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Verfahren und Einrichtung zum Stopfen des unter die Eisenbahnschwellen
mittels einer Druckflüssigkeit eingespritzten Einbettungsmaterials Es ist ein Verfahren
zum Höherlegen eingesunkener Eisenbahnschwellen bekannt, darin bestehend, daß die
Schwelle zunächst auf die gewünschte Höhe gehoben und in dieser Stellung zeitweise
unterstützt wird und daß dann in die so unterhalb der Schwelle entstandene Aushöhlung
durch eine Druckflüssigkeit die zur Ausfüllung der entstandenen Höhlung nötige Menge
Einbettungsmaterial eingebracht und gestopft wird.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, dieses bekannte Verfahren zu
verbessern, indem Mittel vorgeschlagen werden, durch welche die erhaltene Stopfung
des Einbettungsmaterials den Charakter einer Auswahl aufweist und die eingespritzte
Kiesmenge beständig beaufsichtigt werden kann. Zu diesem Zweck bildet den Gegenstand
der Erfindurjg ein Verfahren und eine Einrichtung zum Stopfen des unter die Eisenbahnschwellen
mittels einer Druckflüssigkeit eingespritzten Einbettungsmaterials, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine von einem mit sichtbarem Niveau versehenen Kiesvorratbehälter gespeiste
Auswurfdüse benutzt, daß die Austrittsöffnung dieser Düse seitlich unter die aufgehobene
Schwelle eingeschoben wird und daß unter der jeweiligen Schwellt in der ausgegrabenen
Höhlung zwischen jedem Ende und dem mittleren
Teil derselben je
eine Sperre erzeugt wird, damit das Einbettungsmaterial (Kies) vorzugsweise unter
den Endteilen der .Schwelle .gestopft wird.
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Die Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zum Ausüben des obererwähnten
Verfahrens. Diese Einrichtung ist gekennzeichnet durch einen mindestens einen ungefähr
senkrechten durchsichtigen Schlitz zürn ".Anzeigen der Oberfläche des Einbettungsmaterials
aufweisenden Vorratsbehälter, dessen trichterartiger Grundteil mit einem gebogenen
Rohranschluß in regelbarer Verbindung steht, und durch eine Auswurfdüse, die aus
einem ungefähr rechtwinklig gebogenen Krümmer besteht, um das Einführen der Düse
unter die Schwelle an dem Teil zu ermöglichen, der zwischen der Schiene und dem
Ende der Schwelle liegt.
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Die Zeichnung zeigt als Beispiel mehrere Aus-füh-. rungsformen der
Einrichtung gemäß der Erfindung: Fig. i ist eine Vorderansicht einer Einrichtung,
die einen fahrbaren Luftverdichter enthält; Fig. 2 ist ein senkrechter Querschnitt
durch einen Kiesbehälter und die angeschlossene tAuswurfdüse; Fig. 3 ist ein Schnitt
durch das Rohr entsprechend der Linie III-III von Fig. 2; Fig.4 und 5 sind zwei
senkrechte Teilschnitte rechtwinklig und parallel zur Schiene für eine erste Ausführungsform;
Fig. 6, 7 und 8 sind je ein senkrechter Teilschnitt rechtwinklig und parallel zur
Schiene sowie ein vereinfachter Grundriß für eine zweite Ausführungsform bei hölzernen
Schwellen; Fig. 9 bis I2 beziehen sich auf eine dritte Ausführungsform für metallische
Schwellen, und zwar sind Fig.9 und io senkrechte, rechtwinklig und parallel zur
Schiene gelegte Schnitte, letzterer entlang der Linie X-X der Fig. i i, die einen,Grundriß
zeigt, während Fig. i2 einen Schnitt entlang der Linie XII-XII von Fig. i i zeigt;
Fig. 13, 14 und r,5 sind zwei senkrechte Teilschnitte, rechtwinklig und parallel
zur iSchiene, und ein Grundriß. Sie zeigen eine vierte Ausführungsform, ebenfalls
für metallische.,Schwellen. Fig. 13
ist ein Schnitt entlang der Linie XIII-XIII
der Fig. 15.
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Die gesamte Einrichtung gemäß iPig. r besteht aus einem Schienenfahrzeug
mit einem tragenden Wagenkörper i, auf dem ein Motor 2, ein durch den Motor angetriebener
Luftverdichter 3 und ein Luftbehälter R angeordnet sind. Ferner weist diese Einrichtung
einen Kiesbehälter 4 auf, der mit einem doppelkanaligen .Rohranschluß 5 'versehen
ist, mit dem eine -Ausströmdüse &-verbunden ist. Zwischen dem .Luftbehälter
R und der Lufteinlaßöffnung 8 in dem Rohranschluß ist eine biegsame Luftleitung
? vorgesehen.
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Bei den verschiedenen zu beschreibenden Ausführungsformen weist .der
mit dem unteren Teil des" Behälters 4 verbundene Rohranschluß 5 einen weiten gebogenen
Kanal 9 für den Kies -und einen kleineren Kanal io -auf; der' über einen Teil seiner
Länge durch- eine mittlere' Scheidewand i i unterteilt ist,-so daß sich zwei abgeplattete
öffnungen ergeben, :die die Luft in zwei 'Strahlungen teilen, die "eine Bestleistung
im -Mitreißen des Materials sichern (Fig. 2 und 3). Der Kanal io, dessen oberes
Ende mit der Einlaßöffnung 8 versehen ist, dient zum Einführen der Druckluft. An
die mit Gewinde versehene ,Öffnung R8 ist ein Regelhahn 12 für die Luftabgabe angeschlossen,
der durch eine biegsame Leitung 7 mit dem Kompressor in Verbindung steht. Das untere
Ende des Kanals io mündet unmittelbar unterhalb des Kieskanals 9 in der auswechselbaren
Düse 6, die je nach der Art der behandelten Schwelle verschiedene Form hat. Die
Ausströmdüse 6 ist mit Reibung, aber abnehmbar, an den Rohranschluß 5 angesetzt.
