DE870616C - Mit fluessigen oder gasfoermigen Brennstoffen betriebene, mit einer Abgasturbine undeinem Aufladegeblaese verbundene Zweitakt-brennkraftmaschine - Google Patents

Mit fluessigen oder gasfoermigen Brennstoffen betriebene, mit einer Abgasturbine undeinem Aufladegeblaese verbundene Zweitakt-brennkraftmaschine

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DE870616C DEM2320D DEM0002320D DE870616C DE 870616 C DE870616 C DE 870616C DE M2320 D DEM2320 D DE M2320D DE M0002320 D DEM0002320 D DE M0002320D DE 870616 C DE870616 C DE 870616C
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Description

Es ist bekannt, die Abgase von nach dem Dieselverfahren arbeitenden Brennkraftmaschinen in Abgasturbinen auszunutzen und mit diesen Verdichter anzutreiben, welche wenigstens zum Teil den Brennkraftzylindern die erforderliche Spül- und Ladeluft liefern.
Insbesondere zur Spülung von Zweitaktbrennkraftmaschinen hat es sich gezeigt, daß deren wirtschaftlicher und störungsfreier Betrieb über den ganzen Belastungsbereich sowie beim Anfahren und bei Überlast nur dann gewährleistet ist, wenn die den Brennkraftzylindern je Kurbelwellenumdrehung zugeführte Spülluftmenge in einem bestimmten Verhältnis zum Volumen der Brennkraftzylinder steht. Ist nämlich die der Brennkraftmaschine zugeführte Spülluftmenge zu klein, ergeben sich daraus eine ungenügende Spülung, d. h. ungenügende Austreibung der verbrannten Gase aus dem Zylinder, Anfahrschwierigkeiten, erhöhter Brennstoffverbrauch, eine ungenügende Kühlung der feuergasbestrichenen Maschinenteile, ein unzulässiger Anstieg der Abgastemperatur auf 550 bis 6oo° und damit eine Schädigungsgefahr für die Abgasturbine. Wird dagegen zuviel Spülluft zugeführt, so hat dies einen unzulässigen Anstieg des Verdichterleistungsbedarfes zur Folge, weil der Widerstand, den die Spülluft beim Durchströmen des Dieselmotors erfährt, stark anwächst.
Die' Erhöhung der angesaugten Luftmenge und die Erhöhung des .Spülluftgegendruckes haben zusammen eine ganz erhebliche Vergrößerung der vom Verdichter verbrauchten Leistung zur Folge. Weiter ergibt eine zu große Spülluftmenge eine starke Senkung der Abgastemperatur und damit eine Verminderung in der Leistungsabgabe von der Abgasturbine. Die Verkleinerung der Abgasturbinenleistung einerseits und die Vergrößerung ίο der benötigten Verdichterleistung andererseits bewirken einen starken Abfall des Gesamtwirkungsgrades der Brennkraftmaschine.
Zur richtigen Bemessung der Spül- und Aufladeluftmengen für Zweitaktbrennkraftmaschinen ist es notwendig, daß die vom Verdichter während jedes Hinundherganges der Brennkraftkolben angesaugte Luftmenge im angesaugten Zustand mindestens das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder beträgt, im verdichteten Zustand jedoch höchstens ao das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder erreicht. Der Wirkungsgradverlauf in Abhängigkeit des Verhältnisses Spülluftmenge: Arbeitszylindervolumen von bekannten mehrstufigen Axialverdichtern, einstufigen Radialverdichtern und Kolbenverdichtern bereitet der Einhaltung dieser Spülluftbemessungsvorschrift Schwierigkeiten. Zudem entstehen durch die Vereinigung zu einer baulichen Einheit des bedeutende Abmessungen aufweisenden Turboaggregates mit der Brennkraftmaschine bauliche Schwierigkeiten, welche sich in der Herstellung, im Gewicht und im Preis der Maschine Ungünstig auswirken. *
