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Verfahren zur Prüfung von Teilnehmerapparaten Die beim Fernsprechteilnehmer
aufgestellten Geräte für den Sprechverkehr sind nicht der dauernden fachmännischen
Aufsicht unterstellt und werden daher häufig in unsachgemäßer Weise behandelt. Da
jedoch für die Güte der ganzen Verbindung ihr ordnungmäßiger Zustand von ausschlaggebender
Bedeutung ist, ist eine regelmäßige übterprüfung des Fernsprechers am Aufstellungsort
unbedingt ierforderlich. Brei einem Fernsprecherprüfgerät müssen. mehrere Anforderungen
gleichzeitig erfüllt sein, um es für den Betrieb wirklich geeignet zu machen.
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Die bisherigen Verfahren erfüllten jedoch nur einen Teil der Forderungen
und konnten daher nie einen vollem Erfolg erzielen. So, wurde z. B. lein Arbeitsieichkreis
geschaffen, der aber wegen großen Aufwandes an Verstärkern und Eichmitteln sowie
schwieriger Handhabung, die Fachkräfte erforderte, später wieder aufgegeben wurde
und nur noch Biedeutung für die Eichung der Prüfgeräte oder den Prüfbetrieb innerhalb
größerer Ämter hat. Die @einfachste Form der Prüfung der Fernsprechstation, d. h.
von Telephon und Mikrophon, besteht in dem Versgleich mit einer Normalstation, jedoch
sind derartige Vergleiche ;subjektiver Art und schon aus diesein Grunde nicht befriedigend.
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Die vorliegende Erfindung stellt nun eine Verbesserung des letztgenannten
Fernsprecherprüfverfahrens dar, die die genannten Naschteile vermeidet und mit der
der Bau eines Gerätes einfachster Bedienung rund großer Betriebssicherheit bei kleinem
Räumbediarf
_ und"-geringem Gewicht möglich` ist: Weitere Vorteile -sollen später näher ausgeführt
werden.
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Zur Verbesserung dies Prüfverfahrens wird ;erfindungsgemäß vorgeschlagen,
.die Messung -der Bezugs;dämpfüng- sowohl des Telephons ,als auch des Mikrophons
"durch Verwendung eines elektrischen Anzeigeinstrurri,entes gobjektiv vorzunehmen
und die Bezugsdämpfung des Telephons ,außerdem unter Nachbildung der Eigenschaften
des menschlichen Ohres derart zu messen, daß zur Nachbildung der äußerem akustisch
@en Verhältnisse beim menschlichen Ohr eine Druckkammer dient, während die Frequenz=
mäßige Abhängigkeit des menschlichen.-Ohres in elektrischer Richtung durch Verwendung
eines frequenzab'hängigen: Gliedes nachgebildet wird.
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Dias zu untersuchende Telephron. wird-dementsprechend in die Nähe
eines. geeichten S,challaufnahm:e-Torgans gebracht, das die vom Telephon abgegebene
Schallenergie in elektrische umwandelt und über geeignete Hilfsmittel, - die die
Äußeren akustischen und frequenzmäßigen Abhängigkeiten des Ohres n 'hbilden, dem
Meßinstrument Aigeleie ,ac et. , '
In Fig. i ist ein Ausführungsbeispiel zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Ein Fernhörer F soll
in b@ezug- kauf das Telephon untersucht werden. Zu :diesem Zweck ist ein Prüfmikrophon
PM vorgesehen, - das'@den Schall aufnimmt !und in elektrische Energie umsetzt...
Die Ströme werden dann der Anzeigevorrichtung, vo@rzu;gsweiseeinem Gle%chrichterinstrument
.J,- zugeführt. Die Gleichstromspeisung--des Mikrophons erfolgt von der Batterie
B. Zur Nachbildung der akustischen Verhältnisse heim .menschlichen Ohr ist eine
DruckkammerD--vergesiehen. Außerdem ist die Nachbildung gdes Ohres in elektrischer
Richtung vervollkommnet durch Anwendung eines. frequenzabhängägen Gliedes, vorzugsweise
in Form eines Kondensators C, der gleichzeitig .auch den -Speisegleichstrom vom
Instrument J- fernhält, Auf weitere Eigentümlichkeiten _der Schaltung soll an späterer
. Stelle eingegangen werden.
