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Filmkassette und Kassettentasche Die Erfindung ist eine Film-Papierkassette
für Einzelfilme, die es ermöglicht, den Einzelfilm in Filmkameras ähnlich wie mit
den bekannten Filmp:ackkassetten bei Tageslicht in die Kamera einzuschieben und
nach erfolgter Belichtung wieder herauszuziehen. Insbesondere ist die Erfindung
zum Gebrauch für Kleinbildkameras bestimmt.
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Einzelfilmhjalter, welche nur in :der Dunkelkammer in die Kamera eingesetzt
oder aus ihr herausgezogen werden, sind bekannt. Diesen Stand der Technik verbessert
die vorliegende Erfindung.
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Für Kleinbildkameras sind Rollfilme bekanntlich seitlich perforiert
und erfordern eine Reihenbildaufnähme, d. h. bis der Film in der ganzen: Länge belichtet
ist. Erst dann kann der insgesamt belichtete Film der Kamera entnommen werden. Die
Aufnahmefolge ist zeitlich unbegrenzt.
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Die Nachteile der Reihenbildaufnahme beginnen bei de:) Fotoamateuren,
weil diese meist nur Einzel.-aufnahmen machen wollen, z. B. Familienbilder, Studien-
oder Versuchsaufnahmen, ferner Aufnahmen bei hellem Tageslicht oder Aufnahmen bei
künstlichem Licht, für welche außerdem bestimmte Filmsorten gewünscht werden, wie
solche mit gewöhnlichem Feinkornfilm bei normaler Belichtungszeit, mit Spezialfeinkornfilm
bei doppelter Belichtungszeit, für Kunstlichtaufnahmen bei kürzester Belichtungszeit
oder aber gar für Farbfihnaufna hmen.
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Sehr häufig haben Fotoamateure je eine Kamera für Schwarzweiß- und
eine für Farbfilmaufnahmen, um wenigstens für diese beiden Filmgruppen die Kamera
schußfertig zu haben.
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Der Rollfilm, gleich welcher Art und Körnung, verleitet gegenüber
den Filmeinzelplatben zur gewissen Aufnahmeverschwendung aus dem Grunde, den Rollfilm
baldigst, mitunter schniell restlos zu belichten, damit man möglichst früh entwickeln
und
Bildabzüge fertigen- kann: Man möchte- doch recht bald das Ergebnis bestimmter Aufnahmen
in Augenschein nehmen. Diabei sind eine gewisse Zahl Aufnahmen nur Füllaufnahmen-
gewesen, -so daß ein Teil des Films als zweckverfehlt unwirtschaftlich verbraucht
wird.
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Die -Film-Papierkassette mit eingelegtem Film'= gemäß der Erfindung
ermöglicht dem Fotoamateur und dem Berufsfotografen jede Art Aufnahme mit seiner
für den Rollfihn eingerichteten Kleinbildkamera zu machen, indem er nicht mehr-mit
einem Rollfilmband, sondern nur mit einem eingelegten Filmstück die gewünschte Aufnahme
ausführt.
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Die Kassette mit ihren Einzelteilen ist aus lichtundurchlässigem Papier
hergestellt. Sie besteht aus einer brieftaschenähnlichen Tasche mit einerseits versehenean
sechseckigem Bildausschnitt. Vor diesem ist der Kassettenverschlußschiebereingesetzt.
Eine Hilfseinlage dient als Anschlag und Führung beim Einschieben des unbelichteten
Films, damit dieser 'in die richtige winklige und parallele Lage hinter den Kassettenschieber
zu liegen kommt. Wenn der Filmeingeschoben ist,. wird die ililfseinlage herausgezogen
und die Kassette an der unteren Kante mittels ihrer überstehenden und umlegbaren
Verschlußleiste zugeklebt:-Die obere Kante ist mit einer doppelt umlegbaren Verschlußleiste
versehen, :damit die Kassette nach dem Einschweben des Films erstmalig und nach
dessen erfolgter Belichtung zum zw entenmal zugeklebt werden kann, wenn die Kassette
belichtet wieder aus der Kamera herausgenommen wird. Um das erstmalige öffnen der
Kassette zum Freigeben, der Grifflasche des Kassettenschiebers genauestens zu erreichen,
ist in die Verschlußleiste ein Reißfaden eingelegt, der die Versch'lußleiste ;genau
an ihrer Bruchkante beim Hochziehen des Fadens messerartig auftrennt und die Griffleiste
des Kassettenschiebiers zum Gebrauch freigibt.
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Der Bildausschnitt von dem eingelegten. Film hat die Form eines, auf
der Spitze stehenden Sechseckes,. Dadurch' wird erreicht, @daß @einmäl der Kassettenscheber
mit seiner Unterkante nicht unten auf eine parallele Randkante des Bildausschnittes
stoßen und nicht ;an ihr steckenbleiben kann und zum am-deren, .daß beim Einschieben
der -Kassette in die Kamera -die Kassette mit der oberen Bildausschnittka.nte ran
Kammergehäuse nicht anstoßneu kann. Es ist dadurch die Gewähr gegeben, @daß. der
Schieber nach erfolgter Aufnahme stets gesichert geführt in die Schli:eß Jage geschoben
wird.
