DE868117C

DE868117C - Unabhaengige Aufhaengung der gelenkten Vorderraeder von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE868117C
Application number: DEB14962A
Authority: DE
Inventors: Fritz Fiedler
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1951-05-11
Filing date: 1951-05-12
Publication date: 1953-02-23

Description

Unabhängige Aufhängung der gelenkten Vorderräder von Kraftfahrzeugen Die heute bei modernen Kraftfahrzeugen vielfach angewendete Vorderradaufhängung über Querlenker im Gelenkviereck ergibt in der Praxis beim Durchfedern nicht immer eine genau richtige Radführung, da eine Veränderung des Radneigungs-\vinkels (Sturz) und der Radspur (Vorspur) bis jetzt praktisch nicht ganz vermeidbar ist. Hierzu kommt ferner, daß die mitschwingende Spurstange, die drehbar mit dem Achsschenkel verbunden ist, beim Durchfedern des Rades oft unerwünschte Lenkeinschläge verursacht. Dies ist dadurch bedingt, daß es praktisch schwierig ist, den senkrechten Abstand der Anlenkpunkte der Spurstange genau einzuhalten infolge der mehr oder weniger großen Genauigkeit bei der mechanischen Bearbeitung und bei der Montage dieser Teile. Zur Vermeidung dieser Nachteile schlägt die Erfindung bei einer unabhängigen Aufhängung der gelenkten Vorderräder voll Kraftfahrzeugen über Ouerlenker vor, die oberen Ouerlenker durch eine zweite Spurstange zu ersetzen, derart, daß ein unterer tragender Querlenker in Verbindung mit zwei obenliegenden, parallel zueinander verlaufenden Spurstangen Anwendung findet. Hierdurch wird erreicht, daß das Lenksystem in horizontaler Ebene in jedem Fall ein theoretisch genaues Parallelogramm bildet, was zur Folge hat, daffdas Vorderrad unabhängig von der Lage der übrigen Radt> ZD führungsteile stets parallel zum Lenkhebel schwingt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsvorschlag in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Eige i zeigt eine Schemaskizze der vorgeschlagenen Radaufhängung; Fig. 2 stellt einen Aufriß, Fig. 3 einen Grundriß- der Anordnung dar.
Es geht hieraus hervor, daß- an Stelle des oberen Lenkers zwei parallel zueinander verlaufende Spur-, stangen i und 2 angeordnet sind. Die beiden Spurstangen i und 2 sind genau gleich lang und sind in horizontaler Ebene in gleichem Abstand zueinander von der Lauf radmitte angeordnet. An ihren äußeren Enden 3 greifen die Spurstangen 1, 2 an einem doppelarmigen Hebel 4 an, der mit dem Achsschenkel 5 fest verbunden ist. Der Achsschenkel 5 mit dem Bremsschild 6 und der Radscheibe ist dabei in üblicher Weise auf dem Drehzapfen 7 drehbar gelagert.
Die inneren Enden 3' der beiden Spurstangen i und 2,- greifen an einem doppelarmigen Hebel 8 an, der seinerseits mittel- oder unmittelbar vom Lenkgetriebe geschwenkt wird, und zwar um eine am Fahrgestellrahmen befestigte Achse 16, die vorzugsweise in allen Ebenen parallel zur Längsachse des Drehzapfens 7 angeordnet ist.
Wesentlich ist dabei, daß' die Längsachse des Drehzapfens 7 die Verbindungsachse der äußeren Anlenkpunkte 3 der beiden Spurstangen i und 2 an dem mit dem Achsschenkel 5 fest verbundenen Anlenkhebel 4 in der Mitte schneidet.
Der untere Lenker io, der das Gelenkviereck vervollständigt, igt in an sich bekannter Weise am Fahrgestellrahmen 17 in senkrechter Ebene schwingbar gelagert und erfindungsgemäß derart drehsteif ausgebildet, daß' er geeignet ist, die auftretenden Bremsdrehmomente aufzunehmen, da die beiden oberen Spurstangen hierzu nicht in der Lage sind. Am außenliegenden Ende 13 des Lenkers io ist in an sich bekannter Weise über einen Bolzen 14 der Drehzapfen 7 schwenkbar gelagert.
Die Abfederung kann bei der vorgeschlagenen Radaufhängung in beliebiger Weise ausgebildet sein, ebenso kann jedes beliebige Lenkgetriebe Verwendung finden. Bei Anwendung einer Drehstabfederung mit z. B. in Wag nfängsrichtung verlaufenden Drehstäben kann, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, die Lagerung des Drehstabes io in zweckmäßiger Weise innerhalb des schwenkbar gelagerten Teiles i i des Lenkers i o erfolgen.
Die äußeren und inneren Anlenkpunkte 3 bzw. 3" der beiden Spurstatigen i und :2 sind erfindungsgemäß allseits beweglich ausgebildet, z. B. durch Verwendung von Kugelgelenken, 'wobei, wie schon erwähnt die auftretenden Bremsdrehmomente ausschließlich von dem Lenker io, der entsprechend drehsteif ausgebildet ist, aufgenommen werden. Zur Dämpfung der auftretenden Federungsstöße kann in bekannter Weise ein Stoßdämpfer 15 angeordnet werden.
Durch die vorgeschlagene Radaufhängung wird auf vorteilhafte Weise erreicht, daß die Vorderräder durch ein doppeltes symmetrisch zueinander liegendes Lenksystem vollkommen unabhängig voneinander gelenkt werden können, wobei kein gemeinsames Verbindungsglied, sei es nun eine geteilte oder durchgehende Spurstange, beide Räder in unerwünschter Weise voneinander in Abhängigkeit bringt, so daß die Vorderräder unabhängig von der Lage der übrigen Radführungsteile stets genau parallel zum Lenkhebel 9 schwingen können.

Claims

PATFNTANSPRÜCHE: i.
Unabhängige Aufhängung der gelenkten Vorderräder an Kraftfahrzeugen über Querlenker im Gelenkviereck, gekennzeichnet durch Verwendung eines unteren, tragenden Lenkers (io) in Verbindung mit zwei obenliegenden, parallel zueinander verlaufenden, gleichzeitig als Lenker wirkenden Spurstangen (i und 2), die gleich lang und in horizontaler Ebene in gleichem Abstand zueinander von der Laufradmitte angeordnet sind. 2,.
Unabhängige Aufhängung der gelenkten Vorderräder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse des Drehzapfens (7) bzw. deren Verlängerung die Verbindungsachse der äußeren Anlenkpunkte (3) der beiden Spurstangen (i und :2) an den mit dem Achsschenkel (5) fest verbundenen Anlenkhebel (4) in der Mitte schneidet. 3. Unabhängige Aufhängung der gelenkten Vorderräder nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spurstangen (1, 2) an ihren inneren Enden (3') an einem doppelarmigen Hebel (8) angreifen, der mittel- oder unmittelbar von dem Lenkgetriebe um eine am Fahrgestellrahmen (17) befestigte Achse (16) schwenkbar ist, die vorzugs weise in allen Ebenen parallel zum Drehzapfen (1) angeordnet ist.
4. Unabhängige Aufhängung der gelenkten Vorderräder nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und äußeren Anlenkpunkte (3 bzw. 3') der beiden Spurstangen (i und :2) allseits beweglich, z. B. als Kugelgelenke ausgebildet sind.