DE868970C - Verfahren zur Herstellunng von Schichtmaterial, insbesondere Fussbodenbelaegen - Google Patents
Verfahren zur Herstellunng von Schichtmaterial, insbesondere FussbodenbelaegenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 2. MÄRZ 1953
D 6886 IVc I 39h
Fußbodenbelägen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Schichtmaterial, das insbesondere als Bodenbelag
geeignet ist.
Es ist bekannt, Gegenstände, wie Regenmäntel, Vorhänge od. dgl., aus dünnen Bahnen eines thermoplastischen
Stoffes, wie plastifiziertem Polyvinylchlorid oder den Polymeren des Vinylvinylidenchlorids,
mit möglichst geringen Mengen an Füllstoffen herzustellen, die bei geeigneter Einfärbung
sehr gut aussehen. Es ist jedoch noch nicht möglich gewesen, gleichwertige Stoffe als widerstandsfähige
Decklage für Fußböden, Wände od. dgl. zu verwenden, da hierfür dicke Lagen erforderlich sind, die
allenfalls aus einer Mehrzahl dünner Bahnen aufgebaut werden können. Es ist zwar bekannt, Schichtkörper
durch Binden \on dünnen Lagen eines thermoplastischen Stoffes an billige Unterlagen, wie
Dachpappe od. dgl., unter Verwendung eines Klebestoffes herzustellen. Hierbei besteht jedoch die Gefahr,
daß das Bindemittel sich im Gebrauch löst, so daß dann die obere thermoplastische Schicht
leicht beschädigt wird.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung eines Schichtkörpers mit einer gut aussehenden,
abnutzungsfesten Decklage aus einem thermoplastischen Werkstoff auf einer Unterlage,
das einfacher und billiger ist als die bekannten Maßnahmen, von der Verwendung einer vorgeform-
ten Unterlage unabhängig ist und die Herstellung
beliebig starker Schichtkörper zur Verwendung als Boden-, Wand- oder Deckenbelag ermöglicht, wobei
gleichzeitig eine bessere Verhaftung der Decklage mit der Unterlage erreicht wird.
Das neue Verfahren zum Herstellen von Schichtkörpern
besteht darin, daß auf eine Schicht eines thermoplastischen Stoffes ein Gemisch eines faserigen
Füllstoffes mit einem in körniger Form vorliegenden thermoplastischen Stoff, der sich mit dem
Schichtmaterial verträgt, und einem Weichmacher hierfür aufgetragen, der plastische Stoff mit dem
Weichmacher zusammengeschmolzen und unter Bildung einer einheitlichen Masse auf die erste
t5 Schicht gepreßt wird.
Auf diese Weise lassen sich geschichtete Bahnen, Platten od. dgl. herstellen, die aus einer gut aussehenden
Decklage auf einer billigen Unterlage bestehen und in einem Arbeitsgang in beliebiger Stärke geao
fertigt werden können. Beim Vorpressen des heißen Gemisches in eine zusammenhängende Masse werden
nicht nur die faserigen Füllstoffe mit in den thermoplastischen Stoff und den Weichmacher eingebunden,
sondern es erfolgt auch eine gute Verhaftung mit der thermoplastischen Schicht, die die
Deckfläche bildet. Um ein Schmelzen oder ein übermäßiges Erweichen dieser thermoplastischen Deckfläche
beim Erwärmen des Unterlagegemisches zu vermeiden, wird für dieses ein thermoplastischer
Stoff gewählt, der mit dem Weichmacher bereite tsei einer Temperatur zusammenschmilzt, die unter derjenigen
liegt, bei welcher die thermoplastische Decklage weich wird. Auch kann die Decklage während
des Erwärmens gekühlt werden, indem man sie auf eine hohle Unterlage legt, die von Kühlwasser
durchflossen ist.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens kann beispielsweise die Decklage in eine entsprechend
bemessene, beheizbare Presse eingelegt werden, worauf das die Unterlage bildende Gemisch in entsprechender
Stärke aufgetragen und die Presse geschlossen wird. Auf diese Weise lassen sich Belagplatten in einem Arbeitsgang in fertiger Größe aus
einem Stück der thermoplastischen Deckschicht und dem Unterlaggemisch herstellen.
Zweckmäßig wird das neue Verfahren in stetiger Arbeitsweise ausgeführt, in dem eine endlose Bahn
der Deckschicht auf einem Förderer unter einer Vorrichtung vorbeigeführt wird, durch die sie mit
einer Lage des Unterlaggemisches bedeckt wird, worauf diese Schicht auf der Bahn erhitzt und die
Bahn dann mit dem erhitzten Unterlaggemisch zwischen Kalanderwalzen hindurchgeführt wird, die
das Zusammenpressen des Gemisches zu einer ein;·
heitlichen Masse und die Vereinigung mit der Bahn bewirken.
Die Erhitzung muß dabei ausreichen, um das Gemisch aus dem Harz und dem Weichmacher in
die plastische Form zu überführen und die es tragende Fläche der Bahn zu erweichen, ohne daß diese
durcherweicht wird. Das von den Walzen kommende Gut wird dann gekühlt und in noch warmem Zustand
durch ein Trennmesser aufgeteilt. Das Erhitzen des Gemisches kann in beliebiger Weise,
etwa durch Strahlungswärme oder elektrische Hochfrequenzheizung, erfolgen.
