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Durch ein Druckmittel gesteuerter Antrieb für eine wechselnde Dreh-oder
Kippbewegung, insbesondere für Mülleimerkippvorrichtungen von Müllkraftwagen Die
Erfindung bezieht sich auf einen -durch ein Druckmittel gesteuertenAntrieb für eine
wechselnde Dreh- oder Kippbewegung, insbesondere für Müll-2,
von Müllkraftwagen,
mit einem wechselseitig.vomDruckmittel beaufschlagten Schwing- oder Flügelkolben,
nach Patent 854 326.
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Die Erfindung bezweckt, günstigere Lagerverhältnisse zu schaffen,
die -Wirkungsweise der Antriebsvorrichtung zu verbessern und die Herstellung derselben
zu vereinfachen und zu verbilligen. Die Erfindung besteht darin, daB die Abtriebswelle
des Schwingkolbens in zwei den Kolbenschwenkraum begrenzenden Scheiben gelagert
ist. Zu diesem Zweck ist das Lagerende der Abtriebswelle zu einem Lagerkopf ausgebildet,
der in passenden Ausnehmungen der beiden erwähnten Scheiben liegt. Mittels einer
den Flügelkolben 'bildenden Leiste ist der Abtriebswellenkopf mit den Lagerscheiben
zu einem einheitlichen, innerhalb des Antriebsgehäuses drehbaren Ganzen vereinigt,
in
das der- Drehschieber für. -die Steuerung- des Druckmittels hineinragt.
Zu diesem Zweck ist der Drehschieber mit ausschließlich durch . Bohren - geschaffenen
Kanälen versehen, die mit entsprechenden Steuerkanälen im Lagerkopf der -Abtriebswelle
in Verbindung gebracht werden können. Schließlich ist durch-eine geeignete Anordnung
von Druckmittels.ammelräumen und Leitungsführung dafür gesorgt, .daß keine Leckölverluste
auftreten. -Inder Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungs- und Anwendungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen -Abb. i und- 2 den Schwingkolbenantrieb für eine Kippschwinge
an einem Müllkraftwagen im Längsschnitt und im Querschnitt nach der Linie II-II
von Abb. i, Abb.3 die Drehsicherung für .den Drehschieber nach Abb. i und 2, in
schematischer Einzeldarstellung, Abb.4 die Rückansicht eines Müllkraftwagens, Abb.
5 und 6 das rückwärtige Ende des Müllkraftwagens nach Abb.4 mit gesenkter und angehobener
Kippschwinge, Abb. 7 a bis 7 d einen Teilausschnitt aus der Querschnittzeichnung
von Abb.2, mit verschiedenen Drehschieber- und Abtriebswellenkopfstellungen, Abb.8
das Grundrißschema eines Müllkraftwagens, der mit dem Erfindungsgegenstand ausgerüstet
ist.
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Wie das Ausführungsbeispiel nach Abb. i zeigt, besteht,die Vorrichtung
aus einer Abtriebswelle i, die an ihrem innerhalb eines Gehäuses 2 liegenden Ende
mit einem Lagerkopf 3 versehen ist. Der Kopf 3 .ist in den Ausnehmungen 4, 4 von
zwei Seheiben 5, 5 ,gelagert, welche als Stirnscheiben den Druckmittelraum 6 innerhalb
des Gehäuses 2 nach außen dicht abschließen. In dem Deckelkörper 7 der Antriebsvorrichtung
ist die Abtriebswelle i außer in- den Scheiben 5, 5 ein drittes Mal gelagert und
bei 8 öldicht- abgedichtet. Dem Deckelkörper 7 gegenüber ist andern zylindrischen
Gehäuse :2 ein zweiter Deckelkörper 9 angeflanscht, und in .diesem ist ein durch
einen Handgriff fo zu -verstellender Drehschieber i i gelagert, der bis in eine
passende Bohrung 12 im Kopf 3 der Abtrie'bswelle i hineinragt. Der Drehschieber
il weist zwei Längsbohrungen 13 und 14 auf, die über je einen Querkanal 15,
r6 mit je einem Ringraum 17 und 18 in Verbindung stehen. Die beiden Ringräume 17,
18 können über einen Kanal i9 nach Öffnen eines Rückschlagventils 2o miteinander
in Verbindung gebracht werden, das ,den Ringraum 17 gegen den Ringraum 18 hin absperrt.
