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Handschalter, insbesondere zum Steuern von elektrisch betriebenen
Hebezeugen Bei elektrisch betriebenen Hebezeugen finden Handschalter für das Ein-
und Ausschalten des Antriebmotors und dessen Betrieb in der einen oder anderen Drehrichtung
Verwendung, die am unteren Ende eines vom Hebezeug frei herabhängenden beweglichen
Leitungskabel angebracht sind und mit denen durch einfachen Fingerdruck die Hub-
und Senkbewegung der Last oder die Fahrbewegung des Hebezeuges gesteuert wird. Da
hierbei der Bedienungsmann besonders bei genauen Einsteuerungen des Hebezeuges seine
volle Aufmerksamkeit der aufzunehmenden oder zu bewegenden Last zuzuwenden hat,
maß die Bedienung des Steuerschalters auch ohne dessen Anblick, d. h. blind und
dabei weitgehend bequem sowie gefühlsmäßig erfolgen können: Die Erfindung verbessert
die bekannten Steuerschalter in dieser Hinsicht und erhöht die Steuergenauigkeit,
Einfachheit, Schnelligkeit und Sicherheit der Bedienung.
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Die bekannten Steuerschalter der genannten Art haben einen Aufbau,
bei dem sich an das die Schalteinrichtung aufnehmende Gehäuse ein Handgriff anschließt
und aus dem Schaltergehäuse zur Betätigung der Schalteinrichtung bewegliche Druckstücke
herausragen, die durch Fingerdruck betätigt werden. Diese Druckstücke befinden sich
jedoch bei den bekannten Steuerschaltern an gegenüberliegenden Stellen beiderseits
des Handgriffes oder des Schaltergehäuses oder in einer sonstwie ungünstigen Lage,
so daß bei deren Betätigung die den Schaltergriff umfassende Hand des Bedienungsmannes
ihre Lage weitgehend verändern oder die Umfassung des
Griffes lockern
mtiß, was die Schnelligkeit, Genauigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit der Steuerung
beeinträchtigt. Bei anderen bekannten Steuerschaltern ist die Anordnung der aus
dem Schaltergehäuse herausragenden Druckstücke für deren unmittelbare Betätigung
durch die Hand wohl günstiger, jedoch wird hierdurch der Aufbau der im Gehäuse befindliehen
eigentlichen Schalteinrichtung nachteilig beeinflußt.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis dieser Übelstände und damit
in der Stellung der Aufgabe zu deren Beseitigung. Gemäß der Erfindung werden die
Druckstücke bei Schaltern der genannten Art nicht unmittelbar, sondern von nach
dem Handgriff des Schalters sich erstreckenden bewegungsübertragenden Mitteln, vorzugsweise
nebeneinanderliegendenTastenhebeln'(Schalttasten) betätigt, deren freie Enden für
deren Niederdrücken im Bewegungsbereich des Daumens der den Schaltergriff hierbei
unverändert fest umfassenden Hand liegen.
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Durch diese Ausbildung ist eine zuverlässige, schnelle, genaue und
bequeme Steuerung von elektrischen Antrieben mittels des Handschalters möglich.
Die aus dem Schaltergehäuse herausragenden Druckstücke können dabei an Stellen des
Schalters angebracht sein, die für den Aufbau und die Bemessung der im Schaltergehäuse
befindlichen Schalteinrichtung hinsichtlich deren Festigkeit und Betriebssicherheit
sowie einer Beherrschung der Schaltleistung und ihrer Spannung günstig sind.
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Durch. die Anbringung von vorgelagerten Tastenhebeln zur Betätigung
der voneinander getrennt beweglichen Schalterdruckstücke wird gegenüber deren unmittelbaren
Betätigung durch den Daumen der Hand weiter erreicht, daß: infolge der Hebelübersetzung
eine Ermüdung des Daumens selbst bei zahlreichen Schaltungen nicht eintritt und
bei großem Daumenweg ein weiches, gefühlvolles und sicheres Schalten erzielt ist.
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Die Verwendung der Tastenhebel ergibt den weiteren Vorteil der einfachen
Anordnung und Ausgestaltung einer ein- und ausrückbaren Verriegelungsvorrichtung
am Schalter, die auf die jeweils mit einem Sperransatz versehenen Schalttasten einwirkt,
wobei bei eingerückter Verriegelungsvorrichtung die niedergedrückte Schalttaste
und damit der von dieser betätigte Schalterkontakt in der Einschaltstellung verbleibt,
bis sie Verriegelung aufgehoben wird.
