Hand oder mit Hilfe maschinell betätigter bekannter Hilfsmittel
eines hinter dem anderen in gleicher Lage dem Füllrohr 2 zugeführt, in dem sie durch
ihr Gewicht von -selbst nach unten nachrutschen. Beim Betrieb der Vorrichtung werden
fortlaufend folgende Bewegungen durchgeführt: Das jeweilige letzte Werkstück 31
wird von dem oben abgeschrägten Kopf der Hubstänge2i etwas über die Meßtischoberfiäche
angehoben, springt von dem Kopf der Hubstange 21 ab, noch bevor diese ihre höchste
Stellung eingenommen hat, und rollt auf dem Meßtisch in Richtung auf die ersteRachen-"lehre
i i zu. Dabei wird der gerade Weiterlauf der Rollenkörper durch zwei seitliche Führungsleisten
32 bestimmt, die auf der Meßtischplatte 6 mittels mit gegenläufigem Gewinde versehener
Spannschrauben 3.3 der Breite der Werkstücke entsprechend .einstellbar befestigt
sind. Fällt das Werkstück 31 durch die Rachenlehre ii hindurch, so fällt es in den
Sammelbehälter 16, d. h. es ist Ausschuß, da es kleiner ist als das kleinst zulässige
Maß. Bleibt es dagegen in der Lehre i i hängen, d: h. obwohl beim Abwärtsgang der
Platte 22 die Last des gewichtsbelasteten Stößels 25 auf dasselbe einwirkt, so wird
es beim nächsten Aufwärtsgang der Hubstangen, bei dem schon das nächste Werkstück
von der Hubstange 2o emporgehoben wird, wieder auf die Meßtischbahn gehoben und
rollt bis zur zweiten Rachenlehre 12 weiter, während das zweite Werkstück zur Lehre
i i rollt. In der Lehre 12 fällt das Werkstück entweder durch und gelangt in den
Sammelbehälter 17 als Gut-Ware, oder es wird beim- nächsten Aufwärtsgang
der
Hubstangen von der Hubstange 2o angehoben und rollt dann auf der Meßtischplatte
bis zur t@ffnung io weiter, durch die es in den Sammelbehälter 18 zur Nacharbeit
fällt.
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Die Rollenmeßmaschine ist lediglich durch Auswechseln der Lehren in
der Tischplatte und des Füllrohres in der Seitenwand mit wenigen Handgriffen zum
Prüfen von rollenähnlichen Körpern verschiedensten Durchmesserbereiches einzustellen.
Es kann aber auch die gesamte Meßtischplatte 6 einschließlich der Rachenlehren und
der Zuführung für die Prüflinge auswechselbar im Maschinengehäuse angeordnet sein,
so daß sie schubkastenähnlich aus der Maschine gezogen und gegen eine andere, welche
Rachenlehren und Zuführung für eine andere Prüflingsgröße trägt, ausgetauscht werden.
Durch diese leichte Umstellmöglichkeit der Meßmaschine auf andere Abmessungen ist
ihr Einsatz schon bei geringen Stückzahlen wirtschaftlich.
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Der Werkstücktransport von einer Durchfallöffnung der Meßtischplatte
zur anderen kann auch mit Hilfe eines umlaufenden Kettenbandes erfolgen.