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Die Kassette wird m einer Kas:settentas:che bis zum und niaclf dem
Gebrauch vom Fotografen mitgenommen, Die Tasche ist lichtdicht und mittels einer
Verschlußleiste mit -.eingelegtem doppeltem Reißfaden zuklebbar.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i bis 4 zeigen die Kassette im Vertikal; schnitt, und zwar Fig.
i dieselbe oben und -unten noch! offen mit Schieber und Hilfseinlage; Fig. 2 zeigt
den oberen Schluß. der-Kassette, -Fig.3 den von unten hereingeschobenen Film und
Fig. 4 den unteren S.chluß der Kassette; Fig. 5 ist die Seitenansicht zu Fig. ¢
in Richtung des Pfeiles C; Fig: 6 zeigt im Vertikalschnitt die Kassettentasche -im
geschlossenen Zustand mit reingelegter Kassette, wie diese in den Fig. 4 und 5 dargestellt
ist; Fig.7 ist die Seitenansicht zu Fig. 6; Fig.8 zeigt die Kasse@ttentasche quer
geschnitten im geöffneten Zustand, bereit für die Entnahme ,der Kassette.
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Die Kassette und die Kassettentasche sind in ihrer Gestaltung flache
Gebgde aus mehreren Papierlagen, die in der zeichnerischen Darstellung maßstäblich
absichtlich in der Strichausführung etwas auseinandergezogen sind, um beim Zeichnen
ein Inei;nanderlaufen der einzelnen Linien zu vermeiden.
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Wie aus den Darstellungen der Fig. i bis 5 ersichtlich, ist die Kassettenhülle
i ähnlich einem Briefumschlag taschenartig aus lichtdichtem Papier von passender
Stärke ausgeführt. An ihrer Rückwand ist innen in der Horizontalen ein Papierstreifen
z als Anschlag angeklebt, unter dessen losen unteren Rand 2a (s. Fig, i) - der Hilfseinlage.-.
schieber 3 von unten hereingeschoben ist. Zwischen diesem und der rechten Hüllenwandung
i ist von .oben her der Kassettenschieber 4 eiingeschobien, so daß -er in der gen.an.uten
Hüllenwandung das Belichtungsfenster 5 nach außen abschließt.
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In. der Fig. 5 ist gezeigt, daß das Fenster 5 im Ausschnitt ;als .ein
-.auf der Spitze stehendes Sechseckausgebildet ist. Durch diese Spitzenstellung
wird erreicht,. daß beim jeweiligen Schließen der Kassette i der Schieber 4 mit
seiner horizontalen Randkante immer, an den schrägen S@echseckkanten 5a beim Eingleiter
hemmungsfrei vorbeigeführt wird, weil die Kanten nicht parallel zur Schieberrandkante
liegen, sondern sich kreuzen.
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Wie in Fig. 3 gezeigt ist, wird der zu belichtende Film 6 von unten
in Richtung des Pfeiles E zwischen die Wandung i (links) und des bereits für diesen
Zweck einsgesetzten Hilfsein.lageschiebers 3 eingeschoben bis zum Anschlag 2, der
die Gewähr für den richtigen Sitz des Films 6 ,abgibt. Für dieses Einschieben des
Films ist nun die Zweckbestimmung für den Hilfsschieber 3 beendet. Er wird demzufolge
als wertlos geworden in Richtung des Pfeiles 3a aus der Kassette herausgezogen.
(Fig. 3).
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Bevor die eben an Hand der Fig. 3 beschriebenen Verrichtungen ausgeführt
werden, wird die Kassette i (s. Fig. 2) an ihrem oberen :offenen Ende durch Umbiegen
in Richtung des Bogenpfeiles D, verschlossen, wobei de umgebogenen Enden i und verklebt
werden und nach außen den erforderlichen lichtdichten Abschluß bewirken.
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Nachdem nun, wie nach der Feg. 3 beschrieben, der Film in die Kassette
eingebracht ist, wird diese nunmehr am unteren Ende ,gleichfalls durch Umbiegen
der überstehenden Hüllenwandung i in Richtung des Kreispfeiles F verschlossen (s.
Fig. 4) und durch Kleben in dieser Schließlage gehalten.
Die nunmehr
für die Fotoaufnahme gefüllte Kassette wird in die Bereitschaftstasche 7 @eingebracht.
Diese wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auf die gleiche Art wie die Kassette
i verschlossen. Um die Kassette der Bereitschaftstasche 7 zu entnehmen, wird die
Tasche mittels des Reißfadens 8 geöffnet, und die frei werdende Taschenklappe 9
in Richtung des Bogenpfeiles G für die Entnahme der Filmkassette i, wie Fig. 8 zeigt,
geöffnet. Danach wird das obere Ende der Kassette i (s. Fig. q.) durch Lösen des
Klebverschlusses, beispielsweise mittels einer Perforierung oder eines Reißfadens,
geöffnet. An dem nunmehr hochstehenden Ende: ja wird die Kassette i erfaßt, in die
Kamera io in bekannter Weise eingeführt, danach der Schieber ,4 herausgezogen, die
oberen freien Enden ja der Kassette (s.Fig. io und ii) in die Kamera umgelegt und
diese mit dem Deckel i i üblicherweise bereit zur Fotoaufnahme verschlossen. Nach
der vollzogenen Aufnahme wird die Kamera geöffnet, die Enden ja der Kassette frei
hochgehoben, und der Schieber q. in die Kassette wieder eingeschoben. Dabei kommen
bestimmungsgemäß die schrägen Kanten 5a des Kassettenfensters.5 als Führungen für
den Schieber ¢ zur Wirkung, wie bereits zuvor an Hand der Fig. 3 bis 5 beschrieben
wurde. Die nunmehr in der Kamera mittels des Schiebers q. verschlossen gemachte
Kassette i wird herausgezogen, ihre Endren ja wieder durch Umbiegen und Klebung
verschlossen. Danach wird sie wieder in die Kassettentasche 7 ;geschoben, die@eben
falls durch Umbiegen und Verkleben ihrer Klappe 9 erneut verschlossen wird. Auf
diese Weise ist der belichtete Film vollkommen bis zu seiner weiteren Bearbeitung
in der Dunkelkammer sicher verwahrt.