Zweck der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten und Nachteile zu beheben. Die Erfindung bezieht sich auf eine mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betriebene, mit einer Abgasturbine und einem Aufladeverdichter verbundene Zweitaktbrennkraftmaschinenanlage. Sie besteht darin, daß der Aufladeverdichter als Schleuderverdichter mit diagonaler Strömungsrichtung ausgebildet ist, dessen in Querschnitten normal zur Läuferachse radial sich erstreckende Läuferschaufeln durch Rückwärtsschraubung in axialer Richtung gegen die Umfangsrichtung einen Winkel einschließen, dessen Kosinus größer ist als das Verhältnis der relativen Strömungsgeschwindigkeit zur doppelten Umfangsgeschwindigkeit, wobei die vom Verdichter während jedes Hinundherganges der Brennkraftkolben angesaugte Luftmenge im angesaugten Zustand mindestens das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder beträgt, im verdichteten Zustand vor Eintritt in die Brennkraftzylinder jedoch höchstens das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder erreicht. In den Zeichnungen sind in
Fig. ι charakteristische Kurven von verschiedenen Verdichtertypen dargestellt, während
Fig. 2 die Charakteristiken eines aufgeladenen Zweitaktmotors und verschiedener Verdichtertypen in ihren gegenseitigen Beziehungen zueinander wiedergibt;
Fig. 3 stellt eine Ansicht einer Maschinenanlage schematise!! und teilweise geschnitten dar; Fig. 4 zeigt einen Verdichterläufer in schaubildlicher Ansicht,
Im Diagramm der Fig. 1 sind auf der Abszisse 1 aufgetragen die vom Verdichter angesaugte Luftmenge V0 und auf der Ordinate 2 einerseits die adiabatischen Verdichterwirkungsgrade η und andererseits die von den verschiedenen Verdichtertypen bei gleichbleibender Drehzahl erzeugten Enddrücke p, wobei sowohl die Luftvolumina als auch die Enddrücke ins Verhältnis zu den dem Aufbau des Verdichters zugrunde gelegten, innerhalb der eingangs erwähnten Bemessungsvorschriften liegenden Größen Vn bzw. pN gesetzt sind. Durch den auf diese beiden Größen zurückführenden, als Schnittpunkt der Geraden α und b sich ergebenden Bezugspunkt I sind zur Schaffung einer einheitlichen Vergleichsbasis sämtliche Charakteristiken der in Frage stehenden Verdichtertypen hindurchgeführt.
Die Kurve 3 stellt den Wirkungsgrad des mehr-. stufigen Axialverdichters dar, welcher von einem hohen Scheitelwert nach beiden Seiten steil abfällt. Die Wirkungsgradkurve 4 mit ähnlichem Verlauf ist diejenige des Kolbenverdichters. Mit der Kurve 5 ist der Wirkungsgrad eines Schleuderverdichters mit rein radialem Austritt aus dem einstufigen Rad dargestellt, welche gegenüber den Kurven 3, 4 einen flacheren Verlauf, dafür aber einen bedeutend niedrigeren Scheitelwert besitzt'. Die Kurve 6 zeigt den Wirkungsgradverlauf des der Erfindung zugrunde liegenden Schleuderverdichters mit diagonalem Strömungsverlauf, welcher einen gleichmäßig hoch liegenden Charakter aufweist.
Mit den Kurven 7, 8 bzw. 9 ist die Abhängigkeit des Enddruckes vom angesaugten Volumen für den mehrstufigen Axial- bzw. Kolben- bzw. Radialverdichter gezeigt, während die Kurve 10 dieses Verhältnis für den ,Schleuderverdichter mit diagonalem Strömungsverlauf wiedergibt. Aus den Kurven 7 und 8 ist ersichtlich, daß der Förderdruck für den mehrstufigen Axialverdichter und für den Kolben-Verdichter bei zunehmender Ansaugluftmenge stark absinkt, während bei abnehmendem angesaugtem Luftvolumen zunächst ein schwacher Druckanstieg beim Axialverdichter und ein sehr starker Druckanstieg beim Kolbenverdichter die Folge ist. Entsprechend der Kurve 9 ist der vom Radialverdichter erzeugte Druck in dem in Frage stehenden Gebiet beinahe unabhängig vom angesaugten Luftvolumen. Die zum Diagonal verdichter gehörende Kurve 10 zeigt einen beinahe geradlinigen, mit zunehmendem Ansaugluftvolumen flach abfallenden Verlauf.
