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Verfahren zum serienmäßigen Herstellen von endlosen Schallbändern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum serienmäßigen Herstellen von endlosen,
mit mechanisch abtastbarer Schallschrift versehenen Schallbändern, deren Schallspur
aus mehreren parallel oder nahezu parallel zur Bandkante verlaufenden, ineinander
übergehenden Schallzeilen besteht, durch Abformen einer von einem endlosen Originalschallbande
hergestellten endlichen Matrize auf endlichen Bändern, deren Enden, gegebenenfalls
nach Bildung eines Bandwickels, miteinander verbunden werden.
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Bisher wurde zur serienmäßigen Herstellung derartiger Schallbänder
eine Originalaufnahme auf einem endlosen Wachsbande hergestellt. Dieses Wachsband
wurde nach seiner Beschriftung quer zu den Schallzeilen aufgeschnitten, also endlich
gemacht, auf seiner Schallschriftseite mit einer leitenden Oberfläche versehen und
anschließend in ein galvanisches Bad gebracht, in dem eine Abformung, die sogenannte
Originalmatrize, erzeugt wurde. Von dieser endlichen Originalmatrize mußte im galvanischen
Bade eine weitere Abformung, die sogenannte Patrize, erzeugt werden und von dieser
wiederum eine Abformung, die sogenannte Prägematrize. Mit der Prägematrize wurden
dann die verkaufsfähigen, aus einem warmformbaren Kunststoff bestehenden Bänder
geprägt, und es ist auch bereits vorgeschlagen worden, zugleich mit der Bildung
des verkaufsfähigen Bandes im Wege des Spritzverfahrens die Schallrippen der Matrize
mit abzuformen, indem diese als Teil der Spritzform Verwendung findet und die Spritzmasse
unmittelbar auf die Schriftseite der :Matrize aufgespritzt wird.
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Die umständliche und verhältnismäßig kostspielie galvanische Erzeugung
von drei Metallz#
bändern, nämlich des Originalmatrizenbandes, des
Patrizenbandes und des Prägematrizenbandes, hat sich deshalb als notwendig erwiesen,
weil bei der Herstellung des Originalmatrizenbandes das Originalwachsband zerstört
wird und das dadurch sehr wertvoll gewordene Originalrnatrizenband nicht zum Abformen
der verkaufsfähigen Bänder verwendet werden darf, vielmehr sorgfältig aufgehoben
werden muß, um davon später neue Prägematrizen ableiten zu können.
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Die Erfindung sieht demgegenüber ein Verfahren zum' Herstellen von
Schallbändern der besagten Art vor, bei dem die Erzeugung eines Patrizenbandes und
eines besonderen Prägematrizenbandes entbehrlich ist, die verkaufsfähigen Schallbänder
vielmehr unter Erhaltung des Originalaufnahmebandes unmittelbar von dem Originalmatrizenbande
abgeformt werden können.
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Die Erfindung macht sich dabei gewisse Fortschritte auf dem Gebiete
der Kunststofftechnik zunutze, die Thermoplaste geschaffen hat, die, wenn sie in
Bandform gebracht worden sind, durch Erhitzen schnell lokal. erweicht werden können
und ebenso schnell wieder erstarren, wenn die Erhitzung der betreffenden Bandstelle
aufhört bzw. die erhitzte Stelle anschließend gekühlt wird, wobei mechanische Einwirkungen
auf die erweichte Stelle zu bleibenden Verformungen führt. -Gemäß der Erfindung
wird daher die Originalschallaufnahme statt auf einem Wachsbande auf einem warmformbaren
Bande der besagten Art in der Weise vorgenommen, daß das Band nur in der jeweils
zu beschriftenden Bandzone bis zur ErmÖglichung der Schneidstichelarbeit erweicht
wird, von dem so beschrifteten Originalschallbande eine endliche Kunststoffmatrize,
vorzugsweise durch Aufspritzen des Kunststoffs auf die Oberfläche des völlig erhärteten
Originalschallbandes, erzeugt wird und die so gewonnene Matrize unmittelbar, vorzugsweise
nach dem Spritzverfahren unter gleichzeitiger Bandbildung, fortlaufend abgeformt
wird.
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Im allgemeinen und insbesondere bei langen Bändern reicht die Zeit,
die ein endloses Originalschallband für einen Umlauf braucht, aus, um die kurz vor
der Arbeitsstelle des Schneidstichels beispielsweise durch ein Hochfrequenzfeld
bewirkte lokale Erweichung des Bandes so weit zu beseitigen, daß beim Schneiden
der nächsten Schallzeile die in der vorher geschnittenen Schallzeile bewirkten Verformungen
des Bandmaterials nicht beeinträchtigt werden. Sollen jedoch die Schallzeilen sehr
eng beieinander liegend geschnitten werden oder ist das Originalschallband verhältnismäßig
kurz, so empfiehlt es sich, das Band nach dem Passieren der Schallaufzeichnungsstelle
zu kühlen.
