DE873072C - Schichtweise aufgebaute fluessigkeitsdichte Gebilde, wie Behaelter, Rohrleitungen, Fussboeden - Google Patents

Description

• Schichtweise aufgebaute flüssigkeitsdichte Gebilde, wie Behälter, Rohrleitungen, Fußböden Zusatz zum Patent 70,7 732 Nach Patent 707 732 gelingt die Herstellung von Gebilden, wie z. B. Behältern, Rohrleitungen, Fußböden u. dgl., die eine gegen mechanische und/oder chemische Angriffe außerordentlich widerstandsfähige, vollkommen dichte, gegebenenfalls Hochglanz aufweisende und/oder hellgefärbte, z. B. weiße Oberfläche besitzen. Dabei werden die Gebilde aus einer bestimmten Schichtanordnung oder durch Verbinden dieser mit Unterlagen hergestellt. Die Schichtenfolge ist grundsätzlich stufenweise aus im Zementgehalt nach außen hin zur Zementfreiheit abnehmenden Schichten in der weise aufgebaut, daß zunächst eine Kautschukmischung, die mit Hilfe einer Kautschukmilch-Zement-Mischung hergestellt ist und die üblichen Zusatzstoffe enthalten kann, hierauf eine darüber angeordnete, vorzugsweise ebenfalls in Gestalt von Kautschukmilch oder einer Kautschukmilchmischung, zweckmäßig durch Aufsprühen aufgetragene Schicht von Kautschuk oder einer kautschukreichen Mischung und ein auf letzterer Schichtbefestigter, gegen chemische und,!oder mechanische Einwirkung widerstandsfähiger Belag, z. B. aus keramischen Platten, Glas, Kunstharz od. dgl., vorgesehen wird. Nach Patent 753 oo2 kann der Kautschuk durch Kunstharze oder durch Kunstharzgemische ersetzt werden. ' Es wurde nun gefunden; daß es besonders vorteilhaft ist, in der aus Kautschukmilch-Zement-Mischung bestehenden Schicht den Zement ganz durch Wasserglas bzw. Wasserglas-Füllstoff-Mischungen zu 'ersetzen. Die Verwendung von Alkalisilicaten allein stellt infolge ihrer in vielen Fällen größeren Säurebeständigkeit einen erheblichen Fortschritt im Aufbau von flüssigkeitsdichten Gebilden, wie - z. B. Behältern, Rohrleitungen, Fußböden u. dgl., -insbesondere gegenüber chemischen Angriffen dar;- daneben ist aber auch die mechanische Festigkeit keine geringere als bei den mit Zement als - Mischungsbestandteil aufgebauten Schichtgebilden. Dazukommt, daß die bei dem völligen- Ersatz des Zementes in den Schichten durch Wasserglas weiter erhöhte Alkalinität eine noch stärker stabilisierende Wirkung für die Kautschuk- und Kunststoffdispersionen gewährleistet. Es hat sich erwiesen, daß jede die Stabilität der Mischungen erhöhende Maßnahme von besonderer Bedeutung bei der praktischen Ausführung des Baues von Behältern usw. ist, da begreiflicherweise oft eine sofortige Ausführung des Ein-Baues bzw. der- Ausführung der Schichtengebilde aus technischen Gründen nicht möglich ist.
• Man hat Wasserglas als Bestandteil von Mörtelmassen für Kitte, Verputz usw. in Kombination mit Kautschukemulsionen bereits vorgeschlagen. Hierbei sollen aber keine flächenhaften, vollkommen dichten, einen vollkommenen Korrosionsschutz darstellende Gebilde, die einen schichtweisen unterschiedlichen Aufbau besitzen, erzeugt werden. Auch Asphaltemulsionen, die mit konzentrierten Dispersionen von Kautschuk versetzt worden sind,- hat man schon als Schutzkolloid Wasserglas zugesetzt. Während bei diesem bekannten Verfahren als Trägersubstanz Asphalt dient und es dabei nötig wird, für die Kautschukmilch besondere Schutzkolloide zu finden, wird im vorliegenden Falle einmal weder Asphalt verwendet, zum anderen aber dient das Wasserglas als regelrechter Schichtbildner, der auf Grund seiner Abbindefähigkeit und hohen Korrosionsfestigkeit als besonders geeignet befunden worden ist.