Fig. 2 veranschaulicht ebenfalls in einem Druckvolumendiagramm das Zusammenarbeiten einer aufgeladenen Zweitaktbrennkraftmaschine mit ihrem zugehörigen Verdichter, wobei in Ordinatenrichtung wie in Fig. 1 die Drücke auf den normalen Betriebsenddruck pN bezogen sind, während auf der Abszisse die angesaugten Luftvolumina V0 in Prozenten des Arbeitszylindervolumens Vjj aufgetragen sind. Das dem Bezugspunkt I entsprechende angesaugte Normalvolumen Vn liegt gemäß der ein-
gangs gegebenen Bemessungsvorschrift oberhalb des doppelten Arbeitszylindervolumens. Die Kurven 7, 8, ίο stellen entsprechend denjenigen in Fig. 1 die Verdichtercharakteristiken dar. Infolge des aus Fig. ι ersichtlichen geringen Wirkungsgrades ist die entsprechende Charakteristik für den Radialverdichter außer acht gelassen.
Der Spülwiderstaiid 12 einer aufgeladenen Zweitaktbrennkraftmaschine ist nahezu unabhängig von der Drehzahl und der Belastung und entspricht ungefähr demjenigen einer festen Blende, für welche bekanntlich im Unterschallgebiet das parabolische Widerstandsgesetz Gültigkeit hat. Die Spülwiderstandskurve 13 kann deshalb, abgesehen von in diesem Zusammenhang nicht weiter zu berücksichtigenden Verzerrungen infolge der durch die Kompression bedingten Volumenänderung als quadratische Parabel dargestellt werden. Bei Aufladung ist in den Gasstrom hinter dem Motor 15 eine Turbine 16 (Fig. 4) geschaltet, die für eine bestimmte Belastung ebenfalls als Blende mit gleichbleibendem Querschnitt und parabolischer Widerstandscharakteristik betrachtet werden kann.
Dieser von der Turbine 16 erzeugte zusätzliche Widerstand 14 (Fig. 2) ist von der Belastung der Brennkraftmaschine 15 abhängig, indem ein und dieselbe angesaugte Luftmenge bei höherer Belastung auf eine höhere Abgastemperatur erhitzt wird und deshalb ein größeres Volumen annimmt, welches die Turbine mit einem erhöhten Druckabfall verarbeitet als dasselbe angesaugte Luftvoiumen bei niedrigerer Belastung und entsprechend tieferer Temperatur der Abgase.
Der Gesamt widerstand einer veränderlich belasteten, aufgeladenen Zweitaktbrennkraftmaschine kann somit in Funktion der angesaugten Luftmenge durch die Kurvenschar 11 zur Darstellung gelangen, wobei die Kurven 0/4 bis 4/4 einer Belastung vo"m Leerlauf bis zur Vollast entsprechen, während die Kurve c den Spülwiderstandsverlauf bei durch Rückstände verengten Spül- und Auspuffschlitzen wiedergibt.
Ist der Verdichter unter Vollastbedingungen auf seinen durch die Geraden α und /; bestimmten Berechnungspunkt abgestimmt, so fällt dieser mit dem Schnittpunkt I der Widerstandscharakteristik des Motors bei Vollast und der Druckcharakteristik des Verdichters zusammen. Sinkt die Belastung des Zweitaktmotors unter Beibehaltung der gleichbleibenden Drehzahl auf 3A bis Va und 1U Last bis auf Leerlauf, so wandert der Betriebsdruck auf der für die gleichbleibende Verdichterdrehzahl geltenden Verdichtercharakteristik bis zum Schnittpunkt der Verdichtercharakteristik mit der für die betreffende Motorbelastung gültigen Motorcharakteristik. Demgemäß wandert bei der flach abfallenden Charakteristik 10 des Diagonalverdichters der Betriebspunkt von I nach II, wobei die Luftmenge zunimmt und der Druck bei den im Beispiel angenommenen Verhältnissen um etwa 12% fällt. Dieses leicht verminderte Absinken des Spül- und Aufladedruckes hat ein ebenso geringes Absinken des Verdichterenddruckes zur Folge, was nur unbedeutende und praktisch zu keinen Betriebsstörungen Anlaß gebende Veränderungen in den Zündungs- und Verbrennungsvorgängen eines Zweitaktmotors verursacht. Demgegenüber hat die steil abfallende Charakteristik des Axial- und Kolbenverdichters 7 bzw. 8 entsprechend der Verschiebung des Betriebspunktes von I nach III bzw. I nach IV eine nur geringe Erhöhung der angesaugten Luftmenge, dagegen aber ein starkes Absinken des Spül- und Aufladedruckes um 25% bzw. 30% zur Folge. Dadurch entsteht die Gefahr einer ungünstigen Beeinflussung der Zündungs- und Verbrennungsverhältnisse im Zweitaktmotor, die ernsthafte Betriebsstörungen verursachen.