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Hierdurch wird erreicht, daß bei längeren Hub-oder Fahrstrecken der
Bedienungsmann eines elektrisch betriebenen Hebezeuges idie jeweilige Schalttaste
nicht dauernd zu drücken braucht und ein Fähren des Hebezeuges über Gruben, Kohlenhaufen,
Materialstapel oder ein sonstiges unwegiges Gelände, wo der Bedienungsmann dem vom
Hebezeqg herabhängenden Schalter nicht oder nur mühsam zu folgen vermag, ohne Schwierigkeiten
möglich ist. Um hierbei bei etwa unterbliebener rechtzeitiger Ausschaltung Gefährdungen
zu vermeiden, wird das Hebezeug durch einen an den äußersten Enden der Hub- oder
Fahrstrecke befindlichen selbsttätigen Sicherheitsschalter stillgesetzt. Bei kurzen
Hub-oder Fahrstrecken und bei Einsteuerungen, des Hebezeuges zur Aufnahme oder Abgäbe
der Last, wo der Schalter nur zeitweilig und zuweilen nur ganz kurzzeitig durch
Tippen zu betätigen ist, bleibt die Verriegelungsvörrichtung ausgeschaltet, so daß
nun der jeweilige Schalterkontakt gerade immer nur so lange besteht, als die Schalttaste
von Hand niedergedrückt ist.
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Der zur Einwirkung des Daumens dienende Teil der durch Fingerdruck
zu betätigenden Verriegelungsvorrichtung und der für die Einwirkung des Daumens
bestimmte Teil einer an dieser angebrachten Feststelleinrichtung zur Festhaltung
der Verriegelungsvorrichtung in ihrer nicht verriegelnden Stellung befindet sich
gleichfalls 'im Bewegungsbereich des zugleich die Schalttasten betätigenden Daumens:
der den Schalterhandgriff hierbei unverändert fest umfassenden Hand. Hierdurch ist
neben der Bedienung der Schalttasten auch zugleich die der Verriegelungsvorrichtung
und deren Feststelleinrichtung in einfacher, bequemer, rascher und sicherer Weise
jeweils durch eine unmittelbare zwanglose Daumenbewegung möglich, ohne daß der Daumen
hierbei weit auszuholen braucht und sich eine verkrampfte oder verrenkte Handhaltung
ergibt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand der Zeichnung nachstehend
unter Hervorhebung weiterer zweckmäßiger Einzelheiten an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt Abh. i die Vorderansicht des neuen Schalters, Abb. 2.
einen axialen Längsschnitt durch diesen bei einer bestimmten Schalterstellung, Abb.
3 diesen Längsschnitt bei einer anderen Schalterstellung.
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Im Schaltergehäuse i aus Isolierstoff, von welchem nach unten ein
Handgriff 2 abragt, befindet sich ein Kontakteinsatz 3, der beiderseits jeweils
zweipolig für das Ein- und Ausschalten z. B. eines Hebezeugmotors und dessen Betrieb
in der einen oder anderen Drehrichtung schaltet. Zu den Klemmschrauben des Kontakteinsatzes
3 führen Leitungen 4 eines beweglichen biegsamen Kabels 5, an dessen einem Ende
der Schalter angebracht ist. Aus dem Schaltergehäuse i ragen auf die Schalteinrichtung
3 einwirkende, nebeneinanderliegende und voneinander getrennt bewegliche Druckstücke
6 heraus. Diese werden jedoch nicht unmittelbar von Hand, sondern gemäß der Erfindung
mittelbar durch den Druckstücken vorgelagerte, nebeneinander liegende Tastenhebel
7 betätigt, welche nach dem Handgriff 2 sich erstrecken. Die freien Enden 8: dieser
Tasten befinden sich für deren Niederdrücken im Bewegungsbereich des nach oben gestreckten
Daumens der den Schaltergriff 2 hierbei unverändert fest umfassenden Hand.
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Die Druckstücke 6 und die an diesen anliegenden Tastenhebel 7 stehen
unter der Einwirkung der nach außen drückenden Schalterfedern g. Die Tastenhebel
7 sind auf einem gemeinsamen Achsstift io drehbar gelagert und werden durch darüberliegende
Schraubenfedern ii an die Druckstücke 6 leicht angedrückt,, um ein Klappern der
Schalttasten 7 zu verhindern. Der Kontakteinsatz 3 ist in bekannter
`'eise
derart ausgeführt, daß bei gleichzeitigem Niederdrücken beider Schalttasten 7 keine
Kontaktverbindung entsteht.
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Auf die jeweils mit einem Sperrstift 12 versehenen Schalttasten 7
wirkt eine ein- und ausrückbare Verriegelungsvorrichtung 13 ein, wobei bei eingerückter
Verriegelungsvorrichtung die jeweils niedergedrückte Schalttaste 7 und damit der
von dieser betätigte Schalterkontakt in der Einschaltstellung verbleibt, bis die
Verriegelung aufgehoben wird. Zu diesem Zweck besteht in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel
die Verriegelungsvorrichtung 13 aus einer unter dem Druck einer Schenkelfeder 1d.
stehenden Hebeltaste 15, die nahe ihrem Drehlager 16 eine Nase 17 und an dieser
eine Schrägfläche 18 aufweist. Das Drehlager 16 wird von einem Stift T9 gebildet,
der durch Seitenwangen zo der Taste 15 ragt und von einem zwischen diesen liegenden
Ansatz 21 des Schaltergehäuses i getragen wird.
