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Stabilisierter Calcium-Phosphat-Leuchtstoff und Verfahren zu seiner
Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf Leuchtstoffe und auf deren Herstellung
und insbesondere auf die an sich bekannten Leuchtstoffe, welche aus Calciumorthophosphat
bestehen und mit dreiwertigem Cer sowie zweiwertigem Mangan aktiviert sind. Dieser
Leuchtstoff wird im folgenden als Ausgangsleuchtstoff bezeichnet.
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Der erwähnte Ausgangsleuchtstoff liefert bei Erregung mit ultravioletten
Strahlen von 2537 Ä Wellenlänge ein tiefrotes Licht und ist in Fluoreszenzlampen
gemischt mit anderen Leuchtstoffen schon zur Erzeugung weißen Lichtes verwendet
worden, und zwar insbesondere dort, wo eine gute Farbwiedergabe wichtig war. Dabei
wurde die Leuchtstoffmischung als pulveriger Überzug auf der Innenseite einer Niederdruckquecksilberdampflampe
aufgebracht, in welcher der Quecksilberdampfdruck etwa 1/looo bis 20/100o mm betrug.
Es wurde jedoch gefunden, daß der Ausgangsleuchtstoff in der bisherigen Zusammensetzung
und nach dem bisherigen Herstellungsverfahren nicht allen Ansprüchen an die Beständigkeit
seiner Leuchtfähigkeit genügte, sondern daß die Helligkeit im Laufe der Lebensdauer
der Lampe abnahm. Dies führt zu einer Farbverschiebung während des Brennens der
Lampe, da nämlich der Ausgangsleuchtstoff seine Leuchthelligkeit schneller verliert
als die übrigen in dem Innenüberzug enthaltenen Leuchtstoffe.
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Ein Zweck der Erfindung besteht daher darin, die Zusammensetzung und
die Herstellung des erwähnten Ausgangsleuchtstoffs so abzuwandeln, daß seine Leuchthelligkeit
während der Benutzung besser erhalten bleibt und außerdem noch sein Wirkungsgrad
steigt.
Es wurde gefunden, daB der Leuchtstoff gemäß der Erfindung
manchmal eine sehr viel bessere Temperaturbeständigkeit zeigt, nämlich daß seine
Helligkeit bei ungefähr 3o0° C nahezu das Dreifache der Helligkeit des unbehandelten
Leuchtstoffs bei derselben Temperatur beträgt. Der Leuchtstoff wird daher auch für
die Benutzung in Hochdrückquecksilberdampflampen für Färbkorrekturzwecke brauchbar.
Zu diesem Zweck wird der Leuchtstoff als Überzug auf der Innenfläche eines Glaskolbens
einer solchen Hochdruckquecksilberdampflampe angebracht, in welcher er durch die
ultraviolette Strahlung, die vom Quecksilberdampf ausgeht, angeregt wird und rotes
Licht aussendet, welches das blaugrüne Licht der Quecksilberdampfröhre ergänzt.
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Gemäß der Erfindung läßt sich all dies durch Einfügung einer geringen
Menge bestimmter Metalle der zweiten Gruppe des Periodischen Systems der Elemente,
nämlich durch Einfügung von Zink, Strontium, Barium und Magnesium (also durch Verwendung
von anderen Metallen der zweiten Gruppe als Beryllium, Kadmium; Quecksilber und
Radium) erzielen. Die in Frage kommenden Metalle können in den Leuchtstoff einfach
durch Beigabe eines geeigneten Salzes zu der Ausgangsmasse vor dem Brennen eingeführt
werden. Die Art der Verbindung, welche zur Einführung der Zusatzelemente in den
Leuchtstoff verwendet wird, ist von geringer Bedeutung, da es das Kation und nicht
das Anion der Verbindung ist, welches den gewünschten Effekt hervorruft. Man kann
beispielsweise das betreffende Element in Form von Carbonat, Chlorid, Phosphat,
Hydroxyd usw: einführen.
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Die in Betracht kommenden Mengen des zusätzlichen Metalls betragen
in Mol je Mol Ca 0 des Calciürn-Cer-Mangan-Orthophosphat-Leuchtstoffs etwa o,oi
bis 0;03 Zn0, o,=0 bis ö,22 Sr0, o,oi bis o,io Ba0 und o,oi bis 0,o2 Mg0. Eine geeignete
Brenntemperatur liegt etwa im Bereich von iioo bis i250° C.
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Beispielsweise kann ein abgewandelter Ausgangsleuchtstoff, der o,oig
Mol Zn 0 j e Mol Ca 0 als Zusatz enthält, aus einer Masse hergestellt werden, welche
folgende Bestandteile enthält: CaHP04............ 204 g CaC03.............. 33,3
g Ce-Oxalat . . . . . . . 53 g Mn C03 . . . . . . . . . 9,5 g ZnNH4P04 ..... ...