Bei abnehmender angesaugter Spülluftmenge soll der Verdichterdruck zunehmen, damit bei größer werdendem Spülluftwiderstand im Motor, wie er entsprechend der Kurve c durch die im Betrieb sich einstellende Rückstandbildung in den Spül- und Auspuffschlitzen verursacht wird, ein Anstieg des Spül- und Aufladedruckes erfolgt. Dadurch wird einerseits auch bei solchen Verhältnissen die Zufuhr einer genügenden Luftmenge in die Brennkraftzylinder gewährleistet, so daß der wirtschaftliche Betrieb gesichert bleibt, andererseits werden gewisse, zum Ansetzen in den Schlitzen neigende Verschmutzungen infolge der an go diesen Stellen größer werdenden Gasgeschwindigkeiten des in der Dichte zunehmenden Spülmediums weggeblasen werden.
In stark ausgeprägtem Maße wird diese Bedingung vom Kolbengebläse gemäß der ihm zit gehörigen Kurve 8 in Fig. 2 erfüllt, während unter solchen Ansaugbedingungen der Druck beim Axialgebläse entsprechend dem Verlauf der Kurve 7 vom Betriebspunkt nur wenig bis zur Pumpgrenze ansteigt, so daß die geförderte Luftmenge unter das betriebswirtschaftlich erforderliche Maß sinkt und auch eine verstärkte Ausblasewirkung sich nicht einstellen kann. Die Folgen davon sind ein erhöhter Brennstoffverbrauch und häufige Betriebsunterbrechungen, infolge der notwendigen Reinigungsarbeiten. Beim Diagonalverdichter dagegen steigt der Spülenddruck bei abnehmender Ansaugluftmenge im Vergleich zum geringen Druckanstieg der anderen bekannten umlaufenden Verdichterarten bedeutend an und gewährleistet damit die Zufuhr einer genügenden Luftmenge zu den Brennkraftzylindern sowie eine verstärkte Ausblasewirkung und Reinhaltung der Spül- und Abgasschlitze am Zweitaktmotor.
Für den wirtschaftlichen Betrieb unter veränderlichen Belastungsverhältnissen von Bedeutung ist ferner der Verlauf der Wirkungsgradkurve des Verdichters. Wie ein Vergleich zwischen Fig. 1 und 2 zeigt, bewegt sich der Betriebsdruck beim Übergang von Vollastbetrieb auf Leerlauf beim Diagonalgebläse auf einem flachen Teil der Wirkungsgradkurve, während er beispielsweise beim Axialgebläse schon in den steil abfallenden Ast fällt. Der flache Verlauf der Wirkungsgradkurve 6 des Diagonalverdichters erleichtert weiter die Anpassung des Gebläses an den Motor und
gestattet eine Einschränkung der zum Einbau in Zweitaktmotoren verschiedener Größe und Leistung bestimmten Verdichtergrößen.
Bei von der Kraftmaschinenwelle unabhängig drehender Turbinenwelle ist es besonders wichtig, daß der Verlauf des Verdichterwirkungsgrades über einen weiten Belastungsbereich gleichmäßig hoch bleibt. Für solche Anordnungen besteht nämlich zwischen Brennkraftmaschinenbelastung, Leistungsabgabe der Turbine und Spülluftabgabe des Verdichters eine unübersichtlichen und verwickelten Gesetzen folgende Abhängigkeit, auf welche an dieser .Stelle nicht näher eingegangen werden soll und die jeweils für jeden Betriebszustand zwangsläufig eine Gleichgewichtslage herbeiführt. Einer solchen Gleichgewichtslage können beim Verdichter Betriebsverhältnisse entsprechen, die nicht als seine günstigsten anzusprechen sind, so daß es wichtig ist, wenn sein Wirkungsgrad über einen weiten Betriebsbereich ungefähr gleich hoch verläuft.