Das Rückschlagventil 20 steht- unter der Einwirkung einer Feder 21, deren Spannung
von außen her- durch eine Stellschraube 22 verändert werden kann. 'An den Ringraum
18 ist außerdem eine Druckmittelzuleitung 23 und an den Ringraum 17 eine Rücklaufleitung
24 für das Druckmittel angeschlossen. Vordem inneren Stirnende des Drehschiebers
i i befindet sich- im Lagerkopf 3 der Abtrvebswelle i eine Ausnehmüng 25 und in
deren @Stirnwand, der Längsbohrung 14 im Drehschieber il gegenüber, eine kreisbogenförnlig.
gekrümmte Ausnehmting 26-, in die mit geringem Spiel der Kopf 27 einer das Ende
der Böhrvng 14 abschließenden Schraube 28 hineinragt (Abb. 3). Auf den Außenseiten
der Scheiben 5, 5 sind in den Deckelkörpern 7, 9 Ausne'hmungen 29 und 3o als Druckmittel-
bzw. Schmierölsammelbehälter vorgesehen. Der Raum 30 ist über einen Winkelkanal
31 mit dem Raum 25 vor dem Drehschieber i i und der Raum 29 durch eine Bohrung 52
direkt mit der Rücklauflängsbohrung 13 verbunden. Durch einen Sicherungsring 32
in der Stirnwand des Raumes 29 ist -der Drehschieber an einer axialen Verschiebung
verhindert. Die Größe seiner Drehbewegung ist durch den Anschlag des Schraubenkopfes
27 an den Enden der Ausnehmung 26 begrenzt (Abb. 3).
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Durch eine am Lagerkopf 3 der Welle i befestigte Leiste 33, die in
entsprechende Ausnehmungen 343 34 an den Scheiben 5, 5' angreift, ist die Abtriebswelle
i mit den Scheiben 5, 5 und der Leiste 33 zu einem einheitlichen Ganzen verbunden,
das einen in der Gehäuseeinheit 2, 7, 9 drehbar gelagerten -Flügelkolben darstellt.
Unmittelbar vor der Abschlußschraube 28 in der Längsbohrung 14. des Drehschiebers
i ist .im Drehschieber eine Querbohrung-35, 35" angeordnet, deren eines Ende 35
mit einem Kanal 36 und deren anderes Ende mit einem Kanal 27 im Kopf 3 der Abtriebswelle
in Verbindung gebracht werden kann. Die bei-den Kanäle 36, 37 münden an verschiedenen
Seiten unmittelbar neben der Flügelkolbenleiste 33 (Abb. 2) aus.
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Durch einen Winkelkanal 38, 38a kann die zweite Längsbohrung 13 des
Drehschiebers i i ebenfalls mit den Kanälen 36 und 37 verbunden werden. Der Kanalabschnitt
38a ist als Drosseldurchlaß ausgebildet. Der Raum 6 der Antriebsvorrichtung wird
durch einen in das Gehäuse 2 eingesetzten Anschlagkörper 39 begrenzt.
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Soll die Vorrichtung z. B. zum Anheben der Kippschwinge eines Müllwagens
verwendet werden, so wird diese zweckmäßig auf einer Verlängerung der Kippschwingenwelle
40 oder unmittelbar auf der Drehachse der Kippschwinge41 angeordnet, wie Abb. q.