Als thermoplastische Stoffe für die Deckfläche und als Bestandteil des niederzuschmelzenden
Unterlaggemisches lassen sich Poly vinylharze (ein-, schließlich der Mischpolymerisate der Vinyl- und
Vinylidenverbindungen), Äthylcellulose oder Celluloseester, wie Celluloseacetat und Celluloseacetatbutyrat,
verwenden. Esterweichmacher, wie Trikresylphosphat und Dibutylphthalat, lassen sich mit
den Polyvinylharzen gut verwenden, während mit den Celluloseestern Dimethylphthalat oder Diätyhlphthalat
benutzt werden. Rizinus- oder Baumwollsaatöl eignen sich als Weichmacher für Äthylcellulose.
Als faseriger Füllstoff können Sägemehl, Holzmehl, Asbest, Schlackenwolle, Lederfasern, kurze
Baumwollfasern, regenerierte Cellulose, Seide, Wolle oder Haare verwendet werden.
Anwendungsbeispiel „
100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid, 40 bis 60 Gewichtsteile
Weichmacher, 5 bis 15 Gewichtsteile Füll- und Farbstoffe, 2 bis 5 Gewichtsteile Wärmestabilisator
werden bei erhöhter Temperatur gemischt und zu einer fortlaufenden Bahn von 1,5 mm
Stärke ausgewalzt, worauf die Bahn abgekühlt wird.
Für die Unterlage werden in einem Mischkessel bei gewöhnlicher Temperatur 100 Gewichtsteile
Mischpolymerisat des Vinylvinylidenchlorids, 100
bis 200 Gewichtsteile Faserstoff, 40 bis 70 Gewichtsteile Weichmacher, 2 bis 5 Gewichtsteile Wärmestabilisator
gut durchgemischt. Es ergibt sich dabei ein körniges Gemisch.
Die Bahn aus dem thermoplastischen Harz wird einem Förderband zugeführt und auf diesem mit
einer gleichmäßigen Schicht des Gemisches von etwa 12 mm Stärke bedeckt. Das Förderband wird dann
unter einer Reihe "von Heizelementen vorbeigeführt, unter denen die körnige Schicht auf etwa 100 bis
1400 gebracht wird. Das Mischpolymerisat schmilzt dabei mit dem Weichmacher zusammen. Das Förderband
bringt dann die Bahn mit der heißen körnigen Schicht zwischen Drückrollen, die die Oberschicht
auf etwa 6 mm zusammenpressen und dabei eine feste Verhaftung mit der Bahn bewirken.
Nach dem Abkühlen kann die Schichtbahn auf beliebige Weise in Teilstücke unterteilt werden.
Claims (6)
- Patentansprüche.·i. Verfahren zum Herstellen von Schichtkörpern, insbesondere Bodenbelägen, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Bahn aus einem thermoplastischen Stoff ein Gemisch aus einem faserigen Füllstoff, einem zweiten in körniger Form befindlichen thermoplastischen Stoff, der sich mit dem ersten Stoff verträgt, und einem Weichmacher aufgebracht, das Gemisch zusammengeschmolzen und auf der Bahn zu einer einheitlichen an der Bahn haftenden Masse verpreßt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in fortlaufendem Arbeitsgang auf eine fortbewegte Bahn aufgetragen, auf dieser erhitzt und dann mit der Bahn verpreßt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische Bahn beim Erhitzen des auf ihr ausgebreiteten Gemisches gekühlt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Bahn aus einem Polyvinylharz und einem Auftragsgemisch aus einem faserigen Füllstoff, einem in körniger Form befindlichen Polyvinylharz und einem Esterweichmacher, wobei die Zusammenflußtemperatur dieser beiden Stoffe unter der Erweichungstemperatur der Bahn liegt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Bahn aus Polyvinylchlorid und eines Mischpolymerisats des Vinylvinylidenchlorids in dem Auftragsgemisch.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgemisch auf 100 bis 1400 erhitzt wird.Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 935 104.15746 2.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB349049A GB675663A (en) | 1949-02-09 | 1949-02-09 | Improvements in or relating to the manufacture of composite sheet material |
Publications (1)
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DE868970C true DE868970C (de) | 1953-03-02 |
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ID=9759313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED6886A Expired DE868970C (de) | 1949-02-09 | 1950-10-03 | Verfahren zur Herstellunng von Schichtmaterial, insbesondere Fussbodenbelaegen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE868970C (de) |
GB (1) | GB675663A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1059175B (de) * | 1954-04-28 | 1959-06-11 | Del Linoleum S P A Soc | Verfahren zur Herstellung von Fussbodenbelaegen und Wandverkleidungen |
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DE102006001097A1 (de) * | 2006-01-09 | 2007-07-12 | TESCH, Günter | Verfahren zum Herstellen eines bahnförmigen, linoleumähnlichen Materials und bahnförmiges Material |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR935104A (fr) * | 1944-03-04 | 1948-06-10 | Boston Woven Hose & Rubber Co | Perfectionnements aux matières feuilletées et leur procédé de fabrication |
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1949
- 1949-02-09 GB GB349049A patent/GB675663A/en not_active Expired
-
1950
- 1950-10-03 DE DED6886A patent/DE868970C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB675663A (en) | 1952-07-16 |
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