Nach Fig. 3 besitzt der Verdichterläufer 19 Schaufeln 18, welche in 'Querschnitten normal zur Läuferachse 27 eine radiale Erstreckung aufweisen und in axialer Richtung hinsichtlich der Drehrichtung A derart rückwärts gekrümmt sind, daß sie gegen die Umfangsrichtung einen Winkel einschließen, dessen Kosinus größer ist als das Verhältnis der relativen Strömungsgeschwindigkeit zur doppelten Umfangsgeschwindigkeit. Durch diese Ausbildung kann der Läufer ohne Gefahr einer Überanspruchung der Läuferschaufeln mit hj)hen und höchsten Umfangsgeschwindigkeiten, welche am Austrittsdurchmesser 400 m/sec und darüber betragen kann, betrieben werden, wodurch ein hohes Stufendruckverhältnis von z. B. zwei und mehr gewährleistet wird. Durch die axial gerich- - tete Rückwärtsschraubung der Läuferschaufeln 18 entgegen der Drehrichtung A läßt sich trotz einer über der Schallgeschwindigkeit des Fördermittels an der Austrittsstelle liegenden Umfangsgeschwindigkeit des Läufers die absolute Austrittsgeschwindigkeit des Fördermittels aus dem Läufer so weit vermindern, daß sich in ihm an dieser Stelle keine den Wirkungsgrad herabsetzenden Machschen Druckwellen ausbilden können.
In Fig. 4 ist die Zweitaktbrennkraftmaschine 15 über die Abgasleitung 17 mit der Abgasturbine 16 verbunden. An diese ist über das Getriebe 28 der ' einstufige, zwischen den Schaufeln 18 in diagonaler Richtung durchströmte Verdichterläufer 19 gekuppelt. Der Verdichterläufer 19 ist von einem Gehäuse 20 umschlossen, das an der Eintrittsseite einen axial gerichteten Ansaugstutzen 21 und an der Austrittsseite eine Spirale 22 aufweist. Die Spirale 22 ist über die Luftleitung 23 mit der Brennkraftmaschine 15 verbunden.
Um etwaige Leistungsunterschiede zwischen der Turbine 16 und dem Verdichter 18, 19 auszugleichen, ist von der als Kurbelwelle 24 ausgebildeten Kraftmaschinenwelle zur Turbinenwelle 25 eine mechanische Leistungsübertragungsvor-'-· - richtung 26 vorgesehen. Über diese wird dem Verdichter 19 die Antriebsleistung während des Anlassens der Zweitaktbrennkraftmaschine zugeführt, weil in diesem ,Stadium die Abgasturbine die notwendige Leistungsabgabe noch nicht aufbringen kann. Liefert die Abgasturbine in gewissen Betriebsphasen mehr Leistung als der Verdichter benötigt, so wird diese über die Übertragungsvorrichtung 26 der Kurbelwelle 24 zugeführt und vergrößert dadurch die Leistungsabgabe der Zweitaktbrennkraftmaschine nach außen.
Anstatt die Wellen 24 und 25 mittels einer mechanischen Vorrichtung 26 miteinander zu kuppeln, könnten diese Wellen miteinander z. B. elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch gekuppelt sein, d. h. derart, daß je nach Betriebsverhältnissen Leistung in der einen oder anderen Richtung übertragen wird.
Es wäre ebenfalls möglich, die Turbogruppe als gegenüber der Brennkraftmaschine frei fahrendes Aggregat vorzusehen. In einem solchen Fall müßte die zum Anfahren notwendige Spülluft von einem mit der Kraftmaschinenwelle gekuppelten oder mit Fremdenergie betriebenen weiteren Spülverdichter geliefert werden, oder es müßte die frei fahrende Turbogruppe in dieser Anlauf phase durch einen elektrischen oder anderen Motor angetrieben werden, der überdies je nach Verhältnissen eine im Betrieb auftretende Überschußleistung der Ab- go gasturbine in Form von elektrischer oder anderer Energie zurückgewinnen könnte.