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Der Kiesbehälter 4, der im allgemeinen eine parallelepipedische Form
hat, ist mit zwei angelenkten Klappen 2o versehen, durch die die ,Abgabe geregelt
werden kann. Die Klappen werden mittels eines Hebels bedient, der um eine feste
Achse schwingt. An einer mit einer Durchbrechung versehenen Seite des Behälters
4 ist eine aus durchsichtigem Werkstoff' hergestellte Platte 27 angebracht, die
mit einer Gradeinteilung versehen ist und die Menge des verwendeten Einbettungsmaterials
zu prüfen gestattet.
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Bei der ersten Ausführungsform des Verfahrens, die mit Hilfe der in
.den Fig.q..und 5--gezeigten Einrichtung ausgeführt werden kann, führt man den -feinen
.Kies in den Raum zwischen den beiden Schienen ein von der 'Stelle aus, wo die Holzschwelle
13 nicht mehr gestopft ist oder nicht gestopft zu werden braucht. Es genügt,
etwas von der Steinschüttung gegen die Mitte der-Sch-welle hin fortzunehmen, um
das Einbringen der Mündung der Vorrichtung seitlich der Schwelle zu ermöglichen.
Der in der Längsrichtung eingeschleuderte Kies füllt die ganze Lücke aus, und er
wird am Ende und an den Seiten durch die vorhandene Schütturig gehalten. Die Einführungsdüse
,6 ist hier rechtwinklig in die waagerechte Ebene gekrümmt.
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Eine Abänderung des Verfahrens, die ebenfalls bei Holzschwellen anwendbar
ist und die mit Hilfe der Einrichtung gemäß Fig. 6, 7 und 8 durchgeführt wird, besteht
darin, daß man den feinen Kies von der Seite der Schwelle 13 her einführt. Man verwendet
dieses Verfahren z. B. in dem wenig häufigen Fall, in dem in der Mitte der Schiene
und am Ende der .Schwellen, Weichen oder Abzweigungen ein Hindernis vorhanden ist.
In diesem Fall genügt es, in der Schütturig an der Seite der Schwelle ein Loch von
der Größe der Mündung der Vorrichtung zu machen und- eine- Düse -29 von erweiterter
Form einzusetzen, um -den Kiesstrahl fächerförmig --zu- verteilen: Doch hier ist
es° notwendig; eine-Sperrleiste ig an einer geeigneten Stelle- anzubringen.
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Bei der - abgeänderten Ausführungsform gemäß Fig. 9 -bis .i2, die-
für metallische Schwellen- anwendbar - ist, erfolgt das Einführen des- feinen Kieses
von- der Innenseite des- Gleises her. Die Schwelle 3o muß bis- zu einer,-Tiefe -T-
frei gemacht werden, die ausreichend- ist, um dort. das Einwurfmun.dstück -6 einführen
zu können. Die abwärts gerichteten - Längsränder 31 und- 32 der -Schwelle
bleiben
von der Stelle an, wo sich das Mundstück der Düse 6 befindet und nach außen hin
in der Schüttung eingebettet (Fig. 12), wodurch das Entweichen von Kies verhindert
wird.
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Von einem etwa waagerechten, geradlinigen Rohrstumpf 35 aus besitzt
die Ausströmdüse 6 zwei Krümmungen, von denen die eine, 36, eine Richtungsänderung
in die waagerechte Ebene bewirkt und die zweite, 37, der Mündung der Düse eine Einstellung
in der Längsrichtung gibt, aber mit einer kleinen ansteigenden Komponente. Wenn
sich der mittlere Teil zwischen den Schienen nicht für das Anbringen der Düse eignet,
dann führt man den Kies von der Seite der Metallschwelle aus ein, wie dies aus den
Fig. 13, 14 und 15 zu sehen ist. Die Freilegung vollzieht sich dann bei 33 zwischen
der Schiene und einem Ende der Schwelle. Es ist notwendig, eine Sperrleiste 34 zwischen
dem Mittelteil 30 der Schwelle und der Schüttung einzulegen, um das Entweichen
von Kies an dem mittleren Teil des Raumes zwischen den Schienen, der gewöhnlich
von der Schüttung frei ist, zu verhindern.
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In diesem Fall stellt die Düse 6 einen waagerechten Rohrstumpf 35
dar, an den sich ein Teil 39 anschließt, der unter einem sehr kleinen Krümmungsradius
nach oben gebogen ist.
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Abweichend davon kann man auch einen Rohransatz für .das Einbringen
des Kieses verwenden, dessen Luftkanal io zwar mit einer Ableitung des Kieskanals
verbunden ist, aber nicht unterhalb des genannten Kanals 9 in der Düse 6 mündet,
sondern seitlich von diesem oder sogar oberhalb desselben. Gute Ergebnisse können
auch mit einem Kieskanal 9 erzielt werden, der zwischen zwei seitlichen Luftkanälen
io liegt. Die Anzahl der Kanäle der beiden Arten kann auch größer als zwei sein.