zeigt, so daß die Abtriebswelle i der Antriebsvorrichtung also .gleichzeitig die
Kippschwingendrehachse darstellt. Soll die am Kraftfahrzeug 42 angeordnete Kippschwinge
41 aus der Stellung von Abb.5 in die Stellung nach Abb.6 verschwenkt werden, so
braucht man nur den Hebel fo nach Abb.2 im gleichen Drehsinn zu verschwenken, wobei
-die Kippschwinge sich um den gleichen Winkel verschwenkt, um welchen auch der Hebel
io verschwenkt worden ist. Dabei wirkt die Vorrichtung nach Abb. i und 2 auf folgende
Weise: In der Grundstellung I von Abb. 2 kann das Druckmittel durch .die Leitung
23, über den Ringraum 18, den Durchlaß 16, den Längskanal 14 .und die Bohrungen
35, 3511 den Kanälen 36 und 37 zufließen, von wo es auf beide Seiten des Flügelkolbens
33 einwirken kann. Dabei ist der Durchlaß an den Rückstromkanälen38, 38"
so eingeregelt, daß das- Druckmittel auf idie beiden Kolbenseiten- mit gleicher
Kraft einwirkt, so daß dieser zunächst- in
seiner Grundstellung
bleibt, wobei er gleichzeitig am unteren Ende 3911 des Anschlages 39 anliegt. In
dem Augenblick, in welchem man den Hebel io im Uhrzeigersinn z. B. in die Stellung
II von Abb. 2 bzw. in die Stellung nach Abb. 7 a umlegt, wobei der Schraubenkopf
27 am Ende der Schlitzführung 26 anschlägt, wird die Druckmittelzufuhr durch den
Kanal 35 unterbrochen und gleichzeitig die Rückflußleitung 38 sowie die Zuflußöffnung
am Kanal 35" weiter freigegeben. Die Folge davon ist, daß auf der dem Kanal
37 zugekehrten Seite des Flügelkolbens 33 ein größerer Druck auftritt als
auf der dem Kanal 36 zugekehrten Flügelkolbenseite. Dementsprechend dreht
sich der Flügelkolben 33 mit dem Kopf 3, zusammen mit den Scheiben 5, 5 und der
Abtriebswelle i so lange, bis der Kopf 3 und der Drehschieber ii mit dem Hebel io
die in A b6. 71b gezeigte Stellung III zueinander einnehmen und der Flügelkolben
33 am Anschlag 39v anschlägt. Um die gleichen Winkel hat sich auch die Kippschwinge
41 des Müllwagens aus der Stellung von Abb.5 in die Stellung nach Abb.6 verschwenkt.
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Will man die Schwinge 41 aus der Stellung nach Abb. 6 wieder in die
Stellung nach Abb. 5 zurückbringen, so braucht man nur den Hebel io aus der Stellung
III von Abb. 2 wieder in die Stellung I zurückzuverschwenken. Den Beginn derkückwärtsdrehung
des Drehschiebers ii zeigt Abb. 7c, Stellung IIIa. Der Durchlaß vom Kanal 35 nach
dem Kanal 36 ist voll :geöffnet. Es kann also das Druckmittel ungehindert aus der
Bdhrung 14 zufließen. Dagegen steht der Kanal 37 lediglich über die Drosselbohrung
38a mit der Rücklaufbohrung 13 in Verbindung. Demzufolge wirkt die im Raum 6 stehende
Druckflüssigkeit auf die Seite 33a so lange bremsend ein, bis der Kanal
37 auch über den Durchlaß 38 mit der Rücklaufbohrung 13 in Verbindung steht
(A.bb. 7 d, Stellung IIIb). Die Bremswirkung soll verhindern, daß die Kippschwinge
41. die beim Zurückschwingen noch zusätzlich unter ihrem Eigengewicht und dem Gewicht
des -Müll-
eimers 43 (Abb. 5 und 6) steht, zu rasch nach unten geschleudert
wird. Es folgt vielmehr die Kippschwinge 41 mit der Bewegung des Hebelarms i o langsam
nach .unten.
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Gibt man :dem Hebelarm io etwas mehr Bewegungsfreiheit, als für die
Rückführung der Welle i bzw. der Kippschwinge 41 notwendig ist, etwa durch einen
entsprechenden Freilauf des Hebelarms io am Sitz 51 des Drehschiebers i i, so daß
man also den Hebelarm io weiter zurückverschwenken kann, -,etwa in die Stellung
IV nach Abb. 2, so kann man diese Bewegungsgröße I-IV noch für weitere Schaltvorgänge
ausnutzen, z. B. zum Abschalten der Druckmittelpumpe. Hierbei bleiben die Stellungen
I des Drehschiebers i i, der Antriebswelle 3 und des Flügelkolbens 33, wie in Abb.
2 gezeigt ist, bestehen, da der Flügelkolben 33 gegen den Schlag 3911 anliegt und
für das Festhalten des Drehschiebers ein besonderer Druckpunkt dadurch geschaffen
werden kann, daß man in die Bewegungsbahn des Zapfens 27 bzw. in den Schlitz 26
bzw. in der Mittelstellung I nach Abb. 2 z. B. eine federnde Kugel einschnappen
läßt.
