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Schubladenanordnung für einen Stuhl, Tisch oder ein ähnliches Möbelstück
Gegenstand der Erfindung ist eine Schubladenanordnung für einen Stuhl, Tisch oder
ein ähnliches Möbelstück, die erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch einen Schubladenkasten,
an welchem seitlich als. Schwenkhebel dienende, auch am Möbelstück gelenkig gelagerte
Tragarme so angelenkt sind, daß sie diesen Kasten in horizontaler Parallelstellung
aus dem Innenraum ,des Möbelstücks durch eine in einer Vertikalebene verlaufende,
durch die Tragarmer zwangsläufig geführte Schwenkbewegung nach außen stellen lassen.
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Diese Schwenkschubladenanordnung hat im Gegensatz zu der normalen
Schublade, die herausgezogen und wieder hineingeschoben werden muß, dieser gegenüber
in besonderen Fällen beachtliche Vorteile. Sie läßt sich z. B. vielfach bei Möbelstücken
vorsehen, bei denen die normale Schublade nicht in Betracht kommen würde, weil das
Möbelstück zu klein ist oder weil es sich baulich für die Anbringung einer normalen
Schublade nicht eignet. Vor allem hat die neue Schwenkschublade auch dort ihre großen
Vorzüge, wo es sich darum handelt, noch nachträglich eine ursprünglich nicht vorgesehene
Schublade einzubauen. Auch rein baulich gesehen fällt sie unter sonst gleichen Verhältnissen
billiger aus als die Schiebeschublade, und sie läßt bei verringertem Aufwand zu
ihrem Einbau speziell der für sie benötigten Teile auch niedrigere Bauhöhe zu. -Die
Erfindung und ihre Einzelheiten lassen sich des Näheren am besten durch ein Ausführungsbeispiel
noch weiter erläutern, wie es nachfolgend
an Hand von Zeichnungen
beschrieben ist, und zwar für die Anwendung der Erfindung bei einem als Küchenhocker
ausgebildeten Stuhl. Es zeigt Fig. i 'eine Scliwenkschubladenanordnung entsprecnend
der Erfindung zusammen mit ihrer Montageleiste als nachträglich anbaufähige Einheit
in schaubildlicher .Darstellung ihrer verschiedenen möglichen Schwenkstellungen,
h'ig.2 diese Schwenkschublade eingebaut an einem Küchenhocker ebenfalls in schaubildlicher
Darstellung, und zwar in geschlossener Stellung, F ig. 3 einen: vertikalen Querschnitt
durch diesen Hocker mit der ihm eingebauten Schwenkschublade in geöffneter Stellung
mit gestrichelt eingezeichneten übrigen Stellungen und Fig. 4 @die,schaubildliche
Darstellung,:des Hockers mit ausgeklappter Schublade.