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Bei der praktischen Durchbildung des erlindungsgemäßen Verfahrens
ist besonders zu achten auf die Gleichmäßigkeit der Energiezuführung zum Telephon.
In der in Fig. i dargestellten Ausführungsform ist ein Sendemikrophon SM zur Erzeugung
der Meßenergie dargestellt, das von seiner Schallquelle S -betont wird. Diese .Schallquelle,
kän@n z.: $. eine sprechende Persien sein, -,doch schwankt alsdann. die Anzeige,
d. h, #der Zeiger des Instiü:= mentes, derartig stark infolge der ungleichmäßigen
Intensität, daß nur besonders eingeübte Personen dies durchführen können. =-- Gemäß
weiterer Erfindung kann- daher zur Vergrößerung der Maßgenauigkeit: der Sprecher
durch eigne künstliche Schallquelle - ersetzt werden: Dies könnte z. B. ein ' 400-HZ--Generator'
od:-dgl. sein. Nun weichen aber die -einzelnen Teilnehmerstationen in-ihrer Freguenzcharakteristik
bisweilen stärk-vonei;iiander ab, :s:o aaß keine vollständige Erfassung der Bezugsdämpfung
bei ,allen Frequenzen des fraglichen Gebietes möglich ist. Somit würde-äuch die
Wahl einer, anderen Frequenz :oder eines Linienspektrums keine absolute Sicherheit
gewähren. In der Eigenart der Frequenzkurven der zu messenden Fernsprechermikrophone
und -telephon e liegt es, daß-mehr jeder weniger ausgeprägte Resonanzstellen vorhanden
sind, .an denen die Empfindlichkeit um ein: Mehrfaches zunehmen kann. Es ist somit
erfonderli;ch, :eine sich kontinuierlich über -das gesamte zu untersuchende Frequenzband
erstreckende Geräuschspannung zu :qrzeugen, wodurch de bevorzugte Anregung von Resonanzen
vermieden wird. Dies geschieht zweckmäßig durch Anwendung einer Normalschallquelle
mit kontinuierlicher Frequenzvertei,lung. Derartige Normalschallquellen sind bereits
anderweitig vorgeschlagen worden und können durch ein Uhrwerk betrieben werden,
:oder man läßt durch die Wirkung der Schwerkraft kleine Körper, @asbes,ondere Stahlkugeln,
gegen eine schallerzeugende Membran derart stoßen, daß eine statistisch; Verteilung
der Impulse zustande kommt. Zwar ist es bereits bekannt, künstliche Schallquellen
zu Prüfzwecken zu benutzen, - jiedoch .erfolgen die Messungen nicht- an Ort und
Stelle, sondern die vom Mikrophon erzeugte Wechselspannung wurde am anderen Ende
der Leitung, :d. h. im Fernspreehamt, mittels Dämpfungszeigers gemessen, se daß
nicht das Mikrotelephon selbst, sondern die Gesa-mtdämpfüng von Mikrophon und Leitung
:ermittelt wurde, außerdem war ihre Anwendung illusorisch, da keine objektive Anzeigevorrichtung
vorlag: In. --Fk. i- ist, wie oben gesagt, ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltungsanordnung
zur Durchführung des Prüfverfahrens für Teleph@one abgegeben. Hierbei wird von der
künstlichen Schallquelle Gebrauch gemacht, die -gelieferte akustische Energie wird
in -einem Mikrophon, das vorher geei;cht ist, in elektrische Energie umgewandelt
und "dem Telephon zugeführt. An dem Instrument ist dann :die Telephonb:ezugsdämpfung
unmittelbar zu messen. Die Schaltung gemäß Fig. t zeigt die Schallquelle S, die
in geeigneter Entfernung das Sendemikrophonz SM betont. Dieses Mikrophon, das eine
hinreichende Konstanz besitzt, erzeugt eine Geräuschwechselspannung am Widerstand
W, ,an dessen Klemmen zugleich der zu prüfende Fernsprecher F angeschlossen ist,
der seinerseits vom Netz abgetrennt wurde. Sende= sowohl wie Prüfmikrophon können
durch Kohlemikrophone gebildet werden. Die Eichung des Instrumentes erfolgt vorzugsweise
in- Neper Empfangsbezügsdämpfung.