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Das fertig beschriftete Originalschallband wird vorzugsweise unmittelbar
vor dem Aufspritzen der Masse des nunmehr zu bildenden Matrizenbandes zweckmäßig
stark gekühlt und gegebenenfalls gehärtet, damit die beim Spritzen auf die beschriftete
Oberfläche des Bandes unter verhältnismäßig hohem Druck auftreffende Spritzmasse
die Schallaufzeichnung des Originalbändes nicht deformiert. Ferner empfiehlt es
sich, eine Spritzmasse zu wählen, die sich nach der Bildung des Matrizenbandes leicht
von der thermoplastischen Masse des Originalschallbandes lösen läßt. Werden Spritzmassen
benutzt, die eine Neigung zum Haften an der thermoplastischen Masse des Originalschallbandes
haben, so wird die bespielte Oberfläche des Originalschall-Bandes vor dem Spritzen
der Matrizenmasse mit einem Trennmittel behandelt.
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Das auf diese Weise gewonnene, unmittelbar vom Originalschallbande
erzeugte Matrizenband kann auch unmittelbar zur Herstellung der verkaufsfähigen
Schallbänder verwendet werden; denn durch die Erzeugung des Matrizenbandes ist die
Originalschallaufzeichnung nicht zerstört worden, im Gegensatz zu dem bisherigen
Schallbandherstellungsverfahren, bei dem die Erzeugung des Originalmatrizenbandes
die Zerstörung des Originalwachsbandes zur Folge hatte. Es kann also bei Ausübung
des Verfahrens nach der Erfindung das die Originalaufnahme tragende Band aufbewahrt
und es können von diesem Bande wiederholt Matrizen hergestellt werden.
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Die Herstellung der verkaufsfähigen Schallbänder kann also gemäß der
Erfindung unmittelbar von dem Originalmatrizenbande erfolgen, da dieses nicht mehr,
wie bisher, als Original aufbelvahrt zu werden braucht und es infolgedessen auch
nicht mehr nötig ist, von - dem Originalmatrizenbande über ein Patrizenband ein
Prägematrizenband herzustellen. Ist das gemäß der Erfindung hergestellte Originalmatrizenbandverbraucht,
solassen sich eine beliebige Anzahl weiterer Originalmatrizenbänder von dem erhalten
gebliebenen thermoplastischen Originalschallbande erzeugen.
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Es ist natürlich wichtig, das Originalmatrizenband zur Herstellung
einer möglichst großen Anzahl verkaufsfähiger Schallbänder verwenden zu können,
und aus diesem Grunde empfiehlt es sich, das Originalmatrizenband vor der Erzeugung
der verkaufsfähigen Schallbänder zu härten. Ferner empfiehlt es sich, und zwar zu
dem gleichen Zwecke, die verkaufsfähigen Bänder nach dem Spritzverfahren herzustellen,
zugleich finit der Bildung des verkaufsfähigen Bandes im Wege des Spritzverfahrens
also die Abformung der Schallrippen des Originalschallbandes vorzunehmen und zu
diesem Zwecke die Schriftseite des Matrizenbandes als Teil der Spritzform zu verwenden.
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Die Bandbildung erfolgt hierbei zweckmäßig in der Weise, daß? die
Bandmasse fortlaufend in einen engen, die Querschnittsabmessungen des herzustellenden
verkaufsfähigen Bandes aufweisenden Kanal gespritzt wird, der unmittelbar vor der
Spritzdüse durch Zusammenführung von zwei oder mehr Bändern, von denen das eine
aus dem mit seiner Schriftseite dem Kanalinnern zugekehrten Matrizenbande besteht,
fortlaufend neu gebildet wird, dessen ausgespritzter Teil sich im Ausmaße der Zuführung
von Spritzmasse von der Spritzdüse entfernt, und der sich nach hinreichender Erhärtung
des in ihm gebildeten verkaufsfähigen Bandes wieder in seine Bestandteile auflöst,
wobei diese als endlose Bänder
ausgebildet sein können, so daß eine
ununterbrochene Spritzkammerbildung sichergestellt ist. Dort, wo sich die Spritzkammer
in ihre Bestandteile auflöst, wird das fertig gespritzte verkaufsfähige Band von
der Matrize abgezogen. Nach dem Abziehen des jeweils fertig gespritzten Schallbandteiles
und vor der erneuten Spritzkammerbildung bzw. dem erneuten Aufspritzen von Bandmasse
auf das Matrizenband wird dieses vorzugsweise gekühlt.
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Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht eine wesentlich schnellere
und vor allem billigere Herstellung von- Schallbändern, als dies nach den bekannten
Verfahren möglich war. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das beschriebene
Ausführungsbeispiel begrenzt. Es lassen sich zahlreiche Änderungen in dem beschriebenen
Verfahren vornehmen, ohne daß man sich von dem Wesen der Erfindung entfernt. So
ist es z. B. möglich, das Matrizenband auch auf andere Weise als durch Spritzen
von dem thermoplastischen Originalschallbande herzustellen; sofern Thermoplaste
Verwendung finden, die gegen Metallbäder unempfindlich sind, kann das M atrizenband
z. B. auch auf galvanischem Wege erzeugt werden. Ferner kann die Abformung der Schallschrift
des 'Matrizenbandes auf den verkaufsfähigen Bändern auch im Wege der bisher üblichen
Prägung erfolgen. Im allgemeinen wird jedoch die Anwendung des Spritzverfahrens
bei der Bildung des Matrizenbandes und der verkaufsfähigen Schallbänder vorzuziehen
sein.