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In den Figuren bedeutet i den üblichen Schubladenkasten in einer zum
zugehörigen Möbelstück passenden Größe und Höhe. An den beiden Seiten-Flächen 2
und 3 dieses Kastens sind ihn tragende Schwenkarme 4 und 5 angelenkt. Diese Schwenkarme
4 und 5 sind am anderen Ende durch eine Zapfenverbindung ebenfalls gelenkig an den
beiden Stirnflächen eines Leistenkörpers 6 . gelagert, mit welchem die Schwenklade
i am betreffenden Möbelstück befestigt wird, und zwar zweckmäßig durch Anschrauben
dieser Leiste 6 unterkant an die Rahmenzarge 7 des betreffenden Möbelstücks, also
des Hockerstuhles, Tisches, od. dgl. Der genannte Leistenkörper 6 hat dabei vorteilhafterweise
T-fÖrmigen Querschnitt, wobei er so angeschraubt wird, daß .die vorstehenden T-Balken
unten liegen. Das T-Balkenstück ,steht dann nach innen und außen etwas vor und bildet
so Aufliegeleisten 8 und 9, auf denen der Schubladenkasten i sowohl in seiner herausgeklappten
wie eingeklappten Stellung aufgesetzt werden kann (vgl.-Fig. 3): Der Steg io der
T-Profilleiste 6 hat zweckmäßig materialmäßig genau die Stärke der Zarge 7; ,so
,daß . er. sich bündig an diese anschließt und für den Kasten i eine glatte Anlage
bildet. Außen und innen sitzen an. der Zarge 7 noch,. Haken i i, welche oben in
den Kästen i eingreifen und ihn gesichert in seinen beiden Gebrauchsstellungen halten
(Fig. 3). An der Unterleite des Schubladenkastens i ist zu seiner Bedienung noch
ein Handgriff i2 vorgesehen, der ihn leicht aus seiner Innenstellung ausheben, -an
den Schwenkarmen 4 und 5 in Horizontal-Parallel-Stellung in; seine Ofenstellung
nach außen verschwenken läßt, und umgekehrt, wie dies in Figg. 3 veranschaulicht
ist. Der Kasten i wird dabei zunächst jeweils in, etwas schräger Stellung von unten
her unter den Haken i i eingeführt und dann horizontal auf die Auf liegeleiste 8
bz %v. 9 aufgesetzt. Damit dies ohne Schwierigkeit möglich ist, ist die Gelenkverbindung
der Tr'agarme durch ein--n Zapfen 13 mit einem ihn aufnehmenden Langloch
14 gebildet, welche durch ihr Spiel die hierzu entgegen der Schwenkbewegung erforderliche
geringe Verschiebebewegung des Kastens i bei seinem Aufsetzen auf die Leisten 8
bzw. 9 bequem möglich macht. Die Fig. 3 läßt ohne weiteres erkennen, wie einfach
,die neue Schwenkschublade als bauliche Einheit hergestellt werden kann, um nachträglich
auf Wunsch noch an ein bisher schubladenloses Möbelstück angebaut werden zu können.
Die Vorderseite des Kastens: i wird dabei im wesentlichen von der Rahmenzarge 7
des betreffenden Möbelstücks mit abgedeckt und braucht nicht ebenfalls besonders
gearbeitet oder gestrichen zu sein, was eine Verbilligüng ergibt. Auch die Anbringung
von Schiebeleisten, wie sie bei normalen Ziehschubladen Verwendüng finden, erübrigt
seich. Ganz besonders eignet sich dianeue Schubladenanordnung z. B. zum Einbau für
Küchenhocker als Kasten für Werkzeug, für das Schuhputzzeug USW.
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Es kommt ferner auch in Betracht, noch ein Schloß einzubauen; wobei
der innere Haltehaken ii z. B. als Federschnappfallriegel ausgebildet sein kann,
der von außen durch ein Schlüsselloch mittels eines Spezialschlüssels in irgendeiner
geeigneten Weise bedienbar ist, so daß dann die Schwenkschublade, gegen unbefugtes
Öffnen geschützt, nur vom Besitzer des betreffenden Schlüssels geöffnet werden kann.
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Das Ausführungsbeispiel betrifft die Anwendung der Schwenkschublade
entsprechend der Erfindung für einen Küchenhocker, Stuhl oder Tisch. Diese Schubladenanordnung
kann aber auch bei anderen Möbelstücken Anwendung finden, z. B. bei Schreibtischen,
und hier bevorzugt für die Anbringung von Kleinschubladen zur Aufnahme des Schreibzeugs.
Bei Schreibtischen mit Aufsatz läßt sich dabei eine solche Schwenkschublade an der
Unterseite des Mittelteils dieses Aufsatzes, an einer an :dessen vorderen Kante
vorgesehenen Zierleiste anbringen. Bei Schreibtischen ohne diesen Aufsatz kann die
Schwenkschublade auch unterhalb der Tischplatte angebracht sein. Dies vor allem
dann, wenn der Tisch sonst keine Schublade hat und an deren Stelle nur eine Zierleiste
vorgesehen ist. ,