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In der Zeichnung sind weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
enthalten, die sich mit der Eichung der zum künstlichen Ohr und der künstlichen
Schallquelle gehörigen Element-- wie schließlich auch des Mikrophons des Fernhörers
selbst befassen.
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In den Fig. z und 3 sind Ausführungsbeispiele für die Eichung von
Sende- und Prüfmikrophon SIM und PM :gegeben. In Fig. z ist zunächst die Eichung
`des Sendemikrophons dargestellt; wobei die Schaltung dem @oberen Teil der in Fig.
i ,angegehenon Schaltung entspricht. -Die Speisung erfolgt von der Batterie B, die
für Sende- und Prüfmikrophon
gemeinsam ist. Die Schallenergi-- wird
dem Sendemikrophon wieder von-der Schallquelle zugestrahlt und ein Normalausschlag
unter Anwendung Eines Regelwiderstandes W1 am Instrument J eingestellt. Das Instrument
wird dabei parallel zum S:endemikrophon gelegt, was durch eine einfache Umschaltung
gegenüber Fig. i möglich ist. Der Gleich-Strom wird vom Instrument durch den Kondensator
C ferngehalten, während der Wechselstrom von der Batterie durch die Drossel D1 getrennt
wird.
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Fig. 3 gibt die Eichung des. Prüfmikrophons PM an. Auch hier wird
der Speisegleichstrom der Batterie Bentnommen und zur Einstellung des Narm@alausschlages
ein Widerstand, jetzt W2, verwendet. Das Instrument liegt wieder parallel zum Prüfmikrophon,
und der Kondensator sowie die D@ross:elspule D,2 dienen zur Abriegelung des jeweils
unerwünschten Stromes, die Betonung erfolgt durch die in geeigneter Weise aufzustellende
Normalschallquelle S.
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Gemäß weiterer Ausbildung,der Erfindung ist die künstliche Schallquelle
auch zur Mikrophonprüfung unter Anwendung Ader Anzeigevorrichtung für die Teleph@oinpiüfung
zu benutzen, und Fig. q. stellt eine eifache Ausführungsform :einer derartigen Prüfschaltung
dar. Die Prüfung erfolgt auch hier ohne Zuhilfenahme des Amtes .oder einer" dort
stationierten Person. Sie hat den besonderen Vorteil, daß die Untersuchung des Mikrophons
unter den normalen Betriebsbedingungen verfolgen kann, indem nämlich' der normale
Speisegleichstrom fließt. Die Ablesung erfolgt auch hier an dem Instrument I unter
Anwendung eines Abschlußwiderstandes W, der beispielsweise zu 6oo Ohm gewählt werden
kann. Die Tr:ennung der unerwünschten Ströme erfolgt durch den Kondensator C und
die Drossel Dr, die im übrigen auch in der Schaltung gemäß Fig. i Anwendung fand,
bei. der die Leitung selbst überbrückt war.
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Die für die vorstehenden Prüfungen sowie auch für die :einfache Leitungsprüfung,
bei der das Gleichrichterinstrument als Dümpfungszeiger für einen vom Amt kommenden
8oo-Hz-Ton verwendet wird, erforderlichen Schaltelemente lassen sich in einem kleinen,
z. B. kofferförmigen Gerät zusammenb.auem, das von angelerntem Personal ohne jede
Schwierigkeit bedient werden kann, da eine Unabhängigkeit von fremden Stromquellen
unter Vermeidung von ° Verstärkern u. dgl. erzielt ist sowie die verschiedenen Fernsprechertypien,
insbesondere unter Verwendung geeigneter Einspannvorrichtungen, ohme besondere Unterschiede
geprüft werden können. Dabei ist die Ablesung der Meßergebnisse sehr -einfach und
die Meßunsicherheit sehr gering.