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DieAbstellung derDruckmittelpumpe kann durch ein Gestänge erfolgen;
wie Abb. 9 zeigt. Diese zeigt einen Müllwagen 42, an dessen Motor 44 ein
Wechselgetriebe 45 angeflanscht ist. Das Wechselgetriehe treibt über eine auslösbare
Kupplung 46 eine Förderpumpe 47 an, die z. B. Drucköl aus einem Sammelbehälter 48
ansaugt und dieses der Antriebsvorrichtung 2 für die Kippschwinge 41- des Müllwagens
zuführt. Von derAntriebsvorrichtung2 führt eine Rückkitung49 zum Ölsammelbehälter
.48 zurück. Die Auslösevorrichtung der Kupplung 46 ist über ein Gestänge So mit
-dem Stellhebel des Drehschiebers i o derart verbunden, daß dann, wenn der Stellhebel
aus der Stellung I in die Stellung IV v:rschwenkt wird, der Pumpenantrieb unterbrochen
wird und dieser sich erst wieder einschaltet, wenn der Stellhebel io in die Stellung
I zurückgebracht wird. An Stelle des mechanischen Gestänges kann auch eine pneumatische,
hydraulische oder elektrische Einrichtung treten. Ebenso ist die Bauart der Kupplung
46 und der Förderpumpe beliebig. Man kann das Abstellen und Wie:d-ereinschalten
der Förderpumpe auch durch die Abtriebswelle oder durch die -Kippschwinge 41 selbst
erfolgen lassen, indem man den Anschlag 39a (Abb. 2, unten) etwas in Richtung gegen
,die Schaltstellung IV hin zurückverlegt. Dann wird der Lagerkopf 3 mit der Abtriebswelle
i bis in die Stellung IV mitgenommen. und eine mit dieser Welle oder mit der Kippschwinge
zwangsläufig verbundene Einrichtung betätigtdieKupplung 46. Die Förderpumpe kann
auch durch den Motor unmittelbar oder durch einen besonderen Antrieb angetrieben
werden.
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In gleicher Weise wie bei der Schaltbewegung I-IV kann auch in der
anderen Endstellung III eine zusätzliche Bewegung für einen beliebigen, zweckdienlichen
Schaltvorgang ermöglicht werden. Durch die Lagerung der Abtriebsw.elle mittels eines
besonderen Lagerkopfes in zwei Lagerscheiben wird die Lagerung außerordentlich kräftig
und stabil. Durch die Anordnung der Ölfangräume treten Leckölverluste nicht mehr
auf. Außerdem ist durch dieAnordnung für eine ausreichend:- Schmierung der Lagerscheiben
gesorgt. Die Schmierung der Lagerscheiben kann noch durch Spiralnuten an den Innenseiten
der Deckelkörper 7 und 9 oder an den Außenflächen der Lagerscheiben 5 verbessert
werden. Durch die Lagerung der Abtriebswelle mittels eines besonderenLagerkopfes
in zweiLagerscheiibenwird die Lagerung außerordentlich- kräftig und stabil. Durch
die Anordnung der Ölfangräume treten Leckölverluste nicht mehr auf. Außerdem ist
durch die Anordnung für eine ausreichende Schmierung der Lagerscheiben gesorgt.
Die Schmierung der Lagerscheiben kann noch durch Spiralnuten an den Innenseiten
der Deckelkörper 7 und 9 oder an den Außenflächen der Lagerscheiben 5 verbessert
werden. Zur Vermeidung der Leckölverluste trägt auch die Anordnung der Hochdruckzuleitung
für das Druckmittel zwischen der Rücklaufleitung und dem Arbeitsraum des Flügelkolbens
bei. Die An-
Ordnung von Längsbohrungen im Drehschi-el;er -an Stelle
von eingefrästen Längskanälen ergibt erstens eine Vereinfachung und Verbilligung
der Herstellung, und zweitens wird dadurch die Gefahr verniieden, @daß durch -das
mit hohem Druck einwirkende Druckmittel die an sich offenen Fräsrinnen zusammengedrückt
oder auseinandergedrängt und dadurch die Lagerflächen und die Abdichtung des Drehschiebers
in -'Mitleidenschaft gezogen -,verden.