• Als Füllstoffe für die Wasserglas-Kautschuk- bzw: Wasserglas-Kunststoff-Mischung haben sich auch bei dem neuen Verfahren besonders solche als vorteilhaft erwiesen, die das eingeführte Wasser durch Hydratbildung zu binden vermögen, wie z. B. wasserfreies Calciumsulfat, Kieselgur usw. Auch kann man Abbindebeschleuniger, wie z. B. Natriumsilicofluorid, Calciumphosphat u. dgl., zusetzen; derartige Härtungsmittel für Wasserglas setzen sich beim Vermischen der Füllstoffe mit der Anmachflüssigkeit in der Weise um, daß z. B. ein Teil des Alkalis im Wasserglas unter Bildung von Natriumfluorid gebunden wird, wodurch die Kieselsäure ausfällt und ein mechanisch höchst widerstandsfähiges und gut haftendes Silicatgerüst gebildet wird. Ausführungsbeispiele i. Zur Herstellung eines Behälters durch Überziehen eines Eisentanks mit der beanspruchten Schichtenfolge geht man folgendermaßen vor: Zunächst wird auf die Innenfläche des Behälters durch Aufspachteln eine etwa 3 mm dicke Schicht einer Kautschukmilch-Wasserglas-Füllstoff-Mischung von folgender Zusammensetzung vorgesehen: =3ö Gewichtsteile des unter dem Handelsnamen Revertex bekannten etwa 75%igen Kautschukmilch-Konzentrates, 5 Gewichtsteile Zinkoxyd, 3 Gewichtsteile Schwefel, i Gewichtsteil Vulkanisationsbeschleuniger Vulkacit 567 (Kondensationsprodukt homologer Acroleine mit aromatischen Basen) 25 Gewichtsteile i2°/oige Kaseinlösung.
• - In. diese Bindeflüssigkeit werden 3o Gewichtsteile eines in Wasser leicht löslichen Natriumsilicatpulvers eingerührt und dann eine Mischung von 2q. Gewichtsteile Natriumsilicofluorid, 8o Gewichtsteile Quarzmehl und 16 Gewichtsteile Kieselgur zugesetzt.
• Nach gutem Durchtrocknen des Spachtelauftrages wird durch Aufspritzen eine Weichkautschukschicht in Stärke von etwa 1,5 mm von folgender Mischung aufgebracht: =3o Gewichtsteile Revertex, =o Gewichtsteile einer io°/oigen Bentonitsuspension, 3 Gewichtsteile Zinkoxyd, 1,5 Gewichtsteile Schwefel, 0,5 Gewichtsteile Vulkanisationsbeschleuniger Vul kacit P extra N (Zinksalz der Äthylphenyldithiocarbaminsäure), =o Gewichtsteile io°/oige Kaseinlösung, ioo Gewichtsteile 5o°/oige Mineralölsuspension.
• Nach gutem Durchtrocknen dieser Schichten wird vulkanisiert und mittels eines säurefesten Kittes in bekannter Weise eine Plattenlage aufgebracht.
• a. Auf den tTntergmnd wird zur Herstellung des erfindungsgemäßen Belages durch Aufspachteln zunächst eine etwa 3 mm starke Schicht von folgender Zusammensetzung aufgebracht: ioo Gewichtsteile einer 5o°/oigen Dispersion von Polyvinylacetat werden mit 5o Gewichtsteile einer Natron-Wasserglas-Lösung von 38° Be innig verrührt und hierauf folgende Füllstöffmischung zugesetzt: 14 Gewichtsteile Natriumsilicofluorid, 7o Gewichtsteile Quarzmehl, 26 Gewichtsteile Talkum: Nachgutem Durchtrocknen dieser Spachtelschicht wird eine etwa 2 mm starke Folie von Polyisobutylen mittels Gummilösung aufgeklebt. Zum Schluß wird eine Lage keramischer Platten in einem säurefesten Kitt aufgekittet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Schichtenweise aufgebaute, flüssigkeitsdichte Gebilde, wie z. B. Behälter, Rohrleitungen, Fußböden u: dgl., mit gegen mechanische und/oder chemische Angriffe widerstandsfähiger Oberfläche nach Patent 707 732, dadurch gekennzeichnet, daß in der aus Kautschukmilch-Zement-Mischung bestehenden Schicht der Zement ganz durch Wasserglas bzw. Wasserglas-Füllstoff-Mischungen ersetzt wird,