-
Doppelzahnbürste Mit den jetzt gebräuchlichen Zahnbürsten kann man
wohl die Außenflächen der Zähne, also die Kauflächen, die Zungen- und Wangenseiten,
abgesehen von den zum Bürsten ungünstig stehenden Weisheitszähnen ausreichend reinigen.
Es werden also mit diesen Uhnbürsten Stellen gereinigt, die auch durch den Speichel
von der Zunge und Wangen von Speiseresten sauber gehalten werden. Dagegen können
die Zahnzwischenräume gar nicht oder nur unzulänglich gereinigt werden. Aber gerade
dort setzen sich Speisereste und Bakterienbeläge mit Vorliebe an. Für diese Stellen
werden gewachste Zähnseide, Gummiringe und Zahnstocher empfohlen. Das verlangt jedoch
bei einer einigermaßen ausreichenden Reinigung eine langwierige und mühsame Arbeit,
die nur von sehr wenig Menschen ausgeführt wird. Dabei bedeutet die dort besonders
häufig auftretende Zahnkaries immer eine Bedrohung für den Bestand des Zahnes. Diese
Krankheit führt erstens oft zum Verlust der Pulpa (Nerv), weil sie vom Patienten
und auch vom Zahnarzt relativ spät entdeckt wird, zweitens wird die für die Erhaltung
des Zahnes so wichtige Kontur in ihrer Beziehung zum Nachbarzahn zerstört. Dadurch
entstehen Zahnfleischentzündungen und Knochenabban, die nicht selten auch nach der
Neuformung mittels Füllung bestehen bleiben.
-
Besonders bei Paradentosegebissen liegen vergrößerte und meist komplizierte
Zahnzwischenräume vor, die besonders schlecht zu reinigen sind. Dadurch entsteht
hier bei vorhandener Bereitschaft leichter Karies, als an Gebissen mit gesundem
Zahnbett. Zugleich wird durch die Verschmutzung,
dem Auftreten und
Fortschreiten der Paradentose Vorschub geleistet, denn die entzündliche Form der
Paradentose, die den weit größeren Prozentsatz darstellt, beginnt immer in den Zwischen:räumen.
Deshalb haben Autoritäten auf dem Gebiete der Zahnheilkunde schon vor vielen Jahren
empfohlen, nicht nur die Außenflächen der Zähne mit den bekannten Bürstenbewegungen
zu putzen, sondern auch auf die Reinigung der Zwischenräume zu achten. Hierzu wird
empfohlen, die Borsten der Zahnbürste in die Zwischenräume zu stoßen, um so die
Beläge zu entfernen. Diese Art der Reinigung bedeutete einen Fortschritt. Hierbei
hat sich gezeigt, daß das gesteckte Ziel mit den heute auf dem Markt befindlichen
Zahnbürsten nur unvollkommen zu erreichen ist, weil mit den gebräuchlichen Zahnbürsten
eine Reinigung der Zahnzwischenräume ausgeschlossen ist.
-
Noch schwieriger wird die Aufgabe der Reinigung bei festsitzenden
Prothesen (Brücken), bei denen an den vorhandenen schwer zugänglichen Stellen eine
Reinigung mit der gewöhnlichen Zahnbürste unmöglich ist. Als Folge.entstehen Schmutzecken,
die immer Zahnfleischentzündungen und gelegentlich schlechten Mundgeruch verursachen.
-
Zum Reinigen abnehmbarer Zahnprothesen werden vielfach Spezialbürsten
empfohlen, da Zahn- oder Handbürsten nicht ausreichen. Die Innenflächen der an diesen
Prothesen meist angebrachten Klammern tragen in der Regel kaum sichtbare Schmutzpartikel
mit Bakterienbelägen, deren Beseitigung dringend notwendig ist, weil sie Karies
verursachen können.
-
Zweck der Erfindung ist, die obenerwähnten Mängel zu beseitigen und
ein Reinigungsinstrument zu schaffen, welches auch alle bisher unzugänglichen Stellen,
Zwischenräume und -flächen, schwer zugängliche Weisheitszähne und Brücken reinigt,
die mit der üblichen Zahnbürste nicht gesäubert werden können, und außerdem eine
Spezialbürste zum Reinigen abnehmbarer Prothesen unnötig macht. Es erfolgt dies
der Erfindung gemäß dadurch, daß der Stiel der Zahnbürste an beiden Enden
je eine Bürste aufweist. Das eine Ende trägt die gewöhnliche Zahnbürste,
während das andere Ende des Stieles eine verhältnismäßig kurze Bürste aufweist.
Die Zahnbürste zeichnet sich nach den heute geltenden Forderungen durch getrennt
stehende Reihen von Borstenbündeln und verhältnismäßige Kleinheit aus. Die Länge
dieser konkav geformten Bürste beträgt ungefähr 4o mm, die Höhe der Bürste in der
Mitte ungefähr io mm, die nach vorn und hinten leicht ansteigt. Die zweite wesentlich
kleinere Bürste soll am anderen Ende des Stieles also ungefähr 130 mm von der größeren
Bürste entiernt sein. Sie kann an der gleichen Seite der Stielfläche wie die größere
oder zweckmäßiger an der entgegengesetzten Seite angebracht werden. Die Borsten
der kleineren Bürste müssen wesentlich höher als die Borsten der Zahnbürste und
besonders widerstandsfähig und elastisch sein. Zweckmäßig sind hier drei oder vier
Reihen von Borstenbüscheln angebracht, wobei die Länge der einzelnen Borsten nach
der Mitte des Büschels zunimmt, so daß gewissermaßen bei einer Büschelreihe pinselartige
Spitzen entstehen, die eine Kante bilden. Beim Hineinstoßen der Bürste in die Zwischenräume
der Zähne, dringen diese wie kleine dünne Zahnstocher in die Zwischenräume ein und
beseitigen die festgesetzten Speisereste. Auf diese Weise wird infolge der gründlichen
Reinigung, wie sie mit der gewöhnlichen Zahnbürste nicht möglich ist, die Entstehung
der Volksseuchen Zahnkaries und Paradentose weitgdhend verhütet. Nicht zu verkennen
ist auch die erzieherische Wirkun- der Doppelzahnbürste, da sie den Patienten auf
die Notwendigkeit der gründlichen Reinigung der Zahnzwischenräume hinweist.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Zahnbürste gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Fig. i und
3 sind die dazugehörigen Draufsichten.
-
Mit a ist der Stiel der Zahnbürste benannt; b ist die eigentliche
Zahnbürste, c die Reinigungsbürste für die Zahnzwischenräume und schwer zugängliche
Stellen; mit ci sind die pinselartigen Spitzen der Borsten bezeichnet.