Infolge der auf die spezifische Förderleistung bezogenen geringen Abmessungen der axialen Zuströmung und der ungefähr radialen Ausströmung läßt sich der Verdichter und die mit ihm gekuppelte Abgasturbine leicht zu einer baulichen Einheit mit der Brennkraftmaschine vereinigen. Dadurch, daß im Verdichtergehäuse keine Schaufeln angeordnet sind, gestaltet sich der Auseinanderbau bedeutend einfacher, als dies bei anderen Verdichtertypen der Fall ist. Eine Erhöhung der Betriebssicherheit wird dadurch erzielt, daß der Läufer infolge geringster S trömungsumlenkung unempfindlich gegen ein verschmutztes Fördermittel ist und Schaufelschwingungen nicht auftreten. Bei senkrechter Anordnung der Turbine und des von oben ansaugenden Verdichters lassen sich die axialen Druckkräfte herabsetzen. Anstatt Turbine und Verdichter über ein Getriebe miteinander zu kuppeln, könnten diese unter gewissen Voraussetzungen, z.B. bei ähnlich verlaufender Turbinen- und Verdichtercharakteristik, auf ein und derselben Welle angeordnet werden.
Bei der Z weitaktbrennkraf !maschinenanlage nach der Erfindung kann es sich um eine ohne Aufladung, mit Nachladung, mit Hochladung oder um die zur Ausübung des Treibgasverfahrens notwendige Höchstladung mit Drücken von 5 ata und mehr handeln. Infolge des mit dem Diagonalverdichter erzielbaren hohen Stufendruckverhältnisses von zwei und mehr wird es mit diesem möglich, den Spül- und Nachladedruck sowie den Hochladedruck bis etwa 3 ata in einstufiger Ausführung zu erzeugen. Für die Erzeugung höherer Aufladedrücke kann der Diagonal ver dichter zwei- oder mehrstufig ausgeführt sein. Insbesondere bei Aus-
übung des Treibgasverfahrens könnte ein mehrstufiger DiagOnalverdichter die aus der Atmosphäre angesaugte Luft bis auf den Enddruck verdichten, oder er könnte nur einen Teil dieser Verdichtung übernehmen, z. B. beim Freikolbentreibgaserzeuger könnte der ein- oder mehrstufig ausgeführte Diagonalverdichter den Zylindern des Kompressorkolbens vorgeschaltet sein.
Die im Zweitakt arbeitende Brennkraftmaschinenanlage könnte nach dem Dieselverfahren oder auch mit einem gasförmigen Brennstoff, z. B. Erdgas. Methangas, Leuchtgas, Klärgas,Synthesegas od. dgl., betrieben werden, dessen Verbrennung durch Fremd- oder Eigenzündung eingeleitet wird. Dabei kann es sich auch um eineMaschinenanlagehandeln, die für den wahlweisen Betrieb mit der einen oder anderen Brennstoffart eingerichtet ist.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    i. Mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betriebene, mit einer Abgasturbine und einem Aufladeverdichter verbundene Zweitaktbrennkraftmaschinenanlage, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufladeverdichter als Schleuderverdichter mit diagonaler Strömungsrichtung ausgebildet ist, dessen in Querschnitten normal zur Läuferachse radial sich erstreckende Läuferschaufeln durch Rückwärtsschraubung in axialer Richtung gegen die Umfangsrichtung einen Winkel einschließen, dessen Kosinus größer ist als das Verhältnis der Relativgeschwindigkeit zur doppelten Umfangsgeschwindigkeit, wobei die vom Verdichter während jedes Hinundherganges der Brennkraftkolben angesaugte Luftmenge in angesaugtem Zustand mindestens das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder beträgt, im verdichteten Zustand vor Eintritt in die Brennkraftzylinder jedoch höchstens das Doppelte des Hubvolumens der Brennkraftzylinder erreicht.
    z. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmaschinenwelle (16) und die Turbinenwelle (17) mechanisch miteinander gekuppelt sind.
    3. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmaschinenwelle elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch mit der Turbinenwelle ge- kuppelt ist.
    4. Zweitaktbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbogruppe gegenüber der Kraftmaschinenwelle frei fahrend angeordnet ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    © 5785 3.53
DEM2320D 1944-01-26 1944-02-24 Mit fluessigen oder gasfoermigen Brennstoffen betriebene, mit einer Abgasturbine undeinem Aufladegeblaese verbundene Zweitakt-brennkraftmaschine Expired DE870616C (de)

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