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Beim 'Niederdrücken einer der Schalttasten 7, die in Abb. 2 in ihrer
Ausgangsstellung durch strichpunktierte Linien veranschaulicht ist, läuft deren
seitlich abragender Sperrstift 12 gegen die Schrägfläche 18 auf und drückt die Verriegelungstaste
15 zurück bis der Sperrstift 12 über die Hinterseite der Nase 17 gelangt, worauf
die Verriegelungstaste 1;; unter dem Druck ihrer Feder 14 wieder vorspringt und
deren Nase 17 sich zur Verriegelung der niedergedrückten Schalttaste vor deren Sperrstift
12 schiebt. Diese :Lage ist in der Abb. 2 durch ausgezogene Linien und, soweit die
Schalttaste durch davor liegende Teile verdeckt ist, durch gestrichelte Linien veranschaulicht.
Das auf den Kontakteinsatz 3 im Schaltergehäuse T einwirkende Druckstück 6 befindet
sich hierbei in der Schaltstellung.
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Die Verriegelungsvorrichtung ist «-eiter derart ausgestaltet, daß
in der einen Endlage der Verriege.-lungstaste 15, die durch Abb. 2 veranschaulicht
ist, die Verriegelungsvorrichtung eingerückt und in der anderen Endlage, die die
Abb. 3 zeigt und die durch Zurückdrücken der Verriegelungstaste 15 mittels der Hand
entgegen dem Druck ihrer Feder 14 herbeigeführt wird, ausgerückt ist. In der ausgerückte,
Stellung kommen bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel die
Nase 17 und die an ihr befindliche Schrägfläche 18 der Verriegelungstaste 15 außerhalb
der Bahn der Sperrstifte 12 an den Schalttasten 7 zu liegen.
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Die Verriegelungstaste 15 wird in ihrer, durch die Abb. 3 gezeigten,
nicht verriegelnden Stellung entgegen dem Druck ihrer Feder 1d. durch einen mit
einem Verschiebeknopf 22 versehenen Feststellschieber 23 festgehalten, der sich
am freien Ende der Verriegelungstaste 15 befindet und der bei festgestellter Taste
in dem dargestellten <=lusführungsbeispiel in eine Aushöhlung 2.I im Handgriff
2 des Handschalters ragt, wodurch der nach unten bewegte Schieber 23 am Handgriff
2 ein Widerlager 25 erhält.
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Die Verriegelungstaste 15 liegt bei der gezeichneten Ausführung vorteilhaft
unmittelbar zwischen den Schalttasten 7. Das der Einwirkung des Daumens dienende
freie Ende 26 der durch Fingerdruck zu betätigenden Verriegelungstaste 15 und der
zur Einwirkung des Daumens bestimmte Verschiebeknopf 22 des Feststellschiebers 23
befinden sich gleichfalls im Bewegungsbereich des zugleich die Schalttasten 7 betätigenden
Daumens der den Schaltergriff 2 hierbei unverändert fest umfassenden Hand, Es sind
daher nur kurze ungezwungene Daumenbewegungen zur Betätigung der Schalttasten, der
Verriegelungsvorrichtung und deren I#-eststelleinrichtung erforderlich, ohne daß
sich hierbei eine unbequeme oder gar verkrampfte Handhaltung ergibt. .
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Die Verriegelungsvorrichtung ist durch eine einfache Daumenbewegung
einrückbar, um die jeweils niedergedrückte Schalttaste und damit den hierdurch betätigten
Schalterkontakt in der Schaltstellung fest zuhalten (Dauerschaltung) und ferner
durch einen gleich einfachen Daumendruck wieder ausrückbar zum Entsperren der jeweils
gesperrten Schalttaste zwecks Aufhebung der Dauerschaltung sowie dazu noch durch
eine kleine Daumenbewegung in der ausgerückten Stellung feststellbar, um eine Sperrung
bei den vorzunehmenden Schalterbetätigungen auszuschließen. Im letzteren Falle besteht
der Schalterkontakt gerade immer nur so lange, als die Schalttaste von Hand niedergedrückt
ist (zeitweilige Schaltung oder kurzzeitige Tippschaltung). Bei Anwendung des neuen
Schalters zur Steuerung elektrisch betriebener Hebezeuge ergeben sich hierdurch
die bereits erwähnten Vorteile.
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Zur Erreichung dieser neuen erfindungsgemäßen Vorteile kann die Verriegelungsvorrichtung
in Abweichung von der beschriebenen Ausgestaltung im Rahmen der Erfindung in verschiedener
Weise ausgeführt sein. Auch kann eine solche bei Handschaltern zum Steuern von elektrisch
betriebenen Hebezeugen neuartige Verriegelungsvorrichtung zur Erzielung der genannten
Vorteile bei einem Schalter von anderer als der beschriebenen Ausführung Anwendung
finden.