6,3 g Diese Bestandteile werden durch Schütteln gemischt und dann in Luft auf einer
Quarzschale bei 12q.0° C i Stunde lang gebrannt. Nach der Abkühlung wird das Pulver
in einer Kugelmühle- gemahlen und sodann in Luft eine weitere halbe Stunde lang
gebrannt: Aus dem Brennofen wird es sodann schnell- in eine Kühlkammer gebracht,
in welcher ein 5°/oiges Formierungsgas (5 % Wasserstoff und 95 °/o Stickstoff) vorhanden
ist. Nach der Abkühlung auf Zimmertemperatur wird das Pulver' gesiebt und sodann
zur Herstellung von Lampen verwendet.
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Eine Reihe von Leuchtstoffen mit verschiedenen Mengen an Zinkzusatz
haben die folgenden Ergebnisse gezeigt:
Mol Zn0 je Mol CaO Lichtverlust in 0% |
nach roo Brennstunden |
0 19,5 |
o,oo48 18 |
0,o082 15,5 |
0,013 r'2 |
o,oig 915 |
0,029 9 |
Bei den Prüfungen war der anfängliche Wirkungsgrad des Leuchtstoffs durch den Zinkzusatz
unverändert, jedoch wurde nach ioo Brennstunden mit zunehmenden Mengen von Zn 0
ein erheblicher Einfluß festgestellt. Das Zink wurde in Form von Zinkphosphat eingeführt.
Mit zunehmendem Gehalt an Zn 0 war keine Absenkung der Brenntemperatur notwendig,
da selbst bei einem höheren Gehalt von Zn 0 bei 12q.0° C keine nennenswerte Sinterung
auftrat.
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Eine weitere Versuchsreihe mit zunehmenden Mengen von Strontium als
Zusatzmetall ergab folgendes
Mol Sr0 je Mol Ca0 Lichtverlust in °% |
nach roo Brennstunden |
0 25 |
0,028 23 |
0,047 21 |
0,073 23 |
o,zo 14 |
0.156 5,5 |
0,22 9 |
Versuche mit verschiedenen Mengen von Barium -und Magnesium zeigten ebenfalls gute
Ergebnisse. So wurde z, B. durch Zusatz von o,028 bzw. 0,084 Mol Ba 0 je Mol Ca
0 der Helligkeitsverlust nach ioo Brennstunden auf ungefähr 10,5 bzw. 14,5 °/o vermindert.
Ebenso ergaben Zusätze von ungefähr o,oi bzw. 0,o2 Mol Mg0 je Mol Ca0 eine Verkleinerung
des Helligkeitsverlustes nach ioo Brennstunden auf etwa 15 bzw. 911/,. Bei Zusatz
von Kadmium und Aluminium wurde jedoch eine Verschlechterung gegenüber dem zusatzfreien
Leuchtstoff beobachtet.
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Von den verschiedenen hier erwähnten. Zusatzstoffen kann lediglich
Strontium bis zu o,22 Mol je Mol Ca 0 zugesetzt werden. Die anderen Zusatzstoffe
rufen entweder eine starke Sinterung oder eine stärke Abnahme der Fluoreszenzhelligkeit
oder beides hervor, wenn sie in viel größeren Mengen als weiter oben bei den betreffenden
Zusatzstoffen erwähnt zugesetzt werden.
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Einige der erfindungsgemäßen Leuchtstoffe haben auch eine vergrößerte
Temperaturbeständigkeit gezeigt. Der Ausgangsleuchtstoff ohne Zusätze besaß eine
Helligkeit von nur 18 °/o, wenn er in Luft auf 300' C erhitzt wurde, im Vergleich
zu seiner Helligkeit bei Zimmertemperatur. Zusätze von Zn0 und Ba0 erhöhten die
Helligkeit auf 3o bzw. 54 %.
Es versteht sich, daß, wie bereits
bekannt, der Ausgangsleuchtstoff selbst (Calciumphosphat, welches mit Cer und Mangan
aktiviert ist) zur Erzielung guter Resultate aus Orthophosphat hergestellt ist und
mit dreiwertigem Cer aktiviert werden muß. Es ist daher notwendig, daß der Leuchtstoff
in einer reduzierenden Atmosphäre behandelt werden muß, und zwar entweder dadurch,
daß er in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt und abgekühlt wird, oder dadurch,
daß er, wie in dem beschriebenen Beispiel, in Luft gebrannt und in einer reduzierenden
Atmosphäre abgekühlt wird. Die Zusätze an aktivierendem Mangan und Cer sind zahlenmäßig
nicht sehr kritisch; die besten Ergebnisse werden jedoch erhalten bei i bis 5 Gewichtsprozenten
Manganzusatz und bei 6 bis 16 Gewichtsprozenten Cerzusatz, bezogen auf den gebrannten
Leuchtstoff.